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Veröffentlicht am 08.04.2022

Monster auf der Couch

Monster auf der Couch
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Als die Frau einer Psychologin verschwindet, findet die Polizei in derem Büro Patientenakten von bekannten Persönlichkeiten; Dorian Gray, Dr. Jekyll, Vampirin Carmilla und Fam. Frankenstein und es sind ...

Als die Frau einer Psychologin verschwindet, findet die Polizei in derem Büro Patientenakten von bekannten Persönlichkeiten; Dorian Gray, Dr. Jekyll, Vampirin Carmilla und Fam. Frankenstein und es sind nicht etwa alte Akten, sie sind aktuell und weisen darauf hin, dass sich die Personen in Therapie befanden.

Ich liebe Schauergeschichten, klassische Vampirstorys sind genau mein Ding, die Geschichte um Frankensteins Monster hat mich schon als Kind fasziniert, also habe ich mich sehr gefreut einige der bekanntesten Figuren in einem Buch vereint zu sehen. Das Konzept des Buches ist wirklich gut. Die Akten aus dem Büro der Psychologin sind recht interessant und die Notizen in ihrem Arbeitsheft geben Aufschluss in ihre Arbeit, sie zeigen aber auch ihre eigene Unsicherheit im Umgang mit ihren Patienten, wie auch die Randnotizen in ihren Akten.

Die Sitzungsprotokolle waren mal mehr mal weniger spannend und teilweise recht amüsant, auch wenn ich nicht glaube, dass sich Männer aus dem 19. Jahrhundert zu einer Frau in Therapie begeben würden, denn dass eine Frau nicht intellektuell nicht wirklich in der Lage ist, die Psyche eines Menschen zu verstehen, machte Dr. Jekyll der Psychologin ja gleich zu Beginn klar. Seine Worte nicht meine und aus heute natürlich längst widerlegt.

Das Buch ist nicht in klassischer Romanform geschrieben, ich glaube das im Vorfeld zu wissen ist recht wichtig, auch das mal die Akte des einen und dann wieder die eines anderen gelesen wird unterbricht den Lesefluss manchmal ein wenig.
Ein wenig erstaunt war ich, dass die Psychologin vorgab kaum etwas über die klassischen Romanfiguren zu wissen, mit denen sie es zu tun hat.

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Veröffentlicht am 24.01.2021

Das Verschwinden der Erde

Das Verschwinden der Erde
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Die Schwestern Aljona und Sofija verschwinden spurlos, die beiden kleinen Mädchen kommen von einem Ausflug an Meer nicht nach Hause zurück. Ihr verschwinden beeinflusst das Leben vieler unterschiedlicher ...

Die Schwestern Aljona und Sofija verschwinden spurlos, die beiden kleinen Mädchen kommen von einem Ausflug an Meer nicht nach Hause zurück. Ihr verschwinden beeinflusst das Leben vieler unterschiedlicher Frauen auf der Halbinsel Kamtschatka.

Der Klappentext, die Buchbeschreibung auf der Verlagsseite und die Bezeichnung: literarischer Krimi, die ich irgendwo gelesen hatte, brachten mich ans Buch, ich bin immer auf der Suche nach den besonderen Büchern, insbesondere nach Krimis die mich nicht nur durch eine spannende Handlung, sondern auch durch das Setting überzeugen können.
Das Verschwinden der Erde, beginnt vielversprechend, der Leser lernt die Mädchen kennen, er verfolgt ihren Weg und sieht die atemberaubende Landschaft durch ihre Augen, dann ändert sich das Genre, aus einem Krimi wird ein Gesellschaftsroman, der aus dem Leben der unterschiedlichsten Frauen erzählt. Ksjuscha, die Studentin, die nur für ihr Studium lebt und ihrem Freund Ruslan, der in ihrem Heimatdorf zurückblieb, über jede Sekunde Rechenschaft ablegen muss und das aus irgendeinem Grund auch gern tut, sogar als ihre Cousine Alisa sie überredet an einem Tanzkurs für traditionelle Tänze teilzunehmen und sie Tschander kennenlernt.
Oder Lada, die mit Freunden Silvester feiert und nach langer Zeit ihre einst beste Freundin Mascha wiedersieht, und die nach und nach die Gründe für Maschas Schweigen erkennt.

All diese Geschichten sind sprachlich wunderbar erzählt, sie machen neugierig auf das Land und die Leute, das zumindest ist der Autorin wunderbar gelungen, nur von der erwähnten Beeinflussung, die das Verschwinden der Mädchen ausgelöst haben soll, war für mein Empfinden nicht allzu viel zu spüren, man liest in jeder Geschichte etwas über die Kinder, sie beschäftigen die Protagonisten mal mehr mal weniger, aber dieser Aspekt des Buches ist für meinen Geschmack zu lose in die Geschichten gewebt und bekommt erst gegen Ende des Buches wieder eine tragende Rolle.
Die Autorin Julia Phillips erzählt in einem vorangestellten Interview von ihrer Zeit in Kamtschatka und man spürt in jeder ihrer Zeilen die Liebe zu diesem besonderen Land. Das Verschwinden der Erde ist ein wirklich beeindruckendes Debüt und auch wenn es meine Erwartungen nicht ganz erfüllte, ein literarischer Krimi, ist es meiner Meinung nach leider nicht. Und auch die Geschichten der Frauen hätten für meinen Geschmack noch ausführlicher sein dürfen.

Die Großeltern und der Vater lebten das ganze Jahr über mit den Herden in der Tundra, während die Mutter mit Tschegga und Ksjuscha bis zu den Schulferien in Esso blieb. Dann ging es zurück in die Wildnis. Ksjuscha hatte als kleines Mädchen alle Schulferien verpasst. Sie musste mit dem Rest ihrer Familie auf dem weiten offenen Weideland schuften, während die weißen Dorfkinder in den Straßen Fußball spielten.

Genau davon hätte ich gern mehr gelesen, vom Leben außerhalb der Dörfer und Städte Kamtschatkas, von den Veränderungen, die der Zerfall der Sowjetunion mit sich brachte, so viele Themen hätten es verdient ausführlicher behandelt zu werden und die Autorin besitzt sicher das Talent und das Gefühl für das Land um einen Roman zu schreiben der nicht nur gut, sondern Großartig ist.

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Veröffentlicht am 21.07.2019

R.I.P.

R.I.P.
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Per Snapchat sendet Stellas Mörder Fotos und Videos von den letzten Minuten im Leben des 16.jährigen Mädchens, an ihre Freunde und Familie. Während die Polizei im Dunkeln tappt warum das allseits beliebte ...

Per Snapchat sendet Stellas Mörder Fotos und Videos von den letzten Minuten im Leben des 16.jährigen Mädchens, an ihre Freunde und Familie. Während die Polizei im Dunkeln tappt warum das allseits beliebte Mädchen Opfer eines Verbrechens wurde, werden weitere verstörende Nachrichten verschickt. Die Nachrichten zeigen nicht nur die äußerst brutale Vorgehensweise des Täters, beide Jugendliche entschuldigen sich mehrmals, aber es wird nicht klar wofür und die die wissen könnten warum der Täter die Kinder zu einer Entschuldigung zwingt, schweigen.

Dies ist schon der dritte Fall für den Kommissar Huldar und die Kinderpsychologin Freya und ich hatte mich schon sehr darauf gefreut. Die Vorgängerbände DNA und SOG hatten mich absolut überzeugt, dementsprechend hoch waren meine Erwartungen.

Das Thema ist hochbrisant und aktuell, in Zeiten in denen Nachrichten innerhalb von Sekundenbruchteilen viele Empfänger erreichen können, in denen es ein leichtes ist Menschen öffentlich zu verunglimpfen und lächerlich zu machen, wahrscheinlich brisanter den je.
Yrsa Sigurdardottir hat in ihrem neusten Buch das Thema Mobbing aufgegriffen, sie beschreibt wie Mobbing funktioniert und welche Auswirkungen es auf die Opfer hat, diese Passagen sind die, die mir am meisten zugesetzt haben. Stück für Stück enthüllt die Autorin die Hintergründe der Taten.
Huldar und Freya sind wieder einmal ein recht gutes Team, wenn es um ihr gemeinsames Ziel geht, auch wenn ihnen von Huldars Vorgesetzter Erla, das Leben mehr als schwer gemacht wird, dazu kommt das sie kaum verwertbare Spuren haben.

Immer wieder schafft es die Autorin Spannung aufzubauen, die dann aber leider durch Passagen unterbrochen wurden, die von den Zwistigkeiten zwischen Huldar und Erla erzählen. Im nachhinein ist mir bewusst geworden, das es auch hier um Mobbing geht, Erla nutzt ihre Position aus um Huldar kaltzustellen, auch wenn das den Ermittlungen schadet. Trotzdem schmälerten die andauernden Streitigkeiten das Lesevergnügen so sehr, wie sie auch den Ermittlungen schadeten.
3,5 Sterne

Veröffentlicht am 02.04.2024

Das Waldhaus

Das Waldhaus
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Hanah kehrt aus Brighton zurück in ihr Elternhaus, um sich um ihren Demenzkranken Vater zu kümmern, der sie immer wieder mit ihrer Mutter verwechselt, die von Jahren tot aufgefunden wurde, die genauen ...

Hanah kehrt aus Brighton zurück in ihr Elternhaus, um sich um ihren Demenzkranken Vater zu kümmern, der sie immer wieder mit ihrer Mutter verwechselt, die von Jahren tot aufgefunden wurde, die genauen Umstände ihres Todes wurden nie aufgeklärt.

Was als Thriller bezeichnet ist, entpuppt sich mehr und mehr als Familiiendrama mit Thrillerelementen. Hannah muss sich mit ihrer Vergangenheit auseinandersetzen, um ihr Leben zu sortieren. Sie schlüpft immer mehr in die Rolle ihrer Mutter umd ihren Vater dazu zu bringen mehr zu erzählen von dem, was damals geschah. Sie befragt die Nachbarn und nimmt Kontakt zu dem damals ermittelnden Beamten und zu ihrem Bruder auf, zu dem sie seit Jahren keinen Kontakt mehr hat.

Der Spannungsbogen baut sich nur langsam auf, die Autorin verliert sich ab und an in allzu detaillierte Beschreibungen.

Insgesamt kann ich, für das Buch nur eine eingeschränkte Leseempfehlung geben, nicht ganz Thriller nicht ganz Familiendrama.

Vielleicht war es auch einfach nicht das richtige Buch zur richtigen Zeit für mich

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Veröffentlicht am 20.03.2018

Der letzte von uns

Der Letzte von uns
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Inhalt: Wern und Rebecca lernen sich 25 Jahre nach dem Ende der 2. Weltkriegs in New York kennen und lieben. Unterschiedlicher können beide nicht sein. Wern wurde als Kind adoptiert und wuchs in liebevollen ...

Inhalt: Wern und Rebecca lernen sich 25 Jahre nach dem Ende der 2. Weltkriegs in New York kennen und lieben. Unterschiedlicher können beide nicht sein. Wern wurde als Kind adoptiert und wuchs in liebevollen aber einfachen Verhältnissen auf, seine Adoptiveltern respektierten den Wunsch seinen Namen nicht zu ändern, nachdem sie einen in seine Kleidung eingenähten Zettel fanden auf dem „Ändern sie seinen Namen nicht, er ist der Letzte von uns.“ stand. Er ist dabei sich gemeinsam mit einem Freund ein Bauunternehmen aufzubauen. Rebecca ist das Kind reicher Eltern, das zwar geliebt wurde aber aufgrund besonderer Umstände trotzdem nicht wohlbehütet scheint, sie probiert sich aus, liebt die Kunst und nimmt auch schon mal Drogen. Bei einem Treffen zwischen Wern und Rebeccas Eltern, bei dem Rebeccas Mutter einen Nervenzusammenbruch erleidet, trennen sich ihre Wege.

Meine Meinung:
Die Geschichte beginnt vielversprechend, in einer Bombennacht kommt Wern zur Welt und verliert noch in der selben Stunde seine Mutter. Glücklicherweise findet ihn seine Tante Martha, die sich gemeinsam mit dem Säugling und einer Amme auf den Weg nach Pennemünde macht wo sie den Vater des Kindes vermutet. Die Passagen, die in den letzten Kriegstagen und danach spielen sind spannend und bewegend, ich hatte keine Probleme mit den Charakteren zu hoffen und zu bangen, ihre Handlungen nachzuvollziehen war ein leichtes für mich. Schwieriger wurde es wenn die Autorin zu dem erwachsenen Wern und der Liebesgeschichte mit Rebecca wechselte, ich hatte von Beginn an meine Schwierigkeiten Sympathien für einen von Beiden zu entwickeln, Wern erschien mir eine Spur zu sehr von sich überzeugt und gleichzeitig polierte er sein Selbstwertgefühl mit immer neuen Frauengeschichten auf, Rebecca mochte zwar die Frau sein die er einmal heiraten würde, wie er schon nach einem ersten, kurzen Blick auf sie feststellte, das hinderte ihn aber nicht daran, sich bei den ersten Schwierigkeiten in die nächsten Affären zu stürzen. Rebecca war mir zu schwach und zu zickig und trotz aller äußerlichen Hippieallüren zu sehr Tochter aus reichem Haus.
Die Autorin hat es leider nicht geschafft in mir anhaltende Emotionen zu wecken. Ich bin allerdings sehr anspruchsvoll wenn ich schon mal Romane lese, die im weitesten Sinne als Liebesroman gelten können, will ich nach beenden des Buches noch etwas fühlen, sei es Freude oder Trauer, es darf keine Gleichgültigkeit den Charakteren gegenüber zurück bleiben.
Gegen Ende des Buches, als sich Vergangenheit und Werns Gegenwart zusammenfügten, als seine gesamte Geschichte offenbar wurde, konnte die Geschichte mich wieder mehr fesseln.