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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.07.2019

spannende Vergangenheit

Im Wald der Wölfe (Jan-Römer-Krimi 4)
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Jan Römer gönnt sich eine Auszeit von dem Streß der letzten Zeit in einer abgelegenen Hütte mitten im Thüringer Wald.
Doch mit der Ruhe ist es schnell vorbei, als eine blutüberströmte Frau an seine Türe ...

Jan Römer gönnt sich eine Auszeit von dem Streß der letzten Zeit in einer abgelegenen Hütte mitten im Thüringer Wald.
Doch mit der Ruhe ist es schnell vorbei, als eine blutüberströmte Frau an seine Türe hämmert und er sich mitten in eine neue Kriminalgeschichte stürzt.

Dies ist bereits der 4. Teil der Reihe um den Kriminaljournalisten Jan Römer und seiner Kollegin Stefanie Schneider alias Mütze.
Meines Erachtens kann man diesen Teil jedoch auch gut ohne Vorkenntnisse der Reihe lesen und verstehen.

Der Prolog beginnt bereits spannend mit einem Vorkommnis aus der Vergangenheit.
Die Perspektivwechsel erklären mit jedem Kapitel mehr über die Hintergründe und der Leser taucht immer tiefer in die Seele des Bösen.
Die Charaktere sind wie gewohnt authentisch und ich sympathisierte bereits in den letzten Teilen mit den Protagonisten, die sich in diesem Teil annähern.
Linus Geschke greift hier auf eine Ära der deutschen Geschichte zurück, die die Umstände umso realer und glaubwürdiger erscheinen lassen und teils realistische Einblicke in DDR Zeiten geben.
Eine Generation, die ihre Geheimnisse bewahrt.
Und so hat es Jan Römer schwer den Fall aufzuklären, der seinen Ursprung bereits vor 60 Jahren hatte.
Der Spannungsbogen steigt mit den vielen Geheimnissen stetig an.
Doch letztlich werden diese natürlich lückenlos aufgeklärt.

Fazit: Ein spannender Thriller mit viel Hintergrundwissen, der sehr aufwendig verschiedene Stränge miteinander verknüpft.

Veröffentlicht am 18.07.2019

ergreifende Geschichte

Der Gesang der Flusskrebse
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Kya muss bereits mit 6 Jahren lernen, was es heißt auf sich allein gestellt zu sein.
Nachdem ihre Mutter einfach ging, zogen auch ihre Geschwister aus der einfachen Hütte aus und lassen Kya mit ihrem Vater, ...

Kya muss bereits mit 6 Jahren lernen, was es heißt auf sich allein gestellt zu sein.
Nachdem ihre Mutter einfach ging, zogen auch ihre Geschwister aus der einfachen Hütte aus und lassen Kya mit ihrem Vater, der mit sich selbst überfordert ist, im Marschland alleine.
Und so verfolgen wir Ihren Weg aus der Kindheit in den frühen 50er Jahren bis zum Erwachsenenalter Ende der 60er mit allen Hürden, die sie meistert. Bis sie eines Tages eines Verbrechens für schuldig gehalten wird...


Im Jahr 1969 wird die Leiche von Chase, einem ehemaligen Freund von Kya gefunden und die Polizei leitet Ermittlungen ein. Alles deutet daraufhin, dass das Marschmädchen damit zu tun hatte.

Die Geschichte beginnt in den 50ern und lässt den Leser an der unglaublichen Kindheit von Kya teilhaben.
Ganz auf sich gestellt, wird sie bereits frühzeitig von den Einwohnern der nächstgelegenen Ortschaft gemieden und als Sumpfpack abgestempelt.
Doch Kya ist ein unheimlich starker Charakter, der sich immer wieder aufrappelt und es schafft zu überleben.
Der Autorin ist eine solch liebenswerte Geschichte über dieses Mädchen und ihren harten Weg im Leben gelungen und ihre Geschichte symbolisiert so manches Vorurteil, dass selbst in der heutigen Zeit aktuell ist.
Der Schreibstil ist durch seine Haptik so real, dass man sich in die Zeit und in die Umgebung sehr gut einfühlen kann.
Die vielen Informationen über das Marschland und die Tiere waren nicht nur interessant, sondern auch unterhaltsam.
Ich habe während des Lesens gelacht und geweint, hatte Wut und Mitleid und wurde zum Schluss mit einem Gerechtigkeitsgefühl erfüllt.
Eine großartige Geschichte.

Fazit: Ein absolut lesenswerter Roman über Liebe, Einsamkeit, Vorurteile und Stärke. Für mich mein Jahreshighlight 2019

Veröffentlicht am 15.07.2019

Geheimnisse aus der Vergangenheit

STILL ALIVE - Sie weiß, wo sie dich findet
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Libby und Jamie haben eine schwere Zeit hinter sich und können es kaum glauben, dass das Haus der Heywoods vom Haustausch eine luxuriöse Villa direkt am Meer ist.
Doch schon recht bald fühlt Libby sich ...

Libby und Jamie haben eine schwere Zeit hinter sich und können es kaum glauben, dass das Haus der Heywoods vom Haustausch eine luxuriöse Villa direkt am Meer ist.
Doch schon recht bald fühlt Libby sich in dem Haus nicht mehr sicher. Im ganzen Haus gibt es ausgestopften Tiere und auch der Nachbar macht ihr mit seinem merkwürdigen Verhalten Angst.
Jamie zuliebe versucht sie sich zusammenzureißen. Doch sie wird den Gedanken nicht los, dass hier irgendetwas nicht stimmt.

Bereits der Vorgänger "Missing" gefiel mir gut und so war klar, dass ich auch dieses Werk lesen muss.

Was für ein Plot.
Die Autorin schafft es mich von der ersten Seite an mitzureißen. Libbys Ängste und ihr Verhalten wirken authentisch, aber auch anfangs etwas paranoid.
Bald wurde mir jedoch klar, dass es hier noch ein Geheimnis geben muss. Immer mehr Ungereimtheiten treten auf, bis sich dann zur Mitte des Buches durch einen gekonnten Plottwist die Handlung dreht und die Spannung noch einmal steigt.
Ich konnte das Buch kaum zur Seite legen.
Toller Schreibstil und konstante Spannung bis zum Ende. Wobei so einiges offen bleibt..

Fazit: Ein sehr gut konstruierter Thriller, der meiner Meinung nach seinen Vorgänger noch toppen konnte.

Veröffentlicht am 08.07.2019

muss man einfach lesen

Schwarze Knochen
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Rebecca ist eine erfolgreiche Polizistin im Bereich Wirtschaftsverbrechen.
Als ihr Vater, der ehemalige Deputy ihres Heimatortes, sie eines Tages anruft und über einen alten immer noch ungeklärten Fall ...

Rebecca ist eine erfolgreiche Polizistin im Bereich Wirtschaftsverbrechen.
Als ihr Vater, der ehemalige Deputy ihres Heimatortes, sie eines Tages anruft und über einen alten immer noch ungeklärten Fall sprechen will, ist sie besorgt, hat aber keine Zeit für ein längeres Gespräch.
Doch noch bevor sie sich darüber Gedanken machen kann, ob sie ihn besuchen soll, ereilt sie am nächsten Tag die Nachricht vom Selbstmord ihres Vaters.
Schockiert reist sie in ihre Heimat, um sich davon zu überzeugen, was geschehen ist und stößt dabei auf alte Geheimnisse, die seit 20 Jahren im Verborgenen liegen.

Bereits mit ihren vorherigen Titeln Winterjagd und Im kalten Nebel konnte mich Loreth Anne White überzeugen.
Mir gefällt die Atmosphäre, die die Autorin in jedem ihrer Bücher schafft.
Alle Titel sind unabhängig voneinander zu lesen.

Der flüssige Schreibstil und die Haptik sind meiner Meinung nach gekonnt eingesetzt, um einen abgründigen Thriller immer mit einer kleinen Liebesgeschichte zu verbinden, die aber nie zu kitschig wirkt.
Bereits der Prolog beginnt spannend mit einem Ereignis von vor 20 Jahren.
Der Ursprung dieser Geschichte, die so viele Ereignisse nach sich zog.
Durch die Perspektivwechsel und die vielen Wendungen ist man bis zum Schluss nicht sicher, wer hier ein falsches Spiel spielt.
So wird das Gelesene zu keiner Zeit langatmig. Der Spannungsbogen ist durch die interessante Ermittlungsarbeit von Becca konstant hoch und hatte damit meine volle Aufmerksamkeit.
Das Ende war für mich nicht vorhersehbar, war aber geschickt und authentisch konstruiert.


Fazit: Wieder einmal ein gelungener Thriller, dem ich jedem ans Herz lege, der auf Intrigen, Lügen und eine eingebaute Liebesgeschichte mit viel Spannung steht.

Veröffentlicht am 06.07.2019

gelungene Fortsetzung

R.I.P.
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Ein sechzehnjähriges Mädchen wird brutal ermordet. Der Täter filmt die bestialische Tat mit ihrem Handy und schickt mehrere Videos davon per Snapchat an ihren kompletten Freundeskreis. Doch die Leiche ...

Ein sechzehnjähriges Mädchen wird brutal ermordet. Der Täter filmt die bestialische Tat mit ihrem Handy und schickt mehrere Videos davon per Snapchat an ihren kompletten Freundeskreis. Doch die Leiche bleibt verschwunden.

Huldar und seine Chefin Erla, deren Verhältnis nach den Anschuldigungen im letzten Teil eher gestört ist, stehen vor einem Rätsel.
Für die Befragung der Mitschüler holen sie auch die Psychologin Freya wieder mit ins Boot.

Der Prolog beginnt mit dem Mord an der sechzenjährigen Stella. Schon hier wird einem klar, mit was für einem schonungslosen Mörder wir es zu tun haben. Die Beschreibungen sind ziemlich brutal und lassen auf einen von Hass erfüllten Mord schließen. Wie grausam muss es sein, ein Video davon zu sehen, wie die eigene Tochter, Freundin oder Schulkameradin um Entschuldigung bettelt und man Zeuge einer so brutalen Tat wird.
Der Schreibstil zieht einen sofort in einen Bann und die spannende Thematik, die aktueller nicht sein könnte, verleiht dem ganzen eine besondere Tragik.
Mehrmals musste ich um Fassung ringen, denn das Thema ist einerseits brutal und andererseits erschütternd und traurig.
Die Perspektivwechsel sind interessant gestaltet. Während wir aus Huldar und Freyas Sicht den Großteil der Geschichte erzählt bekommen, tauchen auch immer wieder Blogbeiträge auf.

Zitat S.204
Die Situation wurde mit jedem Jahr schlimmer. Und jedes Jahr dachte ich, jetzt sei der Tiefpunkt erreicht. Redete mir ein, dass die anderen Kinder sich bald besinnen würden. Das sie geknickt zu mir kommen und mich um Entschuldigung bitten. Sagen, dass sie selbst nicht verstehen, warum sie sich so verhalten haben, das hätte ich nicht verdient. Von nun an sollten wir alle Freunde sein. Doch nichts dergleichen geschah.

Der Spannungsbogen flach zur Mitte etwas ab und die Ermittlungen stagnieren. Doch das ändert sich dann schlagartig mit dem Auftauchen eines Schuldigen.

Fazit: Wieder einmal konnte mich Yrsa Sigurdardottir mit ihrem, diesmal wirklich kaltblütigen, Thriller überzeugen. Eine ausgereifte Geschichte, die sehr tragisch daherkommt und ein absolut realitätsnahes Problem unserer Gesellschaft aufgreift.