In jedem Zimmer schlummert ein DUNKLES GEHEIMNIS...
Ich muss sagen, das Buch hat mir sehr gut gefallen.
Dies ist keine reißerische Geschichte, mit viel Familientwist, sonder eine ruhige, ohne viel Aufhebens, aber für mich nicht weniger spannend.
Wer hier ...
Ich muss sagen, das Buch hat mir sehr gut gefallen.
Dies ist keine reißerische Geschichte, mit viel Familientwist, sonder eine ruhige, ohne viel Aufhebens, aber für mich nicht weniger spannend.
Wer hier also ein Buch in Richtung Thriller erwartet, der liegt hier falsch.
Die Geschichte wird auf zwei Ebenen erzählt und beide aus der Ich-Perspektive des jeweiligen Protagonisten.
Da wäre einmal Robert Carver im Jahr 1924.
Sich von einer Krankheit erholend, immer noch leicht kränkelnd zieht er in die Villa seines Cousins Alec Bray. Dort lernt er auch die Frau von Alec kennen, die eine totale „Kratzbürste“ ist und sich Robert nur abfällig gegenüber verhält. Auch das Personal lernt er kennen, obwohl dieses sehr zurückhaltend und teilweise schon ängstlich ist.
Mit der Zeit lernt Robert auch die Bewohner rund ums Castaway House kennen, so auch Doktor Feather und insbesondere seine Tochter Lizzie.
Durch viele Andeutungen, praktisch von jedem eine andere, merkt Robert bald, das irgendwie alle Bewohner des Castaway House Geheimnisse hat und will diese auf den Grund gehen.
Im Laufe seiner Nachforschungen ändert sich bald das Verhältnis zu Mrs. Bray, mehr als für ihn gut ist.
Auch mit Lizzie wird die anfängliche Freundschaft immer enger und bald sitzt er zwischen zwei Stühlen.
Und immer mehr Geheimnisse werden von Robert aufgedeckt ….
Die andere Ebene spielt im Jahr 1965. Dort wird die Geschichte von Rosie Churchill erzählt.
Zu Anfang ist sie nur eine Bewohnerin in der schon arg baufälligen Villa Castaway House. Sie verdient sich mehr schlecht als recht ihren Unterhalt erst in einem kleinen Kiosk und später in einem kleinen Hotel in der Nachbarschaft.
Gleich zu Anfang der Geschichte hat sie eine Bleistiftskizze von ihrer Freundin - die oben in der Villa wohnt - bekommen, die mit den Initialen „R. C.“ unterzeichnet ist. Die gleichen Initialen wie ihre eigenen. Außerdem findet sie noch durch Zufall einen Satz, der unter das Fensterbrett eingeritzt ist.
„Robert Carver ist unschuldig“
Gehörte die Zeichnung Robert Carver? Was hat der Satz unter dem Fensterbrett zu bedeuten?
Dann taucht auch noch ein alter verwirrter Mann auf, der vor Jahren sein Gedächtnis verlor, aber unbedingt zum Castaway House muss – er weiß nur nicht mehr warum. Und weil sich Rosie um den Mann kümmert, ihm hilft und im Suterang unterbringt, lässt er auch nur sie an ihn ran und bittet Rosie ihm zu helfen, damit er sich wieder erinnern kann.
Und auch Rosie erfährt von Geheimnissen rund ums Castaway House, die weit in der Vergangenheit liegen, aber auch in ihrer Zeit gibt es Geheimnisse in der Villa – und nicht zuletzt welche, die auch mit ihr selbst zutun haben …
Ich hab noch nie mit Geschichten Probleme gehabt, die auf zwei Ebenen erzählt worden sind und so war es für mich interessant was im jeweiligen Jahr passierte, wobei ich die im Jahre 1924 interessanter und spannender fand, weil einfach mehr los war, mehrere Facetten hatte. Aber auch das Jahr 1965 hatte seine Reize, am meisten durch den verwirrten Mann, der Dockie genannt wurde, weil er bei den Docks gefunden worden ist, als er sein Gedächtnis verloren hatte.
Dockie war für mich von Anfang an ein Bindeglied zwischen 1924 und 1965, nur wie und warum, das musste erst noch herausgefunden werden und das hat es ausgemacht, das ich im Hinterhopf immer am miträtseln war.
Im Laufe der Geschichte „dröseln“ sich immer mehr Zusammenhänge auf und einige Wendungen hätte ich so nicht erwartet, andere hatte ich auch schon geahnt.
Die ganz schlechten Kritiken, die dieses Buch hat, kann ich auch irgendwie nicht nachvollziehen, dass die Geschichte am Ende alles aufgeklärt hat.
Was Rosie angeht, das ist zwar am Ende nicht in klaren Worten noch einmal extra erwähnt worden, aber doch war klar, wie das Verhältnis zu Dockie in der Familie war.
Für mich gab es keine Ungereimtheiten und durch die nur immer bruchstückweise gestreuten Auflösungen der Geheimnisse blieb die Geschichte für mich auch immer spannend genug, so das ich immer wieder in den Ebenen weiter lesen wollte.
Dazu alles in einem leicht und flüssigen Schreibstil, der auch die Umgebung bildlich darstellte, so das mein Kopfkino ohne Störungen lief.
Mein Fazit:
Eine ruhige aber nicht minder spannende Geschichte.
Für mich ein gelungender Debütroman, bei dem ich die ganze Zeit im Hinterkopf mitgerätselt habe. Ein Buch das mich unterhalten hat!