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Veröffentlicht am 02.01.2017

Eine bittersüße Geschichte...

Das Jahr, in dem sich Kurt Cobain das Leben nahm
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"Das Jahr, in dem sich Kurt Cobain das Leben nahm"... als ich diesen Titel gelesen habe, wusste ich, dieses Buch MUSS ich haben! Als Jugendliche und mit einem drei Jahre älteren Bruder habe ich in den ...

"Das Jahr, in dem sich Kurt Cobain das Leben nahm"... als ich diesen Titel gelesen habe, wusste ich, dieses Buch MUSS ich haben! Als Jugendliche und mit einem drei Jahre älteren Bruder habe ich in den 90er Jahren Nirvana verehrt und ich habe mich wirklich sehr auf dieses Buch gefreut. Und auch, als ich den Klappentext las, war ich begeistert: es geht um Maggie, eine 16jährige Amerikanerin. Als hätte man es als Jugendliche nicht schon schwer genug, muss sie sich mit ihrer Mutter Laura rumschlagen, die alle Nase lang einen neuen Partner hat. Diesmal ist es Colm, den sie nach nur ein paar Monaten heiratet und beschließt, mit ihm und ihren Töchtern Maggie und Ronnie von Chicago nach Irland zu ziehen. Ein großer Schritt und für Maggie beginnt über dem Ozean ein komplett neues Leben. Zwar hatte sie es in Chicago schon nicht leicht, Freundschaften zu schließen und auch das ändert sich in Irland nicht, aber sie lernt Eoin kennen und mit ihm öffnet sich in ihr eine komplett neue Gefühlswelt. Dennoch fehlen Maggie ihr Onkel Kevin, gerade mal 10 Jahre älter als sie selbst und ihre Großmutter Nanny Ei und es ist hart für sie, sie nicht mehr regelmäßig sehen zu können. Und eines Tages schlägt das Schicksal grausam zu...

Erstmal muss ich sagen, dass ich es einfach herrlich fand, auf Titel längst vergessener Songs zu stoßen Durch das Buch fühlte ich mich wieder richtig in die 90er Jahre zurück versetzt und mir wurde bewusst, wie sehr ich Grunge mochte und eine Erinnerung nach der anderen tauchte wieder auf. Möglich war dies natürlich nur durch den tollen Schreibstil von Jessie Ann Foley, der sich sehr flüssig lesen lässt. Wer hinter diesem Werk einen spannenden Pageturner vermutet, der einen komplett fesselt, wird aber wahrscheinlich enttäuscht. Meiner Meinung nach liest sich die Geschichte ruhig, eine bittersüße Geschichte für zwischendurch und um in Erinnerungen zu schwelgen. Die Charaktere sind klasse gezeichnet und ich war wirklich beeindruckt, wie schön sich die Personen in ihren Rollen herauskristallisierten. Hauptprotagonistin ist Maggie und oftmals wirkte sie auf mich etwas arg naiv. Das liegt aber höchstwahrscheinlich daran, dass ihr Alter mittlerweile doch etwas in meiner Vergangenheit liegt Begeistert war ich von Eoin, ein Junge, der Maggie verzaubert... ihn fand ich für sein Alter sehr reif und ich wünschte, ich hätte in meiner Jugend auch einen Eoin kennengelernt. Ebenso fand ich den Charakter von Dan Sean klasse! Schon immer verbringe ich sehr gerne Zeit mit älteren Menschen und lausche deren Geschichten. Ich finde, man kann soooo vieles von ihnen lernen und auch das kam in diesem Buch gut zum Vorschein. Diese drei waren meine Lieblinge, aber auch Kevin und Nanny Ei versuchen Maggie lehren, die besonderen Momente im Leben zu genießen. Mein Lieblingszitat in diesem Buch lautet: "Alles, was du erlebst, erlebst du nur ein Mal, deshalb solltest du immer mit wachen Sinnen durch die Welt gehen." Ich finde, vorallem im heutigen Zeitalter mit Facebook, Instagram, Whatsapp... sollte man sich diese Worte immer wieder ins Bewusstsein rufen. Genieße den Moment und überleg nicht während eines Erlebnisses, wie du es am Besten in Facebook präsentierst. Meiner Meinung nach hat die Autorin da einen sehr aktuellen Punkt aufgegriffen. Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen und freue mich jetzt schon drauf, es meiner Nichte in zwei oder drei Jährchen zu leihen, damit sie mal sieht, wie ihre Tante so aufgewachsen ist Für Leseratten, die in den 90er Jahren ihre Jugend verbracht haben und auf Grunge stehen/standen, ist dieses Buch definitiv zu empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Charaktere
  • Gefühle
  • Lesespass
  • Thema
Veröffentlicht am 14.12.2016

Leichte Kost zwischen den ganzen Weihnachtsplätzchen

Hasen feiern kein Weihnachten
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„Hasen feiern keine Weihnachten“… als ich diesen Titel gelesen habe, wusste ich, dass ich dieses Buch unbedingt lesen möchte. Jedes Jahr um die Weihnachtszeit lese ich einen Weihnachtsroman und da kam ...

„Hasen feiern keine Weihnachten“… als ich diesen Titel gelesen habe, wusste ich, dass ich dieses Buch unbedingt lesen möchte. Jedes Jahr um die Weihnachtszeit lese ich einen Weihnachtsroman und da kam dieses Werk gerade passend

Doch was geht es in diesem Buch, wo schon der Titel so unglaublich verlockend klingt? Tessa hat es wahrlich nicht leicht, sie liebt Weihnachten im Grunde über alles, aber ihren Traummann Ole liebt sie noch mehr und nachdem er ein regelrechter Weihnachtshasser ist, verbringt sie mit ihm die magischste Zeit im Jahr in Thailand. Doch als sie von der Betriebsweihnachtsfeier früher als erwartet nach Hause kommt, erwischt sie ihren Freund flagranti mit einer Stewardess und wirft ihn in hohem Bogen raus. Um nicht komplett in ihrem Elend unterzugehen, flüchtet sie zu ihrer Familie nach Kappeln… einem beschaulichem Örtchen in Norddeutschland. Dort wird sie aufgefangen von ihren liebevollen, aber auch sehr schrägen Eltern und auch ihre Schwestern Maren und Susanne sind samt Anhang für die Weihnachtsfeiertage wieder in den Heimatort zurückgekehrt. Doch ganz so ruhig und gemütlich wie zuerst erwartet wird es dann doch nicht für Tessa… die zauberhafte Weihnachtszeit bringt auch so manche Emotionen an den Tag, die das ganze Jahr über unterdrückt wurden. Und da gibt es auch noch Sven, ehemalig pummeliger Mitschüler Tessas und mittlerweile ein attraktiver Mann, der gut dazu beiträgt, Tessas Gefühle durcheinander zu bringen. Gekrönt wird das noch von Ole, der Tessa unbedingt zurück will. Und plötzlich geschieht aber ein Schicksalsschlag, der alles auf den Kopf stellt und Tessa und ihre Familie zu den wirklich wichtigen Dingen im Leben zurück führt…

Dieses Werk ist wahrlich mal leichte Kost für die Weihnachtstage und bringt den Leser definitiv in Weihnachtsstimmung. Die Charaktere sind herrlich menschlich dargestellt, mit all den Facetten, denen man tagtäglich begegnet und auch selbst an sich wahrnimmt. Tessa wirkt sehr sympathisch, manchmal aber auch naiv, wenn man bedenkt, was sie sich jahrelang von Ole gefallen ließ. Ihre Familie ist wunderbar chaotisch gezeichnet und man schließt Tessas Eltern sofort ins Herz. Der Schreibstil ist locker und leicht, lässt sich flüssig lesen und ist somit absolut das richtige für einen Weihnachtsroman. Dennoch habe ich zwei Punkte der Kritik. Zum einen ist dieses Buch gespickt mit Klischees… da haben wir die versnobten Münchner in Form von Tessas Schwester Maren und ihrem Freund Ben, das überlastete Familienmitglied Susanne, die als einzige der Schwestern im Ort blieb und alle Bürden auf sich lasten fühlt, den Mitschüler Sven, früher pummelig und mit grausigen Wollpullovern bekleidet, der sich aber nun zu einem sehr attraktiven Mann gemausert hat, nur um jetzt ein paar zu nennen. Das war mir zeitweise viel zu viel an Klischees… viel zu viel an Vorhersehbarkeit, was ich etwas schade fand. Darüber hinaus wurden Probleme in den Beziehungen angesprochen, die meiner Meinung nach viel mehr Raum verdient hätten. Denn auch in der Beziehung von Tessas Eltern lief nicht immer alles gut und auch ihre Schwestern haben zu kämpfen. Ebenso fand ich es schade, dass man nicht noch mehr über Tessas Tante Theresa erfuhr. Die tieferen Geschichten in der Familie wurden meist nur angedeutet und verloren sich dann wieder. Natürlich hätte eine Vertiefung der Familienprobleme dazu geführt, dass die Leichtigkeit dieses Weihnachtsromans etwas verloren gegangen wäre, dennoch finde ich, entweder man schneidet ein Thema an und befasst sich dann auch mehr damit oder man lässt die Thematik aus der Geschichte raus. Irgendwie war das in diesem Roman nichts halbes und nichts ganzes. Gut vorstellen könnte ich mir jedoch eine Fortsetzung, in der vielleicht ein anderes Familienmitglied in den Vordergrund gestellt wird. Ebenso sind manche Szenen so köstlich, dass ich mir wünschen würde, es gäbe eine Verfilmung zu diesem Werk. Alles in allem ein kurzweiliger Weihnachtsroman für die besinnliche Zeit und für „Weihnachtsgenießer“ absolut zu empfehlen.

Veröffentlicht am 11.11.2016

Wenn Blackouts zum Verhängnis werden...

Girl on the Train - Du kennst sie nicht, aber sie kennt dich.
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Die Autorin Paula Hawkins wurde 1972 in Simbabwe geboren und wuchs in Afrika auf. Um ihre Schulausbildung zu beenden, ging sie 1989 nach London und studierte im Anschluß in Oxford Politikwissenschaften ...

Die Autorin Paula Hawkins wurde 1972 in Simbabwe geboren und wuchs in Afrika auf. Um ihre Schulausbildung zu beenden, ging sie 1989 nach London und studierte im Anschluß in Oxford Politikwissenschaften und Philosophie. Mit ihrem Abschluß als Wirtschaftsjournalistin arbeitete sie bei der Times und nach 15 Jahren Berufserfahrung beschloß sie, sich dem Schreiben zu widmen. Dieses Buch wurde bereits verfilmt und läuft derzeit in den deutschen Kinos. Heute lebt die Autorin in London.

Um was geht es in „Girl on the Train“? Wir lernen Rachel kennen, die während ihren täglichen Zugfahrten über ihr Leben nachdenkt und die Häuser und Menschen beobachtet, die sie von ihrem Platz aus sehen kann. Ihre Ehe zerbrach vor Jahren an ihrem unerfüllten Kinderwunsch, der sie in die Alkoholsucht getrieben hat. Und auch ihren Job verlor sie wegen ihrem Trinken. Im Grunde gibt es gerade nichts, was sie antreibt, wofür es sich für sie zu leben lohnt, so fantasiert sie sich eine Geschichte über ein Pärchen zusammen, die sie täglich vom Zug aus sieht, wenn er am Signal hält. Sie gibt ihnen sogar Namen, „Jess“ und „Jason“ findet sie passend und Rachel beneidet die beiden um ihr Glück. Eines Tages beobachtet sie jedoch etwas, was so gar nicht in ihre vorgestellte Welt von „Jess“ und „Jason“ passt. Und es kommt noch schlimmer, „Jess“ verschwindet spurlos. Kann Rachel mit ihrer Beobachtung helfen? Schnell verwickelt sie sich in den Fall und findet sich in einem absoluten Albtraum wieder…

Mein Eindruck vom Buch:
Ich habe leider einige Zeit gebraucht, um ins Buch zu finden und habe lange drüber nachgedacht, woran das lag. Wahrscheinlich ist der Grund hierfür, dass ich normalerweise eine andere Art von Thriller lese… da geht es meist schon im Prolog zu Sache und etwas Schreckliches, Grauenhaftes passiert gleich zu Anfang. Das ist in diesem Werk nicht so, welches als Ich-Erzählung drei verschiedener Personen geschrieben ist. Anfangs lernen wir die Gedankenwelt von Rachel kennen, erfahren viel aus ihrer Vergangenheit und dann treffen wir auf Megan, die Rachel vom Zug aus beobachtet und „Jess“ nennt. Später kommt auch noch Anna hinzu, die neue Frau von Rachels Ex-Mann und die Abschnitte sind wirklich gut geschrieben. Auf den ersten 60-70 Seiten fehlte mir jedoch die Spannung, für mich war es da noch eher ein Beziehungsdrama. Dann aber nahm die Geschichte Gestalt an und die Spannung stieg. Die Charaktere finde ich klasse ausgearbeitet! Sympathisch war mir zwar keine der drei Hauptprotagonistinnen, aber es könnte gut sein, dass dies einfach von der Autorin auch gewollt war: Schwächen und die Abgründe der menschlichen Psyche darzustellen. Auf jeden Fall hat mich Rachels Geschichte sehr zum Nachdenken gebracht und wieder vor Augen geführt, wie schnell man abstürzen, wie schnell sich das Leben ändern kann. Und weißt man wirklich, mit wem man tagtäglich seine Zeit verbringt? Weiß man wirklich, dass man seinem Partner, seiner Familie, seinen Freunden, Nachbarn trauen kann? Es gab einige Wendungen im Buch, mit denen ich absolut nicht gerechnet habe und so ab der Mitte des Buches konnte ich es kaum noch aus der Hand legen und auch das Ende war für mich nicht absehbar.

Fazit:
Wer hier einen actiongeladenen, rasanten Thriller erwartet, wird dies in „Girl on the Train“ nicht finden. Es ist ein leiser, nachdenklicher Psychothriller, der einen in die dunkle Seite der Seele blicken lässt und in dem sich die Spannung nach und nach steigert. Für mich kamen die wirklich fesselnden Passagen leider erst viel zu spät, deshalb ziehe ich einen Stern ab, lesenswert ist diese Geschichte aber auf jeden Fall!

Veröffentlicht am 02.11.2016

Welcome back Cody McFadyen!

Die Stille vor dem Tod
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Wie unzählige andere Fans habe ich dem Erscheinen dieses Buches seit Jahren entgegen gefiebert. Im September 2016 war es endlich soweit: Der 5. Band der Smoky Barrett-Reihe kam nach fünfjähriger Schreibpause ...

Wie unzählige andere Fans habe ich dem Erscheinen dieses Buches seit Jahren entgegen gefiebert. Im September 2016 war es endlich soweit: Der 5. Band der Smoky Barrett-Reihe kam nach fünfjähriger Schreibpause Cody McFadyens in den Handel. Seit dem ersten Band bin ich großer Fan von dem Autor, der 1968 in Texas, USA, geboren wurde. Heute lebt er mit seiner zweiten Ehefrau, seiner Tochter und mit seinen beiden Hunden in Südkalifornien.

Doch worum geht es in „Der Stille vor dem Tod“? In Denver, Colorado wird unglaublicher Horror Wirklichkeit: Die Wiltons, eine fünfköpfige Familie, wird in ihrem Haus ermordet und der Killer hinterließ eine blutige Nachricht für Smoky. Sie und ihr Team folgen dem Ruf, reisen nach Denver und nehmen die Ermittlungen auf. Und nicht nur die Wiltons wurden Opfer eines bestialischen Mörders, drei weitere Familien wurden in der gleichen Nacht im selben Häuserblock getötet. Doch was hatten die Familien gemeinsam? Warum mussten sie sterben? Und warum scheint der Mörder mit Smoky persönlich abrechnen zu wollen? Alles scheint auf sie zu zielen und Smoky kommt an die Grenzen ihrer Belastbarkeit…

Mein Eindruck zum Buch:
Die ersten Kapitel haben mich begeistert! Es war fast wie ein „Heimkommen“, endlich wieder von Smoky und ihrem Team zu lesen. Und es ging auch gleich richtig zur Sache, Cody McFadyen ist für mich ein Meister im Darstellen von Horrorszenarien. Meine Bedenken, durch die lange „Abstinenz“ Schwierigkeiten damit zu haben, ins Buch zu finden, waren zum Glück unbegründet… durch kurze Erklärungen von Geschehnissen in der Vergangenheit war ich gleich wieder up to date. Ich glaube, auch für Leser, die keinen der Vorgänger gelesen haben, dürfte es nicht schwer gewesen sein, sich in der Geschichte einzufinden. Das Buch ist in verschiedene Bereiche aufgeteilt. Zum einen gibt es die Ich-Erzählungen von Smoky, darüber hinaus hat Cody McFadyen aber auch Kapitel eingeflochten, die Traumsequenzen Smokys beinhalten, desweiteren sind auch Zeitungsartikel in das Buch mit eingebunden worden. Dies war neu für mich und kam in den Vorgängerbänden nicht vor. Die Träume zeigen die emotionale Seite Smokys detaillierter als in den ersten vier Bänden, dennoch fand ich sie teilweise auch sehr langatmig. Ebenso konnten mich die Zeitungsartikel nicht überzeugen. Im Gegenteil, beim Lesen stahl sich immer in meine Gedanken, dass ich doch lieber „miterleben“ möchte, was Smoky grad widerfährt, ich möchte das nicht von einem Journalisten erfahren. Zudem stand Smoky extrem im Mittelpunkt. In Anbetracht der Umstände der getöteten Familie wohl nachvollziehbar, dennoch hätte ich auch gerne mehr von den anderen Mitgliedern des Teams gelesen. Vorallem von James. Das ging leider etwas unter. Ich habe lange überlegt, ob ich zu hohe Erwartungen an das Buch hatte. Doch mittlerweile denke ich, eine kürzere „Wartezeit“ auf das Buch hätte nichts an meiner Sicht auf die Zeitungsartikel und die Träume geändert. Eingangs schrieb ich schon, dass ich McFadyens Schreibstil und seine Art, brutalste Szenarien bildlich darzustellen, liebe und dieses Talent schimmert auch in diesem Buch immer wieder durch. Doch in manchen Kapiteln scheint es, als hätte sich der Autor ein bißchen verzettelt und teilweise selbst den Faden verloren… es wirkt, als müsste er sich im Schreiben erst wieder „einarbeiten“, als fehle ihm die Übung. Zudem gab es einige Sätze, die so mit Metaphern gespickt waren, dass mir der wirkliche Sinn erst nach mehrmaligem Lesen schlüssig war, was für den Lesefluss nicht unbedingt förderlich gewesen ist. Der letzte Abschnitt war für mich dann aber wieder ganz nach „Art McFadyens“ und es gelang dem Autor erneut, dass ich unbedingt weiterlesen musste und das Buch bis zur letzten Seite nicht mehr weglegen konnte. Nicht auf alle Fragen bekommt der Leser eine Antwort. Vieles wird erst in seinem nächsten Buch enthüllt, worauf wir hoffentlich nicht lange warten müssen…

Hier die Reihenfolge der ersten Smoky-Barrett-Bände:
1. Die Blutlinie
2. Der Todeskünstler
3. Das Böse in uns
4. Ausgelöscht

Fazit:
Leider ist dieses Werk nicht so grandios wie die Vorgänger. Der Auftakt war enorm vielversprechend, nur leider hielt das nicht an und die Spannungskurve fiel ab. Erst zum Schluß hin kam wieder die so von mir geliebte McFadyen-Manier zum Vorschein, meines Erachtens nur leider zu spät. Als eingefleischter Cody McFadyen-Fan freue ich mich dennoch auf die Fortsetzung. Ich hoffe sehr, dieses Buch war einfach ein „Warmlaufen“ für seine weiteren Werke. Meine ganzen Kritikpunkte sprechen im Grunde für 3 bis 4 Sterne. Nachdem bekannt wurde, warum die lange Pause entstand und unter welchen Voraussetzungen dieser Band geschrieben wurde, runde ich auf 4 Sterne auf und bin gespannt auf sein nächstes Werk.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Handlung
  • Schreibstil
Veröffentlicht am 21.09.2016

Schockierend! Beware of the forest!

Weiße Hand wie Schnee
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Fatale Begegnungen. Dort, wo die schottischen Wälder am dunkelsten und die verfallenen Burgen fast vergessen sind, stoßen sie aufeinander: Eine Gruppe von fünf Geschwistern, die fatalerweise glauben, hier ...

Fatale Begegnungen. Dort, wo die schottischen Wälder am dunkelsten und die verfallenen Burgen fast vergessen sind, stoßen sie aufeinander: Eine Gruppe von fünf Geschwistern, die fatalerweise glauben, hier ein sicheres Versteck gefunden zu haben; zwei Psychiater, die sich auf der Suche nach einem überfälligen Patienten schon am Ziel glauben; und ein Serienkiller, der an die falsche Adresse gerät.

Mein Eindruck:

Puh, dieser Thriller ist wahrlich nichts für schwache Nerven! Alexandra Huß hat hier in einer gnadenlosen Art Szenen beschrieben, die mich richtig frösteln ließen. Wir erleben die Geschichte in der Ich-Form von Scout, der ältesten der fünf Geschwistern, die sich auf einer Burg verstecken und ebenso in der Ich-Form des Psychiaters Mac Dollyn. Dieser macht sich auf die Suche nach dem Insassen Art Aberforth, der von einem Freigang nicht mehr zurück kam. Die Charaktere sind sehr drastisch dargestellt, Scout lernen wir als knallharte Beschützerin ihrer Brüder kennen und ihr Ton ist oftmals obszön, vulgär und brutal. Dann aber wieder tauchen wir in die Gedankenwelt von Mac Dollyn an, der sich große Sorgen um den psychisch kranken Art Aberforth macht, war er es doch, der ihm Freigang gewährte. Er bekommt Hilfe von der Psychiaterin Hannah Holmes, in deren Anstalt Art Aberforth vorher war. Eine Jagd beginnt, schockierend und packend geschrieben. Der Schluß hat mich dann auch nochmal richtig überrascht und ebenso geschockt... durch den fesselnden Schreibstil war ich mittendrin! Ein Sternchen Abzug gibt's allerdings, weil mir zum Schluß noch eine Information fehlte, die ich gerne noch gewusst hätte. Das tat aber meiner Begeisterung überhaupt keinen Abbruch. Dieses Werk ist ein wahrer Pageturner und für jeden hartgesottenen (!) Thrillerfan eine glasklare Leseempfehlung!