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Veröffentlicht am 31.10.2016

Hatte mir mehr erwartet

Flawed – Wie perfekt willst du sein?
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Cecelia Ahern ist bekannt für ihre gefühlvollen Romane, in denen sie eine ganz besondere Geschichte erzählt. Mit Büchern wie “P.S. Ich liebe dich”, “Hundert Namen” oder “Solange du mich siehst” hatte ich ...

Cecelia Ahern ist bekannt für ihre gefühlvollen Romane, in denen sie eine ganz besondere Geschichte erzählt. Mit Büchern wie “P.S. Ich liebe dich”, “Hundert Namen” oder “Solange du mich siehst” hatte ich immer ein ganz inniges Verhältnis. Gespannt war ich daher auf ihre erste Dystopie. Wie auch in ihren bisherigen Büchern, erzählt die Autorin in diesem All-Age-Roman eine ganz besondere Geschichte, bzw. hat sie eine bestimmte Thematik aufgegriffen.

In dem Land indem Celestine ist Perfektion das um und auf. Schönheit, Erfolg, Beliebt sein, charakterliche Stärken, mit diesen äußerlichen und innerlichen Erscheinungsbildern gehört man zu der Elite dieser Gesellschaft. Misserfolg oder charakterliche Schwächen sind fehlerhaft und werden bestraft. Als Zeichen für diese Unvollkommenheit bekommen die “Tätern” ein Brandzeichen gesetzt. Auf welche Stelle des Körpers hängt vom “Vergehen” ab. Celestine gehört zu den Perfekten. Sie ist perfekt und ihre Familie auch. Eines Tages kommt es zu einer seltsamen Situation zwischen Perfekten und Fehlerhaften. Celestine möchte schlichtend Eingreifen, doch ihre Entscheidung hat schwerwiegende Folgen. Das Mädchen gehört nicht mehr zu den Perfekten und muss sich nun als Fehlerhafte durch das Leben kämpfen ….

Thematisch fand ich die Geschichte echt gelungen. Wir leben schon in einer Welt, in der Herkunft, Erfolg, Aussehen und Charakterstärke eine große Rolle spielen. Andersdenken, Nächstenliebe, Misserfolg ist auch in unserer Gesellschaft nicht überall verbreitet. Verachtung und Hass gegenüber anderen auch in unserer Gesellschaft alltäglich. Wir sind zwar nicht in Fehlerhafte und Perfekte zugeordnet, die Geschichte spiegelt aber sehr gut die Situationen, welche Menschen auch im realen Leben ausgesetzt sind.

Leider konnte mich Celestine als “Heldin” nicht wirklich überzeugen. Ihre Handlungen sind in meinen Augen nicht aus Nächstenliebe, oder weil sie tatsächlich das System hinterfragt, sondern aus eigennützigen Momenten. Folglich war es mir als Leser auch nicht verständlich, dass sie plötzlich als Testimonial für eine Gruppe steht, die gegen das System aufbegehren. Auch nicht wirklich heldenhaft allerdings, denn auch deren Beweggründe sind für mich doppelmoralisch. So nach dem Motto: Ich bin dagegen, aber ….

Neben der Oberflächlichkeit der Haupt- und Nebenprotagonisten, fehlte mir auch dieses Gefühlvolle, Zwischenmenschliche, moralisch einwandfreie menschliche. Tiefe Emotionen waren nicht wirklich spürbar, heldenhafte Außenseite nur im Ansatz, doch ohne große Präsenz. Sprachlich ist die Geschichte einfach gehalten, sodass sie auch für junge Leser gut geeignet ist.

Das Cover ist wirklich sehr schön und passt dem Genre.

Mein Fazit:

Schade um eine wirklich gute Idee. Thematisch hat der Roman einiges zu bieten. Leider konnte mich die Umsetzung nicht überzeugen. Zu wenig echtes Heldentum und zu wenig echte positive menschliche Entwicklungen.

Veröffentlicht am 31.10.2016

Nicht schlecht, aber auch nicht übertrieben überraschend

Ihr letzter Sommer
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Ist es wirklich so einfach in die Rolle einer anderen Person zu schlüpfen? Eine Person, die verschwunden ist, die man aber nie kennen gelernt hat? Diese Frage stellte sich mir, nachdem ich den Klappentext ...

Ist es wirklich so einfach in die Rolle einer anderen Person zu schlüpfen? Eine Person, die verschwunden ist, die man aber nie kennen gelernt hat? Diese Frage stellte sich mir, nachdem ich den Klappentext gelesen hatte. Es machte mich neugierig. Neugierig auf die Geschichte der echten und der falschen Rebecca Winter. Wie stellt sie das an? Man muss schon sehr gut darin sein, Menschen zu manipulieren um für jemand anderen gehalten zu werden.

Nachdem die junge Herumtreiberin gefasst wurde und von der Polizei zu ihrer Familie zurückgebracht wurde, ist sie tatsächlich von dieser als Rebecca aufgenommen worden. Sie lebt deren Leben. Trägt ihre Kleidung, trifft ihre alten Freunde, sitzt mit der Familie an einem Tisch und nichts wird von deren Seite hinterfragt. Den lästigen Polizisten, der nicht locker lassen will, wird sie nach ein paar Tagen auch los. Ihrem neuen Leben steht nichts mehr ihm Weg. Doch dann bekommt die Presse Wind von ihrer Rückkehr, auch in der Familie scheint nicht alles ganz rund zu laufen. Bald hat sie einen schlimmen Verdacht. Sie will Rebeccas Verschwinden aufdecken, denn das ist sie ihr schuldig. Doch sie will auch überleben …..

Der falschen Rebecca ist es wirklich leicht gefallen, den Menschen etwas vorzumachen. Darin hat sie Erfahrung, das kann sie ganz gut. Mir als Leserin blieb es trotzdem schleierhaft, dass sie so leicht in der Rolle der Rebecca akzeptiert wurde. Was verbergen die Eltern und die Brüder? Da stimmt doch etwas nicht. Alles wirkte recht oberflächlich, keiner aus ihrer Familie oder aus dem nähern Umfeld wollte wirklich genaueres über ihr Verschwinden wissen. Auch der zuständige Polizeibeamter, ließ sich recht schnell vertrösten. Sogar die angeordneten Untersuchungen meisterte sie spielendleicht. Hmhmhm, nicht alles ganz logisch aber ok.

Rebecca lernt man als Leser richtig gut kennen. Ihre Geschichte wird in immer wiederkehrenden Abschnitten erzählt. Sie ist präsent und ich fühlte mich mit ihr sehr verbunden. Ein typischer Teenager, der mit seinen Freunden rumhängt, arbeitet, aber auch in den Tag hinein lebt. Alles ganz harmlos und doch wieder nicht.

Die falsche Rebecca fand ich sehr oberflächlich. Aber das ist sie auch, zumindest wenn sie von ihrem früheren Leben erzählt. Sie bleibt auch bis zum Ende hin Namenlos. Was es auch schwierig macht mit ihr „warm“ zu werden. Für mich war sie nur eine Person, die sich für jemand anders ausgibt, sich wenig um andere schert. Sie erzählt die Geschichte aus ihrer Sicht. Dadurch hat man als Leser zwar viel Raum für eigene Spekulationen, macht es aber nicht wirklich spannen. Auch blieben die anderen Charaktere dadurch recht durchsichtig.

Der Geschichte selber ist nicht schlecht. Spannend fand ich sie nicht wirklich. Auch psychologisch hat sie nicht wirklich Tiefe. Die Sprache ist locker und die Charaktere ziemlich jugendlich gehalten. Ein einfach zu lesender leichter Roman mit einigen Twist und einem doch überraschenden Ausgang.

Mein Fazit:

Nicht schlecht, aber auch nicht übertrieben überraschend. Einiges war nicht logisch und alles lief zu glatt für die falsche Rebecca, als dass ich es wirklich als spannend betrachten könnte. Eher etwas für jugendliche Leser.

Veröffentlicht am 23.09.2016

Zu fantastisch und Tempo arm

Teufelsgold
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Nach den ersten Seiten war ich schon angetan von der Geschichte. Der Aufbau der Handlung vermittelte mir zu Beginn das Gefühl, es mit einem Roman zu tun zu haben, der sich auf mehreren Zeitebenen (Neuzeit/Mittelalter) ...

Nach den ersten Seiten war ich schon angetan von der Geschichte. Der Aufbau der Handlung vermittelte mir zu Beginn das Gefühl, es mit einem Roman zu tun zu haben, der sich auf mehreren Zeitebenen (Neuzeit/Mittelalter) abspielt. Solche Geschichten lese ich sehr gerne. Der Übergang von der Gegenwart zur mittelalterlichen Perspektive am Anfang der Erzählung ließ mich dies zumindest erahnen.

Hendrik, die Hauptfigur in Teufelsgold, verdient sein Geld als Investmentbanker bevor er sich mit der Idee Seminare rund um das Thema Aktien selbstständig macht. Seinen Traum von Erfolg und Reichtum möchte er mit Hilfe dieses Geschäftsmodels verwirklichen und auch anderen zu Geld und Wohlstand verhelfen. Die Geschäfte laufen auch gut. Als ihm ein wohlhabender Herr einen Handel vorschlägt, ist er gleich Feuer und Flamme. Doch Hendrik will immer mehr, bis er eines Tages alles verliert und von dem wohlhabenden Herrn in sein Lebensgeheimnis eingeweiht wird. Hendrik, gefangen in seiner Gier nach Reichtum, stürzt sich ohne nachzudenken in diese ihm neu gegebene Chance ….

Der Roman entwickelt sich total anders, als ich es mir gedacht habe. Es sind keine zeitlich unterschiedliche Ebenen, es sind Ausschnitte aus Büchern, deren Geschichte sich im Mittelalter zuträgt und die auf alle Protagonisten einen entscheidenden Einfluss haben. Wirklich sympathisch war mir keiner der Darsteller, auch emotional fühlte ich mich mit keinem von ihnen verbunden. Doch waren sie alle gut durchdacht und ihre charakterlichen Entwicklungen gut dargestellt. Für einen Thriller war der Roman für mich zu Tempo arm, abschnittsweise regelrecht langatmig und viel zu ausführlich.

Mein Fazit:

Die Richtung in das Fantastische, die die Handlung am Ende einschlug, entspricht einfach nicht meinen Vorstellungen eines guten Thrillers. Die einzelnen Thematiken waren zwar gut recherchiert, war mir aber doch zu ausführlich. Eschbach Kenner und Leser die ausführliche Informationen mögen, werden den Roman aber sicherlich mögen.

  • Einzelne Kategorien
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Spannung
  • Recherche
  • Cover
Veröffentlicht am 17.09.2016

Ganz ok

D.I. Helen Grace: In Flammen
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“In Flammen” ist bereits der 4 Fall von Detective Helen Grace. Sie und ihre Truppe sind mir also schon bekannt. Wie bereits bei den Vorgängerbänden entspricht die Handlung genau dem was man bereits aus ...

“In Flammen” ist bereits der 4 Fall von Detective Helen Grace. Sie und ihre Truppe sind mir also schon bekannt. Wie bereits bei den Vorgängerbänden entspricht die Handlung genau dem was man bereits aus dem Klappentext erfährt. Daher möchte ich auf die Geschichte an dieser Stelle gar nicht genauer eingehen.

Wie immer beginnt die Handlung superspannend. Die Szenerie am Anfang ist echt bedrückend und auch der weitere Verlauf dieses Abschnitts hat es in sich. Der Autor versteht es wirklich das Geschehen auf atemberaubende Weise darzustellen. So mag ich es, so soll für mich ein Thriller sein. Ich tu mich immer schwer, wenn bei einem Spannungsroman der Beginn zäh wie Gummi ist. Das ist bei Matthew J. Arlidge definitiv nicht der Fall. In dieser Hinsicht hat er mich bisher noch nicht endtäuscht. Auch die länge der einzelnen Kapitel sind ideal. Als Leser fliegt man regelrecht durch die Seiten. Sein Schreibstil ist klasse, die Dialoge passen auch, der Titel schlängelt sich wie ein roter Faden durch die Handlung. Das passt soweit alles gut zusammen.

Was ich aber doch schade fand ist, dass er seiner Hauptfigur immer noch zu viel Platz für ihre masochistische Seite lässt. Diese detaillierte “Zur Schau Stellung” ist mir allmählich doch zu viel an Aufmerksamkeit zur Person Helen Grace. Auch ihre – und inzwischen auch meine – alte Bekannte Emilia Garanita, eine ausgekochte Journalistin, finde ich nur noch ätzend. Sie liefert keine Überraschungen mehr für die Geschichte, denn nach zwei Bänden weiß man auch wie sie tickt, und dass sie für eine gute Story alles in ihrer Macht stehende tut. Nicht zu verstehen war für mich auch, dass der Autor, Charlie Brown – eine der bekannten Nebencharaktere – immer wieder alleine losziehen lässt. Sie wurde in Band 1 zusammen mit ihrem Partner entführt und ihre Psyche hat entsprechend darunter gelitten. Daher sind ihre Alleingänge für mich nicht nachvollziehbar und auch nicht glaubwürdig. Am Meisten störten mich die zahlreichen privaten Nebenschauplätze rund um “die Guten”, sprich Helen Grace selber und ihre Kollegen. Mehr gute Ermittlungsarbeit oder auch mehr Einblicke aus Sicht des Täters hätten mir besser gefallen.

“In Flammen” ist der 4 Band des englischen Erfolgsautor Matthew J. Arlidge. Er arbeitete über lange Jahre als Drehbuchautor für die BBC und betreibt eine unabhängige Produktionsfirma, welche vor allem auf Krimiserien spezialisiert ist.

Das Cover passt zum Titel, auch wenn das Rot nicht nach Flammen aussieht sondern eher nach Rauch.

Mein Fazit:

Der Thriller war ok, hat besonders zu Beginn gute Spannung geliefert. Leider entwickelt sich rund um die Hauptdarstellerin und deren Nebencharaktere nichts Neues, der schematische Ablauf ist immer der Selbe. Nichtkenner der Serie werden sich nicht ganz einfach zurecht finden mit dem Ermittlerteam und der “speziellen” Marotte von Helen Grace.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Anfangs ganz gut

Those Girls – Was dich nicht tötet
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Nach einer kurzen Leseprobe war mir klar, ich will den Thriller lesen. Die Autorin kannte ich schon von einem früheren Versuch und der hat mich sehr gefallen.

Die Geschichte beginnt mit der Flucht der ...

Nach einer kurzen Leseprobe war mir klar, ich will den Thriller lesen. Die Autorin kannte ich schon von einem früheren Versuch und der hat mich sehr gefallen.

Die Geschichte beginnt mit der Flucht der drei Mädchen vor ihrem gewalttätigen Vater. Man spürt sehr gut diese unterschwellige Angst und die Verzweiflung der drei Schwestern. Dann schweift die Geschichte zurück. Man erfährt wie es dazu kam, dass die Mädels fliehen und welch Unglück in ihrem Heim geschah. Die Story reißt einen schon mit. Das Leben der Mädchen war geprägt von Gewalt, Glück kannten die drei eher nicht. Auf ihrer Flucht begegnen sie Brian und Gavin. Sie werden zu ihrem größten Alptraum. Doch ihnen gelingt die Flucht und dank eines Helfers schaffen sie es in die große Stadt und können dort ein neues Leben beginnen.

18 Jahre später holt sie aber ihre Vergangenheit ein. Die mittlere Schwester kommt mit dem Erlebten all die Jahre nicht zurecht und gerät oft in Schwierigkeiten und verschwindet auch öfter mal für einige Zeit. Als sie eines Tages wieder weg ist, begibt sich Skylar, die Nichte, auf die Suche nach ihr. Sie weiß nicht wirklich was damals in Cash Creek geschehen ist, kennt die Geschichte nur Bruchstückhaft. Doch ihr ist klar, dass sich ihre Tante in allergrößte Gefahr befindet. Ohne zu wissen, auf was sie sich da einlässt, findet sich Skylar bald selber im schlimmsten Horror ihres jungen Lebens ….

Ich muss ehrlich gestehen, dass mir die Geschichte bis zum ersten Drittel des zweiten Teils recht gut gefiel. Ich fand den Fokus auf die drei Schwestern richtig gut. Ihr Zusammenhalt und ihre Liebe konnten auch die widrigsten und übelsten Momente ihres Lebens nichts anhaben. Der erste Teil war hart an der Grenze des Ertragbaren. In Teil zwei rechnete ich wirklich mit etwas Knallhartem, Rache und Vergeltung. Leider entpuppte sich die Handlung aber um eine Art Spiegelung aus Teil 1. Das fand ich schade und hat der Geschichte in meinen Augen nicht wirklich geholfen. Die Opfer blieben Opfer. Die Mädchen hatten sich nicht wirklich entwickelt. Schade eigentlich, denn Frauen haben es nicht verdient immer nur als Opfer dargestellt zu werden.

Mein Fazit:

Ich bin froh, dass ich mir das Buch nur geborgt habe und des nicht kaufen musste. Chevy Stevens konnte mich mit diesem Thriller nicht wirklich überzeugen. Die Mädchen taten mir leid, doch ab einem gewissen Abschnitt fehlte einfach die Raffinesse.