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Veröffentlicht am 24.10.2019

Mehr Romantik geht nicht

Wintervanille
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Wer für die Wintermonate einen Roman mit viel Herz sucht, ist bei „Wintervanille“ genau richtig. Autorin Manuela Inusa entführt in diesem Buch an ihren persönlichen Sehnsuchtsort Kalifornien und verbindet ...

Wer für die Wintermonate einen Roman mit viel Herz sucht, ist bei „Wintervanille“ genau richtig. Autorin Manuela Inusa entführt in diesem Buch an ihren persönlichen Sehnsuchtsort Kalifornien und verbindet das milde Klima des Napa Valley mit dem Winterzauber der Rocky Mountains.

Die Hauptrolle spielt Cecilia Jones, genannt CeCe, die auf einer Vanillefarm aufgewachsen ist und dieses Erbe als Ein-Frau-Betrieb übernommen hat. Mit Hingabe widmet sie sich der Zucht ihrer Vanillepflanzen – mit qualitativ hervorragenden Ergebnissen. Zur Seite steht ihr ihre beste Freundin Julia, die aus zerrütteten Familienverhältnissen stammt, aber durch eine glückliche Fügung des Schicksals als Teenager in die Obhut einer liebevollen Pflegemutter kam und daher ihren Weg gefunden hat. CeCe und Julia sind ein Team und obwohl der Fokus des Buches mehr auf CeCe liegt, hat auch Julia eine große Rolle in diesem Buch.

Als der Hotelier Richard Banks aufgrund einer Fernsehsendung auf CeCe und ihre Farm aufmerksam wird, veranstaltet er in seinem Hotel ein Gewürzseminar – nur um CeCe kennenlernen zu können. Dass sein bester Freund Mitchell Geschäftsführer eines Gewürzhandels ist, kommt ihm dabei zupass. Schließlich treffen CeCe, Julia, Richard und Mitchell beim Seminar am verschneiten Lake Tahoe aufeinander und – natürlich – bilden sich die vorhersehbaren zwei Pärchen. Und nach einigen Irrungen und Wirrungen gibt es dann das verdiente Happy End...

Man kann sich richtig fallenlassen in diesen Wohlfühl-Kalifornien-Roman und die Lektüre ist so angenehm und leicht wie ein süßes Vanilleplätzchen (um mal im Kontext zu bleiben). Allerdings ist der Zuckergehalt für meine Begriffe doch etwas zu hoch (daher „nur“ 4 und nicht 5 Sterne).

Während mir die beiden Mädchen mit ihrem jeweiligen familiären Hintergründen sehr sympathisch, aber auch menschlich erschienen, kamen mir Richard und Mitchell zu perfekt vor. Sie wirkten auf mich nicht wie realistische Figuren, sondern wie Märchenprinzen – einfach wie der Wunschtraum einer jeden Frau. So aufmerksam, gutaussehend, verständnisvoll und dazu noch steinreich, aber in keinster Weise überheblich. Das war mir zu viel des Guten. Nicht eine einzige schlechte Eigenschaft oder auch nur eine kleine Ecke/Kante ließ sich an beiden Männern ausmachen – so perfekt kann einfach niemand sein. Sie sind von Grundauf sympathische Figuren, ohne Frage, und natürlich will man in einem solchen Roman auch einen romantischen Helden haben – aber er darf auch ruhig ein paar menschliche Eigenheiten haben.

Alles in allem aber ist der Roman natürlich genau das Richtige, um in der Herbst-/Winterzeit gemütliche Stunden auf der Couch oder vorm Kamin zu verbringen, sich einzukuscheln und vom Winterzauber am Lake Tahoe zu lesen (wobei der Schauplatz erst ca. ab der Mitte des Romans ins Spiel kommt). Ganz ehrlich – mehr Romantik geht nicht. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und freue mich auf die weiteren zwei Bände der Kalifornien-Reihe: „Orangenträume“, angekündigt für April 2020 und „Mandelglück“, angekündigt für August 2020.

Veröffentlicht am 11.10.2019

Wie lebt man im Einklang mit der Natur – im 21. Jahrhundert?

The Wonderful Wild
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Wir leben im 21. Jahrhundert. Mit kleinen Kästen, die uns sicher an jedes Ziel führen. Mit dem gesammelten Wissen der Welt in der Hosentasche. Mit Smart Homes und digitalem Fingerabdruck. Wo ist in dieser ...

Wir leben im 21. Jahrhundert. Mit kleinen Kästen, die uns sicher an jedes Ziel führen. Mit dem gesammelten Wissen der Welt in der Hosentasche. Mit Smart Homes und digitalem Fingerabdruck. Wo ist in dieser hochtechnisierten Welt noch Platz für die Natur? Und… brauchen wir die Natur eigentlich noch? Gesa Neitzel geht diesen Gedanken nach und zeigt in ihrem Buch auf, dass die Generation der „Millenials“, also der jetzt Bis-40-Jährigen ganz anders aufwächst als noch Menschen vor 50 Jahren. Gesa kommt sehr schnell zu dem Schluss, dass wir das Leben mit der Natur verlernt haben. Und dass wir sie leider kaum noch bewusst wahrnehmen, während wir – den Blick auf unser Smartphone gesenkt – durch unsere Städte eilen.

Gesas Buch ist ein Plädoyer dafür, sich der Natur wieder anzunähern, sich seiner Umwelt bewusst zu werden und die Augen zu öffnen für seine Umgebung. Denn egal ob wir Auge in Auge mit Leoparden in Afrika leben oder mit Wölfen in der Lausitz – wir leben ständig in und mit der Natur – und keiner kann das ändern. Sie umgibt uns wo wir gehen und stehen. Und wenn wir und unsere Kinder noch etwas von ihr haben wollen, sollten wir etwas für sie tun – das ist Gesas Anliegen.

Man merkt ihr an, dass ihr Leben in Afrika ihren Blick ge-schärft hat für Umwelt-, Natur- und Artenschutz, aber auch, dass sie sich der Schwierigkeiten bewusst ist, die dies mit sich bringt. Denn es gibt immer eine Kehrseite der Medaille, ganz besonders in Regionen wie Afrika. Die Welt ist mittlerweile sehr komplex – auch was den Naturschutz angeht.

Es geht in diesem Buch aber nicht nur darum. Einen großen Teil in den ersten 2 Dritteln nehmen die Themen Achtsamkeit und Selbstverwirklichung ein – und da muss ich sagen, hatte ich teilweise das Gefühl, es wird zuviel „geratgebert“. Die Kapitel muten an, wie aus vielen Esoterik- und Lebensratgebern zusammengestellt, so als könne man sich aus einem bunten Strauß Weisheiten seine eigene zusammenstellen. Das war mir etwas zuviel des Guten.

Mir hat der Teil, in dem es um das bewusste Leben in und mit der Natur geht, viel besser gefallen (der Übergang zu dieser Thematik ist aber fließend). Aus diesen Kapiteln habe ich mir viele Anregungen geholt und mir ist wieder einmal ins Bewusstsein gerückt worden, dass wir nur diese eine Erde haben – und wenn wir weiterhin Raubbau an ihr betreiben, sind wir – wie Gesa es so schön sagt – in naher Zukunft die einzigen Tiere auf diesem Planeten.

Gesa plädiert dafür, dass jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten etwas für Nachhaltigkeit und für den Natur-/Artenschutz tun sollte. Das kann für den einen eine Geldspende an eine entsprechende Organisation sein, für den anderen ökologisches Bewusstsein beim Reisen, für einen Dritten vielleicht eine bewusstere gesunde Ernährung. Jeder fühlt sich mit anderen Dingen wohl und kann trotzdem zum großen Ganzen beisteuern. Dieses Plädoyer nehme auch ich gerne an und werde meinen Weg finden, um etwas für mich und meine „Mutter Erde“ zu tun. Und es ist doch ein gutes Zeichen, wenn das Buch mich zum Nach- und Umdenken animiert hat. Ich hoffe, das tut es auch bei vielen, vielen anderen Lesern!

Veröffentlicht am 14.09.2019

Leben und Überleben im Hamburg der 1920er Jahre

Bella Stella
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Stella hat es nicht leicht in ihrem Leben. Sie weiß nichts von ihrer Mutter, ihr Vater ist Gutsverwalter auf einem Landgut in Holstein und durch die Erlebnisse im ersten Weltkrieg ge-zeichnet. Nur durch ...

Stella hat es nicht leicht in ihrem Leben. Sie weiß nichts von ihrer Mutter, ihr Vater ist Gutsverwalter auf einem Landgut in Holstein und durch die Erlebnisse im ersten Weltkrieg ge-zeichnet. Nur durch Küchenmamsell Florentine erfährt Stella annähernd so etwas wie Mutterliebe. Heimlich träumt sie davon, den Sohn des Gutsbesitzers zu heiraten. Denn er ist scheinbar der Einzige, der sie ernst nimmt. Als Stellas Vater bei einem Unglück auf dem Hof stirbt, wird das Leben auf dem Hof noch schwieriger für sie. Just auf der Beerdigung ihres Vaters erscheint jedoch eine seltsam aussehende Frau auf dem Hof und erklärt, sie sei ihre Schwester und ihre Mutter würde noch leben…

Stella hat nichts zu verlieren und so folgt sie ihrer Schwester nach Hamburg. Dort angekommen, muss sie sich ihr neues Leben hart erarbeiten. Als Leser begleitet man Stella dabei, wie sie sich Stück für Stück etwas aufbaut. An ihrer Seite dabei: die Hausgemeinschaft ihres Wohnhauses, die Stück für Stück zu ihrer neuen Familie wird.

Im Klappentext ist von einer deutsch-italienischen Familiensaga die Rede – aber der italienische Teil war aus meiner Sicht deutlich weniger im Blickfeld als Stellas Geschichte. Die „zweite Hauptrolle“ im Buch spielt Lorenzo, ein italienischer Landarbeiter, den es nach einem handfesten Streit zwischen seiner und einer anderen italienischen Familie nach Hamburg zu seinem Onkel Rosario verschlägt. Rosario ist Teil von Stellas Hausgemeinschaft und so verknüpfen sich Stellas und Lorenzos Schicksale.

Was mir besonders gefallen hat an dem Buch war der gefälli-ge, flüssige Schreibstil. Sobald ich mit dem Schmöker hinge-setzt habe, war ich versunken in die Geschichte. Dafür einen großen Pluspunkt! Weniger begeistert war ich allerdings von der „Liebesgeschichte“ zwischen Stella und Lorenzo, die über das gesamte Buch hinweg leider so gar nicht in Gang kommt. Erst auf den letzten Seiten ist ein Hauch von Romantik zu spüren und - zack – ist das Buch auch schon zu Ende. Hier hätte ich mir viel mehr zarte Bande gewünscht, die beim Leser auch als „Schmetterlinge im Bauch“ ankommen. Davon war leider wenig bis nichts zu spüren.

Die Nebenfiguren fand ich allesamt gut ausgearbeitet, sie zeigen im Schmelztiegel Hamburg der 1920er Jahre die gesamte Bandbreite der Hamburger Einwohner auf: eine Kriegswitwe, die mit der NSDAP sympathisiert, ein homosexuelles Paar, das nur im Verborgenen liebt, eine Farbige, eine Kleinwüchsige… und eine jüdische Freundin des Hauses. Man könnte meinen, das sei ein bisschen viel „Diversität“ als dass es glaubhaft ist. Aber wo, wenn nicht in Hamburg nahe der Reeperbahn, hätte es so etwas tatsächlich geben können? Insofern hat es mich nicht gestört und die Hausgemeinschaft brachte tatsächlich viel Farbe in das Buch.

Ich habe den Roman genossen, auch wenn er mich nicht in allen Details überzeugt hat (so kommt zum Beispiel auch nicht ein einziges Mal der Ausdruck „Bella Stella“ in der Handlung vor). Aber es war ein unterhaltsamer Ausflug in die 1920er Jahre und auch ein bisschen eine Liebeserklärung an die Stadt, die für viele eine der schönsten Deutschlands ist: Hamburg.

Veröffentlicht am 10.08.2019

Vom Visionär zum Diktator, von der Angestellten zur Gefangenen

Die Sekte - Es gibt kein Entkommen
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„Wenn man dorthin kommt, ist alles unglaublich cool und mo-dern, und alle sind schrecklich freundlich. Die Situation ver-ändert sich schleichend, und zwar so langsam, dass man es fast nicht bemerkt.“ (S. ...

„Wenn man dorthin kommt, ist alles unglaublich cool und mo-dern, und alle sind schrecklich freundlich. Die Situation ver-ändert sich schleichend, und zwar so langsam, dass man es fast nicht bemerkt.“ (S. 570)

Sofia Bauman hat gerade ihr Studium der Literaturwissen-schaften beendet, als sie einen Vortrag der Bewegung „Via-Terra“ besucht. Der charismatische Führer von Via Terra, Franz Oswald, schildert das Leben in seiner Gemeinschaft und die Ziele der Bewegung in den schillerndsten Farben. Er spricht Sofia an, denn auf dem herrschaftlichen Anwesen auf der kleinen Insel Västra Dimö vor Göteborg soll unter anderem eine Bibliothek eingerichtet werden. Der perfekte Job für Sofia…

Mit einem 2-Jahres-Vertrag in der Tasche setzt Sofia auf die kleine Insel über und ahnt noch nicht, dass sie sich damit in eine Abhängigkeit begibt, die sie fast das Leben und ihren Verstand kosten wird.

Zunächst läuft alles nach Plan. Sofia stürzt sich in die Arbeit und erschafft eine Bibliothek, die modernsten Ansprüchen gerecht wird. Sie findet eine Gemeinschaft, die bedingungslos füreinander einsteht, genießt frisches biologisch einwandfreies Essen und… ist glücklich.

Doch ganz langsam schleichen sich erste Misstöne in dieses sorgenfreie Leben. Anführer Franz Oswald zeigt immer mehr seine Launenhaftigkeit und seine Pläne grenzen zum Teil an Größenwahn. Sein Perfektionismus bringt die Mitarbeiter von ViaTerra an ihre Belastungsgrenzen. Obwohl Oswald selbst ihr immer unsympathischer wird, arbeitet sich Sofia zu seiner rechten Hand hoch.

Doch dann führt er ein Bestrafungsprogramm ein für Mitarbei-ter, die seine Aufträge nicht zufriedenstellend erledigen. Sofia fängt immer mehr an zu zweifeln, ob ihre Entscheidung für Via Terra richtig war. Sie erlebt Oswalds Wandlung vom Visionär zum Diktator hautnah und wird fast unbemerkt selbst von der Angestellten zur Gefangenen. Als ein Mitarbeiter bei einer Be-strafungsaktion ums Leben kommt, fasst sie den Entschluss, von der Insel zu fliehen…

Mariette Lindstein ist mit diesem Roman ein mitreißender Thriller gelungen, der die Wandlung einer (Glaubens-) Ge-meinschaft zur Sekte detailliert beschreibt und zeigt, wie schwer es ist, aus einer solchen Verbindung zu entkommen. In kleinen, fast unmerklichen Schritten wandelt sich ViaTerra vom Kollektiv zur Willkürherrschaft, in der Menschenrechte mit Füßen getreten werden.

Zwar kann ich mir noch immer nicht ganz vorstellen, dass es nicht möglich sein sollte, einen solchen Despoten wie Oswald zu stürzen, wenn sich nur genügend unterdrückte Mitarbeiter zusammentun… aber dieses Buch sollte eben den Weg Sofias zeigen und – dafür ist es wohl dann auch ein Thriller – Sofia als Heldin darstellen, die allein flüchtet…

Ganz im Stil der dunklen Skandinavien-Krimis ist auch dieses Buch düster, die Insel steckt gern mal im Nebel oder ist stür-misch und kalt. Für Fans des typisch skandinavischen Romans sicher ein Leckerbissen. Aber auch für Leser, die gern Psycho-thriller lesen, sicher ein Hochgenuss, denn hier werden Psy-chospielchen auf die Spitze getrieben. Ich für meinen Teil freue mich schon auf Band 2 (angekündigt für Januar 2020).

Veröffentlicht am 20.07.2019

Charmantes Chaos im Wild-at-heart-Hotel

Wild at Heart - Willkommen im Hotel der Herzen
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Wer im Wild-at-heart-Hotel im idyllischen Port Magdalen in Cornwall eincheckt, wird seinen Urlaub so schnell nicht wieder vergessen! Das ist das Credo von Familie Wilde, bestehend aus Großvater Theo, Schwiegertochter ...

Wer im Wild-at-heart-Hotel im idyllischen Port Magdalen in Cornwall eincheckt, wird seinen Urlaub so schnell nicht wieder vergessen! Das ist das Credo von Familie Wilde, bestehend aus Großvater Theo, Schwiegertochter Gretchen und Enkelin Nettie. Sie arbeiten Hand in Hand, um den Gästen unvergessliche Tage in dem idyllischen Dorf auf einer Gezeiteninsel zu bereiten, deren Wahrzeichen ein herzförmiger Felsen ist. Schon allein wegen dieses Felsens ist der Ort ein Eldorado für Liebende und unzählige Verlobungen und Liebesschwüre sollen dort schon stattgefunden haben.

Hotelbesitzerin Gretchen jedoch kämpft seit 4 Jahren mit der riesigen Lücke, die der Tod ihres Mannes gerissen hat. Seither führt sie das kleine Hotel allein, nur unterstützt durch ihren über 70jährigen Schwiegervater und die 16jährige Tochter. Zaghaft beginnt sie ein Techtelmechtel mit einem Mann aus dem Dorf – ist aber hin und her gerissen zwischen Neubeginn und tiefsitzender Trauer.

Der Dreigenerationenhaushalt der Wildes bringt schon natur-gemäß so einige Probleme mit sich, besonders, da sich Nettie gerade an der Schwelle zum Erwachsensein befindet. Theo versucht sich einzubringen, wo es geht, es sei denn, er ist mal wieder in der Scheune damit beschäftigt, eine neue Erfindung voranzutreiben. Und dann wären da noch Sir James, der alte Kater, Paolo der Esel und Fred, das Frettchen, die das Hotel bevölkern, auch wenn keine Gäste in der Nähe sind.

Zu Beginn der Sommersaison checkt unter anderem der Er-folgsautor Harvey Hamilton ins Hotel ein, in der Hoffnung auf Inspiration für seinen nächsten Liebesroman. Nettie, die ahnt, wie schwer es ihre Mutter allein mit dem Hotel hat, hat sich in den hübschen 16jährigen Kopf gesetzt, die beiden zu verkuppeln – was natürlich gehörig nach hinten los geht. Und eigentlich hat Nettie auch genug mit ihren eigenen Gefühlen zu kämpfen, denn ihr langjähriger Ferienfreund Damien ist ebenfalls wieder im Hotel. Nur… irgendwas ist anders diesmal. Er macht auf cool, sie auf unnahbar. Was sind das für irritierende Gefühle, die sich da zwischen den beiden plötzlich aufgestaut haben?

Mit dieser turbulenten Komödie trifft Anne Sanders auch diesmal wieder alle Leser(innen) ins Herz, die charmante Familiengeschichten gepaart mit einem idyllischen Setting mögen. Ihre Figuren eignen sich für diverse Anekdoten und so vergeht kein Tag im Wild at heart ohne ein gewisses Chaos. Der Schreibstil passt zur quirligen Art der Gastgeberfamilie und man kommt unweigerlich auf den Gedanken, dass man doch auch selbst gern mal in diesem Hotel Urlaub machen würde. Natürlich zu einem Zeitpunkt, an dem alles geregelt läuft und… nun ja, nicht gerade so wie in diesem Sommer

Mir persönlich war manchmal ein wenig zu viel Action und die Mehr-oder-weniger-Romanze der Teenager fand ich für das Buch ein wenig zu raumgreifend. Aber trotzdem hat mich die Autorin einnehmen können für ihr Hotel und deshalb freue ich mich schon jetzt, im Winter wieder einzuchecken, wenn es heißt „Winterglück im Hotel der Herzen“. Ich bin auf jeden Fall wieder mit dabei!