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Veröffentlicht am 31.10.2016

Schöne, aber auch traurige Liebesgeschichte

Himmelsfern
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Inhalt:
Nach einem U-Bahn Unglück, welches Noa in ihren Ferien überlebt hat, ist nichts mehr in ihrem Leben so, wie es vorher einmal war. Ein geheimnisvoller Junge hat sich in der Bahn auf sie geworfen, ...

Inhalt:
Nach einem U-Bahn Unglück, welches Noa in ihren Ferien überlebt hat, ist nichts mehr in ihrem Leben so, wie es vorher einmal war. Ein geheimnisvoller Junge hat sich in der Bahn auf sie geworfen, was ihr das Leben gerettet hat, ist aber hinterher spurlos verschwunden. Noa ist fasziniert und macht sich auf die Suche nach ihm, wobei sie Marlon begegnet. Er warnt sie vor Stephan Olivier, Noas Retter aus der U-Bahn, doch warum sollte sie Marlon glauben, wo er sie doch zusammen mit seinem Bruder und einer Freundin entführt hat? Am liebsten würde sie ihn vergessen, nach dem er sie wieder frei gelassen hat. Doch irgendetwas fasziniert Noa an Marlon, so dass ihre Gedanken immer wieder zu ihm zurückkehren.

Meine Meinung:
Bei Jennifer Benkaus neuem Roman "Himmelsfern" handelt es sich um ein einteiliges Jugendbuch mit Fantasy-Elementen und vor allem einer schönen Liebesgeschichte. Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive der Protagonistin Noa.

Da der Klappentext noch nicht allzu viel aussagt, bin ich ohne große Vorstellungen an das Buch heran gegangen und die Autorin hat mich, ein weiteres Mal, nicht enttäuscht. Schon der Beginn ist interessant, wo Noa im Prolog von der wichtigsten Entscheidung ihres Lebens erzählt und meint, dass sie diese dennoch kein zweites Mal treffen würde. Dies hat mich natürlich auf das Warum neugierig werden lassen, welches der Roman auch liefert.

Durch ein U-Bahn-Unglück lernt Noa in ihren Ferien Marlon, seinen Bruder Corbin und deren Bekannte Emma kennen. Doch nicht gerade unter angenehmen Umständen, denn die drei haben Noa entführt, als sie näheres über ihren Retter aus der U-Bahn, Stephan Olivier, in Erfahrung bringen wollte. Wie schon in ihren anderen Büchern lässt Jennifer Benkau einen auch in Himmelsfern wieder ein wenig im Unklaren, was die Motive der Charaktere angeht. Dies finde ich immer besonders schön, da einem so schön viel Raum zum spekulieren bleibt und nicht alles gleich vorhersehbar ist. Ist der im Klappentext erwähnte Junge Noas Retter Stephan Olivier? Oder doch eher Marlon, der nach der Entführung versucht, sie näher kennen zu lernen? Und wieso sind er, Corbin und Emma hinter Stephan Olivier her gewesen?

Die Protagonistin Noa war mir von Anfang an beim Lesen sympathisch, genauso wie ihr Vater, der sie nach der Trennung von Noas Mutter alleine groß gezogen hat. Auch das Verhältnis der beiden fand ich sehr schön und vor allem auch realistisch. Durch seine Schichtarbeit hat Noa viele Freiräume, bekommt aber auch Ärger, wenn sie einfach mal so weg bleibt. Da Noa aber ein sehr ehrlicher Mensch ist, macht sie so etwas eher selten, sondern sagt ihrem Vater immer Bescheid. Die Art fand ich sehr lustig, denn Noa kam immer zu ihrem Vater mit dem Satz "Ich habe ein Geständnis und eine Bitte".

Interessant fand ich auch die Idee der Autorin, wie Marlon Noa sein Geheimnis enthüllt hat und auch seine Begründung dafür. Denn hätte er es ihr einfach so erzählt, hätte sie ihm bestimmt nicht geglaubt. Stattdessen hat er ihr Stück für Stück eine Geschichte zum Lesen gegeben, so dass Noa sich von selbst zusammen reimen musste, was denn nun mit ihm los ist. Auf diese Weise konnte ich als Leser auch gut mit Noa miträtseln. Noas Hobby, das Poi-Spielen, fand ich auch sehr interessant, denn die Autorin hat sehr eindrucksvoll beschrieben, wie Noa mit den Flammenbällen hantiert und dies auch immer wieder auf ihr alltägliches Leben übertragen.

Fazit:
Mit "Himmelsfern" hat Jennifer Benkau eine schöne, aber auch traurige Liebesgeschichte geschaffen ,bei der sich nicht alles auf den ersten Blick durchschauen lässt. Anfangs gab es für mich teilweise noch einige Längen, doch insgesamt war es sehr spannend und zum Ende hin kaum noch aus der Hand zu legen, so dass es von mir 4,5 von 5 Muscheln gibt.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Mal etwas Neues unter den Jugendbüchern

Mit ganzer Seele
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Inhalt:
Gerade als Kaylee es bei einem unerlaubten Disco-Besuch geschafft hat, dass ihr Schwarm Nash endlich mit ihr redet, passiert es schon wieder. Als sie ein Mädchen ansieht, überfällt Kaylee eine ...

Inhalt:
Gerade als Kaylee es bei einem unerlaubten Disco-Besuch geschafft hat, dass ihr Schwarm Nash endlich mit ihr redet, passiert es schon wieder. Als sie ein Mädchen ansieht, überfällt Kaylee eine Panikattacke und die Gewissheit, dass dieses Mädchen sterben wird. Doch wider erwarten hält Nash sie deswegen nicht für einen Freak, sondern steht ihr bei und hilft ihr, die Panik und den Schrei, der unbedingt aus Kaylees Mund möchte, zu bekämpfen. Es kommt sogar noch besser, denn Nash hilft Kaylee dabei, dem Geheimnis um ihre Panikattaken auf den Grund zu gehen.

Meine Meinung:
Da mir die "Soul Screamers"-Reihe von Rachel Vincent in letzter Zeit immer öfter empfohlen wurde, habe ich mich mal daran gemacht den ersten Teil "Mit ganzer Seele" zu lesen. Und mir hat es wirklich sehr gut gefallen, so dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte und recht schnell durch hatte.

Erzählt wird die Geschichte aus der Ich-Perspektive von Kaylee, wodurch man ihre Gefühle sehr gut miterleben kann. Besonders ihre Panikattacken fande ich echt gut beschrieben, so dass ich richtig mitfühlen konnte und mich jedes Mal immer richtig an das Buch fest gekrallt habe.

Nach dem Tod ihrer Mutter wächst Kaylee bei ihrer Tante und ihrem Onkel auf, ihr Vater kümmert sich wenig um sie. Im Gegensatz zu ihrer Cousine, zu der sie kein allzu gutes Verhältnis hat, ist Kaylee an der Schule eher im Hintergrund und hat auch nicht viele Freunde. Umso erstaunter ist sie natürlich, dass ihr Schwarm Nash sich für sie zu interessieren scheint. Und auch wenn sie richtig verliebt ist, traut sie ihm nicht so ganz und hinterfragt seine Gefühle. Dies hat mir gut gefallen, da Kaylee so nicht vollständig ihren Kopf für einen Jungen abgeschaltet hat.

Auf den ersten Blick wirkt "Soul Screamers" wie eine typische High School Story, bei dem sich das Mauerblümchen, in diesem Fall Kaylee, in den gut aussehenden Typen, Nash, verliebt. Doch dahinter steckt, wenigstens für mich, wesentlich mehr. Mit dem Geheimnis darum, wer oder was Kaylee eigentlich ist, und dem ganzen System dahinter, mit Banshees, Reapern und was es nicht sonst noch alles gibt, hat die Geschichte auf mich mal nach etwas ganz neuem gewirkt.

Fazit:
"Mit ganzer Seele" ist der spannende erste Teil von Rachel Vincents "Soul Screamers"-Reihe. Auf den ersten Blick wirkt das Buch vielleicht wie etwas, was man schon oft bei Jugendbüchern gelesen hat, doch wenn man weiterliest, offenbart sich eine neue Welt, die viel Spannung bereit hält. Von mir gibt es alle 5 Muscheln.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Diese Liebesgeschichte macht süchtig

Leaving Paradise
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Inhalt:
Als Caleb ein Jahr nach dem verhängnisvollen Unfall aus dem Jugendgefängnis entlassen wird, möchte er eigentlich nichts lieber, als die Zeit zu vergessen und in sein normales Leben zurückzukehren. ...

Inhalt:
Als Caleb ein Jahr nach dem verhängnisvollen Unfall aus dem Jugendgefängnis entlassen wird, möchte er eigentlich nichts lieber, als die Zeit zu vergessen und in sein normales Leben zurückzukehren. Doch immer wieder läuft er Maggie über den Weg, dem Mädchen, das er angefahren hat, was ihn ein ziemliches Gefühlschaos bringt.
Maggies Leben ist nach dem Unfall nicht mehr, wie es einmal war. Sie hat unzählige Operationen hinter sich, ständig Albträume von Caleb und dem Unfall und trotz Physiotherapie kann sie mit ihrem Bein nicht mehr richtig laufen. Als sie dann noch erfährt, dass Caleb wieder in der Stadt ist, kann sie es kaum noch erwarten, dass das Semester endlich um geht und sie nach Spanien flüchten kann. Doch alles kommt anders, als sie je erwartet hätte.

Meine Meinung:
"Leaving Paradise" war mein erstes Buch von Simone Elkeles und da ich vorher schon viel Lob auf diese Autorin gehört habe, hatte ich natürlich auch entsprechende Erwartungen. Und sie wurden nicht enttäuscht, denn "Leaving Paradise" lieferte mir eine Geschichte, die ich kaum noch aus der Hand legen konnte und so nach zwei Tagen schon durch gelesen hatte.

Erzählt wird die Geschichte abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Caleb und Maggie, wobei an jedem Kapitel und sogar unten auf jeder Seite angegeben ist, wer gerade mit erzählen dran ist. Mir gefallen solche Perspektivenwechsel immer sehr gut, da man die Situationen auf diese Weise immer aus Sicht beider Protagonisten erleben kann und erfährt, wie beide darüber denken. Außerdem hat dies bei mir immer diesen "Nur noch ein Kapitel"-Effekt, da ich ja gerne wissen möchte, was der andere in der Zwischenzeit so getrieben habe, während ich dem ersten Charakter gefolgt bin.

Anfangs konnte ich mir kaum vorstellen, wie Maggie und Caleb sich denn ineinander verlieben können. Denn schließlich hat Maggie ihm zu verdanken, dass sie ihr Leben lang Narben tragen und hinken wird, was sie ihm verständlicherweise nicht verzeihen kann. Caleb dagegen hat, zum Mindest aus seiner Sicht, wegen Maggie ein Jahr lang im Gefängnis verbracht und nun nach seiner Rückkehr auch Probleme in der Familie. Natürlich ist er ja selber Schuld daran, schließlich ist er betrunken Auto gefahren, doch irgendwie konnte ich seine Sichtweise dennoch verstehen. Maggie hat durch den Unfall nicht nur Probleme mit ihrem Bein, sondern auch ihr soziales Leben eingebüßt, da ihre ehemals beste Freundin Calebs Zwillingsschwester ist. Tennis spielen, eines ihrer ehemaligen Lebensinhalte, kann sie nun auch nicht mehr. Alles in allem gibt es also nicht wirklich viele Gründe, warum aus den beiden etwas werden sollte. Doch die Autorin weiß es sehr wohl, wie sie auf glaubhafte Weise nach und nach Gefühle zwischen den beiden entstehen lassen kann.

Ein wichtiger Nebencharakter, der mir in diesem Buch sehr ans Herz gewachsen ist, ist die alte Dame Mrs. Reynolds, Mutter des Chefs von Maggies Mutter. Mit ihrer permanenten Ehrlichkeit, die vielleicht manchmal ein wenig hart wirkt, hat sie viel zu Maggies Entwicklung in dieser Geschichte beigetragen.

Insgesamt war die Geschichte sehr spannend und hatte auch eine überraschende Wendung. Das einzige, was ich kritisieren muss, ist der Schluss. Inhaltlich war er zwar passend zum Buch, doch er wurde so schnell abgehandelt, dass es ein wenig so gewirkt hat, als ob die Autorin einfach nur schnell fertig werden wollte. Die restliche Geschichte hat sich mit einer angenehmen Geschwindigkeit entwickelt, so dass man am Ende ruhig noch ein paar mehr Seiten hätte spendieren können. Trotzdem bin ich sehr gespannt auf den zweiten Teil "Back to Paradise" gewesen, den ich mir auch sogleich geschnappt habe zum Lesen.

Fazit:
"Leaving Paradise" von Simone Elkeles liefert eine spannende Liebesgeschichte für Jugendliche, bei der man sich zwar anfangs fragt, wie sie zu Stande kommen kann, diese am Ende aber durch und durch nachvollziehen kann. Für den gehetzten Schluss muss ich leider einen halben Punkt abziehen, so dass es von mir insgesamt 4,5 von 5 Muscheln gibt.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Macht mal wieder süchtig

Unvermeidlich
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Inhalt:
Daniela ist alleinerziehend und würde alles für ihre 6-jährige Tochter Anna tun, auch wenn das heißt, ihre Gefühle zu bekämpfen. Denn sie ist schon lange in Alex, den Bruder von Annas Vater, verliebt. ...

Inhalt:
Daniela ist alleinerziehend und würde alles für ihre 6-jährige Tochter Anna tun, auch wenn das heißt, ihre Gefühle zu bekämpfen. Denn sie ist schon lange in Alex, den Bruder von Annas Vater, verliebt. Aus Angst, ihrer Tochter auch noch ihren geliebten Onkel zu nehmen, unterdrückt Dani ihre Gefühle, doch als Alex immer mehr Andeutungen macht, dass er genauso fühlt, kann sie nicht mehr lange stand halten.

Meine Meinung:
"Unvermeidlich" ist der neue erotische Liebesroman aus der Feder von Melanie Hinz und hat mich, genau wie ihre anderen Romane, einfach nur süchtig gemacht. Gäbe es nicht so etwas wie Schlaf, hätte ich es wohl in einem Rutsch durchgelesen, aber so habe ich auch nicht mehr als 2 Tage dafür gebraucht.

Erzählt wird das Buch aus der Ich-Perspektive von Daniela, welche wir schon als Nebencharakter aus den Romanen "Ungeplant" und "Unerwartet" kennen. Sie ist die Schwester von Jakob und arbeitet im Coffeshop von seiner Freundin, so dass wir hier ein Wiedersehen mit den Charakteren aus "Unerwartet" bekommen. Das ist schon mal ein dicker Pluspunkt, da ich Kati, Paul, Jakob und Ben sehr lieb gewonnen hatte und mich gefreut habe, zu erfahren, wie es mit ihnen weitergeht.

Dani ist eine starke Frau, die sich immer zuerst um das Wohlergehen ihrer kleinen Tochter Anna kümmert und dabei ihre eigenen Bedürfnisse zurückstellt. Von ihrem Ex Steffen, dem Vater von Anna, hält sie nicht viel, da er sich nur selten bei seiner Tochter blicken lässt. Doch ihrer Tochter zu Liebe lässt sie ihn in diesen seltenen Momenten weiterhin Supervater bei der Kleinen spielen, welche ihn trotz allem liebt.

Alex ist eigentlich das genaue Gegenteil von seinem Bruder Steffen. Aufopferungsvoll kümmert er sich um seine Nichte und Daniela und hat sich damit schnell meine Sympathie gesichert. Er lässt Dani mit der Zeit immer mehr spüren, was er wirklich für sie fühlt, ohne sie dabei zu bedrängen. Ich weiß echt nicht, wie die Autorin es schafft, in ihren Büchern immer so tolle Männer zu erschaffen, die trotz allem immer noch realistisch erscheinen.

Die Liebesgeschichte von Dani und Alex ist einfach nur super spannend gewesen und hat mich kaum losgelassen. Ich habe die ganze Zeit mit Dani mitgefühlt, überlegt, wie sie aus dem Schlamassel wohl heraus kommen könnte, und musste gegen Ende hin auch immer mal wieder die Tränchen zurückhalten. Melanie Hinz weiß einfach die Gefühle ihrer LeserInnen anzusprechen.

Es gibt auch einige Erotikszenen in diesem Buch, die sehr schön beschrieben sind. Sie sind nicht zu aufdringlich, sondern passen gut in die Geschichte rein und sorgen dafür, die Liebe zwischen Alex und Dani noch mal deutlicher zu machen.

Fazit:
Wer realistische Liebesromane mag und ein paar Erotikszenen nicht abgeneigt ist, sollte sich "Unvermeidlich" und am besten auch Melanie Hinz' restliche Romane unbedingt schnappen. Ich war mal wieder süchtig nach diesem Buch und vergebe alle 5 Muscheln für diese tolle Liebesgeschichte.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Interessante Idee, super umgesetzt

Die Luna-Chroniken 1: Wie Monde so silbern
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Inhalt:
Die junge Mechanikerin Cinder hätte nie gedacht, dass sie sich einmal für Prinz Kai interessieren würde, doch als er eines Tages an ihrem Marktstand mit einem Reperaturauftrag auftaucht, findet ...

Inhalt:
Die junge Mechanikerin Cinder hätte nie gedacht, dass sie sich einmal für Prinz Kai interessieren würde, doch als er eines Tages an ihrem Marktstand mit einem Reperaturauftrag auftaucht, findet sie ihn doch überaus charmant. Aus Angst, dass er sie dann nicht mehr mögen könnte, verbirgt sie sogar vor ihm, dass sie kein vollständiger Mensch sondern eine Cyborg ist. Doch als eines Tages die lunarische Königin zu Verhandlungen im kaiserlichen Palast des asiatischen Staatenbundes auftaucht, muss Cinder feststellen, dass dies gar ihr schlimmstes Geheimnis ist.

Meine Meinung:
Als ich die Beschreibung von "Wie Monde so silbern", Marissa Meyers erstem Teil der Luna-Chroniken, gesehen habe, war ich sofort neugierig. Cinderella als Cyborg klingt zwar erstmal merkwürdig, doch es hat sofort mein Interesse geweckt. Und die Umsetzung konnte mich voll und ganz überzeugen, denn ich habe das Buch regelrecht verschlungen. Wer sich noch unschlüssig ist, ob er dieses Buch lesen sollte, dem kann ich die Kurzgeschichte "Das mechanische Mädchen" empfehlen. Sie erzählt, wie Cinder zu ihrer jetzigen Familie kommt und spoilert nicht.

Man sollte allerdings nicht zu viel Märchen in diesem Buch erwarten. Zwar sind die Grundzüge, Cinders ungeliebte Stiefmutter, für die sie die Drecksarbeit erledigen muss, gleich, doch dieses Buch hat durchaus seine eigene Geschichte. Ich kann allerdings auch nicht mit anderen Büchern solcher Art vergleichen, da ich mich an keine Geschichte erinnere, die ein Märchen nacherzählt.

Cinder ist ein Cyborg, welche in der Welt nicht sehr gut angesehen und definitiv weniger wert sind als Menschen, weswegen sie auch versucht diese Tatsache vor Prinz Kai zu verbergen. Die Erde hat mit der tödlichen Krankheit Letumose zu kämpfen, welche sich viel zu schnell ausbreitet. Für die Suche nach einem Gegengift werden Cyborgs eingezogen, um das Gegengift an ihnen zu testen. Schon allein daran, dass diese gar keine Wahl dabei haben, zeigt, wie wenig sie in der Gesellschaft anerkannt werden. Manche bezeichnen dieses Buch daher vielleicht als Dystopie, doch meiner Meinung nach ist es einfach eine Science Fiction Geschichte. Vielleicht ändert sich dies ja noch in den nächsten Teilen, wenn man mehr von Luna erfährt.

Die Lunarier sind nämlich auch ein interessanter Aspekt der Geschichte. Anders als die Erdenbewohner haben sie nämlich bestimmte Fähigkeiten, welche es ihnen ermöglichen, andere zu beeinflussen. Die Herrscherin Lunas nutzt dies auch aus und manipuliert ihr Volk, wo sie kann, weswegen auf der Erde große Angst vor den Lunariern herrscht. Daher ist die Freude nicht gerade groß, als Königin Levana der Erde zu Verhandlungen, die durchaus auch zum Krieg führen könnten, einen Besuch abstattet.

Erzählt wird das Buch aus der Er-/Sie-Perspektive, welche zwischen Cinder und Kai wechselt. So bekommt man einen guten Einblick in beide Seiten der Geschichte: die Ungerechtigkeit den Cyborgs gegenüber, die man besonders von Cinders Stiefmutter Adri zu spüren bekommt, aber auch die politischen Entscheidungen, mit denen sich Kai befassen muss. Ich mag solche wechselnden Perspektiven ja immer gerne, da es auf mich noch mal mehr einen Suchtfaktor ausmacht, da man ja unbedingt wissen möchte, wie es dem anderen in der Zwischenzeit ergangen ist.

Fazit:
Mit "Wie Monde so silbern" hat Marissa Meyer eine sehr interessante Idee umgesetzt, die sich aber nur in den Grundzügen an das Cinderella-Märchen anlehnt. Ich habe Cinders und Kais Geschichte mit sehr viel Spannung erzeugt und freue mich nun umso mehr auf den zweiten Teil. Von mir gibt es alle 5 Muscheln.