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Veröffentlicht am 04.08.2019

Eine berührende Liebesgeschichte, die man nicht so schnell vergisst

Flying High
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Nachdem der Sommer in Fairwood mit einem tragischen Ereignis endet, müssen sich Hailee und Chase Tatsachen und Fragen stellen. Hat ihre Liebe durch die Umstände überhaupt eine Chance? Wie sieht die Zukunft ...

Nachdem der Sommer in Fairwood mit einem tragischen Ereignis endet, müssen sich Hailee und Chase Tatsachen und Fragen stellen. Hat ihre Liebe durch die Umstände überhaupt eine Chance? Wie sieht die Zukunft aus und befindet sich diese überhaupt in Fairwood? Zusammen mit Chase und ihren Freunden versucht Hailee zurück ins Leben zu finden.

Achtung! Wer Band eins der Dilogie noch nicht gelesen hat, wird schwer gespoilert!

Das Cover von Flying High passt perfekt zum Vorgänger und mit der blauen Farbe finde ich es sogar einen Tick schöner.
Nach dem Ende von Falling Fast wartete ich wie bestimmt jeder andere Leser wie auf heißen Kohlen auf die Fortsetzung dieser Dilogie. Das Ende war einer der größten Cliffhanger, die ich bislang gelesen habe und damit hat Bianca Iosiconi schon einmal meinen Respekt verdient.

Bevor man dieses Buch liest, sollte man wissen, dass die Geschichte potenziell triggernde Inhalte enthält. Bereits aus Band eins wurde das Thema Suizid angeschnitten, aber nicht weiter ausgeweitet. Hier wird nun näher darauf eingegangen, sowie auch auf andere, triggernde Themen.

Besonders in diesem Buch wird mehr auf die Familie der Protagonisten Hailee und Chase eingegangen. Die Freunde in Fairwood rücken etwas in den Hintergrund, was ich schade fand, aber leider nicht zu vermeiden war.
Hailee durchlebt in diesem Buch eine richtige Charakterentwicklung. Von der mutigen Person wird sie zunehmend ruhiger und depressiver. Sie verhält sich ruhig und ich las nur so durch die Seiten und wollte sie in bestimmten Situationen am liebsten schütteln, damit sie wieder die lebensfrohe Hailee wird.
Natürlich lesen wir auch viel über die Beweggründe zum Fast-Suizid. Dabei wird oft erwähnt, dass sie doch nur bei ihrer Schwester Katie sein wolle. Natürlich ist dies ein berechtigter Grund, aber diese Gedanken und dieser ausgesprochene Satz verliert durch diese häufige Benutzung etwas an Glaubwürdigkeit. Manchmal habe ich etwas über diesen Abschnitt gelesen, weil ich schon wusste, was darin stehen wird.

Aus der Sichtweise von Chase erfahren wir viel über sein Studium und seine Familie. Bereits aus Band eins wissen wir, dass deine Eltern darauf bestehen, dass die Söhne das Unternehmen weiterleiten wollen. Darauf wird näher eingegangen und ich habe mir eine eigene Meinung über seinen Vater bilden können - diese war nicht positiv.
Im Bezug auf dieses Thema hätte ich mir von Hailee gewünscht, dass sie Chase aktiv unterstützt und als erstes das Wort an ihn richtet. Da war ich leider etwas enttäuscht, denn sie war so sehr mit ihren Problemen beschäftigt, dass sie sich nicht nach denen von Chase erkundigt hat.

In der Liebesgeschichte von den beiden gibt es hier natürlich auch Höhen und Tiefen. Ich fand sie gut umgesetzt und schön zu lesen.
Das Ende und den Anfang des Buches waren spannend und schnell zu lesen. Der Mittelteil war mir leider etwas schwach und langgezogen. Das Wort Emotionen wird in dieser Geschichte groß geschrieben und ich kann das nur unterstützen. Bianca Iosivoni hat es mal wieder geschafft mich zu fesseln und in mir viele Gefühle zu schaffen. Dennoch wiederholt sich im Mittelteil viel, wie beispielsweise Hailees Gedanken und Gefühle.
Das Ende ist weder kitschig, noch klischeehaft, was ich sehr mag. Es orientiert sich an den Wünschen und Bedürfnissen der Protagonisten und hat mir somit sehr gut gefallen. Schade ist es auf jeden Fall, dass wir uns nun von dem Dorf Fairwood trennen müssen, denn ich habe die Charaktere dort alle lieb gewonnen.

Fazit: Das Wort Emotionen wird hier sehr groß geschrieben, was man sehr gut an den Gedanken und Taten der Protagonisten bemerkt. Der Mittelteil war für mich etwas langezogen, aber ansonsten war es eine sehr berührende Liebesgeschichte, die man nicht so schnell vergisst.

Veröffentlicht am 29.07.2019

Ein spannendes Thema, welches zum Nachdenken anregt

Becoming Elektra
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Ein Angebot stellt Isabels Leben auf dem Kopf. Sie soll die Identität der berühmten Elektra Hamilton annehmen, welche scheinbar alles besitzt, was man sich wünschen kann. Doch neben einer Verlobung muss ...

Ein Angebot stellt Isabels Leben auf dem Kopf. Sie soll die Identität der berühmten Elektra Hamilton annehmen, welche scheinbar alles besitzt, was man sich wünschen kann. Doch neben einer Verlobung muss sie sich noch anderen Herausforderungen stellen, denn jemand trachtet nach ihrem Leben und er ahnt nicht, dass Isabel nur der Klon von Elektra ist...

Auf das Buch aufmerksam geworden bin ich durch das wunderschöne Cover, welches schon ein zentrales Thema anspricht: dem Klonen.
Das Buch spielt im Jahre 2083, sodass das Setting dem entsprechend gestaltet ist. Anstatt Autos werden größtenteils Magnetaxen benutzt und das Klonen wurde auf die Spitze getrieben. Ich fand es spannend zu sehen, wie Christian Handel die Zukunft sieht.

Die Geschichte wurde aus der Ich-Perspektive von Isabel geschrieben. Anfangs befand sie sich noch im Institut für Klone, welches die Menschen dort abgeschottet von der Außenwelt erzieht. Kurz darauf wird sie schon in das Leben von Elektra eingeführt und es war spannend zu sehen, wie Isabel auf unterschiedliche Situationen reagiert.
Besonders am Angang des Buches war sie mir total sympathisch, aber gegen Ende konnte ich ihre Handlungen immer weniger nachvollziehen.
Wir lernen auch andere Charaktere der Familie Hamilon kennen - manche habe ich lieb gewonnen, und manche auch nicht. Darunter sind mir unter anderem Phillip, Sabine und Priamos im Gedächtnis geblieben. Hektor war mein absoluter Liebling. Zwar hat auch er seine Schwachstellen, aber an Mitgefühl fehlt ihm nichts.

Dieses Buch ist eine Mischung von einer Dystopie, Jugendbuch und einem Thriller. Die Grundidee befasst sich mit der Suche nach dem Mörder von Elektra. Neben dem Verstellen zu einer völlig anderen Person und umgeben von Leuten, die sie noch nie zuvor gesehen hat, versucht sich Isabel also an einem Kriminalfall. Das habe ich zwar schon öfters gelesen, aber es hat mir dennoch gut gefallen.
Ein weiteres Thema, welches ich viel interessanter fand, waren die ethischen Fragen rund ums Klonen. Diese wurden sowohl mit der Wissenschaft verknüpft, als auch mit persönlichen Gründen. Diese wurden elegant in das Jugendbuch eingeschleust und es ist echt spannend zu lesen.
Der Schreibstil von Christian Handel ließ sich gut und flüssig lesen. Er konnte sich gut in Isabel hineinversetzen und ihre Gedanken fühlten sich real an.
Eine kleine Schwachstelle waren die Wendungen. Am Anfang konnten sie mich noch begeistert, aber nach einer Zeit waren sie kaum noch überraschend. Vielleicht habe ich so viele Jugendbücher gelesen, dass ich die versteckten Hinweise erkenne, aber besonders am Ende wusste ich schon vor der Auflösung bestimmte Fakten.
Außerdem schreit das Ende auf den letzten Seiten nach einem zweiten Band, der aber höchst wahrscheinlich nicht erscheinen wird, was ich schade finde, da er Potenzial hat noch besser zu werden. Besonders auf weitere Forschungen und Informationen über das Klonen würde ich mich freuen.
Es bleiben ein paar Fragen offen und über das Ende lässt sich streiten. Ich persönlich bin da etwas zwiegespalten und hätte die letzten Seiten nicht gebraucht - nicht wenn es keinen zweiten Band geben wird.

Fazit: "Becoming Elektra" ist ein spannendes Jugendbuch, mit einer Menge Spannung und einem interessanten Thema. Ich kann es besonders Fans von Dystopien und von Klonen empfehlen und vergebe dem Buch 4 Sterne.

Veröffentlicht am 25.07.2019

Eine brutale, erotische und düstere Ader

HUNTING ANGEL
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Nachdem bei Angel, welche als Escort arbeitet, nichts bei ihrem Auftrag läuft wie geplant, wird sie von allen Seiten bedroht. Es entsteht ein Katz-Maus-Spiel. Angel wird von dem kriminellen Ly gejagt, ...

Nachdem bei Angel, welche als Escort arbeitet, nichts bei ihrem Auftrag läuft wie geplant, wird sie von allen Seiten bedroht. Es entsteht ein Katz-Maus-Spiel. Angel wird von dem kriminellen Ly gejagt, wobei es zur ein oder anderen Herausforderung und Spannungen führt...

Ich habe von Janes Wonda zuvor noch kein Buch gelesen, war aber gespannt, da die Bewertungen sehr positiv waren. In dem Genre Dark Romance kenne ich mich auch nicht gut aus. Diese neue Reihe kann man als Fortsetzung der Catching Beauty Reihe sehen, welche ich nicht gelesen habe. Dennoch kann ich sagen, dass man das Buch auch ohne Vorwissen lesen kann.

Das Cover liebe ich einfach. Von Personen auf Covern bin ich kein Fan, deswegen bin ich immer sehr begeistert, wenn jemand es schafft, dass die Stimmung des Buches auch ohne Menschen zur Geltung kommt. Hier spielen der Stacheldraht und die Federn eine wichtige Rolle.

Durch plötzliche Handlungen welche mich am Anfang des Buches etwas irritiert haben, lernt man Eden, welche auch unter dem Namen Angel bekannt ist, phasenweise kennen. Sie war mir durch bestimmte Situationen nicht sofort sympathisch, aber im Laufe der Geschichte konnte ich mich immer besser in ihre Situation fühlen und lernte sie durch ihre mutige, gewagte und teilweise auch naive Art zu schätzen.
Ly kennt man, soweit ich weiß, schon aus der Catching Beauty Reihe und ihn kann man schwer einschätzen. Manchmal hat er wie ein Psychopath gewirkt, was seiner Persönlichkeit aber auch einen gewissen Reiz ausgelöst hat. Darauf freue ich mich im zweiten Band schon sehr.

Der Schreibstil von Janes Wonda ist außergewöhnlich. Er ist sehr elegant, auch wenn es um Themen geht, welche durch bestimmte Ausdrücke normalerweise sehr unpersönlich klingen. Zwischen den Persönlichkeiten und dem Erzählstil von Ly und Eden gibt es eine klare Grenze und sie sind sehr unterschiedlich. Manchmal hätte ich mir etwas mehr Details gewünscht, sowohl von den Gedanken, als auch von der Umgebung. Das darauf teilweise verzichtet wurde, kann aber auch daran liegen, dass man so die Spannung erhöhen möchte.

Anders als ich gedacht habe, steht die Beziehung zwischen Ly und Eden nicht stark im Mittelpunkt, sondern Bedrohungen von unterschiedlichen Seiten. Wir begleiten Angel/Eden durch ein Netz voller Verstrickungen und ich war sehr überrascht, wie sie damit umgegangen ist.
Es sind sowohl brutale als auch erotische Szenen vorhanden, welche gut umgesetzt wurden. Das Spannungsniveau bleibt stetig hoch, weswegen ich nur so durch die Seiten geflogen bin. Wer solche Geschichten auch gerne in einem Rutsch durchliest, sollte sich hier genug Zeit einplanen.
Obwohl dieses Buch 260 Seiten besitzt, hätten meiner Meinung nach gerne noch etwas mehr hinzugefügt werden. Mache Situationen hätte man detaillierter beschreiben können. So werde ich aber dazu verleitet möglichst bald den zweiten Band zu lesen :)
Nicht jeder wird diese düstere und brutale Art der Dark Romance mögen, aber ich mochte es sehr gerne und freue mich auf weitere Bücher in dieser Richtung.

Fazit: Die düstere, erotische und brutale Ader in diesem Buch ist definitiv vorhanden und konnte mich von sich überzeugen. Ich freue mich auf weitere Bücher von Janes Wonda und vergebe "Hunting Angel - ich werde dich jagen" 4 bis 4,5 Sterne.

Veröffentlicht am 21.07.2019

Voller starker Charaktere und einer außergewöhnlichen Kultur

Das Herz aus Eis und Liebe
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Nachdem Okami den Fängen des Kaisers ausgesetzt ist, folgt Mariko ihrem Bruder und ihrem Verlobten zum königlichen Hof. Dort setzt sie alles daran die gefügige Braut zu spielen und einen Blick hinter ...

Nachdem Okami den Fängen des Kaisers ausgesetzt ist, folgt Mariko ihrem Bruder und ihrem Verlobten zum königlichen Hof. Dort setzt sie alles daran die gefügige Braut zu spielen und einen Blick hinter die Geheimnisse zu erhaschen. Doch diese werden mit der Zeit immer mehr und wie soll man nun zwischen Lügen und der Wahrheit entscheiden ?

Dies ist der zweite Teil einer Dilogie. Den ersten Band mochte ich sehr gerne, deswegen musste nun auch der zweite Band bei mir einziehen.
Das Cover ist passend dazu gestaltet und mir gefällt es sehr. Zwar strahlt es nicht ganz die Wildheit aus, welche Mariko kennzeichnet, aber davon bekommen wir in diesem Buch auch nicht viel zu sehen.

Wie gesagt verändert sich die wilde, kämpferische und charakterstarke Mariko in diesem Buch. Durch die andere Umgebung muss sie sich widerwillig anpassen, wobei die ruhige Mariko nicht mehr ganz ins Bild gepasst hat. Sie hat immer noch die gleichen Überzeugungen und setzt viele Worte in Taten um. Besonders ihr Verhalten gegenüber Feminismus habe ich geliebt! Ich fand es super, dass sich die Autorin mit solchen Themen auseinandersetzt.
Ein anderer, aber nicht mehr ganz so prägnanter Charakter, ist Okami. Dieser tritt nicht mehr ganz so oft auf, was ich sehr schade fand. Er hat etwas erfrischendes und konnte mich im ersten Band oft zum Schmunzeln bringen.

Nach dem Lesen von "Das Mädchen aus Feuer und Sturm" sollte man festgestellt haben, ob man diese Art von Schreibstil mag. Er ist sehr außergewöhnlich und asiatisch. Ich habe allerdings auch von vielen gehört, dass er für sie unpersönlich gewirkt hat.

Im Gegensatz zu Band eins wird es aus der Sicht von vielen anderen Charakteren erzählt. Da Mariko nicht mehr ganz den frauenstarken Charakter verkörpert, wird dies auf Yumi übertragen. Sie habe ich lieben gelernt und ich würde gerne mehr über sie lesen.
Auch auf Kanako und den Kaiser wird genaustens eingegangen. Ich konnte bei vielen Personen ab einen bestimmten Punkt eine urplötzliche Veränderung des Charakters feststellen und auch wenn die Autorin dies versucht rechtzufertigen, konnte ich es nur teilweise nachvollziehen.
Ein Highlight waren für mich definitiv die große Vielfalt unterschiedlicher Charaktere und ich kann nur bewundern, wie sie die asiatische Kultur beschreibt. Hierbei wird sowohl auf die Vergangenheit geblickt, aber auch auf gegenwärtige Vorstellungen.
In dieser Geschichte konnte ich leider vieles vorausahnen, sodass für mich nicht viele Überraschungen vorhanden waren.
Eine große Enttäuschung für viele war das Ende. Ich fand es okay, denn ich habe mit solch einen Werdegang in diesem Genre gerechnet. Mit dem Ausgang von manchen Handlungssträngen war ich zufrieden, mit manchen allerdings auch nicht so sehr.

Fazit: Trotz einer guten Geschichte wurde das Potenzial nicht vollends genutzt. Ein Highlight waren definitiv die vielen unterschiedlichen Charaktere und die Kultur, allerdings konnte ich viele Handlungen vorausahnen. Von mir gibt es 4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Figuren
  • Spannung
Veröffentlicht am 18.07.2019

Eine spannende Reise in die Vergangenheit mit Jim Hopper

Stranger Things: Finsternis - DIE OFFIZIELLE DEUTSCHE AUSGABE – ein NETFLIX-Original
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New York im Jahre 1977: Detective Jim Hopper sitzt zusammen mit seiner Kollegin Delgado an einem besonders kniffligen Fall. Ein Serienmörder treibt in New York sein Unwesen und es wurde bereits der dritte ...

New York im Jahre 1977: Detective Jim Hopper sitzt zusammen mit seiner Kollegin Delgado an einem besonders kniffligen Fall. Ein Serienmörder treibt in New York sein Unwesen und es wurde bereits der dritte Tote gefunden. Als ihm der Fall entzogen wird, ermittelt er im Verborgenen weiter und gerät schon bald in die Fänge einer berüchtigten Gang, welche seine Netze über die Stadt wirft...

Um mich auf die dritte Staffel der Netflixserie einzustimmen musste ich natürlich das neu erschienene Buch rund um Stranger Things lesen. Sie ist angelehnt an die zweite Staffel, sodass man nach Möglichkeit ein gewisses Vorwissen besitzen sollte.

Wie es der Klappentext schon verrät, wird hier die Vergangenheit von Jim Hopper näher unter die Lupe genommen. Zwischen der lebhaften Erzählung im Jahre 1977 gibt es immer wieder Passagen, in dem er kurze Pausen macht und mit Elfie spricht. Diese stammen dann aus dem Jahre 1984.
Jim Hopper und Elfie kennt man natürlich schon aus der Serie, aber besonders zu Jim Hopper hatte ich noch nie einen richtig guten Draht. Er wirkte zwar wie ein ehemaliger Soldat, den er auch verkörpern sollte, aber sein Charakter war mir nicht ganz greifbar. Hier hatte ich die Möglichkeit seine Beweggründe und ihn als Charakter näher kennenzulernen. Das hat auch teilweise gut geklappt. Man hat einen guten Einblick in sein Leben bekommen. So lernt man beispielsweise seine Familie kennen und weiß, wie er sich in bestimmten Situationen verhällt. Dennoch wird der Fokus auf den Fall in New York gelegt und man erfährt nicht alles aus seiner Vergangenheit. Manche Fragen bleiben offen und ich hoffe, dass wir in der dritten Staffel Antworten darauf bekommen werden.

Den Autor des Buches Adam Christopher muss ich auch loben, denn sein Schreibstil war flüssig und gut verständlich zu lesen. Hopper besitzt eine bestimmte Ausdrucksweise, die hier gut aufgegriffen wurde und man nicht das Gefühl hatte eine völlig andere Figur vor einem stehen zu haben, als in der Serie.
Das Setting fand ich besonders gelungen. Da New York im Jahre 1977 eine total andere Stadt war, als sie heutzutage ist, wurden die Unterschiede gut hervorgehoben und viele Orte wurden dem damaligen Jahr angepasst und beschrieben. Da regelmäßig Details in der Geschichte eingebunden wurden, hat man gemerkt, dass der Autor auch nach Informationen gesucht und gefunden hat.

Der Fall an sich hat im Laufe der Geschichte eine ziemliche Wendung genommen. Man bekommt erst langsam eine Vorstellung von der größe des Plans und der Morde, sodass sich das Bild und die Vermutungen rund um den Fall stetig veränderten. Irgendwann verlief es dann in eine Richtung, die mir nicht mehr ganz realistisch vorkam und bei der ich manche Situationen anzuzweifeln begann. Das Ende ist zwar voller Spannung gewesen, sodass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte, aber mit der schlussendlichen Lösung konnte ich mich nicht ganz anfreunden.
Zudem wusste man teilweise das Ende, da sich Hopper regelmäßig mit Elfie unterhält, welche Fragen stellt und man dadurch auch weiß, wer beispielsweise am Ende noch leben würde. Bei manchen Situationen wurde dadurch die Spannung genommen.

Fazit: Obwohl ich mich mit der Lösung der Mordfälle nicht ganz anfreunden kann, gab es doch viele Überraschungen und eine Menge Spannung. Man erlangt viele Details aus der Vergangenheit von Hopper und kann sich möglicheweise mehr in ihn hineinversetzen, als vorher. Diese Geschichte ist kein Muss für Fans der Serie, aber man kann dem Buch definitiv eine Chance geben. Von mir bekommt „Stranger Things – Finsternis“ 4 Sterne.