Rezension
Immerwelt - Das ErbeUnd schon steht auch bei dieser Reihe der abschließende Band an und eine weitere Geschichte wird ihr Ende finden. Was diesen Abschluss angeht stehe ich jedoch mit gemischten Gefühlen gegenüber. Über die ...
Und schon steht auch bei dieser Reihe der abschließende Band an und eine weitere Geschichte wird ihr Ende finden. Was diesen Abschluss angeht stehe ich jedoch mit gemischten Gefühlen gegenüber. Über die Jahre habe ich diese Reihe und die Welt lieb gewonnen, dennoch hat dieses Buch seine Schwächen.
In diesem Finale spitzt sich alles drastisch zu, der Krieg zwischen den beiden Sphären ist unabwendbar. Obwohl Tens und Killians Liebe sicher zu sein scheint und sie auch zugunsten ihrer Ziele ein Bündnis schließen, geht dies gänzlich schief. Sie wolltem dadurch die jeweils andere Sphäre betreten können, doch Killian wird zu der Figur, die man zu Beginn der Reihe kennengelernt hat und Ten kann ihn demnach nicht mehr wirklich trauen.
Diese Entwicklung fand ich zunächst sehr beschwerlich und sah sie als Möglichkeit, die Handlung noch etwas verlängern zu können. Ten und Killian mussten ganz neu lernen, sich zu vertrauen. Mit der Zeit fand ich jedoch Gefallen an dieser Entwicklung, denn Ten ist nun eine ganz andere als zu Beginn und geht damit ganz anders um. Zwar denkt sie immer noch viel in Zahlen, gerade wenn sie nervös ist, doch reagieren tut sie auf diese Lage ganz anders.
Eine weitere Neuheit sind die Schutztiere, die ganz verschieden sind, sprechen können und jedem Troikaner zum Schutz zugewiesen worden sind. Im Grunde mochte ich diese neuen Figuren, die alle ihren einen Charakter haben, doch wirklich notwendig waren sie für den Handlungsverlauf nicht.
Sehr schön umgesetzt fand ich den kurzen Ausflug nach Myriad, denn die Sphäre wirkte nach Tens Wahl von Troika etwas unwichtiger und fast schon als Opposition, als das "Bösen". Dabei fand ich es in Band 1 immer so schön, dass man selber als Leser nicht wusste, welche der beiden Wahlen die bessere ist. Hier wird dies wieder aufgegriffen und die beiden Sphären ebenbürdig gemacht. Myriad wird das erste Mal direkt gezeigt und Ten erhält einen eigenen Einblick in die Welt.
Zum Lesefluss kann ich sagen, dass die erste Hälfte wie im Nu dahinflog. Ich brauchte keine genaue Zusammenfassung der Vorbände, einmal den Index am Ende mit allen wichtigen Begriffen überflogen und schon war ich wieder in der Geschichte drin. Dennoch muss ich auch gestehen, dass nach der Hälfte die Stimmung bei mir etwas umgeschlagen ist und ich nicht mehr so gefesselt war. Das Tief zog sich noch etwas, bis ich zum Ende hin, mich wieder fangen konnte und die Reihe zufrieden abschließen konnte.
Immerwelt ist eine wunderbare, einzigartige Reihe im Fantasygenre und auch der Abschluss ist äußerst lesenswert, wenn auch nicht der stärkste Band. Es gibt gewisse Schwächen wie zähe Passagen oder scheinbar überflüssige neue Handlungselemente, doch im Kern folgt auch dieser Band dem gewohnten Standard der Autorin und bietet viele schöne Lesestunden.