Handlung
Das Buch dreht sich um Grace und die, die ihr lieb sind: Ihre Eltern, ihre Freunde Charlie und Danny und nicht zuletzt ihre Tochter Ava. Man begleitet die Figuren durch ihr gesamtes gemeinsames Leben von dem Moment an, an dem sie sich kennenlernen, bis zu Grace’ Einzug in das kleine Cottage am Leuchtturm und drüber hinaus. Man erfährt, dass nicht alle Steine, die einen in den Weg gelegt werden, automatisch schlechtes verheißen und dass sich das Blatt unerwartet zum Guten wenden kann.
Meine Meinung
Ich war sehr gespannt auf das Buch und konnte es kaum erwarten, loszulesen. Leider hat sich diese Euphorie schnell eingestellt, da ich zunächst überhaupt keinen Bezug zu den Charakteren aufbauen konnte. Die Figuren sind mir beim Lesen sehr wichtig – wenn ich mich gar nicht mit ihnen (oder zumindest einer bzw. einem von ihnen) verbunden fühle, habe ich auch keinen Ansporn, weiterzulesen. Insgesamt war das Schreibstil zwar sehr flüssig, aber aus der Ich-Perspektive geschriebene Sätze wie “[…] es ist schon schwierig genug, in den Achtziger ein Teenager zu sein” (S. 54) kamen mir sehr komisch vor. Ich hatte das Gefühl, dass kein Teenager so denkt, wie Grace im Roman. Deswegen habe ich mich immer wieder dabei erwischt, Sätze im Kopf umformulieren und das mache ich sonst so gut wie nie. Es war also kein gutes Zeichen.
Gegen Ende wurde es besser. Die Figuren waren nun erwachsen und ich vermute, dass sich die Autorin besser in ihre Gedankenwelt hineinversetzen konnte.
Der Schreibstil an sich war, wie schon erwähnt, gut. Die Sätze waren meist flüssig zu lesen und schön miteinander verknüpft. Auch die Geschichte an sich war nicht schlecht. Der Plot war interessant, auch wenn er mich nicht überrascht hat, denn insbesondere das Ende des Buchs habe ich früh erahnt.
Die Charaktere
Die Figuren haben mich leider nicht überzeugt. Abgesehen davon, dass ich mich, wie schon beschrieben, gar nicht in sie hineinversetzen konnte, waren sie einfach zu flach. Grace ist ein 0-8-15 Mädchen bzw. Frau ohne Ecken und Kanten. Ich kann auch nach dem gesamten Roman keinen besonderen Charakterzug beschreiben.
Charlie ist ebenfalls ziemlich normal; man könnte ihn auch als den netten Jungen von Nebenan beschreiben, der im Leben alles richtig macht: Er ist auf dem Boden geblieben aber erfolgreich und hilft seinen Liebsten, wo er nur kann. Ein bisschen zu eintönig für meinen Geschmack, denn niemand ist so perfekt.
Danny ist die einzige ausgefallene Person – er hat immer einen Witz oder frechen Kommentar auf den Lippen. Mir persönlich war es allerdings zu viel. Es waren einfach schon so viele anbaggernde Kommentare, dass ich sie nicht mehr ernst nehmen konnte; geschweige denn mir vorstellen konnte, dass sich jemand im wahren Leben so verhält.
Das Cover
Das Cover finde ich zwar nicht ausgefallen, aber passend für einen Sommer-Frauenroman. Ich bin selbst sowieso ein Freund von Türkis- und Minttönen.
Fazit
Auch wenn ich es nicht gerne sage: Ich würde das Buch nicht nochmal lesen. Das liegt vor allem an den Figuren, in die ich mich leider gar nicht hineinversetzen konnte. Vielleicht geht es anderen Lesern anders – die englischsprachige Ausgabe des Buchs hat immerhin eine 5-Sterne-Bewertung auf Amazon. Für mich war es leider nicht das Richtige.