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Veröffentlicht am 16.09.2019

Die letzte Frau, die letzte Hoffnung

Eve of Man (I)
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Das stark Macht ausstrahlende Cover, mit dem dominanten, golden herrazsstechendem Zeichen für weiblichkeit, ist mir direkt ins Auge gefallen.Ein Mädchen im Hintergrund ist kaum wahrnehmbar und spiegelt ...

Das stark Macht ausstrahlende Cover, mit dem dominanten, golden herrazsstechendem Zeichen für weiblichkeit, ist mir direkt ins Auge gefallen.Ein Mädchen im Hintergrund ist kaum wahrnehmbar und spiegelt damit absolut den Kern der Geschichte wieder.

Die Menschheit steht kurz vorm Aussterben, denn schon seit über einen halben Jahrhundert werden keine Mädchen mehr geboren.Frauen sind langsam zu alt um Kinder zu kriegen und neue kommen nicht auf die Welt.
Doch dann geschieht das lang Ersehnte. Ein schon auf der Abschriftenliste stehendes Ehepaar vollbringt das Wunder, ein Mädchen zu bekommen.
Trotz Überwachung stirbt die Mutter bei der Geburt und der Vater versinkt vor Trauer um seine Frau im Wahnsinn.
So übernimmt der Staat die wichtige Aufgabe das Mädchen, Eve, groß zu ziehen, zu überwachen und sie auf ihre wichtige Aufgabe vorzubereiten, den Vortbestand der Menschheit zu sichern.

Aufgewachsen in einer Kuppel, hoch oben und kilometerweit entfernt vom Rest der übriggebliebenen Welt, reift Eve zu einer jungen Frau und ihre wichtige Aufgabe naht.
Aus drei Kandidaten soll sie wählen dürfen.Doch Ängste und erste Zweifel keimen in ihr auf, ob dieser Weg der richtige ist.
Lediglich Holly, ihre projezierte Freundin, die von Männern im Hintergrund gesteuert wird, scheint ihre Gefühle zu verstehen.

Fazinierend wurde beschrieben, wie das Leben in der Kuppel für Eve abläuft.Die Kontrolle über sie und die Manipulationen, denen sie, wie bei einer Gehirnwäsche unterzogen ist, werden getarnt, durch eine Scheinwelt mit erschaffener Natur, Ersatztmüttern und einer Freundin.

Sehr spannend fand ich die Entwicklung von Eve als Protagonistin, wie sie von gefügig und weich zu einer starken selbstbewussten jungen Frau wird, die Dinge hinterfragt. Auch das zarte, aber dennoch starke Band der Liebe zwischen Bram und Eve war für mich sehr glaubwürdig.
Lediglich fern blieben mir die Umstände, unter denen die normalen Menschen, außerhalb der Kuppel lebten.Dies hätte ich mir in der Beschreibung etwas genauer gewünscht.
Die wichtigsten Botschaften in der Geschichte waren für mich, dass man weder die Macht der Liebe, die Kraft der Natur noch den eigenen Geist des Menschen unterschätzen sollte.

Ein toller Dystopie-Auftakt, der ganz schön unter die Haut geht.Ich freue mich auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 03.09.2019

Rundherum gelungener Fantasy-Auftakt

One True Queen, Band 1: Von Sternen gekrönt (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
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"So viele Bücher.
Und du nimmst ausgerechnet dieses."

...Ja, und das ist auch gut so!

Schillernd wie Diamanten und dennoch so viel Natur stecken in diesem wunderschönen Cover.
Als mich die sternenblauen ...

"So viele Bücher.
Und du nimmst ausgerechnet dieses."

...Ja, und das ist auch gut so!

Schillernd wie Diamanten und dennoch so viel Natur stecken in diesem wunderschönen Cover.
Als mich die sternenblauen Augen angeschaut haben, war es um mich geschehen.
Der Blick hat mitten in mein Begierdezentrum getroffen und ich musste dieses Buch haben.

Die junge Mailin lebt zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Schwester Vicky in Irland.
Die Umstände sind ganz schön schwierig, da sich die Schwester seit sieben Jahren im Wachkoma befindet.Die Pflege ist Anstrengend und teuer, aber aufopferungsvoll gibt die Mutter alles, um der Familie dennoch ein halbwegs angenehmes Leben finanzieren zu können.
Beide geben die Hoffnung nicht auf, dass Vicky eines Tages wieder aus diesem Zustand erwachen wird.
Doch Mailins Leben ändert sich schlagartig, als sie ausgerechnet nach einem Streit mit ihrer Mutter entführt wird.Es ist keine normale Entführung, sondern als sie erwacht, befindet sie sich ganz alleine in einem lebensgefährlichen Wald, im Königreich Lyaskye. Schon nach wenigen Minuten scheint sie ihr Leben nicht mehr retten zu können, bis ein äußerst schlechtgelaunter, aber auch absolut attraktiver junger Mann ihr zu Hilfe kommt.
Ein Mann so garstig und verlogen, dass man ihm besser nicht trauen sollte, wie eigentlich allem Schönen in Lyaskye.
Bis dahin ahnt Mailin noch nicht den wahren Grund ihrer Entführung, nämlich, dass das Königreich eine neue Herrscherin braucht. Doch dieser Job ist nicht besonders erstrebenswert in Lyaskye.

Die Autorin Jennifer Benkau hat für mich die Macht einer Zauberin, die den Personen in ihrer Fantasy-Geschichte Leben, Menschlichkeit, aber auch ganz viel Magie einhaucht. Außerdem schuf sie mit Lyaskye eine atemberaubende Welt, die durch ihre Worte so gut vorstellbar wurden, dass man sich als Leser genau dort befand.
Mailin ist eine absolut liebenswerte Protagonistin, die mit ihrem Mut, ihrer selbstlosigkeit, aber auch mit ein wenig Naivität mein Herz erobert hat. Ich habe mit ihr geliebt, gekämpft und getrauert, so wie es in einer guten Geschhichte sein sollte. Und dann, dann war das Buch auch schon zu Ende.
Leider.

Nun heißt es warten, bis zum Frühjahr 2020, dann erscheint der zweite Teil dieses grandiosen Fantasyabenteuers.
Ich bin jedenfalls sowas von dabei, wenn Mailins Geschichte weiter geht.

Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung für diesen grandiosen Fantasy-Auftakt, der mein Herz berührt hat.

Veröffentlicht am 25.08.2019

Ein richtig guter Krimi

Bis ihr sie findet
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"Bis ihr sie findet" ist wohl das, was man einen richtigen Krimi nennt.Den Leser erwartet polizeiliche Ermittlungsarbeit in Kombination von gut gehüteten Geheimnissen und Intrigen, die absolut fesseln ...

"Bis ihr sie findet" ist wohl das, was man einen richtigen Krimi nennt.Den Leser erwartet polizeiliche Ermittlungsarbeit in Kombination von gut gehüteten Geheimnissen und Intrigen, die absolut fesseln sind.

Der erste Blick auf das Cover verrät sofort, dass an diesem Ort nichts Gutes geschehen ist.Ein düsterer Wald, eingehüllt in morgendlichem Nebel. Besonders gelungen finde ich das Buchstabenspiel mit einer Schrift, die wirkt wie ein Versteckspiel.

Ein Sommerabend im Jahr 1983, der genau dafür gemacht ist, eine Zeltnacht im Wald zu verbringen. Eine eingeschweißte Clique, bestehend aus sechs Jugendlichen, nutzt diese Nacht, um ihre unerschrockene Wildheit, ihrem Übermut Raum zu geben.Ungewöhnlicherweise darf die gerade mal 14-jährige Aurora an diesem Abend dabei sein.Von ihrer Schwester Topaz dazugebeten, aber doch auch nicht so wirklich gewollt.
Der Alkohol und Schlimmeres tut seine Wirkung und die Stimmung ist heiter bis explosiv.Als der nächste Morgen anbricht, wachen alle auf, jedoch ist Aurora nicht mehr aufzufinden.

Als Detective Chief Inspector Jonah Sheens, dreißig Jahre später, genau in diesen Wald zu einer Leiche gerufen wird, ist ihm sofort klar, dass Aurora gefunden wurde.
Ein Cold Case wir wieder aufgerollt und mit ihm beginnt das Aufdecken von jahrelangen Lügen, wohlgehüteten Geheimnissen und das Finden von Fehlern, die in den damaligen polizeilichen Ermittlungen gemacht wurden.

Die Autorin Gytha Lodge beweist in ihrem Krimidebüt, dass sie ihr Handwerk beherrscht.
Der Spannungsbogen wird über die gesamte Geschichte durch den Perspektivewechsel in den Zeiten aufrecht erhalten.
Als Leser wird man mit Informationshäppchen gefüttert, was sowohl aus Sicht des Opfers, aber auch durch den Stand der Ermittlungen geschieht.So wird der Hunger nach mehr immer größer und das ohne den Einsatz von blutigen Beschreibungen.
Immer wieder werden Fährten ausgelegt, die alle als möglich erscheinen.Bis zum Schluss ist ungewiss, ob der Täter wirklich unter den Freunden zu finden ist.

Mein Fazit:
"Bis ihr sie findet" ist ein absolut gelungener Krimi, der vor allem durch seine meisterhafte und messerscharfe Ermittlungsarbeit im Team Sheens glänzt.

Veröffentlicht am 09.08.2019

Mitra's Zauber geht weiter

Mitra
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Und er zaubert wieder.
Mit Mitra - Magische Verwandlungen hat es Björn Beermann wieder geschafft mich zu verzaubern.Auch der zweite Teil der Trilogie sprudelt nur so über voller magischer Momente und gefärlichem ...

Und er zaubert wieder.
Mit Mitra - Magische Verwandlungen hat es Björn Beermann wieder geschafft mich zu verzaubern.Auch der zweite Teil der Trilogie sprudelt nur so über voller magischer Momente und gefärlichem Abenteuer.

Gerade erst hat sich die fast 17-jährige Mitra damit abgefunden, dass ihr Start im neuen Zuhause in Hamburg halt nicht normal ist, als die nächsten Gefahren ihr schon wieder auflauern.

Das Feuervolk, was sie glaubten besiegt zu haben, ist zurück und mit gewachsener Macht droht es die Erde zu vernichten. Mitra und ihre magische Tante und Großmutter erhoffen sich Hilfe vom Rat der Völker. Doch leider wird ihnen kein Glauben geschenkt.Gut das Mitra und ihre Familie, die treue Freundin Maggy und den verrückten Hausgeist Hugo an ihrer Seite haben.Dann gibt es noch Schmetterlinge im Bauch, die der junge Polizist Anton bei Mitra verursacht, aber auch ein wenig Bauschmerzen um die Frage des Vertrauens.Denn ausgerechnet an Maggy und Anton hat Mitra stark zu Zweifeln.Als wären dies nicht schon genug Probleme, sorgt sich Mitra noch um die schwierige Situation, wenn ihr Vater zu ihrem 17.Geburtstag auftaucht.Eine explosive Zusammenkunft ist vorprogrammiert.

Ein wirklich gelungener zweiter Teil, der mir fast noch ein kleines bisschen besser gefällt als der Vorherige.Man kann sich richtig gut in die Charaktere einfühlen und erlebt den Kampf gegen das Feuervolk hautnah mit. Mein persönlicher Liebling ist der Hausgeist Hugo, der ganz dreist und witzig in den unmöglichsten Situationen und Personen auftaucht.Einfach nur lustig und herzensgut.

Mein Fazit zum Buch: Sehr gelungen und absolut liebens- und lesenswert.Allerdings unbedingt erst Teil 1 lesen.

Vielen Dank lieber Björn für dieses magische Leseerlebnis.Und bitte hau in die Tasten, ich warte auf den Finalen Band.

Veröffentlicht am 16.07.2019

Erschütternd, krank und sehr gut

Harz
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Was ist "HARZ" für ein Buch? Das erste was mir einfällt, ist das es eine Familientragödie ist. Aber es ist viel mehr als das. Das Buch ist die Geschichte über die Lebensweise von einer Gruppe Menschen, ...

Was ist "HARZ" für ein Buch? Das erste was mir einfällt, ist das es eine Familientragödie ist. Aber es ist viel mehr als das. Das Buch ist die Geschichte über die Lebensweise von einer Gruppe Menschen, die abgeschirmt und eng verbunden mit der Natur, auf einer kleinen Insel Leben.Es ist aber auch eine Beschreibung darüber, wie krank jemand werden kann, ohne das er es selbst wahrnimmt.
Das ganze ist so geschickt beschrieben und der Fortlauf der Geschichte so radikal, dass die Bezeichnung Thriller absolut zutreffend ist.

Die 6-jährige Liv lebt zusammen mit ihren Eltern Jens und Maria auf dem Kopf. Der Kopf ist ein kleiner abgelegener Teil einer kleinen dänischen Insel. Dieser abgeschiedene Ort ist lediglich verbunden mit einer schmalen Landenge, genannt Hals zu den eigentlichen Bewohnern des kleinen Dörfchens Korsted.
Doch eigentlich weiß niemand mehr das Liv lebt, denn ihre Eltern lassen alle glauben, sie sei bei einem Bootsunglück ums Leben gekommen.
Jens, der Vater, der einmal ein angesehener Schreiner war, entwickelte sich zu einem krankhaften Sammler.Seine Verlustängste nehmen schlimmste Ausmaße an, die tragische Folgen für seine ganze Familie haben.

Das Leben der kleinen Liv ist mir sehr nahe gegangen. Ihr Alltag in der eigentlich schönen Umgebung aus reiner Natur, aber gleichzeitig zwischen so viel Müll, der kaum Luft zum atmen lässt. Sie wächst beinahe ganz wild auf und lernt dadurch ihre Instinkte einzusetzen. Besonders auffällig ist der sanfte Schreibstil der Geschichte, da alles was geschieht, aus Liebe passiert und vollkommen ohne böse Absicht. Deswegen waren mir auch die Mutter, die so fettleibig ist, dass sie sich nicht mehr kümmern kann, sowie der Vater, den das Leben krank gemacht hat, nicht wirklich unsympathisch, sondern haben eher Entsetzen bei mir ausgelöst.
Die falsche Sichtweise über viele Dinge, die Liv schildert, haben in mich in Angst und Schrecken versetzt, da die Handlungen eines so kleinen Kindes ja nicht voraussehbar sind. Alles was falsch ist, sah sie mit anderen Augen. Mir stellte sich durchweg die Frage, wie das für die Familie, vor allem aber für die kleine Liv, enden wird.

Mich wundert es nicht, dass die Autorin Ane Riel für "HARZ" gleich alle vier wichtigen skandinavischen Krimipreise abgeräumt hat, denn dieses Buch geht absolut unter die Haut. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir für diesen ganz besonderen Thriller.