Wie immer spannende Unterhaltung
Bei einer Radfahrt durch den kleinen Ort Altbruck stösst Ella auf einen gruseligen Fund: zwei Schädel und wenige weitere Knochen. Schnell wird neben der Polizei auch die Presse aufmerksam und Kommissarin ...
Bei einer Radfahrt durch den kleinen Ort Altbruck stösst Ella auf einen gruseligen Fund: zwei Schädel und wenige weitere Knochen. Schnell wird neben der Polizei auch die Presse aufmerksam und Kommissarin Gina Angelucci wird mehr als neugierig. Kurzerhand beginnt sie, zunächst gegen den Willen des Chefs, zu recherchieren, was es mit den Knochenfunden auf sich hat. Gar nicht so leicht, denn laut Gerichtsmedizin lagen die Gebeine ca. siebzig Jahre in der Erde. Doch Gina ist hartnäckig und stösst bei ihren Ermittlungen auf Geheimnisse des kleinen Ortes, in dem im zweiten Weltkrieg eine Firma ansässig war, in der Zwangsarbeiterinnen ihren Dienst vollbrachten. Ist eine der Leichen eine von ihnen? Bei all den spannenden Ermittlungen merkt Gina dabei gar nicht, dass auch sie persönlich ins Visier genommen wird und es jemand auf sie und ihre Familie abgesehen hat.
Meine Meinung
Die Kriminalromane aus der Feder von Inge Löhnig sind für mich immer ein Garant für spannende Geschichten und mit Unbarmherzig erschien nun der zweite Fall für Gina Angelucci, Tino Dühnforts Frau.
Diese ist nach der Geburt ihrer Tochter frisch zurück im Präsidium, während Tino seine Elternzeit antritt. Schnell wird es auch in diesem neuen Fall für Angelucci spannend, denn Autorin Inge Löhnig führt den Leser in ein kleines, bayrisches Dorf, in dem nicht alles so Friede, Freude, Eierkuchen ist, wie es auf dem ersten Blick scheint.
Wie immer, liest sich auch dieser Krimi wieder leicht und flüssig und schnell taucht man ab in eine Geschichte voller Geheimnisse und eines Familienstreits, der seit vielen Jahrzehnten bereits andauert.
Fast von Beginn an ist es spannend und immer wieder gibt es auch hier kleinere Einblicke in die Vergangenheit, denn Angelucci arbeitet für die Abteilung der Cold Cases. Der neue Fall für die Ermittlerin führt allerdings so weit in die Vergangenheit, dass es fraglich ist, diesen noch klären zu können. Doch tatsächlich gibt es noch einige Zeitzeugen und hier hat so mancher etwas zu verbergen. Als Leser darf man hier auf jeden Fall wieder selbst mit Theorien aufstellen und rätseln und der Fall sorgt für gelungene Unterhaltung.
Erzählt wird auf verschiedenen Zeitebenen und aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei bekommt man als Leser nicht nur die Ermittlungen präsentiert, sondern erlebt auch ein wenig aus dem Privatleben Angeluccis und Dühnforts. Dieses bleibt aber soweit am Rande, dass auch ein Serieneinsteiger keine inhaltlichen Probleme bekommen wird. Alles in allem sorgen die unterschiedlichen Blickwinkel und Ebenen für interessante Wendungen und so manch einer Überraschung.
Mit den Ermittlern Angelucci und Dühnfort hat Inge Löhnig zwei tolle Charaktere ins Leben gerufen, die mir mittlerweile ans Herz gewachsen sind. Beide sind bodenständig und nicht die klischeebehafteten Ermittler voller Probleme, was sie einfach authentisch macht. Mir ist es jedes Mal eine Freude, ihren Ermittlungen beizuwohnen. In diesem Buch steht Tinos Frau Gina Angelucci wieder deutlich im Mittelpunkt und ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen.
Auch die Nebencharaktere, die für den Fall interessant werden, bieten eine gelungene Bandbreite an unterschiedlichsten Eigenschaften. Auch sie wirken dadurch lebendig und real. Inge Löhnig versteht es wieder einmal hervorragend, glaubwürdige Charaktere zu zeichnen.
Mein Fazit
Wie immer gelingt es Inge Löhnig mich mit einem ihrer Kriminalroman hervorragend zu unterhalten. Das Buch bietet spannende Lesestunden und liest sich leicht und flüssig. Immer wieder gibt es kleinere Überraschungen, die die Spannung aufrecht halten und der Fall selber wirkt glaubwürdig. Wer die Krimis der Autorin noch nicht kennen sollte, sollte einfach mal hineinlesen, denn sie sind absolut lesenswert und bisher wurde ich noch nie enttäuscht.