Inhalt:
Seit Archer Miranda vor einigen Jahren einmal aus einer heiklen Lage gerettet hat, ist er hin und weg von ihr und fest entschlossen, sie eines Tages zu heiraten. Miranda, die nur gezwungener Maßen in diese Ehe einwilligt, ahnt nichts davon, dass Archer ihr geheimnisvoller Retter von damals ist. Durch seine Maske, die er täglich trägt, ist Mirandas neuer Ehemann in der Londoner Gesellschaft nicht sonderlich angesehen, doch ihr macht er keine Angst und es beginnen sich langsam Gefühle zu entwickeln. Bis die ersten Morde in Archers altem Bekanntenkreis passieren und er in Verdacht gerät.
Meine Meinung:
Kristen Callihans "Kuss des Feuers", der erste Teil ihrer "The Darkest London"-Reihe, war nicht unbedingt das, was ich mir bei dem Klappentext vorgestellt habe. Erwartet habe ich einen Fantasy-Roman mit einem historischen Setting und einer entsprechenden Liebesgeschichte. Bekommen habe ich eher einen historischen Liebesroman mit wenigen Fantasy-Elementen, die zum Ende hin allerdings mehr Beachtung fanden. Da ich die Historicals, die ich bis jetzt aus dem Lyx-Verlag gelesen habe, alle gut fand, hat mich dies zum Glück nicht gestört.
Erzählt wird das Buch aus der Er-/Sie-Perspektive, meistens aus der Sichtweise von Miranda oder Archer. Hin und wieder gibt es auch mal einen kurzen Abschnitt aus der Sicht eines Nebencharakters. Die Abschnitte, die aus Mirandas Sicht geschrieben wurden, haben mir gut gefallen und sich schnell lesen lassen. Bei Archer war es schon ein wenig schwieriger mich reinzufinden, da er einfach so viele Geheimnisse hat, was bei mir teilweise zu Verständnisschwierigkeiten geführt hat.
Diese Geheimnisse sind auch ein Kritikpunkt von mir an der Geschichte. An sich ist es natürlich schön, wenn alles nicht so vorhersehbar sondern vieles noch mysteriös ist. Doch hier war das manchmal so extrem, dass ich teilweise echt frustriert war, da Archer einfach nicht mit der Sprache herausgerückt war. Mirandas Geheimnis, ihre Gabe das Feuer zu beherrschen, wird schon recht schnell in der Geschichte erwähnt, auch wenn es recht lange dauert, bis wir als Leser sie live miterleben dürfen. Doch was Archer angeht, wurden immer nur ganz wage Andeutungen gemacht und die große Enthüllung fast bis zum Ende aufgespart.
Sehr positiv an dem Buch fand ich die Liebesgeschichte zwischen Archer und Miranda. Es ist, zumindest von Miranda aus, keine freiwillige Ehe, doch trotzdem gibt sie ihrem zukünftigen eine Chance und merkt bald, dass sie ihn recht nett findet. Die Entwicklung von Mirandas Gefühlen von Archer fand ich durchaus nachvollziehbar, denn es gibt nicht sofort Liebesschwüre bis in den Tod, sondern einfach eine gegenseitige Anziehung, die sich irgendwann zu mehr entwickelt. Außerdem sind die beiden einfach total niedlich zusammen. Archer, der nach außen immer den geheimnisvollen und unerschütterlichen Mann zeigt, ist in Mirandas Gegenwart teilweise ein wenig machomäßig, teilweise aber auch etwas unsicher, was ihn echt süß gemacht hat. Miranda, eine starke und sympathische junge Frau, weiß durch aus, wie sie ihm Paroli bieten kann, so dass mir die Gespräche der beiden öfters ein Lachen entlockt haben.
Fazit:
"Kuss des Feuers" von Kristen Callihan erzählt eine schöne Liebesgeschichte im London des 19. Jahrhunderts mit einigen Fantasyaspekten, die sich allerdings erst im Laufe des Buches entwickeln. Wer auf sehr, sehr geheimnisvolle Männer steht, sollte sich dieses Buch unbedingt schnappen. Von mir gibt es 4 von 5 Muscheln für diesen ersten Teil der "The Darkest London"-Reihe.