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Veröffentlicht am 23.07.2019

Ein anfänglich ruhiger Thriller, der erst spät offenbart, was in ihm steckt

Something in the Water – Im Sog des Verbrechens
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Seit Langem sind der Investmentbanker Mark und die Dokumentarfilmerin Erin ein Paar und planen nun als Eheleute durchs Leben zu gehen. Mit allen Höhen und Tiefen, an schönen und an schrecklichen Tagen. ...

Seit Langem sind der Investmentbanker Mark und die Dokumentarfilmerin Erin ein Paar und planen nun als Eheleute durchs Leben zu gehen. Mit allen Höhen und Tiefen, an schönen und an schrecklichen Tagen. Dass diese schneller kommen, als gedacht, hat keiner von beiden geahnt. Denn kaum haben sie die ersten Tage ihrer Flitterwochen auf Bora Bora verbracht, stoßen sie bei einem Tauchausflug auf ein altes Wrack und auf eine Tasche, die gefüllt mit wertvollen Dingen ist. Doch anstatt ihren Fund zu melden, behalten sie ihn und geraten schon bald in große Gefahr.

„Something in the Water - Im Sog des Verbrechens“ ist das Debüt der Schauspielerin Catherine Steadman, die mit ihrer Rolle als Mabel Lane Fox in der britischen Fernsehserie Downton Abbey bekannt geworden ist. Nun wagt sie sich als Autorin an einen Thriller heran und erzählt aus der Sicht der Freelancerin Erin, wie deren perfekt geglaubtes Leben mit dem gut aussehenden Banker Mark durch eine Reihe an fatalen Fehlern Risse bekommt. Eine Entwicklung, die ganz allmählich vonstattengeht und mit vielen Rückblicken in die Vergangenheit und umfangreichen Gedanken an einstige Erlebnisse verbunden ist. Deshalb kommt das Geschehen nur schwer in Gang. Und erst als eine mysteriöse Tasche auftaucht, zieht die Spannung merklich an und ein dramatisches Verwirrspiel nimmt seinen Lauf.

Der Schreibstil von Catherine Steadman ist flüssig und lässt trotz anfänglicher Ruhe nur so über die Seiten fliegen. Dabei ist es vor allem die interessante Nebenhandlung rund um Erins Dokumentarfilm, die dafür Sorge trägt, dass der Leser mit einer brisanten Thematik gut unterhalten wird, während die Atmosphäre im Südseeparadies Bora Bora einfach nur traumhaft ist und an unvergessliche Flitterwochen denken lässt. Allerdings nur bis zu dem Moment, in dem das Unvorhergesehene geschieht und eine schwelende Angst von Erins Leben Besitz ergreift. Denn von nun an fällt es schwer, das Buch aus der Hand zu legen und das, obwohl sein dramatisches Ende bereits im Prolog verraten worden ist.

Fazit:
„Something in the Water – Im Sog des Verbrechens“ ist ein anfänglich ruhiger, später rasanter Thriller, der von den immer präsenter werdenden Charaktereigenschaften der beiden Hauptfiguren lebt und von der daraus resultierenden Gefahr. Ein Thriller, der sich wunderbar liest, obwohl er einige Schwächen besitzt.

Veröffentlicht am 16.07.2019

Ein kurzweiliges Lesevergnügen mit einer chaotischen Hobbydetektivin

Agatha Raisin und die tote Gärtnerin
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Ausgerissene Dahlien, zertrampelte Rosen und vergiftete Goldfische. Die Spur der Verwüstung ist groß, die sich durch liebevoll angelegte Gärten in dem kleinen Dorf Carsley zieht und ihre Besitzer wütend ...

Ausgerissene Dahlien, zertrampelte Rosen und vergiftete Goldfische. Die Spur der Verwüstung ist groß, die sich durch liebevoll angelegte Gärten in dem kleinen Dorf Carsley zieht und ihre Besitzer wütend werden lässt. Denn sie haben in diesem Jahr ihre Grundstücke besonders hübsch angelegt, um bei der bevorstehenden Gartenschau einen Preis zu erringen. Nun aber ist der Ärger groß. Und als dann auch noch eine junge Frau namens Mary Fortune Agathas Nachbarn James mit ihrem Talent fürs Gärtnern bezirzt, gibt es kein Halten mehr. Agatha stürzt sich in die Planung für einen prächtigen Garten hinein und stolpert prompt über Marys Leiche, die jemand kopfüber in einen Blumenkübel eingegraben hat.

Agathas neuer Fall ist ein gelungener Angriff auf die Lachmuskeln der Leser, die erneut Zeuge davon werden, wie die einst knallharte PR-Frau alles versucht, um anerkannt und geliebt zu werden. Sei es durch die Bewohner des Dorfes, deren Zurückhaltung Agatha durchbrechen will oder durch ihren Nachbarn James, der sich immer wieder in die falschen Frauen verliebt. Mit merkwürdigen Ideen und großem Eifer geht sie dabei vor und vergisst allzu leicht, dass es in Carsley keine Geheimnisse gibt und dadurch ihre großen und kleinen Schummeleien zum Scheitern verurteilt sind. Doch obwohl sie immer wieder in Ungnade fällt, ist eines gewiss. Dort, wo Agatha Raisin auftaucht, geschieht ein Mord und die Dorfbewohner sind froh, dass sie diesen, trotz der für sie drohenden Gefahr mit viel Cleverness und Charme aufklären wird.

Eine locker leichte Erzählweise, ein authentischer Schreibstil und eine Atmosphäre, die wunderbar zu dem verschrobenen Dorfleben passt, prägen diesen Roman und sorgen dafür, dass es nie langweilig mit Agatha Raisin und ihren über das Ziel hinaus schießenden Eskapaden wird. Aber nicht nur sie, sondern auch die immer wieder in Erscheinung tretenden Nebenfiguren haben ihren Anteil daran, dass ausreichend Leben in den Cotswolds herrscht und sogar regelmäßige Treffen bei der Pfarrersfrau skurrile Begebenheiten nach sich ziehen. Allerdings nur solange, wie kein Verbrechen die dörfliche Ruhe stört und sich Agatha mit dessen Aufklärung beschäftigen muss.

Fazit:
Ein kurzweiliges Lesevergnügen mit einer liebenswerten Hauptfigur, britischem Humor und handfesten Verbrechen, das vor allem für Leser von britischen Cosy-Krimis bestens geeignet ist.

Veröffentlicht am 13.07.2019

Ein berührender Jugendroman über Freundschaft und Zusammenhalt

Mirror, Mirror
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Im Rahmen eines Schulprojektes gründen vier völlig unterschiedliche Jugendliche eine Band. Von nun an verbringen sie viel Zeit miteinander und schon bald wird aus den Außenseitern Red, Leo, Rose und Naomi ...

Im Rahmen eines Schulprojektes gründen vier völlig unterschiedliche Jugendliche eine Band. Von nun an verbringen sie viel Zeit miteinander und schon bald wird aus den Außenseitern Red, Leo, Rose und Naomi eine eingeschworene Clique, die niemand mehr trennen kann. Doch eines Tages verschwindet Naomi spurlos und niemand weiß, wo sie geblieben ist. Auch eine groß angelegte Suche bringt keinen Erfolg, sodass die Band nach Wochen des Wartens einen neuen Bassgitarristen anheuern muss. Und plötzlich wird Naomi bewusstlos und mit schweren Kopfverletzungen aus der Themse gefischt und die Frage, was mit Naomi geschehen ist, stellt sich erneut.

„Mirror, Mirror“ ist ein bewegender Jugendroman von Cara Delevingne, den sie in Zusammenarbeit mit der Bestsellerautorin Rowan Coleman geschrieben hat. In ihm beschäftigt sich die als Supermodel, Schauspielerin und Social-Media-Star bekannt gewordene Londonerin mit Problemen, die das Erwachsenwerden mit sich bringt. Schließlich ist ihre Schulzeit auch noch nicht so lange her und deshalb weiß sie, wie unsicher und zwiegespalten Jugendliche sind. Dabei ist es egal, ob Lehrer mit den Leistungen unzufrieden sind, Mitschüler andere mobben oder es zu Hause Ärger mit den Eltern gibt. Die Zeit der Pubertät zu überstehen ist unheimlich schwer und bietet viel Stoff, sich mit ihrer Bewältigung auseinanderzusetzen.

Als Hauptfiguren für den Roman hat Cara Delevingne vier völlig unterschiedliche Jugendliche gewählt, die durch ihr Hobby zusammenfinden und schon bald unzertrennlich sind. Da ist zum einen die schmächtige Red, die mit ihrem Körper unzufrieden ist, dafür aber hervorragend Schlagzeug spielen kann. Zum anderen lernt der Leser den Mädchenschwarm Leo kennen, dessen Bruder straffällig geworden ist und der Halt im Gitarren spielen sucht. Und dann sind da noch Rose, die sich einen Dreck um die Meinung anderer schert, dafür aber mit ihrer Singstimme Massen begeistern kann und Naomi, die nicht zum ersten Mal von zu Hause ausgerissen ist, ihren Bandmitgliedern aber als geniale Bassgitarristin, Songwriterin und gute Freundin fehlt.

Vier Jugendliche, die mit ihrer Schülerband zu einer ganz besonderen Gemeinschaft zusammengewachsen sind, die wie Pech und Schwefel zusammenhält und in der jeder einzelne mit dem anderen harmoniert. Deshalb ist es nur schwer, zu verstehen, warum plötzlich eine von ihnen verschwunden ist, ohne den anderen zu sagen wohin. Eine Frage, die sich wie ein roter Faden durch die Handlung zieht und während jeder der drei verbleibenden Bandmitglieder auf seine eigene Art nach einer Antwort sucht, entwickelt sich das Geschehen völlig anders, als gedacht. Authentisch und lebensnah präsentiert sich ihre Geschichte, die neben einem geheimnisvollen Verlauf offen mit sozialen Hintergründen und persönlichen Neigungen umgeht und angenehm kurzweilig liest.

Fazit:
Ein berührender Jugendroman über Freundschaft und Zusammenhalt und über das Leben, das völlig unvorhersehbar und mit vielen Gefahren verbunden ist.

Veröffentlicht am 12.07.2019

Ein kurzweiliger Thriller mit einem dramatischen Handlungsverlauf

Stirb schön
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Auf dem Weg von der Firma nach Hause findet der Unternehmer Tom Bryce im Pendlerzug eine CD, die er gerne dem rechtmäßigen Besitzer zurückgeben will. Deshalb legt er sie in den heimischen PC, um zu erforschen, ...

Auf dem Weg von der Firma nach Hause findet der Unternehmer Tom Bryce im Pendlerzug eine CD, die er gerne dem rechtmäßigen Besitzer zurückgeben will. Deshalb legt er sie in den heimischen PC, um zu erforschen, wem sie gehört. Hätte er es mal nicht getan. Denn nun wird er zum Zeugen, wie eine junge Frau mit unzähligen Messerstichen regelrecht hingerichtet wird. Ein Schock für den Familienvater, der am nächsten Tag Bilder der jungen Frau in der Zeitung sieht und erkennen muss, in welche prekäre Lage er geraten ist. Und plötzlich wird seine Familie bedroht und er muss sich entscheiden, ob er seinen Fund der Polizei übergibt oder ob er lieber schweigt.

„Stirb schön“ ist der zweite Fall für Detective Superintendent Roy Grace, der bei seinen letzten Ermittlungen zu einem verschwundenen Bräutigam in Ungnade gefallen ist und aufpassen muss, dass er den neuen Fall nicht vergeigt. Ansonsten wird er in den Norden versetzt, um ihn und seine Negativschlagzeilen aus der Schusslinie der Presse zu bringen. Außerdem ist er frisch verliebt und enorm nervös, weil er sich zum ersten Mal mit seiner Angebeteten zu einer abendlichen Verabredung trifft. Doch bevor er sich über das alles Gedanken machen kann, verschwindet Tom Bryce Ehefrau spurlos und Roy Grace hat alle Hände voll zu tun, dass diese nicht das nächste Opfer in einem Snuff-Video wird.

Peter James Thriller beginnt sehr spannend mit dem Fund einer Frauenleiche und den lebensbedrohlichen Problemen, die ein unbescholtener Familienvater durch seine Ehrlichkeit bekommt. Ein Auftakt, der gelungen ist, leider aber die mit ihm einhergehenden Erwartungen nicht vollständig erfüllt. So wirkt die Handlung aufgrund schneller Perspektivwechsel ein wenig konfus und lässt am Ende sogar einige lose Fäden zurück, während die Figuren klischeehaft gewählt worden sind und die vom ersten Fall gewohnte Originalität nicht bieten können. Doch zum Glück versteht es Peter James, seine Leser mit einem packenden Schreibstil zu fesseln, weshalb sie ihm gewiss kleine Logikfehler und eine viel zu simpel Auflösung gerne verzeiht.

Fazit:
Ein kurzweiliger Thriller, der eher durch Brutalität, als durch atemlose Spannung in Erscheinung tritt. Insgesamt aber trotz kleiner Mängel und einer inzwischen viel zu oft bemühten Thematik mit einem dramatischen Handlungsverlauf gut zu unterhalten versteht.

Veröffentlicht am 07.07.2019

Ein emotional bewegendes Verwirrspiel um den Tod eines jungen Mädchens

Nur in der Dunkelheit leuchten die Sterne
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Nach dem viel zu frühen Tod ihrer Freundin Kyra kehrt Corey ein letztes Mal nach Lost Creek zurück, um zu erfahren, was mit ihr geschehen ist. Doch egal, wenn sie in ihrer einstigen Heimatgemeinde befragt. ...

Nach dem viel zu frühen Tod ihrer Freundin Kyra kehrt Corey ein letztes Mal nach Lost Creek zurück, um zu erfahren, was mit ihr geschehen ist. Doch egal, wenn sie in ihrer einstigen Heimatgemeinde befragt. Die Bewohner wenden sich von ihr ab und behaupten, dass die oft schwermütige Kyra in den letzten Monaten ihres viel zu kurzen Lebens glücklich war. Doch warum ertrank die erst siebzehnjährige Kyra im eiskalten Wasser des White Wolf Lake und niemand war da, der sie gerettet hat?

„Nur in der Dunkelheit leuchten die Sterne“ ist ein berührender Jugendroman über eine tiefe Freundschaft zwischen zwei Mädchen, die zu noch jung dafür sind, die Folgen einer psychischen Krankheit zu verstehen. Und ein Roman über den Umgang einer ganzen Dorfgemeinschaft mit einem Menschen, der durch seine Andersartigkeit etwas ganz Besonderes ist. Mit viel Einfühlungsvermögen und in einer gut lesbaren Sprache erzählt, wagt sich Marieke Nijkamp an eine schwierige Thematik heran, die mit vielen Vorurteilen belastet ist und dadurch nur schwer zu einem Happy End führen kann.

Doch zunächst einmal lernt der Leser Corey kennen, die mit ihrer Familie Lost Creek verlassen hat und damit auch ihre Freundin Kyra, die mit einer bipolaren Störung kämpft. Mit ihr erlebt er hautnah mit, was während eines fünftägigen Besuches in Lost Creek geschieht, als sie zu viele Fragen nach dem Tod ihrer Freundin stellt und taucht gleichzeitig in die Vergangenheit ein, wo sie gemeinsam mit Kyra in Lost Creek glücklich war. Und ganz allmählich kristallisiert sich heraus, dass es schon immer Probleme gab und Kyras Tod unvermeidlich war. Jedenfalls, wenn man den Aussagen von Kyras Mutter Glauben schenken mag, die Coreys Nachforschungen mit Argwohn beäugt.

Fazit:
Ein emotional bewegendes Verwirrspiel um den Tod eines jungen Mädchens und um die Suche nach der Wahrheit, die keine ist. Mit viel Authentizität und einem leichten Hang zum Übernatürlichen erzählt, klingt dieser Roman lange nach, wie auch seine Stimmung, die von Beginn an sehr bedrückend ist.