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Veröffentlicht am 31.10.2016

Super für zwischendurch

Die Mütter-Mafia
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Inhalt:
Constanze, Mutter von zwei Kindern, hatte bis jetzt ein relativ sorgloses Leben. Während ihr Mann Lorenz arbeiten gegangen ist, hat sie sich zu Hause um die Kinder gekümmert und einen Plausch mit ...

Inhalt:
Constanze, Mutter von zwei Kindern, hatte bis jetzt ein relativ sorgloses Leben. Während ihr Mann Lorenz arbeiten gegangen ist, hat sie sich zu Hause um die Kinder gekümmert und einen Plausch mit der Putzfrau gehalten. Doch eines Tages verkündet Lorenz ihr aus heiterem Himmel, dass er die Scheidung möchte und Conny mit den beiden Kindern Nelly und Julius in das alte Haus seiner verstorbenen Mutter ziehen soll. Sowohl für Conny als auch die Kinder eine Horrorvorstellung, befindet sich das Haus doch in der Vorstadt und ist immer noch vollgestellt mit den grässlichen Mahagonimöbeln der Schwiegermutter. Doch Lorenz hat alles schon genau durchgeplant und fackelt auch nicht lange, sondern setzt die drei quasi vor der Haustür ab. Unterhalt für die Kinder gibt es natürlich, aber um den Rest muss Conny sich selbst kümmern, heißt es in den Scheidungspapieren, die ein guter Freund von Lorenz ausgestellt hat.

In der Vorstadt angekommen, lernt Conny die nette Nachbarin Mimi kennen, die sogleich die Renovierung des Hauses in die Hand nimmt. Dank ihrer grandiosen Idee, die grässlichen Möbel bei Ebay zu versteigern, kommt Conny auch schnell zu Geld. Durch sie lernt sie auch den tollen Anwalt Anton kennen, der ihr helfen soll die Klage der anderen, ganz und gar nicht netten Nachbarn abzuwehren. Deren Tochter, alleinerziehende Mutter, ist auch Mitglied einer Vereinigung, der sogenannten Mütter-Society. Connny bemüht sich auch um Aufnahme bei ihnen, doch bei einem Probenachmittag erkennt sie, was diese Vereinigung eigentlich für ein Albtraum ist.

Meine Meinung:
"Die Mütter-Mafia" ist ein lustiger Roman von Kerstin Gier, der sowohl für Frauen als auch für Männer geeignet ist. Hierbei geht es um die versnobten Mütter und Nachbarn einer Vorstadtsiedlung mit allem, was das Klischee so hergibt: Nachbarn, die einem wegen allem und jedem verklagen wollen, grässliche Kindernamen und eine Mütter-Vereinigung, die sich gegenseitig unterstüzen wollen, aber sich eigentlich nur ihre gegenseitigen Überzeugungen aufschwatzen wollen. Man sollte die Geschichte jedoch nicht allzu ernst nehmen, da es alles gewollt übertrieben ist. Dies macht die Geschichte in meinen Augen erst richtig lustig, da Kerstin Gier alles einfach so richtig schön ins Lächerliche zieht. Der Titel des Buches passt meiner Meinung nach jedoch nicht so ganz, da der Begriff "Mütter-Mafia" erst so im letzten Drittel des Buches auftaucht. Aber dies ist nur ein kleiner Kritikpunkt.

Die Handlung ist teilweise etwas durcheinander, doch dies passt zur Geschichte. Diese wird von Constanze selber erzählt, wobei sie immer ein bisschen schwankt zwischen Erinnerungen in ihrem Kopf und gerade geschehender Handlung. Manchmal hatte ich zwar schon meine Probleme, das auseinander zu halten, aber alles in allem hat sich dieser Stil gut lesen lassen. Toll fand ich auch die Beiträge im Forum der Mütter-Society, die es zwischen den einzelnen Kapiteln gab. Hierdurch konnte man sich schon ein gutes Bild von den Müttern der Vereinigung machen, bevor Constanze selbst auf sie getroffen ist.

Alles in allem hat es mir sehr viel Spaß gemacht dieses Buch zu lesen und hätte ich nicht noch andere Sachen zu tun gehabt, hätte ich es so schnell nicht mehr aus der Hand gelegt. Der zweite Teil "Die Patin" ist zum Glück auch schon auf meinem Kindle bereit zum Lesen. Ich gebe der "Mütter-Mafia" von Kerstin Gier 4 / 5 Sternen.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Eine interessante Idee

Land ohne Lilien - Geraubt
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Inhalt:
Die sechzehnjährige Rhine wird aus ihrem normalen Leben gerissen, fort von ihrem Zwillingsbruder, und zusammen mit einer Gruppe Mädchen in einem LKW entführt. Ein junger Mann, Linden, nimmt drei ...

Inhalt:
Die sechzehnjährige Rhine wird aus ihrem normalen Leben gerissen, fort von ihrem Zwillingsbruder, und zusammen mit einer Gruppe Mädchen in einem LKW entführt. Ein junger Mann, Linden, nimmt drei von ihnen, darunter auch Rhine, mit auf seinen Landsitz, wo sie alle miteinander verheiratet werden. Nach und nach nähert sich Rhine ihren beiden "Schwesterfrauen" an. Cecily kann sich nichts schöneres vorstellen als mit dem reichen Linden verheiratet zu sein und ist schon ganz wild darauf ihm Kinder zu gebähren. Jenna hat sich damit abgefunden die restlichen zwei Jahre ihres Lebens auf dem Landsitz zu bleiben und verbringt die meiste Zeit in der riesigen Bibliothek. Nur Rhine möchte wieder zurück zu ihrem Zwillingsbruder und die restlichen Jahre ihres Lebens in Freiheit leben. Sie beginnt Fluchtpläne zu schmieden.

Meine Meinung:
Ich wollte "Land ohne Lilien - Geraubt" von Lauren DeStefano schon lesen, als ich vor einigen Monaten auf einem Blog eine Rezension zur englischen Ausgabe gelesen hatte. Die Idee, dass die Menschen durch gescheiterte Genversuche nur noch 20 (Frauen) beziehungsweise 25 (Männer) Jahre alt werden, fand ich sehr interessant und gar nicht mal so abwegig. Die Umsetzung hat mir auch ziemlich gut gefallen.

Die Geschichte wird aus Rhines Sicht erzählt und ist größtenteils in der Gegenwart geschrieben, außer wenn Rhine mal wieder Erinnerungen an ihr früheres Leben erzählt. Den Schreibstil von Lauren DeStefano fand ich spannend zu lesen, auch wenn ich manchmal nicht so ganz den Übergang zwischen Erinnerung und aktueller Geschichte bemerkt habe, was sich aber nach kurzer Zeit dann auch wieder gelegt hatte.

Das einzig Negative an der Geschichte war, dass mich Rhine manchmal ein bisschen genervt hat. Sie hat immer wieder gesagt, wie unzufrieden sie mit ihrer aktuellen Situation ist und dass sie ja unbedingt wieder zu ihrem Zwillingsbruder zurück will, was ja an sich auch verständlich wäre. Doch teilweise hat es echt gewirkt, als ob sie doch ganz glücklich wäre und sich richtig zwingen müsse, an Fluchtpläne zu denken. Auch haben mich ihre Gefühle zu Gabriel nicht so ganz überzeugt. Zwischendurch hat es so gewirkt, als ob sie sich einfach nur zu ihm hingezogen fühlen wollte, um gegen ihren neuen Schwiegervater zu rebellieren.

Fazit:
Alles in allem hat mir das Buch "Land ohne Lilien - Geraubt" von Lauren DeStefano gut gefallen und ich bin schon gespannt wie es im nächsten Teil weitergeht. Wegen der oben genannten Kritikpunkte vergebe ich 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Lustige Idee

Götterfunkeln
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Inhalt:
Nachdem die Lehrerin Helena nach einem riesigen Krach mit ihrer Mutter zu ihrer Freundin Zara geflüchtet ist, steht sie nun mit ihr und einer Gruppe von 19 anderen Menschen vor einem riesigen UFO. ...

Inhalt:
Nachdem die Lehrerin Helena nach einem riesigen Krach mit ihrer Mutter zu ihrer Freundin Zara geflüchtet ist, steht sie nun mit ihr und einer Gruppe von 19 anderen Menschen vor einem riesigen UFO. Ihr Anführer Peter Nickel wurde vor einiger Zeit von Außerirdischen entführt, die ihm aufgetragen haben, 20 Leute auszuwählen, mit denen er das neue Paradies der Götter testen soll. Als Helena dies von Zara erfährt, hält sie dies alles für Schwachsinn. Doch sie zögert vor dem UFO nicht lange und steigt zusammen mit ihrem Kater Dante und den anderen ein. Was hätte sie auch schon zu verlieren gehabt, schließlich trauert sie immer noch um ihren vor zwei Jahren verstorbenen Ehemann Julian. Als sie dann tatsächlich in einem neuen Garten Eden landen und verschiedenen Göttern begegnen, hegt Helena die Hoffnung, ihn hier vielleicht wiederzufinden. Es beginnt eine lustige Reise durch die zu einem Freizeitpark aufgebauten Paradiese der verschiedenen Religionen.

In der Zwischenzeit macht sich Helenas Mutter Beatrix auf der Erde ziemliche Vorwürfe, als Helena auch am Tag nach ihrem Streit nicht wieder auftaucht. Sie wendet sich hilfesuchend an Jo, der eine kleine Bar betreibt und schon seit Langem für Helena schwärmt. Zusammen machen sie sich auf die Suche und entdecken dabei, dass auch noch 20 andere Personen in der Nachbarschaft vermisst werden.

Meine Meinung:
Das Buch "Götterfunkeln" lässt sich gut und flüssig lesen und steigt auch direkt in die Geschichte ein, ohne viel Vorgerede. Helena steht am Anfang schon mit den anderen Auserwählten vor dem UFO und berichtet dem Leser zwischendurch immer mal wieder, wie sie dort hingekommen ist. Das Buch ist so aufgebaut, dass es immer abwechselnd ein Kapitel aus Helenas Sicht, welches aus der Ich-Perspektive erzählt wird, und ein Kapitel aus Beatrix und Jos Sicht gibt, welches aus der Er-/Sie-Perspektive erzählt wird. Auf diese Weise behält man die Geschehnisse im Paradies und auf der Erde gut im Blick.

Die Idee zu dem Buch, dass die Götter ihre Paradiese zu einem Freizeitpark umgebaut haben und dieses von einigen Auserwählten testen lassen, finde ich sehr lustig und die Umsetzung ist der Autorin gut gelungen. Jede Religion hat dabei ihren eigenen Bereich, zu dem ein Eintritt bezahlt oder eine Aufgabe gelöst werden muss. Durch Helenas Lehrerinnen-Wissen erhält man zusätzlich auch ein paar Informationen zu den unterschiedlichen Religionen. Man sollte als Leser jedoch nicht anfangen, das Buch zu ernst zu nehmen und sich dadurch in seinem Glauben angegriffen fühlen.

Die Hauptprotagonistin Helena macht in dem Buch eine kleine Entwicklung durch. Am Anfang ist sie noch eine trauernde Ehefrau, in der Hoffnung im Paradies auf ihren verstorbenen Mann zu treffen. Doch nach und nach beginnt sie, mit diesem Kapitel ihres Lebens abzuschließen und denkt sogar darüber nach, sich auf etwas neues einzulassen. So findet sie auch zu ihrem alten Sarkasmus zurück. Die anderen Charaktere bleiben daneben jedoch relativ blass.

Fazit:
"Götterfunkeln" von Andrea Schacht ist ein spannendes Buch mit einer lustigen Idee und einem schnellen Einstieg in die Geschichte. Mir hat es ein paar schöne Lesestunden beschert und ich gebe ihm 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Gar nicht so unrealistisch

Die Rebellion der Maddie Freeman
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Inhalt:
Die siebzehnjährige Madeline Freeman führt, wie alle anderen Teenager in ihrem Altern, ein ganz normales Leben. Sie besucht die Digital School, lernt neue Leute in sozialen Netzwerken kennen und ...

Inhalt:
Die siebzehnjährige Madeline Freeman führt, wie alle anderen Teenager in ihrem Altern, ein ganz normales Leben. Sie besucht die Digital School, lernt neue Leute in sozialen Netzwerken kennen und chattet mit ihren Freunden, alles natürlich online und ohne das Haus zu verlassen. Dies tut sie höchstens mal, um Fußball spielen zu gehen, auch wenn ihr Vater, der Erfinder der Digital School, dies nicht gerne sieht. Die Welt außerhalb der eigenen vier Wände hält zu viele Gefahren bereit und eigentlich ist es ja auch nicht nötig das Haus zu verlassen, da inzwischen alle Menschen miteinander vernetzt sind und man somit auch alles online erledigen könnte.

Maddie erscheint dies alles vollkommen normal, bis sie Justin kennen lernt. Er überredet sie zu einer Lerngruppe zu kommen und zwar offline, ein reales Treffen. Anfangs hat Maddie noch Angst vor solchen Begegnungen, doch als sie nach und nach Justins Freunde kennen lernt, beginnt sie die Treffen in der realen Welt zu genießen und sich zu fragen, was das künstliche Leben online überhaupt für einen Sinn hat. Als sie erfährt dass Justin und seine Freunde in einer Widerstandsgruppe gegen die Digital School kämpfen, muss Maddie sich entscheiden. Für die reale Welt, in der sie sich in Justin verliebt hat, oder die Liebe und das Vertrauen ihres Vaters.

Meine Meinung:
"Die Rebellion der Maddie Freeman" von Katie Kacvinsky ist mal wieder ein Buch, dass ich ohne die Rezensionen auf anderen Buchblogs gar nicht wahr genommen hätte, da mich das Cover einfach nicht anspricht. Wie man erkennen kann, ist Maddie dort abgebildet und das ganze ist in Rosatönen gehalten. An sich passt dies gut zum Buch, da Justin an einer Stelle erwähnt, das rosa seine Lieblingsfarbe ist. Ich dagegen kann mit dieser Farbe allerdings nichts anfangen und hätte es vom Aussehen her also nicht in Betracht gezogen. Was ich allerdings schön finde an dem Buch, ist, dass es mal keinen Schutzumschlag hat, sondern das Bild direkt auf den Buchdeckel gedruckt ist. Bei den Schutzumschlägen finde ich es immer so schade, dass sie mir beim lesen leicht verknicken und es unter dem Umschlag meistens kein richtiges Cover mehr gibt.

Aber nun endlich mal zum Buch. Was mich hierbei angesprochen hat, ist das Szenario dieser Dystopie. Sie spielt in einer Zukunft, in der alle Haushalte vernetzt sind und die Menschen so gut wie alles online erledigen, da sie Angst haben das Haus zu verlassen. Freunde hat man genug in sozialen Netzwerken und sogar die Schule erfolgt am Computer. Insgesamt erscheint mir dieses Szenario gar nicht mal so unrealistisch, da vieles aus dem Buch heute schon vorhanden ist. Soziale Netzwerke gibt es mit Facebook und Co in Hülle und Fülle, viele Leute greifen auf Onlineshops zu und sogar Hausaufgabenhilfen gibt es in Foren oder in Lernmanagementsystemen, welche manche Schulen für ihre Schüler bereitstellen. Alles in allem fand ich die Idee auf jedenfall sehr interessant, so dass ich "Die Rebellion der Maddie Freeman" einfach lesen musste.

Die Umsetzung hat mir gut gefallen, so dass ich es auch schnell durchgelesen hatte. Da es sich hierbei um ein Jugendbuch handelt, ist die Sprache einfach gehalten und lässt sich gut lesen. Ein bisschen Jugendsprache ist schon mit drin, aber nicht so viel, dass es stören würde, wie bei manch anderen Büchern. Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Form aus Maddies Sicht und ab und zu gibt es zwischen den Kapiteln auch Tagebucheinträge von ihr. Anfangen tut das Buch auch mit einem Tagebucheintrag, in dem Maddie kurz ihre Welt erklärt, so dass der Leser, wenn die Geschichte dann richtig anfängt, auch ungefähr weiß, in was für einer Zukunft er sich befindet. Teilweise fand ich die Geschichte ein bisschen vorhersehbar, so dass es nicht sehr viele überraschende Wendungen gab. Spannend zu lesen fand ich sie dennoch.

Die beiden Hauptcharaktere Justin und Maddie machen im Laufe des Buches eine kleine Entwicklung durch, die Nebencharaktere bleiben dabei jedoch ein bisschen oberflächlich. Maddie hat auf mich am Anfang noch einen bisschen naiv gewirkt. Sie fühlt sich in ihrer Onlinewelt wohl und auch wenn sie ab und an ein paar Zweifel durchblicken lässt, schaltet sie dennoch erstmal auf Abwehrkurs, als Justin sie mit dem realen Leben konfrontiert. Doch eigentlich fängt dieses an ihr zu gefallen und nach und nach lässt sie dieses Gefühl auch zu. Justin ermutigt Maddie immer wieder sich doch ein bisschen zu öffnen, das Leben zu genießen und auch Beziehungen im realen Leben einzugehen. Doch für ihn selber gilt dies nicht, er bleibt relativ verschlossen, was sein Privatleben angeht. Das Einzige was für ihn zählt, ist seine Mission gegen die Digital School und dabei lässt er sich auch kaum Zeit für sein eigenes Wohlergehen. Doch je mehr Zeit er mit Maddie verbringt, desto mehr beginnt er sich ihr gegenüber auch zu öffnen.

Mein Fazit:
Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Es war nix anspruchsvolles, sondern leichte Lektüre für zwischendurch, die jedoch auch ein bisschen zum Nachdenken angeregt hat. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen für "Die Rebellion der Maddie Freeman" von Katie Kacvinsky

Veröffentlicht am 31.10.2016

Das Spiel würde ich auch gerne mal spielen

Erebos
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Inhalt:
Der 16 jährige Nick Dunmore ist ziemlich verwirrt, als sein Freund Colin sich plötzlich verändert und lieber mit Alex und Can, den beiden uncoolen Jungs aus ihrer Klasse, redet, obwohl er sich ...

Inhalt:
Der 16 jährige Nick Dunmore ist ziemlich verwirrt, als sein Freund Colin sich plötzlich verändert und lieber mit Alex und Can, den beiden uncoolen Jungs aus ihrer Klasse, redet, obwohl er sich sonst immer nur über sie lustig gemacht hat und ihnen den Spitznamen "Häkelschwestern" gegeben hat. Ihm fällt auf, dass auch immer mehr seiner Mitschüler im Unterricht fehlen, darunter auch Colin, und geheimnisvolle Päckchen herumgereicht werden. Nick möchte unbedingt herausfinden, was da vor sich geht, und als er endlich auch eines dieser Päckchen erhält, ist er natürlich sofort Feuer und Flamme, auch wenn einige Regeln damit verbunden sind. So darf er zum Beispiel keinem von diesem Päckchen erzählen und es erst öffnen, wenn er allein ist.

Das Päckchen entpuppt sich als DVD mit einem Spiel drauf Namens "Erebos". Gespannt installiert Nick es und begibt sich nach mehreren Warnungen Seitens des Spiels, dass es unter Anderem nur eine Chance für Nick gibt, es zu spielen, in die Welt von Erebos. Das Spiel ist mit seiner Interaktivität einfach nur faszinierend und zieht Nick sofort in seinen Bann. Er erkundet die Welt, kämpft, unterhält sich mit anderen Spielern und merkt dabei gar nicht, wie die Zeit vergeht. Als Nick nach einem Kampf so schwer verwundet ist, dass er fast stirbt, erscheint eine geheimnisvolle Spielfigur, der Bote, welcher ihm einen merkwürdigen Auftrag erteilt. Nick soll in der realen Welt eine Kiste an einem bestimmten Ort abholen und zu einem anderen Ort bringen, erst danach darf er weiter spielen. Nick wundert sich zwar, aber füllt diesen Auftrag schließlich aus und ist begeistert über die Belohnungen, die er bekommt. Nick wird immer süchtiger nach dem Spiel, auch wenn die Aufträge, die er für die reale Welt erhält, immer merkwürdiger werden. Gerade dieser Mix aus Spielwelt und Realität machen die Faszination aus.

Nick verändert sich immer mehr durch seine Sucht nach Erebos, was auch sein bester Freund Jamie bemerkt. Dieser wurde noch nicht in die Welt von Erebos eingeführt und ist ziemlich misstrauisch dem Spiel gegenüber. Er tut sich mit einigen Mitschülern und Lehrern zusammen, um das Geheimnis um das Spiel aufzuklären und den Spielern zu helfen. Bis Nick den Auftrag erhält, seinen Lehrer mit einer Überdosis Tabletten zu vergiften. Er bekommt Skrupel, doch sind diese stark genug, um Erebos aufzugeben?

Meine Meinung:
Bei "Erebos" von Ursula Poznanski handelt es sich um einen Thriller für Jugendliche, der zwar spannend geschrieben ist, mir aber zum Glück keine schlaflosen Nächte oder Albträume bereitet hat. Für Leute, die auf gruselige Thriller stehen, mag dies vielleicht schade sein, aber ich fand es sehr positiv, da dies genau wegen sowas eigentlich nicht so mein Genre ist.

Das Buch ist leicht verständlich geschrieben, so dass es sich gut lesen lässt. Es ist teilweise aus Sicht von der realen Hauptperson Nick geschrieben, und teilweise aus der Sicht von seinem Spielcharakter Sarius. Dieser Perspektivenwechsel hat mir sehr gut gefallen, da die Welt des Spiels schön beschrieben war und man sich mitten drin gefühlt hat. Dies hat auch sehr gut gepasst zu der Interaktivität des Spiels.

Im Laufe der Geschichte merkt man gut, wie Nick sich verändert, und wie er immer süchtiger nach dem Spiel wird. Er ist kurz angebunden zu seinen Eltern und Jamie, vernachlässigt seine Schulaufgaben, obwohl er anfangs noch ziemlich fleißig war, und beeilt sich immer wieder nach Hause zu kommen, um soviel Zeit wie möglich im Spiel zu verbringen. Dadurch kann man auch gut nachvollziehen, dass Nicks bester Freund Jamie sich Sorgen um ihn macht. Als Jamie versucht Nick von dem Spiel wegzubringen, wird dieser ziemlich aggressiv, wo man als Leser auch gut mitfühlen kann, da einen die Spielwelt auch in den Bann gezogen hat und man lieber wieder dorthin zurück möchte.

Während des Buches kann man als Leser gut miträtseln, woher dieses Spiel kommt und was es möchte, und ist sehr gespannt auf die Auflösung. Diese war für mich ziemlich überraschend, da ich damit gar nicht gerechnet hatte. Die Erklärungen haben mir gut gefallen, doch die ganzen Ereignisse am Ende fand ich teilweise doch ein bisschen unlogisch. Ich möchte hier jedoch nicht näher darauf eingehen, damit ich euch nicht die Spannung verderbe.

Fazit:
Normalerweise lese ich keine Thriller, doch bei diesem Buch hat mich eine Freundin überredet, wofür ich ihr im Nachhinein auch sehr dankbar bin. Das Buch war spannend und hat mir gut gefallen, auch wenn die Auflösung teilweise ein bisschen unlogisch war. Doch da es ein Jugendbuch ist, kann man hier ruhig ein Auge zu drücken. Daher vergebe ich für "Erebos" von Ursula Poznanski 4 von 5 Sternen.