Das Potenzial war da, aber die Handlung war dennoch lahm und die Figuren unverständlich
Klappentext
„Kol verliert sein Herz an die Mammutjägerin Mya, als er sie zum ersten Mal sieht. Alle erwarten, dass die beiden eine Verbindung eingehen und dadurch den Fortbestand ihrer Clans sichern. Doch ...
Klappentext
„Kol verliert sein Herz an die Mammutjägerin Mya, als er sie zum ersten Mal sieht. Alle erwarten, dass die beiden eine Verbindung eingehen und dadurch den Fortbestand ihrer Clans sichern. Doch Kol unterläuft bei der Jagd ein Fehler, und Mya straft ihn mit Verachtung. Da schlägt ein weiterer Stamm sein Lager in der Nähe auf, und ein dunkles Geheimnis aus der Vergangenheit kommt zutage. Kol muss den Kampf aufnehmen: für den Erhalt seines Stammes, gegen die Naturgewalten, und um Mya, für die er trotz allem ungebrochen brennt …“
Gestaltung
Das Cover gefällt mir gut, da ich das Symbol vor dem dunklen, blauen Hintergrund eigentlich ganz hübsch finde und es klar zu sehen ist. Zwar ist das Cover etwas schlicht, aber bei genauerem Hinsehen kann man doch im Hintergrund ein Mädchengesicht entdecken, was mir auf dem ersten Blick entgangen ist. Am besten gefällt mir eigentlich der Titel, der aussieht als würde er brennen oder in Flammen aufgehen, weil er von einer Art Glut umgeben ist.
Meine Meinung
Als ich das erste Mal von der Geschichte gehört habe, dachte ich, dass durch das Steinzeit-Setting hier mal etwas Neues vorliegt, etwas noch nicht dagewesenes, denn ich hatte bisher noch keinen Kontakt zu Büchern, die zu dieser Zeit gespielt haben. Diese Grundidee finde ich auch nach wie vor nicht schlecht, allerdings konnte mich das Buch insgesamt dann leider doch nicht so wirklich von sich überzeugen.
Dies lag zum einen an der recht gewöhnungsbedürftigen Erzählweise. Das Buch wird bis kurz vor Ende aus Kols Sichtweise erzählt, allerdings in der Du-Perspektive. Er spricht seine Freundin Mya an und erzählt ihr, wie er ihr erstes Aufeinandertreffen empfunden hat. Da ich schon einmal ein Buch gelesen habe, das ebenfalls aus dieser Sichtweise erzählt wird (wobei hier der Leser mit „du“ angesprochen wurde und keine Figur des Buches), dachte ich, dass ich damit ganz gut klar kommen würde, da ich bei dem mir bekannten Buch keinerlei Probleme mit dem Stil hatte, allerdings stellte ich fest, dass ich bei „Ivory & Bone“ an meine Grenzen gestoßen bin.
Dadurch dass Kol sich an Mya richtet und ihr die Geschichte erzählt, erhält die Handlung für mich eine gewisse Distanz. Ich fühlte mich nicht, als sei ich in die Geschehnisse eingebunden, sondern blieb eher außen vor und war stiller Betrachter. Manchen mag dies gefallen, aber bei mir hat es eher dafür gesorgt, dass ich mich langweilte und dass bei mir keinerlei Emotionen ausgelöst wurden.
Zudem konnte ich auf diese Weise auch keine Beziehung zu den Figuren aufbauen. Vor allem Mya blieb für mich absolut blass und farblos. Ich konnte keinerlei Charaktereigenschaften, Besonderheiten oder Wesenszüge von ihr feststellen, die auch nur ansatzweise dazu hätten führen können, dass ich sie näher kennen lerne und mir ein Bild von mir machen kann. So blieb sie für mich ein unnahbares Konstrukt, das mir teilweise auch sehr unwirklich schien. Für mich hätte Kol auch gerne noch etwas ausführlicher erklären können, was er an Mya toll findet und warum. Ich konnte seine Gefühle und Beweggründe nur schwer bis gar nicht nachvollziehen, wodurch auch er mir eher fern blieb und das, obwohl er die Geschichte erzählt!
Auch die Handlung konnte mich nicht wirklich überzeugen, da sie mir teilweise recht verworren vorkam und bei mir mehr als einmal für Stirnrunzeln gesorgt hat. So empfand ich die Handlung als eintönig, da mir die Figuren unverständlich blieben (weil ich bestimmte Beweggründe nicht nachvollziehen konnte, allen voran Kols Grund für seine Gefühle für Mya). Zudem passierte einfach nicht wirklich etwas Spannendes. Die Handlung dümpelte vor sich hin, obwohl genügend Potenzial durch das Setting und die verschiedenen Clans vorhanden war.
Fazit
„Ivory & Bone“ konnte mich leider nicht von sich überzeugen, obwohl die Geschichte einiges an Potenzial mitbringt. Das Steinzeit-Setting fand ich nämlich sehr innovativ und auch die verschiedenen Clans hätten einiges an Zündstoff bieten können, leider war die Handlung aber eher lahm und die Figuren blieben mir zu fern. Gerade ihre Beweggründe waren unverständlich und die ungewöhnliche Erzählweise hat auch dazu beigetragen, dass mir vieles distanziert vorkam und kaum Emotionen ausgelöst wurden.
2 von 5 Sternen!
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