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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.08.2019

nette Liebesgeschichte

Mit dem Wind
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1884 lernt die junge Mathilde den Ballonfahrer Paul Naumann kennen und lieben. Das Fliegen wird schnell auch für sie zu einem wichtigen Teil ihres Lebens. Aber damals war es nicht ganz so einfach, als ...

1884 lernt die junge Mathilde den Ballonfahrer Paul Naumann kennen und lieben. Das Fliegen wird schnell auch für sie zu einem wichtigen Teil ihres Lebens. Aber damals war es nicht ganz so einfach, als Frau und bald auch Mutter diese Leidenschaft und den Alltag unter einen Hut zu bringen. Und mehr als einmal muss Mathilde um ihr Glück und das Fliegen kämpfen.

Eigentlich eine spannende Ausgangslage und ein interessantes Hintergrundthema. Für meinen Geschmack war es etwas zu viel Liebesgedöns und zu wenig historische Fakten und Details. Ich hätte mir eine Geschichte gewünscht wie z.B. von Maiken Nielsen über die Hindenburg. Aber leider bleibt das Buch recht profan und oberflächlich und konnte mich nicht richtig packen.

Veröffentlicht am 18.07.2019

wunderschöne Marzi-Welt

Mitternacht
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Dieses Buch lässt mich etwas zerrissen zurück. Christoph Marzis Bücher sind für mich immer ein bisschen eine unkalkulierbare Sache, denn ich habe einige gelesen, die ich toll fand aber auch zwei, drei, ...

Dieses Buch lässt mich etwas zerrissen zurück. Christoph Marzis Bücher sind für mich immer ein bisschen eine unkalkulierbare Sache, denn ich habe einige gelesen, die ich toll fand aber auch zwei, drei, die mich sehr enttäuscht haben. Mitternacht schafft beides, denn die erste Hälfte war fesselnd, überbordend und märchenhaft und die zweite Hälfe holprig, abgehackt, unausgegoren und ein bisschen wie eine kalte Dusche nach einem wohlig warmen Lesegefühl..

Nachdem ich im Nachwort die Gründe dafür erfahren habe - der Autor hat eine schwere Krankheit überstanden - kann ich zwar nachvollziehen, warum es so einen gravierenden Bruch in der Geschichte gibt. Nicht verstehen kann ich, wieso niemand ihn bei der Hand genommen und dazu gebracht hat, der Geschichte mehr Zeit und Seiten einzuräumen. So ist es eine wunderbar erdachte Welt und eine interessante Story, die an einem überhasteten Ende krankt. Deshalb nur drei Sterne und die große Hoffnung, dass es tatsächlich nochmal eine Erzählung gibt, die im gleichen Setting spielt. Denn Marzi kann es auf jeden Fall besser.

Veröffentlicht am 21.06.2019

sperrige Großmutter

Der Zopf meiner Großmutter
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Ich mag die Bücher von Aliena Bronsky. Sie hat eine etwas sperrige Art, wie sie ihre Heldinnen kreiert. Die namensgebende Großmutter mit dem langen Zopf ist diesmal aber schon eine ganz eigene Hausnummer. ...

Ich mag die Bücher von Aliena Bronsky. Sie hat eine etwas sperrige Art, wie sie ihre Heldinnen kreiert. Die namensgebende Großmutter mit dem langen Zopf ist diesmal aber schon eine ganz eigene Hausnummer. Sie war mir von Anfang an unsympathisch und ihre überhebliche laute oberflächlich-lieblose Art, vor allem mit Enkel Max umzugehen - vom Ehemann mal ganz zu schweigen - ist schon sehr gewöhnungsbedürftig.

Ja, ich habe natürlich rausgelesen, dass sie eine verletzte Seele hat und einen guten Kern. Aber der ist wirklich ganz ganz tief drinnen versteckt und ich sie ist mir die meiste Zeit wie ein Elefant im Porzellanladen vorgekommen, der alle die, die sie eigentlich lieben sollten, rücksichtslos niedermacht.

Der kleine Max, der Erzähler, soll der Gegenpol sein. Aber das funktioniert leider nur bedingt. Der Junge kann seiner Oma wenig entgegensetzen und der Großvater flüchtet sich in sein Schweigen.

Fazit: Nicht mein Lieblingsbuch der Autorin.

Veröffentlicht am 21.06.2019

schwere und schwierige Kost

Die Nickel Boys
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So ganz kann ich mich der Euphorie für dieses Buch nicht anschließen. Aber beginnen wir beim Cover. Das verdient tatsächlich die volle Punktzahl. Wie überhaupt der Einband, der eine Extralasche zum Verschließen ...

So ganz kann ich mich der Euphorie für dieses Buch nicht anschließen. Aber beginnen wir beim Cover. Das verdient tatsächlich die volle Punktzahl. Wie überhaupt der Einband, der eine Extralasche zum Verschließen hat. Tolle Aufmachung.

Ich kenne das Vorgängerbuch und hatte auch mit dem schon meine Schwierigkeiten, wobei es da eher an den fantastischen Elementen lag. So etwas gibt es bei den "Nickelboys" ja nicht. Das ist ganz kühle und harte Realität. Aber genau da hakt es bei mir. Denn obwohl Ellwood ein lieber Junge ist und mir von Anfang an sehr leid tat, konnte mich weder er noch eine der anderen Personen wirklich anfassen. Ja, es ist unfassbar, was in diesem Umerziehungsheim passiert ist. Dass es sogar Tote gab, ist kaum zu ertragen. Aber das Thema ist mir nicht neu. Weltweit gab es Heime, Erziehungsanstalten, Kliniken, in denen Kinder und Jugendliche aus den unterschiedlichsten Gründen gequält, gefoltert, misshandelt und missbraucht wurden. Im Fall dieses Buches ist es auf den Rassismus gemünzt aber es ist ein Phänomen, welches es in jeder nur erdenklich schrecklichen Form gab und vermutlich noch immer gibt.

Ich würde es fast als Sachbuch bezeichnen, denn vieles beruht wohl auf Fakten und diese überlagern in ihrer Fülle für mich die romanhafte Handlung und machen es mir schwer, mich emotional richtig darauf einzulassen.

Ein Thema, welches geschrieben werden musste. Aber ich hätte mir mehr Seiten gewünscht und mehr Innenleben der Protagonisten.

Veröffentlicht am 03.05.2019

nicht mein Geschmack

Wenn du das hier liest
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Ich hatte leider etwas ganz anderes erwartet. Ich gebe zu, ich bin kein Fan von Romanen, die nur aus Schriftwechsel oder Blogeinträgen bestehen. Ich tue mich immer schwer mit dieser Art von Literatur, ...

Ich hatte leider etwas ganz anderes erwartet. Ich gebe zu, ich bin kein Fan von Romanen, die nur aus Schriftwechsel oder Blogeinträgen bestehen. Ich tue mich immer schwer mit dieser Art von Literatur, weil sie für mich nur in den seltensten Fällen funktioniert. Weder gibt es eine stringente Handlung noch Dialoge, meist fehlt es auch an Spannung und durch die unendlichen "Selbstgespräche" erfährt man wenig über die Interaktion der Personen.

Genau an all dem krankt das Buch. Und das ist schade, denn ich finde durchaus, dass die Autorin es versteht mit Worten umzugehen und die Ausgangslage hat eine schöne Dramatik und man erhofft sich viel Emotionalität und auch etwas fürs Herz. Mich konnten die Protas aber nur wenig berühren und das ständige Hin und Her zwischen den Schreibern, teils ohne Antwort oder mit Antworten, die nur begrenzten Bezug nahmen auf vorher Geschriebenes, das zog sich für mich.

Für mich war die Geschichte leider nichts. Ich fühlte mich dort nicht wohl und habe es - ganz ehrlich - am Ende nur noch quer gelesen. Für Fans von Briefromanen könnte es durchaus etwas sein, da der Schreibstil mir gefallen hat.