Spannung geht etwas verloren
Die WälderNachdem Melanie Raabe viele Krimi- und Thriller-Fans mit ihrem Werk „Der Schatten“ so begeistert hat, war ich jetzt auch sehr gespannt auf ihr neuestes Buch. „Die Wälder“ klang nach einem düsteren und ...
Nachdem Melanie Raabe viele Krimi- und Thriller-Fans mit ihrem Werk „Der Schatten“ so begeistert hat, war ich jetzt auch sehr gespannt auf ihr neuestes Buch. „Die Wälder“ klang nach einem düsteren und spannenden Thriller voller Geheimnisse. Und obwohl ich phasenweise den Schreibstil der Autorin extrem mochte, gab es auch genauso oft Momente, in denen ich mich beim Lesen etwas gelangweilt habe und partou nicht in die Geschichte gefunden habe. Die Protagonistin Nina war mir besonders am Anfang sehr sympatisch und aufgrund der schnellen Handlung und detaillierten Schreibweise kam schnell Spannung auf. Doch dann kam der Moment, als ich die ersten Formulierungen aufschnappte, die den Schreibstil für mich etwas ruiniert haben. Melanie Raabe neigt in diesem Buch zu Dopplungen und nutzt viel zu einfache Satzkonstruktionen, die sich nur sehr holprig lesen lassen.
Der Mittelteil war dann relativ wirr und durcheinander. Ich konnte der Handlung nur schwer folgen, vielleicht ging auch deswegen etwas die Spannung flöten. Viele Ereignisse wirkten konfus und undurchdacht. Die Auflösung am Ende war dann auch noch recht unspektakulär und ernüchternd. Es gibt viele spannende Momente in „Die Wälder“, diese sollte man jedoch nicht unbedingt auf ihren Realitätsgehalt testen – nur wenn man dieses Buch als eine reines Unterhaltungswerk sieht, kann man es genießen. Die Logiker unter euch werden bestimmt die ein oder andere Stelle finden, über die man beim genauen Nachdenken stolpert. Denn manche Situationen sind bei genauerem Hinsehen schon etwas abstrus. „Die Wälder“ ist ein lockerer Thriller für zwischendurch, aber definitiv nicht das beste Werk von Melanie Raabe. Wenn ihr ein Buch der Autorin lesen wollt, dann wagt euch zuerst an eines ihrer anderen Bücher.
3,5/5 Sterne
Vielen Dank an den btb Verlag für das Rezensionsexemplar