Worum geht es?
Als Stephanie in der Bar Burguny Lion anfängt, lernt sie nicht nur einen, sondern gleich zwei attraktive Typen kennen: James und Linden. Kaum eine Woche später ist sie mit einem von ihnen, James, zusammen und freundet sich mit dem anderen eng an. Die Beziehung hält ein Jahr, aber die Trennung verläuft im Guten, sodass Steph Teil des Trios bleibt und ihre Freundschaft zu Linden immer stärker wird. Sie ignoriert die Anziehungskraft, die er auf sie ausübt, denn weder möchte sie ihre Freundschaft gefährden noch glaubt sie, dass Linden je Interesse an ihr haben könnte, denn er kann weiß Gott jede haben. Deshalb kommt es völlig überraschend, als er urplötzlich vorschlägt, dass sie beide heiraten, sollten sie beide an ihrem dreißigsten Geburtstag noch Single sein. In der Annahme, dass es nur ein üblicher Scherz von ihm ist, willigt sie ein, aber Linden verfolgt tatsächlich ernste Absichten ... Wäre da nicht James, von dem Linden glaubt, dass er immer noch Gefühle für Steph hat.
Meine Meinung
Dieses Buch stand lange auf meiner Wunschliste, weil mich der Klappentext auf Anhieb angesprochen hat. Nicht nur der Pakt hat mich neugierig gemacht, sondern auch die Personenkonstellation, die mich stutzig gemacht hat: das Trio bestehend aus Stephanie, ihrem Exfreund James und ihrem gemeinsamen besten Freund Linden. Das muss für die Geschichte ja eine Rolle spielen, dachte ich. Und tatsächlich. Gerade deshalb fand ich das Buch ziemlich spannend.
Das Buch ist in einem lockerleichten Schreibstil geschrieben, weist unterhaltsame Dialoge auf, hortet aber gleichzeitig keine Lacher. Es ist amüsant, aber nicht unbedingt witzig, ernstere Themen werden nur angeschnitten und stehen nicht im Mittelpunkt der Handlung. Dadurch lässt sich „The Pact“ entspannt lesen.
Linden war eigentlich der typische männliche Protagonist: Ein chronischer Aufreißer, unerträglich selbstbewusst und flirtet, wenn er den Mund aufmacht. Gleichzeitig ist er jedoch ein guter Freund, vor allem Steph gegenüber. Mich hat die Freundschaft zwischen ihnen positiv überrascht, weil zu mir durchgedrungen ist, wie viel die beiden einander bedeuten. Und selbstverständlich haben mich ihre Dialoge mehr als gut unterhalten, vor allem in Hinblick darauf, dass Linden schon die ganze Zeit Gefühle für Steph zu haben scheint (seine Gedanken über sie bescheren echt Herzklopfen), während diese sich ihre Gefühle nicht recht eingestehen mag und sie immer auf die körperliche Anziehungskraft reduziert. Als Linden also diesen Pakt vorschlägt, meint er das insgeheim total ernst – und Steph glaubt keine Minute daran. Diese Ausgangssituation fand ich extrem amüsant.
Steph ist als Protagonistin schon eher ungewöhnlich: Was ihre Haare angeht, ist sie ein Chamäleon. Ständig wechselt sie ihre Haarfarbe. Dass sie sexuell eher aufgeschlossen, One-Night-Stands nicht abgeneigt und alles andere als schüchtern ist, war für mich eine positive Überraschung. Nur in Bezug auf Linden, dem sie oft genug Kontra gibt, aber auch eine gute Freundin ist, wird sie unsicher, sobald sich andeuten sollte, dass da mehr zwischen ihnen ist als nur Freundschaft. Und es knistert ganz schön oft zwischen den beiden.
Fast die Hälfte des Buches verfolgt man, wie sich das Leben der beiden bis zu ihrem dreißigsten Geburtstag entwickelt. Erlebt Etappen ihres Berufs- und Liebeslebens mit und fiebert gespannt darauf hin, ob die Beziehungen, die beide in den jeweiligen Jahren haben, bis zu ihrem dreißigsten halten, oder ob sie wirklich Single sein werden – und was dann passiert. Es wurde also wirklich Spannung aufgebaut, die mich das Buch in einem Rutsch hat weglesen lassen, weil ich es einfach nicht zur Seite legen wollte.
Zusätzlich Spannung kommt – wie ich schon angedeutet habe – durch den Umstand auf, dass James Stephs Exfreund ist, der nicht so recht über sie hinweg zu sein scheint. Die beiden haben also nicht nur mit der Unsicherheit zu kämpfen, ob der jeweils andere die eigenen Gefühle erwidert, sondern wollen auch noch auf James‘ Gefühle Rücksicht nehmen – und tatsächlich spielt er auch keine so unwichtige Rolle für die Handlung. Hier wird das Problem „Ich liebe die Exfreundin meines besten Freundes“ tiefergehend behandelt und nicht auf dem einfachsten Weg gelöst, indem James wie das letzte Ekel dargestellt wird. Im Gegenteil: Ich mochte ihn (die meiste Zeit) wirklich gern, er ist ein lieber Kerl und ein guter Freund. Die finsteren Blicke seinerseits, die Linden und Steph auf ihrem Weg, zusammenzukommen, begleitet haben, habe ich sogar eigentlich ziemlich genossen.
Auch das Ende hat mir gut gefallen. Natürlich kommt nochmal der typische große Schlag, der alles durcheinanderwirbelt und das Glück hinauszögert, um dann in einem glücklich machenden Happy End zu gipfeln, aber das hatte ich erwartet. Ein ganz klein wenig gestört hat es mich, dass die Autorin auf einen typischen Twist zurückgegriffen hat, der die Lösung am Ende etwas einfacher macht – aber ehrlich gesagt hätte ich persönlich auch nicht gewusst, wie sie das sonst hätte machen sollen. Von daher: Es sei ihr verziehen.
Fazit
Eine unterhaltsame, amüsante und überraschend spannende Liebesgeschichte zwischen besten Freunden, bei denen der Leser gar nicht anders kann, als mitzufiebern. Ich habe beide Charaktere sehr gemocht, hatte Herzklopfen bei ihren Annäherungen, habe das Knistern gespürt, gebangt und mich gefreut. Viel macht dieses Buch hier nicht falsch. Von mir gibt es 4,5 Sterne.