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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.11.2016

Auch der dritte Band überzeugt!

Hundstage - Konrad von Kamms 3. Fall
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Konrad von Kamm hat es nicht leicht, Lebensgefährtin Kati erwartet zu viel von ihm, Noch-Ehefrau Sabine macht sich wieder bemerkbar, seine Mutter hat viel zu kritisieren und dann ist da auch noch der neue ...

Konrad von Kamm hat es nicht leicht, Lebensgefährtin Kati erwartet zu viel von ihm, Noch-Ehefrau Sabine macht sich wieder bemerkbar, seine Mutter hat viel zu kritisieren und dann ist da auch noch der neue Fall, eine Frau wird zusammen mit ihrem Hund ermordet, der Staatsanwalt möchte den Fall baldmöglichst geklärt haben, doch Konrad und sein Team kommen nicht so recht voran.

Dies ist bereits Konrad von Kamms dritter Fall, mir gefällt, dass neben dem Kriminalfall auch immer Konrads Privatleben thematisiert wird und man ihn so immer besser kennen und einzuschätzen lernt. Deswegen ist es auch schlau, wenn man die Romane der Reihe nach liest, nur dann nimmt man alle Feinheiten wahr. Ich bin wirklich sehr gespannt, wie sich Konrads Privatleben weiter entwickelt, ich denke, er sollte es endlich mal ordentlich aufräumen.

Der Kriminalfall ist interessant, da sich weitere Verwicklungen ergeben und sich die Motiv- und Tätersuche immer schwieriger gestaltet. Die Autorin hat die Charaktere gut gezeichnet und erzeugt manche Gänsehaut beim Leser, wenn z. B. das, was die Nachbarn über einen denken wichtiger wird als die Gefühle der Angehörigen. Die Nachbarschaft spielt in diesem Fall eine große Rolle und greift, auch wenn sie für den Leser größtenteils anonym bleibt, stark in das Leben mehrerer Charaktere ein.

Als Leser hat man viel Spaß daran, zu spekulieren, was hinter dem Kriminalfall stecken könnte, wer als Täter in Frage käme, woraus sich das Motiv ergibt. Die Auflösung ist eine Überraschung, aber das Erraten des Täters vorab dennoch möglich. Motiv und Tathergang sind nachvollziehbar, der Fall wird zufriedenstellend gelöst.

Mir hat Konrads dritter Fall wieder sehr gut gefallen, und, obwohl ich am Ende Bedenken hatte, ob es weitere Fälle geben wird, ist der nächste Band bereits gesichert, ich freue mich darauf. Wer gerne Krimis liest, bei denen das Privatleben der Ermittler auch thematisiert wird, sollte ruhig einmal einen Blick in diese Reihe werfen, es lohnt sich. Von mir gibt es 4 Sterne sowie eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 03.11.2016

Vor allem für Doctor Who-Fans

Doctor Who - Zeitreisen 1: Die Todesgrube
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Der (vierte) Doctor ist, ohne Begleitung, einmal wieder auf der Erde unterwegs und zwar im Jahr 1978 in einem Golfhotel. Dort gibt es Tote und mehrere merkwürdige Gestalten.

„Paul Harris starb. Das hatte ...

Der (vierte) Doctor ist, ohne Begleitung, einmal wieder auf der Erde unterwegs und zwar im Jahr 1978 in einem Golfhotel. Dort gibt es Tote und mehrere merkwürdige Gestalten.

„Paul Harris starb. Das hatte für diesen Nachmittag nicht in seinem Terminplan gestanden“ - schon am ersten Satz sieht man den typischen schwarzen Humor der Briten, der auch die Doctor-Who-Geschichten mit ausmacht. Mich hat dieser Satz sofort in die Geschichte gezogen, die erwartungsgemäß gespickt ist mit skurrilen Charakteren, ebensolchen Geschehnissen und einer trockenen Erzählweise, die die Skurrilität noch deutlicher macht.

Der Kurzroman ist Teil 1 einer Ebook-Reihe mit Doctor-Who-Geschichten, betitelt mit „Zeitreisen“, insgesamt gibt es 8 Teile, die von verschiedenen Autoren geschrieben wurden.

Mich hat die Geschichte gut unterhalten und sehr amüsiert, ich freue mich schon auf die weiteren Teile und gebe gerne 4 Sterne sowie eine Leseempfehlung. Wer Doctor Who noch nicht kennt, sollte sich zunächst über ihn informieren, die Geschichten sind schon sehr speziell. Doctor Who-Fans sollten zugreifen.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Gute Ergänzung zur Buchreihe bzw. gute Möglichkeit, in diese hineinzuschnuppern

Nachtschwärmer
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Schlaflos beobachtet Max Wolfe einen Mord, der gegenüber seines Lofts stattfindet. Mord kann Wolfe nicht dulden, schon gar nicht so nahe der Wohnung, in der seine Tochter Scout schläft.

Zur Einstimmung ...

Schlaflos beobachtet Max Wolfe einen Mord, der gegenüber seines Lofts stattfindet. Mord kann Wolfe nicht dulden, schon gar nicht so nahe der Wohnung, in der seine Tochter Scout schläft.

Zur Einstimmung auf den dritten Max-Wolfe-Krimi habe ich diesen Kurzroman gelesen. Es ist ein typischer Krimi über Tony Parsons Ermittler, der diesen wieder in Ich-Form erzählen und ihn einmal mehr in eine unklare Situation geraten lässt, Wolfe gerät in Gefahr, handelt wieder einmal unbedacht und mischt sich in die Ermittlung ein, für die ein anderes Team zuständig ist. Ebenso typisch sind tragische Wendungen, die ich dieses Mal besonders traurig fand. Richtig süß ist dagegen wieder Scout und ihr Weihnachtsgeschenk für Wolfe.

Der Kurzkrimi ist eine gute Ergänzung zur Reihe, aber auch eine ebenso gute Möglichkeit, in diese hineinzuschnuppern und Max Wolfe kennen zu lernen. Von mir gibt es 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 30.10.2016

Ergänzende Kurzgeschichte zu "Märzgefallene"

Märchen mit Zündhölzern
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Wer die Romane um Gereon Rath gelesen hat, kennt bereits Hannah, die in „Märzgefallene“ eine wichtige Rolle spielt. Diese Kurzgeschichte spielt im Dezember 1931 und erzählt Hannahs Vorgeschichte.

Hannah ...

Wer die Romane um Gereon Rath gelesen hat, kennt bereits Hannah, die in „Märzgefallene“ eine wichtige Rolle spielt. Diese Kurzgeschichte spielt im Dezember 1931 und erzählt Hannahs Vorgeschichte.

Hannah lebt mit ihrem Vater, einem versehrten Weltkriegsveteranen und anderen Obdachlosen in einem Bretterverschlag, sie hungert, verkauft Zündhölzer, muss mit dem wenigen Geld auch noch die Morphiumsucht ihres Vaters befriedigen und wird von den Männern (nicht nur) gedemütigt.

Wer „Märzgefallene“ kennt, weiß bereits, was passiert. Es ist sehr erschütternd zu lesen, was in diesem jungen Mädchen vorgeht.

Die Kurzgeschichte ist eine Hommage des Autors an Hans Christian Andersen und Erich Kästner und als Ergänzung zum oben genannten Roman gut geeignet. Leider ist sie momentan nicht mehr erhältlich.

Veröffentlicht am 29.10.2016

Überzeugende Dystopie

Wild
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In Neustadt sind alle Menschen glücklich, es gibt keine Krankheiten, keine Gewalt – aber auch keine echten Gefühle, denn alle erhalten wöchentlich ihre Glückdosis. Peas, genannt Pi, hat das Glück allerdings ...

In Neustadt sind alle Menschen glücklich, es gibt keine Krankheiten, keine Gewalt – aber auch keine echten Gefühle, denn alle erhalten wöchentlich ihre Glückdosis. Peas, genannt Pi, hat das Glück allerdings nicht gepachtet, sie ist nicht wirklich glücklich, sondern schwebt eher auf einer grauen Wolke, ihre Eltern hatten nicht genug Geld, um ihr ein Geburtsdesign angedeihen zu lassen, weswegen sie nicht so perfekt ist wie die meisten anderen Jugendlichen, z. B. ihre Freundin Moon, ihr Name beruht auf einem Schreibfehler und sollte eigentlich Peace lauten und ein Freund wurde ihr auch noch nicht zugeteilt.

Eines Tages stimmt etwas mit der Glücksdosis nicht und Pi fällt mit vier weiteren Neustädtern aus dem Glücksstrom. Plötzlich sind da Gefühle und der Wunsch, weiterhin man selbst zu sein und nicht in der Glückswatte zu versinken. Keiner darf merken, was passiert ist und die Außenwelt, die Wildnis um Neustadt, die bisher No-Go-Gebiet war, denn dort wimmelt es nur so vor Keimen und Verbrechern, scheint plötzlich der einzige Ort zu sein, an dem die Fünf sicher sind. Doch auch in Neustadt ist nicht alles so, wie gedacht …

Die Autorin lässt Pi ihre Geschichte selbst in Ich-Form erzählen und so erfährt man das Geschehen aus erster Hand, ist als Leser zusammen mit Pi verwirrt, erfreut und geschockt. Mir gefällt, wie die Autorin den Leser und Pi nach und nach in die Geheimnisse ihrer Welt einführt, während Pi vollkommen naiv an die Dinge herangeführt wird, ahnt der Leser schon Einiges, aber das ganze Ausmaß erschreckt dann doch. Nicht jeder Charakter wird am Ende überlebt haben, so dass Pi und den Leser manche sehr emotionale Szene erwartet, die die Autorin alle gut gemeistert hat. Wer glückliche Enden liebt, könnte enttäuscht werden. Ich allerdings mag realistische Enden und die sind eben nicht immer happy.

Lena Klassen hat eine interessante dystopische Welt geschaffen und auch ihre Charaktere gefallen mir gut. Die Geschichte wartet mit einigen überraschenden Wendungen auf und ist sehr spannend.

Das Ende schreit nach einer Fortsetzung und mit „Wach“ gibt es diese auch. Das Ebook ruht bereits auf meinem Reader und ich bin gespannt, was noch auf Pi und ihre Gefährten zukommt. „Wild“ hat mich gut unterhalten und erhält von mir 4 Sterne und eine Leseempfehlung.