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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.07.2019

Eine total coole Fortsetzung!

König Guu 2: Um Mitternacht, wenn die Mumie erwacht
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Als ich entdeckte, dass diesen Sommer endlich eine Fortsetzung von „König Guu“ erscheinen wird, war meine Freude groß. Der erste Band konnte mich letztes Jahr hellauf begeistern und ich hatte so gehofft, ...

Als ich entdeckte, dass diesen Sommer endlich eine Fortsetzung von „König Guu“ erscheinen wird, war meine Freude groß. Der erste Band konnte mich letztes Jahr hellauf begeistern und ich hatte so gehofft, dass es noch ein Wiedersehen mit König Guu und dem Jungen Ben geben wird. Ich konnte es wirklich kaum noch abwarten, endlich mit dem Lesen loszulegen und habe mich dann auch sofort auf das Buch gestürzt, nachdem es bei mir eintraf.

Ben und seine neue Freundin König Guu haben ihr erstes gemeinsames Abenteuer erfolgreich gemeistert und das nächste wird nicht lange auf sich warten lassen. Durch Zufall belauschen die beiden das Gespräch einer Diebesbande, die gerade dabei ist, ihren nächsten Einbruch zu planen. Sie wollen das verfluchte Mumien-Gold aus dem Museum stehlen. Bei dem Museum handelt es sich allerdings nicht um irgendein Museum, nein, es ist ausgerechnet DAS Museum, in welchem Bens Mutter vor kurzem als Nachtwächterin angefangen hat. Die Sache ist glasklar: Dieser Diebstahl muss verhindert werden! Zum Glück hat Ben ja König Guu zur Freundin. Sie ist ein absolutes Genie und scheut zudem keine Gefahr. Zusammen mit ihr und dem Wombat Henry werden sie der Mitternachtsbande ganz bestimmt das Handwerk legen. Oder?

Auf den zweiten Band von König Guu habe ich mich zurecht so sehr gefreut. Mir hat die Fortsetzung unheimlich gut gefallen. Ich finde sie genauso genial ist wie den Auftakt. Wie den ersten Band, so habe ich auch den zweiten förmlich verschlungen. Für eine geübte Leserin wie mich lesen sich die Bücher dieser tollen Comicroman-Reihe einfach viel zu schnell. Ich habe das Buch nahezu in einem Rutsch durchgelesen und wäre danach am liebsten sofort in den nächsten König-Guu-Band abgetaucht. Leider gibt es diesen noch nicht, ich hoffe aber sehr, es ihn noch geben wird.

Ich persönlich halte es hier für sinnvoller, die chronologische Reihenfolge einzuhalten. Für das Verständnis mag es nicht unbedingt notwendig sein, aber in meinen Augen ist der Lesespaß etwas höher, wenn man die Bekanntschaft von Ben und König Guu im ersten Band macht.

Der Hauptprotagonist ist auch hier wieder der Junge Ben. Ben habe ich schon im ersten Teil ganz fest in mein Herz geschlossen. Er ist schüchtern, sympathisch und total lieb – man gar nicht anders, man muss ihn einfach gernhaben.
Ein weiterer wichtiger Charakter ist – natürlich – König Guu. Für alle Neueinsteiger: König Guu ist ein Mädchen. Allerdings kein gewöhnliches Mädchen, oh nein. Guu hat sich selbst den Titel König gegeben, sie lebt in einem mega coolen Baumhaus im Wald (zusammen mit ihrem Wombat Henry) und sie trägt einen Bart. Einen sehr eindrucksvollen Bart. Guu ist einfach einzigartig, mit ihr ist Adam Stower eine ganz besondere Buchfigur gelungen.

Die weiteren Charaktere, auf die wir hier im Verlaufe des Buches stoßen werden, sind ebenfalls fantastisch und teilweise so herrlich schräg. Hach, was habe ich mich hier amüsiert. Bens Vater zum Beispiel, mit seinen Kochkünsten, hat mich bestens unterhalten. Also, mein Vater kann schon nicht gut kochen (sorry, Papa!), aber gegen Bens Dad ist mein Papa ein wahrer Meisterkoch. :D

Wen ich ebenfalls super fand, war Professor Pickering. Er ist der Direktor der „Lily Lavendel-Akademie für außergewöhnliche Mädchen“ und in diesem Band zu Gast an Bens Schule. Zusammen mit vier seiner Schülerinnen, vier ganz entzückende und sehr mädchenhafte Mädchen. Die Illustrationen zu den Mädels und vor allem zu Professor Pickering sind einfach nur genial. Da bin ich aus dem Grinsen gar nicht mehr herausgekommen.

Die Illustrationen konnten mich allesamt hellauf begeistern. Sie sind comicartig, total witzig und harmonieren perfekt zum Text. Oft erzählen die Bilder sogar allein über mehrere Seite hinweg die Story. Es gibt viele Schriftspielereien und lauter tolle, sehr unterhaltsame Steckbriefe.
Dieser Mix aus Text, Illustrationen und Comic ist Adam Stower erneut hervorragend gelungen. Für Lesemuffel ist diese Aufmachung natürlich eine ganz besonders feine Sache. Es gibt nur wenig Text auf den Seiten, der Schreibstil ist sehr einfach gehalten, die Schrift ist angenehm groß und die Kapitel sind schön kurz. Mädchen und Jungen ab 8 Jahren sollten hier keine Probleme mit dem Selberlesen haben. Zum Vorlesen eignen sich die König Guu Bücher übrigens auch wunderbar.

Ich bin mir sehr sicher, dass selbst Kinder, die sonst eher nicht so gerne lesen, hier zu begeisterten Buchverschlingern mutieren werden. Nicht nur die Gestaltung und die Charaktere sind großartig, auch die abgedrehte Geschichte hat mir wahnsinnig gut gefallen. Sie ist mitreißend, sehr spannend – stellenweise sogar ziemlich gruselig (natürlich altersgerecht) – sie ist fantasievoll, liebenswert-verrückt und richtig witzig. Was Ben und seine beste Freundin Guu hier alles erleben werden, werde ich allerdings nicht verraten, da müsst ihr das Buch schon selber lesen. Ich kann euch jedenfalls versichern: Langeweile kommt hier an keiner Stelle auf, mit König Guu kann man die tollsten Abenteuer erleben!

Fazit: Spannend, witzig, fantasievoll und herrlich schräg! Adam Stower konnte mich auch mit dem zweiten Band seiner tollen Comicroman-Reihe hellauf begeistern. Ich liebe einfach diesen coolen Mix aus Text, Bild und Comic. Die Aufmachung ist wirklich großartig und besonders für Lesemuffel einfach nur perfekt. Das Buch reißt einen von den ersten Seiten an mit und lässt einen durchweg mitfiebern. Ich hatte hier total viel Spaß beim Lesen und hoffe sehr, dass es auch noch ein drittes Wiedersehen mit König Guu, dem Jungen Ben und Wombat Henry geben wird. Von mir gibt es 5 von 5 königlichen Sternen!

Veröffentlicht am 19.07.2019

Hochspannend, absolut fesselnd, düster-atmosphärisch und einfach nur genial!

21 - Dunkle Begleiter
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Da mich die ersten beiden Jugendthriller von Wulf Dorn hellauf begeistern konnten, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich beim Durchstöbern der neuen cbj-Programmvorschau auf sein neues Jugendbuch ...

Da mich die ersten beiden Jugendthriller von Wulf Dorn hellauf begeistern konnten, war meine Neugierde sofort geweckt, als ich beim Durchstöbern der neuen cbj-Programmvorschau auf sein neues Jugendbuch gestoßen bin. Der Klappentext überzeugte mich auf Anhieb und auch das düstere Cover sprach mich sofort an. Das Buch wanderte daher schleunigst auf meine Wunschliste.

Als die 16-jährige Nikka in einem Krankenhaus erwacht, hat sie zuerst den totalen Blackout. Was ist geschehen? War sie nicht mit ihrer besten Freundin Zoe auf einer Halloweenparty? Was ist da nur Schlimmes vorgefallen, dass sie in einem Krankenhaus gelandet ist und so einen krassen Filmriss hat? Von den Ärzten erfährt Nikka, dass sie 21 Minuten lang tot war. Durch K.O.-Tropfen, die ihr auf der Party ins Getränk gemischt wurden, ist es bei ihr zum Herzstillstand gekommen. Während ihres Todes hat Nikka etwas Schockierendes erlebt. Sie war in einem dunklen Tunnel und ist auf ein helles Licht zugegangen. Und sie war nicht alleine an diesem unheimlichen Ort. Ihre Erlebnisse lassen Nikka nicht mehr los. Was sie aber noch wie viel mehr beschäftigt, ist die Frage, wo Zoe ist. Zoe wird seit der Party vermisst, sie ist spurlos verschwunden. Wurde sie ermordet? Lebt sie noch? Nikka kann und will einfach nicht glauben, dass ihre Freundin tot ist. Zusammen mit ihrem neuen Freund Sascha beginnt sie Nachforschungen anzustellen und stößt dabei auf etwas ganz Unglaubliches…

Hui, was für ein Buch! Ich bin total geflasht von „21 – Dunkle Begleiter“, ich finde das Buch richtig genial! Einmal angefangen mit dem Lesen konnte ich irgendwie gar nicht mehr damit aufhören. Ich habe die gut 480 Seiten quasi inhaliert und hätte ich das Buch dem Schlaf zuliebe nicht doch irgendwann mal aus der Hand gelegt, hätte ich es garantiert innerhalb einer Nacht durchgesuchtet.

Auf mich konnte die Handlung von den ersten Seiten an eine richtige Sogwirkung ausüben, welcher ich mich einfach nicht mehr entziehen konnte. Ich habe die Story als unglaublich spannend, fesselnd und emotional empfunden. Und als unheimlich. Ich warne lieber mal vor, manche Szenen sollte man besser nicht kurz vor dem Schlafengehen lesen. Ich habe diesen Fehler leider begangen und lag später mit einem ziemlich mulmigen Gefühl im Bett. Ständig ist mein Blick hinauf zur Zimmerdecke gewandert, weil … hm, nein, mehr werde ich besser nicht erzählen, ich möchte ja schließlich nicht zu viel verraten. Ich rate jedenfalls all denjenigen, die sich schnell gruseln: Lest das Buch besser nicht spätabends. Zumindest nicht das erste Drittel. :D

Erfahren tun wir hier alles aus der Sicht von Nikka in der Ich-Perspektive. Mir war Nikka auf Anhieb richtig sympathisch. Ihre Gefühle und Gedanken werden wirklich top und sehr bildhaft beschrieben, sodass ich mich jederzeit problemlos in Nikka hineinversetzen konnte. Für ihre große Stärke und ihren Mut habe ich sie zutiefst bewundert. 

Die Nebencharaktere wurden ebenfalls hervorragend ausgearbeitet. Sie wirken absolut authentisch und lebensecht.
Besonders gut gefallen hat mir Sascha. Er rettet Nikka das Leben und wird noch ein richtig guter Freund für sie werden. Sascha ist ein prima Kerl, er ist total lieb und hilfsbereit und zögert nicht eine Sekunde lang, Nikka bei ihren Nachforschungen zu helfen.

Was ich gar nicht oft genug loben kann, ist der Schreibstil. Wulf Dorn hat eine absolut mitreißende Art zu schreiben. Man kann da gar nicht als das Buch wegzuatmen. Klasse finde ich auch, wie detailreich und atmosphärisch er alles beschreibt. Bei mir lief hier während des Lesens pures Kopfkino.

Zwei Daumen hoch gibt es von mir auch für den Handlungsaufbau. Wie es Wulf Dorn gelungen ist, hier durchweg Spannung aufrecht zu erhalten ist einfach große Klasse. Man wird ständig mit überraschenden Wendungen konfrontiert und ist immerzu am herumrätseln. Manche Dinge waren zwar dann doch etwas vorhersehbar für mich, aber das hat mir in keinster Weise meinen Lesespaß geraubt. Wenn es bei mir bei einer Sache Klick gemacht hatte, folgte auch schon die nächste Unklarheit. Stellenweise habe ich tatsächlich begonnen, an Nikkas Verstand zu zweifeln, da mir manches einfach so creepy und verrückt erschien. Wie sich alles am Ende auflösen wird, ob Nikka wirklich in einer Art Zwischenwelt war, ob sie durchgedreht ist oder nicht, was mit ihrer Freundin Zoe geschehen ist und was es eigentlich mit diesen geheimnisvollen dunklen Begleitern auf sich hat – all das werde ich hier natürlich nicht verraten, da müsst ihr das Buch schon selber lesen. Was ihr unbedingt tun solltet!

Wulf Dorn ist in meinen Augen mit „21 – Dunkle Begleiter“ ein großartiger Jugendthriller gelungen. Wobei – nur in die Thriller-Sparte kann man das Buch eigentlich gar nicht stecken. Es beinhaltet irgendwie auch mystische Fantasyelemente und verströmt zudem die Atmosphäre eines Gruselromans. Mir persönlich hat dieser Mix aus Fiktion und Realität wahnsinnig gut gefallen. Die Story beschert einem immerzu Gänsehaut, sie lässt einen durchweg mitfiebern und regt sehr zum Nachdenken an.
Sehr gut gefallen hat mir auch das Nachwort des Autors, in dem er über eigene Erlebnisse mit dem Tod berichtet. Ich selbst glaube zwar irgendwie nicht daran, dass man, wenn man stirbt, in einer Art Zwischenwelt ist und auf ein helles Licht zugeht oder es ein Leben nach dem Tod gibt, aber über solche Dinge zu lesen finde ich super interessant und spannend.

Fazit: Ein absolut fesselnder Jugendthriller mit großem Suchtfaktor und prickelndem Gänsehaut-Feeling! Für mich hat sich „21 – Dunkle Begleiter“ zu einem richtigen Highlight entwickelt! Spannung pur, jede Menge Nervenkitzel, Gruselmomente, eine düstere, unheimliche Atmosphäre – das und noch so einiges mehr erwartet einen hier. Ich kann das Buch absolut empfehlen, sowohl Jugendlichen als auch Erwachsenen und vergebe gerne volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 17.07.2019

Spannend, witzig, fantasievoll und einfach nur genial!

Extrem gefährlich! Maus mit Mission
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Als ich erfuhr, dass es dieses Jahr neues Lesefutter von Mario Fesler geben wird, war meine Freude groß. Mit seiner „Lizzy Carbon“ – Reihe konnte mich Mario Fesler hellauf begeistern, daher stand für mich ...

Als ich erfuhr, dass es dieses Jahr neues Lesefutter von Mario Fesler geben wird, war meine Freude groß. Mit seiner „Lizzy Carbon“ – Reihe konnte mich Mario Fesler hellauf begeistern, daher stand für mich sofort fest, dass ich den Auftakt zu seiner neuen Kinderbuchreihe unbedingt lesen muss.

Das Leben des 10- jährigen Jungen Max Kühl ist extrem gefährlich und mega spannend. Haha, kleiner Scherz. Nee, so sieht Max Leben definitiv nicht aus. Ganz im Gegenteil, es ist langweilig und total ereignislos. Tja, so ist das eben, wenn man überängstliche Eltern hat. Schule und an den Nachmittagen diverse Freizeitprogramme wie Japanisch, Töpfern oder Triangel für Fortgeschrittene. So sieht Max Alltag aus. Total öde. Als Max an seinem 11. Geburtstag von seinem Onkel Wunibald die Maus 38-3 geschenkt bekommt, wird sich Max Leben allerdings schlagartig ändern. 38-3, die mittlerweile den stolzen Namen Juan trägt, ist nämlich keine gewöhnliche Maus. Nicht nur, dass Juan sprechen kann – er ist zudem ein Geheimagent und hat eine wichtige Mission: Er soll die finsteren Machenschaften der Firma Blanche aufdecken und somit die Welt retten. Kein leichtes Unterfangen. Zum Glück hat Juan gleich drei Helfer an seiner Seite: Max, dessen Freund Pascal und die hochbegabte Shakira. Zu viert stürzen sie sich in ein aufregendes und sehr gefährliches Abenteuer. Ob es ihnen wohl gelingen wird, die dunklen Pläne des fiesen Antoine zu verhindern?

Sieht das Cover nicht richtig cool aus? Also mir gefällt es total gut, es macht auf den ersten Blick deutlich, dass man es hier mit einer witzigen, fantasievollen und abenteuerlichen Geschichte zu tun bekommen wird. Hält das Cover denn auch das, was es verspricht? Oh ja, definitiv! Ich habe hier genau das zu lesen bekommen, was ich mir erhofft habe. Mir hat das Buch wundervolle Lesestunden beschert. Ich habe es quasi in einem Rutsch durchgesuchtet und hätte danach am liebsten sofort zu Band 2 gegriffen. Schon schade, dass es diesen noch nicht gibt. Dem Erscheinen der Fortsetzung fiebere ich schon jetzt ganz ungeduldig entgegen. :D

Womit mich Mario Fesler ganz besonders begeistern konnte, sind die Charaktere. Einfach großartig, auf was für schräge Figuren wir hier zum Teil treffen. Max Eltern zum Beispiel, also, da hatte ich ja schon ein ziemliches Mitleid mit dem armen Jungen. Mama und Papa Kühl sind absolute Helikoptereltern. Sie haben in Max Handy eine Überwachung eingebaut, sodass sie stets wissen, wo sich ihr Sohn gerade aufhält. Aus Sorge, dass ihm was passieren könnte, lassen sie ihn noch nicht mal allein zur Schule gehen. Auf dem 10 Minuten langen Gehweg könnte ja schließlich wer weiß was passieren.

Max überbesorgte Eltern sind allerdings nur ein Beispiel von vielen verrückten Charakteren. Max Freund Pascal ist auch eine Marke für sich (und nicht unbedingt das, worunter man sich einen besten Freund vorstellt) und die Babysitterin Franziska wird ebenfalls so grandios dargestellt. Ich bin hier stellenweise gar nicht aus dem Schmunzeln herausgekommen. Ich liebe einfach den Humor von Mario Fesler, dieser ist wirklich absolut meiner!

Super fand ich auch, dass die Geschichte abwechselnd aus drei verschiedenen Perspektiven erzählt wird. Max, Shakira und Juan – alle drei wurden sie erstklassig ausgearbeitet. Max ist ein total lieber Junge, bei dem man gar nicht anders kann, als ihn sofort ins Herz zu schließen. Bei Shakira sieht es etwas anders aus. Sie ist … nun ja, ein bisschen spezieller und macht auf den ersten Blick nicht so wirklich einen sympathischen Eindruck. Mir hat Shakira aber natürlich dennoch richtig gut gefallen. Ich habe ihre toughe, rechthaberische und sarkastische Art vom ersten Moment an geliebt. Und so angsteinflößend und freakig, wie sie anfangs auf Max wirkt, ist Shakira auch gar nicht, so viel kann ich euch ja schon mal verraten. 
Wer sich ebenfalls sofort in mein Herz geschlichen ist, ist Juan. Für alle, die es nicht wissen: Man spricht es Chu-An aus. Juan liebt seinen neuen Namen. Er klingt so schön feurig, verwegen, geheimnisvoll und abenteuerlich und passt absolut perfekt zu ihm.

Leider kann ich hier jetzt nicht auf alle Charaktere eingehen, ich möchte ja schließlich nicht zu viel von der Handlung erzählen. Stellt euch einfach mal darauf ein, dass ihr es hier mit sehr vielen einzigartigen Figuren zu tun bekommen werdet, die euch durchweg zum Grinsen bringen werden. :D

Ich kann euch versichern, Langeweile kommt hier an keiner Stelle auf. Die Story ist zum Lachen komisch, erfrischend anders und stellenweise sogar sehr bewegend. Das Buch unterhält einen nicht nur, es berührt einen auch und regt zum Nachdenken an.
Was die Geschichte natürlich auch ist, ist spannend und das nicht zu knapp. Ich bin mir sehr sicher, dass sogar die lesemuffeligsten Kinder dem Sog dieser mitreißenden Geschichte komplett verfallen werden.
Für Jungen und Mädchen ab etwa 10 Jahren bietet sich das Buch prima zum Selberlesen an. Der Schreibstil ist lebendig, humorvoll und so angemehm locker-leicht.

Was natürlich auf gar keinen Fall unerwähnt bleiben darf, sind die zauberhaften kleinen Zeichnungen von Eva-Schöffmann-Davidov. Von ihr stammt übrigens auch das wundervolle Cover. Eva Schöffmann-Davidov zählt mittlerweile zu meinen absoluten Lieblingsillustratorinnen. Ich liebe ihre Bilder wirklich sehr; ihren Zeichenstil erkenne ich immer sofort. Wobei ich gestehen muss, dass ich hier tatsächlich erst auf den zweiten Blick erkannt habe, von wem dieses tolle Cover stammt.
Die Innengestaltung des Buches ist ebenfalls wunderschön. Die kleinen süßen Mäuse-Daumenkinos unten auf den Seiten haben es mir ganz besonders angetan. Auf jeder Seite lachen einen zwei putzige Mäuschen an. Genial, oder? Also ich bin ganz begeistert von dieser lustigen Idee.

Fazit: Ein mega cooles Buch mit extrem großem Suchtpotential! Mario Fesler konnte mich dem Auftakt zu seiner neuen Kinderbuchreihe hellauf begeistern! Die Story ist einfach nur genial, sie ist spannend, mitreißend, fantasievoll, skurril, warmherzig und so witzig! Super Charaktere, ein toller Schreibstil, ein großartiger Humor, eine liebevolle Innengestaltung – klingt gut? Nun, das ist es auch! Ich hatte hier jede Menge Spaß beim Lesen und vergebe volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 16.07.2019

Eine super Fortsetzung!

Die Schule der Alyxa. Morvans Erbe
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Anfang des Jahres hatte ich den ersten Band von „Die Schule der Alyxa“ als Hörbuch gehört und war richtig begeistert! Auf die Fortsetzung habe ich mich daher schon sehr gefreut. Da mir die Vortragsweise ...

Anfang des Jahres hatte ich den ersten Band von „Die Schule der Alyxa“ als Hörbuch gehört und war richtig begeistert! Auf die Fortsetzung habe ich mich daher schon sehr gefreut. Da mir die Vortragsweise von Alexander Merbeth so gut gefallen hat, habe ich mich auch beim zweiten Band wieder für die gekürzte Lesung entschieden.


Nach seinem ersten aufregenden Jahr auf der Internatsschule Alyxa, auf der Kinder und Jugendliche mit besonderen Fähigkeiten unterrichtet werden, liegen vor Finn und seinem Bruder John die Sommerferien. Diese kann der 13-jährige Finn allerdings nicht so wirklich genießen, da er immerzu von Albträumen über den dunklen Druiden Morvan geplagt wird. Als die beiden Brüder nach den Ferien an die Schule Alyxa zurückkehren, wird schnell deutlich, dass auch die Schulleitung ahnt, dass Alyxa in Gefahr ist. Überall patrouillieren Wachen, die angeblich die Schüler beschützen sollen. Finn aber ist sich sicher, dass diese verstärkte Überwachung etwas mit dem sechsten Sinn zu tun hat. Er wird zudem den Eindruck nicht los, dass der Dekan ihn besonders genau beobachtet. Hat er gemerkt, dass sich bei Finn Anzeichen dieser gefährlichen Gabe gezeigt haben? Eines ist jedenfalls sicher: Auch Finns zweites Schuljahr auf Alyxa wird sehr spannend und gefährlich werden...


R. L. Ferguson konnte mich auch mit dem zweiten Band seiner tollen Fantasyreihe hellauf begeistern. Mir hat die Fortsetzung genauso gut gefallen wie der Auftakt, vielleicht sogar noch ein bisschen besser. Ich persönlich habe diesen Band als noch spannender und geheimnisvoller empfunden. Mitfiebern ist hier definitiv Programm, Langeweile kommt an keiner Stelle auf.


Da es bei mir noch nicht allzu lange her war, dass ich Teil 1 gehört habe und die Handlung noch sehr präsent in meinen Kopf war, hatte ich hier einen wunderbaren Einstieg. Zusammen mit Finn und seinem Bruder John verschlägt es uns gleich zu Beginn wieder zurück nach Alyxa. Die Beschreibungen des Settings haben mir erneut wahnsinnig gut gefallen. Diese besondere Internatsschule, die versteckt auf einer Insel liegt und auf der Kinder und Jugendliche mit übernatürlich ausgeprägten Sinnen unterrichtet werden, ist schon echt verdammt cool. Wie ich schon in meiner Rezension zum ersten Band geschrieben habe: Für mich kommt bei dieser Reihe irgendwie immer so ein bisschen Harry Potter-Feeling auf. „Die Schule der Alyxa“ erzählt natürlich eine ganz andere Story als Harry Potter, aber dadurch, dass wir uns hier ebenfalls auf einem magischen Internat befinden und es zudem verschiedene Häuser gibt, verströmt diese Reihe irgendwie dennoch so ein bisschen Harry Potter-Atmosphäre. Finde ich klasse, ich bin ein riesengroßer Harry Potter-Fan! :D


Womit mich R. L. Ferguson ebenfalls wieder komplett überzeugen konnte, sind die Charaktere. Unseren Protagonisten Finn habe ich bereits im ersten Band richtig liebgewonnen und auch in diesem Teil war er mir wieder super sympathisch. Seine Gefühle und Gedanken werden erneut sehr genau und einfühlsam beschrieben, sodass ich mich jederzeit problemlos in ihn hineinversetzen konnte.


Die Nebencharaktere wurden ebenfalls wieder großartig ausgearbeitet. Lucy, Finns beste Freundin, hat mich zwar stellenweise ein bisschen mit ihrer Zickerei genervt, aber groß gestört hat es mich eigentlich nicht. Ich fand es sogar sehr gut, dass es öfters zu Auseinandersetzungen und Unstimmigkeiten zwischen Finn und Lucy kommt. Streit unter Freunden gehört einfach zum Leben dazu und vor allem in der Pubertät reagiert man schnell mal gereizt und übellaunig. Ich habe das angespannte Verhältnis der beiden Freunde daher als absolut authentisch empfunden.


Die Werte Freundschaft, Geschwisterliebe und Zusammenhalt werden auch in diesem Band wieder sehr groß geschrieben. Das innige Verhältnis zwischen Finn und seinem Bruder John hat mir bereits im ersten Band so gut gefallen und auch hier fand ich es wieder toll, wie gut sich die beiden Brüder aufeinander verlassen können.


Mut und Zusammenhalt ist hier auch definitiv angesagt. Von der Handlung möchte ich gar nicht groß was erzählen, es soll ja schließlich für jeden spannend bleiben. Ich kann jedenfalls versichern, dass auch Finns zweites Jahr voller Geheimnisse, Gefahren und Überraschungen ist.


Am Ende gibt es, wie nicht anders zu erwarten war, den guten alten – und ziemlich fiesen - Cliffhanger. Am liebsten würde man sich sofort auf den nächsten Band stürzen. Schade, dass es diesen noch gibt. Auf Band 3 freue ich mich wirklich schon sehr. Ich bin schon so gespannt wie es mit Finn und einen Freunden weitergehen wird! Da steht für mich auch schon fest, dass ich mich wieder für das Hörbuch entscheiden werde. Sprecher Alexander Merbeth glänzt auch hier wieder in seiner Rolle und beschert uns Zuhörern wundervolle Hörstunden. Mit seiner jung klingenden Stimme nimmt man ihm den 13-jährigen Finn wirklich vollkommen ab. Er liest absolut fesselnd und lebendig, sodass man am liebsten gar nicht mehr auf die Stopptaste drücken möchte, da man so gebannt am Lauschen ist. Besonders gut gefallen tut mir, wie hervorragend es Alexander Merbeth immer gelingt, jeder Figur ihre eigene Stimme zu verleihen. In meinen Augen ist er für diese Reihe einfach der reinste Glücksgriff.


Fazit: Eine absolute fesselnde Fortsetzung, die große Lust auf mehr macht und einen durchweg mitfiebern lässt! Mich konnte R. L. Ferguson mit dem zweiten Band seiner Fantasyreihe komplett überzeugen. Mir hat die Fortsetzung sogar noch ein bisschen gefallen als der Auftakt. Die Handlung ist spannend, mystisch und geheimnisvoll und wird einfach nur große Klasse von Stimmtalent Alexander Merbeth vorgelesen. Ich kann das Hörbuch wärmstens empfehlen, sowohl Mädchen und Jungen ab etwa 12 Jahren als auch Erwachsenen. Band 2 erhält von mir volle 5 von 5 Sternen!

Veröffentlicht am 11.07.2019

Ein großartiger Jugendroman!

Voll verkackt ist halb gewonnen
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Als ich das erste Mal über „Voll verkackt ist halb gewonnen“ gestolpert bin, wusste ich sofort, dass ich das Buch unbedingt lesen muss. Das Cover mit diesem knalligen Gelb und dem lustigen Schriftzug hat ...

Als ich das erste Mal über „Voll verkackt ist halb gewonnen“ gestolpert bin, wusste ich sofort, dass ich das Buch unbedingt lesen muss. Das Cover mit diesem knalligen Gelb und dem lustigen Schriftzug hat irgendwie was, mir gefällt es richtig gut. Noch viel besser aber finde ich den originellen Titel, der ist einfach nur genial. Von Tom Limes hatte ich bisher leider noch kein Buch gelesen, sein zweiter Jugendroman sollte also mein erstes Werk von ihm werden. 

Julian, Liza, Tariq und Max werden sich das erste Mal in einer Bildungsmaßnahme begegnen. Zusammen mit einigen anderen Jugendlichen, die den Titel Schulversager tragen, wollen sie versuchen, ihren Schulabschluss nachzuholen. Die Begeisterung hält sich sehr in Grenzen, Motivation sieht definitiv anders aus. Sie alle haben ihre Träume längst aufgegeben und jegliche Hoffnung verloren.
Nur Liza scheint die Einzige zu sein, die das Ganze ernst nimmt und die 
Qualifikationsmaßnahme nicht als Zeitverschwendung ansieht. Ganz im Gegensatz zu Julian, für den sich das alles nur mit jeder Menge Kifferei ertragen lässt. Als Julian, Liza, Tariq und Max dazu verdonnert werden, gemeinsam ein Schulprojekt auszuarbeiten, wird allerdings so langsam ein Umdenken stattfinden. Die vier bekommen das Thema Träume aufgebrummt, in ihren Augen ein total bescheuertes Thema. Sie und Träume? Welche Träume? Sie beschließen, genau das in einem Video zu verdeutlichen. Sie wollen zeigen, warum sie in der Schule nie eine Chance gehabt hatten. Während dieser gemeinsamen Zeit werden die vier Jugendlichen merken, dass vielleicht doch nicht alles so hoffnungslos ist, wie sie immer dachten. In ihnen schlummern doch noch Träume, die nicht unerreichbar sind und für die es sich lohnt zu kämpfen. 

Ich bin hier eindeutig nicht mit den falschen Erwartungen an das Buch herangegangen: Mir hat „Voll verkackt ist halb gewonnen“ unheimlich gut gefallen, sogar besser, als von mir erhofft. Ich war bereits nach den ersten Seiten ganz begeistert von der Story und wollte gar nicht mehr aufhören mit dem Lesen. Für meinen Geschmack habe ich das Buch dann auch viel zu schnell wieder beendet. Die gut 250 Seiten flogen bei mir wirklich nur so dahin.

Als Leser dürfen wir hier die Bekanntschaft einer ziemlich bunten Truppe an Jugendlichen machen, die allesamt total verschieden sind, aber eines gemeinsam haben: Sie haben es verkackt und tragen den Stempel Versager auf der Stirn. Vier der Jugendlichen dürfen wir genauer kennenlernen und zwei von ihnen werden in die Rollen der Ich-erzählenden Charaktere schlüpfen.

Julian und Liza erzählen uns die Geschichte im Wechsel, was mir wahnsinnig gut gefallen hat. Durch den mitreißenden, jugendlichen und wirklich großartigem Schreibstil von Tom Limes gelingt es einem als Leser spielend leicht sich in Julian und Liza hineinzufühlen. Ich könnte da auch gar nicht sagen, welche Kapitel mir lieber waren. Liza war mir zwar etwas sympathischer, aber auch Julian habe ich beim Lesen richtig liebgewonnen.

Die Charaktere wurden allesamt ausgezeichnet ausgearbeitet. Ob die Jugendlichen oder die Erwachsenen – alle wirken sie absolut authentisch. Generell wirkt hier einfach alles wie aus dem Leben gegriffen. „Voll verkackt ist halb gewonnen“ führt uns Lesern auf eine schonungslos ehrliche Art die harte Realität vor Augen. Wie man der Buchklappe hinten entnehmen kann, gelingt es bei uns in Deutschland über 50.000 Schülern im Jahr nicht, ihren Schulabschluss zu machen. Das war mir gar nicht so bewusst gewesen, wie krass viele das doch sind. Und hinter jedem Schulabbruch verbirgt sich eine Geschichte, es gibt die verschiedensten Gründe, warum jemand seinen Abschluss nicht geschafft hat. Vier solcher Geschichten werden wir hier kennenlernen und das auf eine schockierende, humorvolle, witzige, einfühlsame und einfach nur total geniale Weise.

Julian, Liza, Tariq und Max – die vier Außenseiter werden sich in einer Bildungsmaßnahme „für Flachpfeifen“ das erste Mal begegnen. Bei Julian ist es seine Rechenschwäche, seine Dyskalkulie, die dazu geführt hat, dass er seinen Schulabschluss verbockt hat. Er war sogar mal auf dem Gymnasium gewesen, aber da Mathe einfach noch sie sein Ding war („Ab der Siebten buchte ich in Mathe ein stabiles Sechserabo […]“ - Zitat von Julian, S. 8), hat er schließlich noch nicht einmal seinen Hauptschulabschluss geschafft.
Bei Liza sind es gesundheitliche Gründe, warum sie in der Schule gescheitert ist. Sie hat das Tourette-Syndrom. Ihre Tics (Zucken, Räuspern, Bellen,…) haben es ihr irgendwann einfach unmöglich gemacht, weiter in den Unterricht gehen.
Tariq fehlte viel in der Schule, weil er seinem Vater ständig in der Autowerkstatt helfen musste und Max war einfach gelangweilt und total unterfordert.

Da Julian und Liza die Hauptprotagonisten in diesem Buch sind, werden uns ihre Geschichten besonders nahe gebracht. Mich persönlich hat Lizas Schicksal am meisten getroffen. Mir tat es richtig weh zu sehen, wie sehr die arme Liza unter dem Tourette-Syndrom (von ihr stets nur Luzifer genannt) leidet.
Die Geschichten der anderen möchte ich aber natürlich nicht kleinreden. Jeder hat sein Päckchen zu tragen und bei allen wiegen sie sehr schwer.

Obwohl das Buch viele ernsthafte und wütend machende Themen behandelt, ist es dennoch total witzig. Ich hatte hier stellenweise wirklich ein Dauergrinsen auf den Lippen und musste sogar öfters laut loslachen. Wie es Tom Limes gelungen ist, schweren Stoff so gekonnt auf eine humorvolle Art zu verpacken ist einfach nur grandios, Hut ab! 

„Voll verkackt ist halb gewonnen“ lädt von den ersten Seiten an zum Mitfiebern ein und lässt einen die verschiedenste Gefühle durchleben. Wut, Trauer, Hoffnung, Angst, Mitleid, Schmetterlinge im Bauch – das Buch ruft wirklich eine Menge Emotionen in einem hervor. Es zeigt auf, ohne dabei verurteilend zu wirken, es regt sehr zum Nachdenken an, es bewegt einen, schenkt einem Mut und Hoffnung und macht einfach total gute Laune.
Mein Lesespaß war hier rundum perfekt. „Voll verkackt ist halb gewonnen“ war also mein erstes Buch von Tom Limes und es wird garantiert nicht mein letztes gewesen sein!

Fazit: Hier ist nicht nur der Titel absolut genial, auch die Geschichte, die einen hier erwartet, ist einfach nur grandios! „Voll verkackt ist halb gewonnen“ ist ein ganz wundervolles Buch über Freundschaft, Mut, Zusammenhalt, Hoffnung, Träume und den Glauben an sich selbst. Die Story regt sehr zum Nachdenken an, sie bewegt und schockiert, reißt einen von den ersten Seiten an mit und sorgt für jede Menge laute Lacher. Einfach nur großartig, wie es Tom Limes gelungen ist, schwere Themen auf eine so leichte, humorvolle und absolut authentische Weise zu verpacken. Ich bin hellauf begeistert von dem Buch und kann es jedem sehr ans Herz legen, sowohl Jugendlichen als auch Erwachsenen. Von mir gibt es nur zu gerne volle 5 von 5 Sternen!