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Veröffentlicht am 31.10.2016

Kann man lesen, muss man aber nicht

Ein unsittliches Angebot
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Inhalt:
Nachdem Martha nach dem plötzlichen Tod ihres erfährt, dass sie das Gut Seton Park an ihren Schwager James Russel verlieren wird, macht ihr Bruder ihr das Angebot, bei ihr einzuziehen. Doch als ...

Inhalt:
Nachdem Martha nach dem plötzlichen Tod ihres erfährt, dass sie das Gut Seton Park an ihren Schwager James Russel verlieren wird, macht ihr Bruder ihr das Angebot, bei ihr einzuziehen. Doch als sie von einer Bediensteten erfährt, was ihr Schwager den Bediensteten von Seton Park in der Vergangenheit angetan hat, tut sie alles daran, das Gut zu behalten. Auch wenn dies bedeutet, sich von ihrem Nachbarn und Taugenichts Theo Mirkwood schwängern zu lassen und dieses Kind als Erben ihres verstorbenen Mannes auszugeben.

Meine Meinung:
"Ein unsittliches Angebot" ist der erste Teil von Cecilia Grants Reihe um die Blackshear Familie, der auch die Protagonistin Martha Russel entstammt. Damit es nicht zu Verwirrung kommt, möchte ich hier noch anmerken, dass der Klappentext einen falschen Namen enthält, denn ein Christopher Mirkwood ist mir in diesem Buch nicht begegnet, nur ein Theo Mirkwood.

Über besagten Theo Mirkwood konnte ich am Anfang des Buches nur immer wieder den Kopf schütteln. Er wirkt zwar schon ziemlich sympathisch, aber auch relativ naiv und einfältig für sein Alter, was aber auch recht gut im Buch erklärt ist. Bevor er Marthas Nachbar wurde, hat er ein ausschweifendes Leben in London geführt und noch nie richtig gearbeitet. Dies ändert sich, sehr zu seinem Missfallen, natürlich auf dem Gut, soll er doch die Verwaltung dessen erlernen. Da kommt ihm Marthas Angebot, einen Monat lang das Bett mit ihr zu teilen um ein Kind zu zeugen, eigentlich gerade Recht. Doch da wusste er noch nicht, was für eine harte Nuss sie ist. Denn anders als die Frauen, mit denen er sich in London vergnügt hatte, empfindet sie kein Vergnügen an der Vereinigung, was Theo manchmal echt zum Verzweifeln bringt.

Was die junge Witwe Martha Russel angeht, war ich sehr zwiegespalten. Einerseits finde ich es echt toll, wie sehr sie sich für ihre Bediensteten und Pächter einsetzt, doch andererseits fand ich es echt nicht schön, wie sie Theo anfangs behandelt hat, so kalt und gefühllos. Einen wirklich glücklichen Eindruck hat sie auch nicht auf mich gemacht, was aber nicht unbedingt an ihrem kürzlich verstorbenen Mann lag. Denn wirklich traurig darüber hat sie auf mich nicht gewirkt.

Doch auch wenn ich meine anfänglichen Probleme mit den beiden Protagonisten hatte, fand ich es schön, ihre Geschichte und vor allem auch ihre charakterliche Entwicklung zu verfolgen. Zwischendurch hatte das Buch für mich zwar einige Längen, da sich vieles einfach wiederholt hat, doch trotzdem ist die sich anbahnende Liebesgeschichte irgendwie süß gewesen. Anders als Titel und Klappentext vermuten lassen, gab es auch nicht wirklich viele erotische Szenen. Zwar sind die beiden oft zusammen im Bett und Schlafzimmer, doch durch Marthas Gefühlskälte gibt es dabei nur selten knisternde Erotik.

Fazit:
Insgesamt ist "Ein unsittliches Angebot" von Cecilia Grant eine nette historische Liebesgeschichte für zwischendurch, die man lesen kann, aber nicht muss. Da es für mich schon ein paar Längen in der Geschichte gab und ich mich auch erst mit den Charakteren anfreunden musste, gebe ich dem Buch 3,5 von 5 Muscheln.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Tolle Idee, Umsetzung könnte besser sein

Die Wächter von Avalon
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Inhalt:
Die achtzehnjährige Esmè hat sich schon ihr ganzen Leben lang irgendwie fehl am Platz gefühlt ohne wirklich zu wissen, warum. Nach ihrem Schulabschluss erreicht ihre innere Sehnsucht ihren Höhepunkt ...

Inhalt:
Die achtzehnjährige Esmè hat sich schon ihr ganzen Leben lang irgendwie fehl am Platz gefühlt ohne wirklich zu wissen, warum. Nach ihrem Schulabschluss erreicht ihre innere Sehnsucht ihren Höhepunkt und sie wird von merkwürdigen Visionen von einem Mann, den sie zu lieben scheint, erfüllt. Ob dies etwas mit den Nachbarskindern, mit denen ihr Bruder in ihrer Kindheit gespielt hatte, zu tun hat?
Derweil bereitet sich Raven Sutton gemeinsam mit seinen drei Geschwistern auf die große Aufgabe vor, die nächsten Wächter von Avalon zu werden, um das, was vom magischen Reich Amaduria noch übrig ist, zu beschützen. Zur Zeit hat ihr Großvater noch diese ehrenvolle Aufgabe, doch er ist schon alt und die schwarzen Alben, welche Amaduria einst angriffen, scheinen immer stärker zu werden. Erst wenn die vier Geschwister ihren Großvater ablösen und selbst Wächter sind, wird die Kraft groß genug sein, die Alben wieder zu verbannen.

Meine Meinung:
Da ich ein großer Fan von Avalon-Romanen bin, kam ich natürlich auch nicht drum rum, den ersten Teil "Die Prophezeiung" von Amanda Kochs "Die Wächter von Avalon"-Reihe zu lesen. Doch leider wurden meine Erwartungen, die ich an das Buch hatte, nicht vollständig erfüllt, so dass ich doch ein wenig enttäuscht war beim Lesen. Ich werde die Reihe aber weiterverfolgen und hoffe, dass der zweite Teil mir mehr zusagen wird.

Zunächst einmal zu den positiven Sachen. Die Idee zu diesem Roman finde ich sehr schön, denn es wird mal nicht die Artus-Sage, welche ich zwar gerne mag, worüber es aber auch schon unzählige Romane gibt, durchgekaut. Amanda Koch schafft mit dem magischen Reich Amaduria, welches einst von schwarzen Alben angegriffen und nun von Avalon und seinen Wächtern beschützt wird, ihre eigene Geschichte. Die Magie in Avalon ist auch deutlich zu spüren gewesen und jedes Mal, wenn es dort hin ging, habe ich eine Gänsehaut bekommen. Doch leider spielt ein Großteil des Buches nicht hier, was sich im nächsten Band hoffentlich ändern wird.

Die Autorin verbringt viel Zeit damit, Esmés Zustand der Sehnsucht und Trauer, den diese selbst nicht so ganz versteht, zu beschreiben. Dies soll wohl alles sehr mysteriös auf den Leser wirken, doch leider war es für mich die meiste Zeit einfach nur langweilig. Da ich auch keinen wirklichen Bezug zu Esmé aufbauen konnte, habe ich beim Lesen auch nicht wirklich mit ihr mitfühlen und -fiebern können, was es denn nun mit ihr und ihren Visionen auf sich hat. Auch die Liebe, die plötzlich zwischen den beiden Protagonisten da ist, konnte ich nicht so ganz nachvollziehen. Sie hängt zwar mit einer Prophezeiung zusammen, aber das reicht mir einfach nicht, um den Liebesschwüren auch wirklich glauben zu schenken und nicht einfach nur darüber die Augen zu verdrehen.

Der zweite Punkt, der mir nicht so gefallen hat, aber auch einfach eine Geschmackssache ist, ist die Erzählform in diesem Buch. Ich bevorzuge es immer, wenn ich beim Lesen in den Gedanken von nur einer Person bin, wobei die Person auch gerne Abschnitts- oder Kapitelweise wechseln kann. Womit ich allerdings nicht so gut klar komme, sind diese allwissenden Erzähler die im einen Satz mal im Kopf der einen Person und dann gleich auch schon wieder bei der nächsten Person angekommen sind. Mir fällt es so sehr schwer, zu verfolgen, wer denn nun gerade mit denken dran ist. Dies hat mich beim Lesen öfters mal raus gerissen und auch dazu beigetragen, dass ich mich mit den Charakteren nicht so wirklich verbunden fühlen konnte.

Fazit:
"Die Prophezeiung" ist der erste Teil von Amanda Kochs Reihe "Die Wächter von Avalon" und hat mich leider ein wenig enttäuscht. Die Idee zu der Geschichte ist super, doch es hat leider an der Umsetzung ein wenig gehapert, was beim Lesen leider öfters zu Langeweile geführt hat. Von mir gibt es 3,5 von 5 Muscheln.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Gute Geschichte, die Zeit braucht

Wen der Rabe ruft
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Inhalt:
Als Blue mit ihrer Tante an der alten Kirche wartet, um wie jedes Jahr die Namen, der bald Sterbenden, aufzulisten, geschieht etwas merkwürdiges. Blue, die eigentlich nur als Kraftverstärkung dabei ...

Inhalt:
Als Blue mit ihrer Tante an der alten Kirche wartet, um wie jedes Jahr die Namen, der bald Sterbenden, aufzulisten, geschieht etwas merkwürdiges. Blue, die eigentlich nur als Kraftverstärkung dabei ist und selbst keine übernatürlichen Fähigkeiten besitzt, sieht den Geist eines Jungens. Dies kann nur aus zwei Gründen geschehen: Entweder er ist ihre große Liebe oder sie wird für seinen Tod im nächsten Jahr verantwortlich sein.
Derweil ist der Aglionby-Schüler Gansey zusammen mit seinen Freunden Adam, Ronan und Noah dabei, die Ley Linie in Blues kleinen Städtchen aufzuspüren. Denn auf ihr könnte der sagenumwobende König Glendower begraben liegen, der demjenigen, der ihn erweckt, eine Gunst erweisen wird. Doch Gansey scheint nicht der einzige zu sein, der auf der Suche nach ihm ist.

Meine Meinung:
"Wen der Rabe ruft" ist der erste Band von Maggie Stiefvaters neuer Reihe "The Raven Boys" und bietet mit seiner Geschichte mal etwas neues und anderes unter den Jugendbüchern. Doch es ist kein Buch, dass man einfach nebenbei lesen sollte, da die Geschichte anfangs doch ziemlich verwirrend ist und ein gewisses Maß an Konzentration benötigt. Ich selbst hatte nicht wirklich viel Zeit, als ich mit dem Lesen angefangen hatte, und bin so sehr schwer in das Buch rein gekommen. Beinahe hätte ich es auch weg gelegt, wenn mich nicht so sehr interessiert hätte, was Gansey denn nun im Schilde führt und wie sich sein Verhältnis zu Blue entwickeln wird.

Erzählt wird das Buch abwechselnd aus der Er-/Sie-Perspektive von Blue, Gansey, Adam und manchmal von ihrem Lehrer Whelk. Blue lebt zusammen mit ihrer Mutter und einigen Tanten, die allesamt Wahrsagerinnen sind, in einem Haus. Viel Normalität ist in ihrem Leben nicht, so dass sie sehr aufgeschlossen gegenüber dem Übernatürlichen ist, auch wenn sie selbst keine Kräfte hat, sondern nur die der anderen verstärkt. Gansey, Ronan und Adam sind alle drei Schüler an der Aglionby, einer privaten Jungen-Schule die in Blues Kreisen nicht unbedingt für sehr viel Sympathie sorgt. Doch im Gegensatz zu Ronan und Gansey, die beide aus reichen Familien stammen, besitzt Adam nicht viel Geld und muss sich sein Stipendium an der Schule hart erarbeiten. Er war mir, genau wie Blue, auf Anhieb sympathisch, was sich Ronan und Gansey erst einmal verdienen mussten. Doch insgesamt mochte ich eigentlich alle vier gerne, da sie alle ihren eigenen Charakter mit Stärken und auch Schwächen haben und nicht nur oberflächlich dargestellt wurden. Anders sah es mit dem Aglionby-Lehrer Whelk, dem ein paar Kapitel gewidmet waren, und Blues Tante Neeve aus. Bei den beiden habe ich die ganze Zeit gerätselt, ob und was sie denn so im Schilde führen, was die Geschichte noch interessanter gemacht hat.

Das Buch beschäftigt sich viel mit Magie und dem Übernatürlichen, allein schon, weil sich Blue durch ihre Familie natürlich in diesem Umfeld auf. Außerdem hat Gansey sich der Suche nach dem mysteriösen König Glendower, der auf einer sogenannten Ley-Linie begraben liegen soll, verschrieben. Diese ganze Geschichte war für mich anfangs ziemlich verwirrend, so dass ich schon ungefähr das halbe Buch damit zu gebracht habe, dort durchzusteigen. Doch nachdem ich erstmal hier herein gefunden hatte, ließ mich die Geschichte kaum noch los, so dass ich die letzten 100 Seiten sogar an einem Stück verschlungen habe. Es werden im Laufe des Buches einige Rätsel aufgeklärt, doch es bleiben auch noch genug Fragen offen, die auf einen interessanten zweiten Teil hoffen lassen.

Fazit:
Maggie Stiefvaters "Wen der Rabe ruft" ist der erste Teil ihrer Reihe rund um Blue und "ihre Jungs" von der Aglionby-Schule. Das Buch bietet eine spannende und vor allem neue Geschichte, der man jedoch ein bisschen Zeit widmen sollte, um sie zu verstehen. Von mir gibt es 4 von 5 Muscheln.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Manchmal vorhersehbar, aber trotzdem spannend und lustig

Bloodlines - Die goldene Lilie
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Inhalt:
Um Jill, die kleine Schwester der Moroi-Königin Lissa vor Attentaten zu schützen, hat sich die Alchimistin Sidney zusammen mit ihr und dem Dhampir Eddie in einem Internat der Menschen, wo sie niemand ...

Inhalt:
Um Jill, die kleine Schwester der Moroi-Königin Lissa vor Attentaten zu schützen, hat sich die Alchimistin Sidney zusammen mit ihr und dem Dhampir Eddie in einem Internat der Menschen, wo sie niemand vermuten würde, eingeschrieben. Da sie kürzlich interessante Neuigkeiten über die Strigoi, die unsterblichen, bösen Vampire, heraus gefunden haben, sind auch der Moroi Adrian und die beiden ehemaligen Strigoi Sonja und Dimitri vor Ort, um dieses Phänomen weiter zu erforschen. Als Sonja und Sidney eines abends plötzlich von Menschen überfallen werden, beginnt sie ihre Einstellung den Moroi gegenüber, die ihr von den Alchimisten ihr ganzes Leben vermittelt wurde, noch einmal zu überdenken.

Meine Meinung:
"Die goldene Lilie" ist der zweite Teil von Richelle Meads Bloodlines-Reihe, dem Spin-Off ihrer erfolgreichen Vampir-Reihe "Vampire Academy". Der erste Teil ist bei mir schon ein paar Monate her, doch trotzdem fiel es mir leicht, wieder in die Geschichte herein zu finden, auch wenn ich immer mal wieder kurz überlegen musste, was denn zuvor passiert war. Wie ich es von der Autorin gewohnt bin, war auch dieses Buch wieder angenehm flüssig zu lesen und schwer aus der Hand zu legen.

Erzählt wird die Geschichte genau wie im ersten Band aus der Ich-Perspektive von Sidney, was hier besonders lustig war. Denn Sidney bekommt recht schnell einen Verehrer und hat aber so gar keine Ahnung, wie denn nun mit Jungs auf der Ebene umzugehen ist. Diese Unbeholfenheit von ihr und vor allem ihre ständigen Gedanken á la "Sollte ich ihn jetzt küssen?" oder "Hätte sich das anders anfühlen müssen?" haben mich nicht selten zum lachen gebracht.

Schön fand ich auch, dass Adrian auch in diesem Buch wieder viel Aufmerksamkeit bekommen hat. Nachdem Ende der Vorgänger-Reihe "Vampire Academy" tat er mir ziemlich Leid, so dass ich es schön finde, in der Bloodlines-Reihe zu verfolgen, wie er vielleicht doch noch sein Happy End bekommt. In diesem Teil erfährt man auch einige Hintergründe zu ihm, wodurch ich öfters mal Mitleid bekommen habe und wohl langsam doch zum Adrian-Fan mutiere.

Die Geschichte ist an manchen Stellen leider ziemlich vorhersehbar und manchmal hätte ich Sidney gerne mal geschüttelt, damit sie endlich ihre Augen öffnet. Doch für mich hat es die Geschichte nicht weniger spannend gemacht. Wenn die Sachen, die ich erahnte, dann auch so passiert sind, war es eher so eine Art Erfolgserlebnis für mich, dass ich richtig lag, und nicht langweilig.

Fazit:
"Die goldene Lilie" ist eine gute Fortsetzung von Richelle Meads "Bloodlines"-Reihe, die man jedoch nicht ohne Vorwissen der "Vampire Academy"-Reihe lesen sollte. Vieles in diesem Buch war zwar vorhersehbar, doch trotzdem konnte ich es schwer aus der Hand legen und wurde auch immer wieder zum Lachen gebracht. Von mir gibt es 4 von 5 Muscheln für diesen zweiten Teil.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Hätte manchmal noch ein paar Erklärungen benötigt

Die Brücke der Gezeiten 1
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Inhalt:
Auf dem Kontinent Yuros bereitet sich der junge Alaorn Meiros gerade auf seine Abschlussprüfung vor, durch die er endlich zum richtigen Magus wird und die Gnosis, die magischen Kräfte, offiziell ...

Inhalt:
Auf dem Kontinent Yuros bereitet sich der junge Alaorn Meiros gerade auf seine Abschlussprüfung vor, durch die er endlich zum richtigen Magus wird und die Gnosis, die magischen Kräfte, offiziell benutzen darf. Doch bei den Lehrern und Mitschülern ist er als Viertelblut-Magus nicht sonderlich beliebt. Währenddessen ist seine Tante Elena auf dem Kontinent Antiopia, um die Königsfamilie von Javon zu beschützen. Weiter im Süden in Lakh muss sich die junge Kaufmannstochter Ramita von ihrer großen Liebe Kazim verabschieden um einen alten Mann zu heiraten, der ihrem Vater Unmengen an Geld geboten hat. Auf alle drei warten große Prüfungen, vor allem da in einem Jahr die Leviathanbrücke, die beide Kontinente miteinander verbindet, wieder aus den Fluten des Ozeans auftauchen und Krieg zwischen den Völkern mit sich bringen wird.

Meine Meinung:
"Ein Sturm zieht auf" ist der erste Band von David Hairs Reihe um die "Brücke der Gezeiten". Doch wie auch bei anderen Fantasy-Reihen, wurde das Original hier wieder in zwei Bücher gesplittet. Dieses Buch erzählt also nur die erste Hälfte der ersten Geschichte in dieser Reihe und endet dementsprechend auch mitten im Buch. Einen richtig fiesen Cliffhanger gibt es meiner Meinung zwar nicht, doch wen solche offenen Enden stören, sollte lieber auf den Juni warten, bis die zweite Hälfte auch im Deutschen erscheint, um die beiden Bücher dann an einem Stück zu lesen.

In der Geschichte gibt es die beiden Kontinente Yuros, im Norden, und Antiopia, im Süden, die durch eine Brücke miteinander verbunden sind, welche sich aber nur alle 12 Jahre aus dem Ozean erhebt. Dies hat jedes Mal zu einem Krieg zwischen den beiden Kontinenten geführt, weswegen sich im Buch, welches 1 Jahr vor dem neuerlichen Auftauchen der Brücke spielt, beide Kontinente für einen neuen Krieg vorbereiten. Erzählt werden verschiedene Handlungsstränge, die in diesem Teil noch nicht ganz zusammengeführt, aber mit der Zeit deuten sich ein paar Zusammenhänge an.

Die Magierin Elena arbeitet als Doppelagentin in Javon (auf Antiopia) und beschützt offiziell die Kinder des Königs. Anfangs mag sie vielleicht noch ein wenig kalt und abgebrüht erscheinen, doch ich habe sie schnell ins Herz geschlossen. Toll an ihr fand ich, dass sie nicht allmächtig ist, sondern ihre Gegner eher durch ihren Kopf und Verstand besiegt.
Alaron Merser lebt in Norostein auf dem Kontinent Yuros und steht kurz vor seiner Prüfung zum Magier. Für seine Abschlussarbeit hat er sich, trotz aller Warnungen, ein sehr heikles Thema ausgesucht. Bei ihm konnte ich mich immer nicht so ganz entscheiden, ob er mir nun sympathisch sein soll oder nicht. Einerseits setzt er sich zwar für seinen Freund Ramon ein und zeigt auch Mitleid, doch andererseits ist sein Zukunftswunsch der Kampf im aufziehenden Krieg, wofür er nicht unbedingt meine Zustimmung bekommen hat.
Im Süden Antiopias ist Ramita in Lakh als Tochter eines recht gut verdienenden Kaufmanns in dem Wissen aufgewachsen, dass sie den Sohn seines Blutsbruders heiraten wird. Sie war mir ziemlich sympathisch, wenn sie auch, als fügsame Tochter, sehr viel Ungerechtigkeit auf sich nehmen musste. Hier bin ich gespannt, was sie im weiteren Verlauf der Reihe noch für eine Rolle spielen wird.

In der Reihe wird eine komplexe Fantasygeschichte aufgebaut, welche durch die vielen neuen Namen, Religionen und Begriffe den Einstieg ein wenig erschwert. Doch hierfür gibt es einen ziemlich umfangreichen Anhang, der unter Anderem ein Personenverzeichnis und eine Übersicht der verschiedenen Religionen und Magielehren enthält. Hier hätte ich mir nur ein noch etwas umfangreicheres Glossar gewünscht, denn manche Begriffe waren mir dann doch nicht so geläufig, wie wohl erwartet wurde. Anfangs habe ich noch ziemlich viel im Glossar geblättert, was aber ab dem zweiten Kapitel recht schnell wieder abgenommen hatte.

Mein Lesefluss im Buch hat immer mal wieder gewechselt. Manche Passagen ließen sich wirklich leicht und schnell lesen, dann kamen wieder welche, wo ständig zwischen Vor- und Nachnamen gesprungen wurde, was mich dann verwirrt und natürlich gebremst hatte. Außerdem gab es manche Sachen, wie zum Beispiel die Luftschiffe, bei denen ich mir einfach ein paar mehr Erklärungen, wieso und weshalb manche Sachen so sind, gewünschte hätte. So war an manchen Stellen die Notwendigkeit der Brücke einfach nicht so klar zu erkennen. Auch waren die Passagen, in denen zum Beispiel Ramitas Vater oder ihr zukünftiger Ehemann aus der Vergangenheit erzählten, zwar sehr interessant, doch durch die langen Absätze ließ meine Konzentration an diesen Stellen schnell nach.

Fazit:
David Hairs Einstieg "Ein Sturm zieht auf" in die Reihe um die "Brücke der Gezeiten" bietet eine eigentlich spannende Geschichte, die aber durch ein paar fehlende Erklärungen manchmal nicht ganz verständlich war. Auch war es an manchen Stellen etwas langatmig, so dass ich für diesen Auftakt nur 3,5 von 5 Muscheln vergebe. Wer Komplexe Welten mit viel Magie mag, sich an Parallelen zur Realität nicht stört und über ein paar Unklarheiten hinwegsehen kann, sollte hier gut aufgehoben sein.