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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.05.2020

verwirrend und zu konstruiert

Blutige Düne
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Der Auftakt dieses Krimis beginnt eigentlich sanft und beschaulich. Eine junge Familie fliegt nach Sylt in ihren Urlaub. Kurz vor der Landung entdeckt deren Tochter etwas Komisches am Pistenrand. Diese ...

Der Auftakt dieses Krimis beginnt eigentlich sanft und beschaulich. Eine junge Familie fliegt nach Sylt in ihren Urlaub. Kurz vor der Landung entdeckt deren Tochter etwas Komisches am Pistenrand. Diese Entdeckung lässt ihnen keine Ruhe, sie beschliessen, nachzusehen. Was sie auffinden, ist ein toter Mann, der an einen Baum gefesselt ist, geschändet, und auf seiner Brust steht mit schwarzem Nagellack «Schuldig».

Liv Lammers ist auf Sylt geboren und aufgewachsen. Nach einer weiteren schlimmen Auseinandersetzung mit ihrer Familie, im speziellen mit ihrem tyrannischen Vater, beschloss sie, Sylt für immer zu verlassen. Nun kehrt sie als Kommissarin auf Sylt zurück. Begleitet wird sie von ihrer jungen Tochter, der sie endlich ihre Lieblingsinsel zeigen will.

Der Tote war Geschäftsführer einer Tabledance-Bar, deren Besitzer früher zu einer bekannten Rockergang gehörte. Dies ist der Grund, dass der oder die Täter in diesem Milieu zu suchen sind. Ein zweiter Überfall lässt nicht lange auf sich warten. Ein weiteres Opfer wird in den Dünen gefunden, das auf die gleiche Täterschaft hinweist. Liv und ihr Partner, den sie kurzfristig zugezogen hat, stehen vor einem Riesenrätsel. Auch eine SOKO für organisiertes Verbrechen wird einberufen. Darüber sind die beiden überhaupt nicht begeistert, da deren Leiter sehr selbstsüchtig und arrogant daherkommt.
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Als es zu einer erneuten Auseinandersetzung mit Livs Vater, betreffend Sanna kommt, steht das Pulverfass kurz vor der Explosion.

Anfänglich hatte ich das Gefühl, hier handelt es sich um einen Krimi, der viel Spannung verspricht. Die vielen Handlungsstränge sowie Personen liessen mich aber bald eines Besseren belehren. Sie haben bei mir mehr für Verwirrung im negativen als positiven Sinn gesorgt. Auch die ausschweifenden Erklärungen haben mich mehr gestört als fasziniert. Ich habe mich öfters gefragt, lese ich jetzt einen Krimi oder einen Ferienprospekt. Ich habe nichts gegen Beschreibungen und Schwärmereien einer schönen Insel, hier war es mir einfach zu viel.
Die Autorin hat es zwar verstanden, die vielen Fäden zu einer Lösung der Mordfälle zusammenzuführen. Mir war aber alles etwas zu konstruiert vorgekommen. Das Cover ist schön gestaltet und präsentiert die Insel sehr idyllisch.

Fazit: Ein Krimi der so wie er dasteht, mich zu wenig angesprochen hat und mich ziemlich enttäuscht zurücklässt

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Veröffentlicht am 03.05.2020

wenig Thriller-Spannung

Das Dorf der toten Seelen
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Alice hat an der Filmhochschule gerade ihren Abschluss gemacht. Sie hegt schon lange einen Traum, einen Dokumentarfilm über Silvertjärn, einem abgelegenen Ort tief im Hinterland von Schweden zu drehen. ...

Alice hat an der Filmhochschule gerade ihren Abschluss gemacht. Sie hegt schon lange einen Traum, einen Dokumentarfilm über Silvertjärn, einem abgelegenen Ort tief im Hinterland von Schweden zu drehen. Vor 60 Jahren lebten dort mehrere Familien, die im Bergbau tätig waren. Nachdem dieser geschlossen wurde, verschwanden die noch dort lebenden Menschen von einem Tag auf den anderen. Niemand weiss, was mit ihnen geschehen ist. Die Grossmutter von Alice verliess kurz vorher das Dorf und war eine der wenig Überlebenden. Die wenigen Spuren (eine Frauenleiche, die auf dem Marktplatz zu Tode gesteinigt wurde, sowie ein Neugeborenes) konnten nie geklärt werden.

Der Plot und der Start beginnen spannend und meine Neugier war geweckt. Das Team bestehend aus fünf Leuten könnten vom Charakter her nicht unterschiedlicher sein. Alice, die Hauptprotagonistin, finde ich vom Charakter her sehr zwiespältig, launisch und Ich-bezogen. Ich hatte manchmal das Gefühl, dass sie eigentlich gar nicht weiss, was sie will.

Leider verflog bei mir die Spannung schon nach wenigen Kapiteln. Mir fehlte einfach der erhoffte Thrilller-Anteil. Der Schreibstil ist klar und schnörkellos. Die Beschreibungen der jeweiligen Stimmungen gut ausgearbeitet. Das Cover ist passend gewählt, verschwommen und mysteriös.

Fazit: Sorry, als Thriller habe ich etwas anderes erwartet.

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Veröffentlicht am 28.03.2020

Schuldig oder nichtschuldig

Echo des Schweigens
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Genau das habe ich erwartet, als ich den Plot sowie die Leseprobe gelesen habe. Doch als ich dann das Buch gelesen habe, fragte ich mich, wo da der Thriller-Effekt blieb?

Hannes Jansen übernimmt als Strafverteidiger ...

Genau das habe ich erwartet, als ich den Plot sowie die Leseprobe gelesen habe. Doch als ich dann das Buch gelesen habe, fragte ich mich, wo da der Thriller-Effekt blieb?

Hannes Jansen übernimmt als Strafverteidiger die schwierige Aufgabe seinen Mandanten gerecht und getreu seiner gestellten Aufgabe vor Gericht zu vertreten. Dieser ist angeklagt, einen Senegalesen während seiner U-Haft ermordet zu haben. Dieser beteuert zwar seine Unschuld. Kurz vor Prozessende erhält Jansen jedoch Informationen, die ihn zweifeln lassen, dass sein Mandant unschuldig ist.

Sophie Tauber, Gerichtsmedizinerin hat ein Gutachten erstellt, die beweisen sollen, dass der Angeklagte sehr wohl der Mörder sein könnte. Eigentlich kein Problem für Jansen, wenn Sophie nicht seine Geliebte wäre.

Während des Lesens musste ich jedoch feststellen, dass der grössere Teil eher eine Zeitgeschichte über Sophies Familie und deren Vergangenheit beinhaltet. Erst ganz am Schluss, werden die verschiedenen Ereignisstränge zusammengezogen. Eine Spannung ist bei mir leider nicht aufgekommen. Der Autor hat zwar einen sehr angenehmen Schreibstil. Die Protagonisten sind von ihm gut ausgearbeitet worden und juristischen Details glaubhaft dargestellt.

Wer mit diesem Buch einen Thriller erwartet, wird in meinen Augen enttäuscht.

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Veröffentlicht am 20.07.2019

die Umsetzung lässt zu wünschen übrig

10 Stunden tot
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Der Klappentext weist darauf hin, dass sich Risk dieses Mal mit einem ganz perfiden Mörder zu tun bekommt. Mittels eines Würfelspiels liest der seine Opfer, Tatwaffe und Ort aus, rein willkürlich. Dabei ...

Der Klappentext weist darauf hin, dass sich Risk dieses Mal mit einem ganz perfiden Mörder zu tun bekommt. Mittels eines Würfelspiels liest der seine Opfer, Tatwaffe und Ort aus, rein willkürlich. Dabei hofft dieser, dass er möglichst rasch zu seiner nächsten Tat schreiten darf, mit relativ kurzer Vorbereitungszeit. Gleichzeitig wird ein 11-jähriger Junge mit ausländischen Wurzeln auf kaum vollstellbare Weise getötet. Geht dieser Mord auf das Konto rechtsradikaler Gruppierungen oder ist der Täter ein Pädophiler, der sein Opfer so zum Schweigen bringt?

Auf dieser Basis beginnt das Buch. Stefan Ahnhem gelingt es zwar, gleich eine relativ hohe Spannung mit den einzelnen Kapiteln aufzubauen. Mit den vielen Erzählsträngen hatte ich anfänglich meine Mühe und hat meinen Lesefluss stark beeinflusst. Kommissar Risk tritt in diesem Buch total ausgewechselt auf. Ich kann mir zwar vorstellen, nach dem seine Familie mit argen Schicksalsschlägen konfrontiert wurde, dass er mich jetzt vermehrt um diese kümmert. Trotzdem, seine Leidenschaft gehört immer noch der Mordermittlung. Dieses Mal lebt er sie eher im privaten Leben als öffentlich aus. Auch die anderen Charaktere sind vom Autor sehr gut beschrieben und fügten sich jeweils gut in die Geschehnisse ein. Mich hat aber gestört, dass es so viele Wiederholungen gab. Wie weiter ich gelesen habe, sehnte ich den Schluss in diesem Wirrwarr förmlich herbei. Die entsprechenden Lösungen wurden dann wie nebenbei präsentiert. Hingegen was den Würfler anbelangt, ja da tappt man weiterhin im Dunkeln.

Ich weiss, dass dieses Buch der Auftakt zu einer Reihe ist. Ich hoffe stark, dass die Forsetzung nicht allzu lange auf sich warten lässt und es weniger Handlungsstränge und Nebengeräusche gibt. Die Vorgänger-Thriller mit Kommissar Risk habe ich alle gelesen, was mir in diesem Buch vielleicht zugutekam. Dieses Buch ist in meinen Augen vor allem das Schwächste.

Eine eindeutige positive Leseempfehlung kann ich leider nicht abgeben, da mich der Inhalt und die Umsetzung nicht überzeugten.

Veröffentlicht am 11.10.2017

für meinen Geschmack zu viel Geschichte

Die Gärten von Istanbul
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Nevzat, Oberinspektor des Morddezernats und sein Team werden zu einem speziellen Mordfall herbeigerufen. An sehr bekannten Statuen in Istanbul werden die jeweiligen Mordopfer aufgefunden. Das erste Opfer ...

Nevzat, Oberinspektor des Morddezernats und sein Team werden zu einem speziellen Mordfall herbeigerufen. An sehr bekannten Statuen in Istanbul werden die jeweiligen Mordopfer aufgefunden. Das erste Opfer ein Professor der Kunstgeschichte. Gemeinsamkeiten gibt es höchstens in Form einer beigelegten Goldmünze. Obwohl Nevzat’s Frau und Kind vor nicht allzu langer Zeit selbst einem Verbrechen zu Opfer gefallen sind, welches nie aufgeklärt wurde, beginnt er mit den Ermittlungen.

„Gärten von Istanbul“ wurde vom bekannten türkischen Autor „Ahmet Ümit“ geschrieben. Seine Kenntnisse über die jahrtausendalte Geschichte über Istanbul sind hervorragend. Die Morde in Verbindung mit der Entstehung Istanbuls, seiner Regenten und weiteren historischen Hintergründe sind hervorragend zusammengeführt. Das ist die eine Seite, die andere wäre dann der Krimi. Für meinen Geschmack kommt er aber in diesem Buch einfach zu kurz, eher wie ein Zufall. Es gibt zwar viele Tote doch die Ermittlungen gestalten sie zäh und teilweise auch unglaubwürdig. Vor allem Ali mit seinem Verhalten und rumbrüllen hat mich öfters genervt. Auch die Informationen über das neue Privatleben Nevzats sind zu lang. Schlichtweg gesagt, bei mir kam keine richtige Spannung auf und animierte mich zu wenig zum miträtseln.

Fazit: Gut aufgebauter historischer Roman mit einem Anteil an einem Kriminalfall.