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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.07.2019

Geschwisterliebe

DNA
1

Viele Jahre zuvor wurden drei Geschwister durch unglückliche Umstände auseinander gerissen und wuchsen getrennt voneinander auf. Später geschehen einige grausame Morde an Frauen und die Ermittler tappen ...

Viele Jahre zuvor wurden drei Geschwister durch unglückliche Umstände auseinander gerissen und wuchsen getrennt voneinander auf. Später geschehen einige grausame Morde an Frauen und die Ermittler tappen im Dunkeln. Ein recht abgeschottet lebender junger Amateurfunker erhält kryptische Nachrichten, übermittelt durch Zahlen. Wie hängt alles zusammen und welche Rolle spielen die Geschwister von damals?

Bereits der Prolog baut eine ungeheuerliche Spannung auf, sodass mir sofort ersichtlich wurde, dass dieser irgendwie in den Kriminalfall eingewoben wird und eine entscheidende Rolle im weiteren Verlauf spielen wird. Ein weiterer fantastisch eingearbeiteter Aspekt ist die einzige Zeugin des ersten Mordes, die schwer zugänglich ist und noch einige unvorhergesehene Überraschungen bereithält und die Ermittlungen in eine andere Richtung lotst, als es zuerst den Anschein hat.

Die Charaktere, allen voran Huldar und Freija erschienen mir recht distanziert und unnahbar. Da ich sie aus den Folgebänden kannte, habe ich mich gewundert, wie abweisend sie sich gegenüber verhalten, was auch kurz erklärt wird. Dennoch bin ich leider nicht mit beiden warm geworden und fand ihr Verhalten teilweise ziemlich albern und unreif.

Die Ermittlungsarbeit ist insofern lesenswert, dass sie zwar kleinen Hinweisen nachgehen, das große Ganze erst spät erfassen und dementsprechend vollkommen offen ist, wer der Täter/die Täter sind und warum gerade diese Opfer ausgesucht wurden. Bis zum Schluss ziehen sie falsche Schlussfolgerungen hinsichtlich des Täters bis es beinahe zu spät ist.

Das Ende hat mich geradezu umgehauen. Nie hätte ich mit den Auflösungen und Hintergründen gerechnet, da es darauf keine offensichtlichen Hinweise gab und es mich kalt erwischt hat. Da wird auch wieder die Geschichte des Prologes aufgegriffen und vieles erscheint in einem neuen Licht und ergänzt sich passend und auf erklärende Weise.

Fazit: Insgesamt ein solider Thriller mit einem undurchschaubaren Fall und Ermittlern die auf eine falsche Fährte geführt werden und beinahe den ganzen Fall vermasseln. Absolut spannend und unvorhergesehen!

Veröffentlicht am 13.07.2019

Prickelnder Lesegenuss

Prince of Passion – Nicholas
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Durch den ungemein angenehmen Schreibstil von Emma Chase konnte mich die Geschichte schon ab dem ersten Kapitel catchen und für sich einnehmen. Der Schreibstil ist sehr flüssig und modern, sodass ich mich ...

Durch den ungemein angenehmen Schreibstil von Emma Chase konnte mich die Geschichte schon ab dem ersten Kapitel catchen und für sich einnehmen. Der Schreibstil ist sehr flüssig und modern, sodass ich mich sofort wohl gefühlt habe.
Ebenso konnte mich das Setting in New York schnell überzeugen. Die Atmosphäre allgemein und in dem niedlichen kleinen Café waren fantastisch und haben bei mir ein Wohlgefühl während des Lesens ausgelöst.
Die Geschichte wird aus Olivias und Nicholas Perspektive geschildert und beschrieben, den beiden Hauptcharakteren. Die Gegensätze der beiden hinsichtlich Herkunft und Charakter könnten nicht verschiedener sein. Doch gerade das macht den Reiz des Lesens aus. Beide waren mir trotz der unterschiedlichen Art sofort sympathisch und ihre Dialoge konnten mich bestens unterhalten. Wenngleich die Geschichte ziemlich klischeehaft scheint, war ich zu keiner Zeit gelangweilt oder genervt. Sie ist so dynamisch, humorvoll und voller Charme, dass mich das in keinster Weise gestört hat. Olivia ist keine typische Protagonistin, welche einen Mann braucht der sie rettet, weil sie problemlos für sich selbst einstehen kann und keine Hilfe von anderen benötigt um ihr Ziel zu erreichen. Sie ist eine junge, selbstbewusste Frau, die es zwar nicht leicht hat, die jedoch ihr Bestes versucht und es geschafft hat mit beiden Beinen im Leben zu stehen.
Komplett gegensätzlich dazu steht Nicholas, Prinz von Wessco. Er ist der typische verwöhnte Prinz, hinsichtlich einiger Aspekte. Im Grunde möchte er nur er selbst sein, kann dies jedoch nicht, da er seinen Pflichten als Thronfolger nachkommen muss. Er hadert mit seinem Schicksal und sucht vergeblich nach einem Ausweg aus seiner Lage, zu einer Hochzeit mit einer fremden Frau gezwungen zu werden.
Das erste Aufeinandertreffen ist jedoch alles andere als ein Märchen. Es ist sehr dynamisch geschrieben mit brillanten Wortgefechten in denen kein Blatt vor der Mund genommen wird und in denen beide bei dem anderen an ihre persönlichen Grenzen gelangen.
Mir haben gerade diese eloquenten und humorvollen Wortgefechte so gut gefallen, dass es mir oft ein Lächeln auf die Lippen gezaubert hat.

Veröffentlicht am 23.06.2019

Ein Island-Krimi vom Feinsten!

SOG
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An einer Schule wird eine Zeitkapsel geborgen, in der ein Schüler damals vor zwölf Jahren Todestage verschiedener unbekannter Menschen aufgelistet hat. Kommissar Huldar muss dem nach seiner Degradation ...

An einer Schule wird eine Zeitkapsel geborgen, in der ein Schüler damals vor zwölf Jahren Todestage verschiedener unbekannter Menschen aufgelistet hat. Kommissar Huldar muss dem nach seiner Degradation nachgehen und schon bald erkennt er, dass dahinter eine große Verschwörung steckt, die weiter zurück in die Vergangenheit reicht als vermutet. Gemeinsam mit der Kinder- und Jugendpsychologin Freyja versucht er den höchst komplexen Fall zu lösen...

Ich war besonders gespannt auf meinen ersten Island-Krimi und ich wurde nicht enttäuscht. Zwar kenne ich den Vorgänger nicht, aber die Diskrepanzen zwischen Huldar und Freyja werden ausreichend geschildert, sodass ich super in die Geschichte einsteigen konnte. Besonders fasziniert und gebannt hat mich die Idee mit der Zeitkapsel. So erwartete ich eine spannende Jagd nach dem Schreiber der Todestage, die tatsächlich eine ganz andere Richtung angenommen hatte als gedacht.

Die Atmosphäre zu Beginn ist drückend und unheilvoll. Man ahnt ein schlimmes Geschehen schon voraus und ich hatte beim Lesen Gänsehaut, weil mich die Situation so gefangen genommen hat. Der Einstieg ist der Autorin exzellent gelungen.

Huldar fand ich zu Anfang etwas seltsam. Vor allem im Umgang mit Freyja schien er mir wenig einsichtig zu sein und sein Selbstbewusstsein ihr gegenüber, trotz ihrer Vergangenheit, grenzte für mich beinahe an Arroganz. Als Ermittler ist er zweifellos gut in seinem Job und hat die richtige Mischung aus Ernsthaftigkeit und Humor, weswegen ich ihn dann doch ins Herz schloss.

Freyja wirkte oft distanziert und reserviert, was sich im Laufe aber ändert und ich merkte, dass sie ihr Herz am richtigen Fleck hat.

Die Geschichte ist erst ziemlich undurchsichtig und man bemerkt schnell wer was zu verbergen hat. Die meiste Zeit über hatte ich keine Ahnung wie die Auflösung aussehen könnte. Erst gegen Ende beschlich mich ein Verdacht, der sich dann auch bestätigte. Da fand ich es dann doch sehr offensichtlich und nicht mehr so spannend wie zuvor. Auf die ganzen Hintergründe und Beziehungen der Verdächtigen wäre ich so aber nicht gekommen und das konnte mich dann wieder überzeugen. Vor allem der letzte Abschnitt und die Offenbarung eines Geheimnisses, welches nur zwei Personen kennen, dass aber die Handlungen der Täter in eine ganz andere Richtung gelenkt hätte, konnte mich besonders begeistern. Und ich liebe es, wenn einige kleine Wahrheiten im Verborgenen bleiben. Das hat irgendwie einen Reiz und weiht den Leser in das Geheimnis ein, welches alles in einem anderen Licht erscheinen lässt.

Fazit: Düster, mit drückender unheilvoller Atmosphäre und einem unglaublichen Fall, der größer und schrecklicher ist, als es zuerst den Anschein hat. Absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 10.06.2019

Zwischen Schein und Sein

Auris
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Einer der besten forensischen Phonetiker Deutschlands, Matthias Hegel, gibt nach einem erfolgreichen polizeilichen Einsatz das Unfassbare zu und gesteht den Mord an einer Obdachlosen. Einige Zeit später ...

Einer der besten forensischen Phonetiker Deutschlands, Matthias Hegel, gibt nach einem erfolgreichen polizeilichen Einsatz das Unfassbare zu und gesteht den Mord an einer Obdachlosen. Einige Zeit später stößt die Hobby True-Crime Podcasterin Jula auf Hegels Fall, die nach einer traumatischen Erfahrung Justizirrtümer aufzudecken versucht und überzeugt davon ist, dass Hegel zu Unrecht verurteilt wurde. So macht sie sich auf die Suche nach der Wahrheit und stößt in ein Wespennest, bestehend aus Lügen, Intrigen, Geheimnisse und maßloser Rache.



Wow, bereits der Anfang konnte mich tief beeindrucken und begeistern. Hegels erster kleiner Fall zu Beginn ist unglaublich und sehr ungewöhnlich. Auch die weiteren Wendungen des Buches konnten mich immerzu überraschen, schockieren und überzeugen. Die ganzen Ungereimtheiten und Zweifel, die ich während des Lesens empfand, haben so unfassbar viel Spannung reingebracht, dass ich mit dem Lesen nicht mehr aufhören konnte. Unentwegt stellte sich im weiteren Verlauf die Frage nach der Wahrheit. Vieles schien so unglaublich und unwahrscheinlich, dass ich oft am Wahrheitsgehalt zweifelte.

Hegel ist von Anfang an und blieb bis zum Ende ein Mysterium. Manchmal hatte ich den Eindruck ihn durchschaut zu haben, aber dann kam es doch anders und letztendlich vermute ich, dass er ein perfides Spiel spielt, mit welcher Intention ist noch unklar. Der nächste Band muss schnell her.

Jula ist oft ziemlich temperamentvoll und hartnäckig, was ihr in ihrem Job auch oft weiterhilft und letztendlich mehr als einer Person das Leben rettete. Wenngleich ich sie manchmal als anstrengend empfand, konnte sie doch Sympathien bei mir erzeugen, denn sie hat das Herz am rechten Fleck. Doch ist sie nicht auch Teil eines größeren, unheilvollen Plans, dessen Aufklärung noch fern erscheint?

Die Atmosphäre schien oft unheilschwanger, als würde etwas Greifbares direkt unter der Oberfläche schwelen, aber diese nicht durchbrechen. Irgendetwas stimmte an der ganzen Geschichte nicht.



Fazit: Ein klasse Thriller, der mit Elementen spielt und sie so geschickt platziert, wie ich es bisher noch in keinem Thriller gelesen habe. Durch seine ungewöhnliche Art und Herangehensweise besticht es und ist für mich ein kleines Highlight unter den Thrillern. Absolute Empfehlung!

Veröffentlicht am 05.06.2019

Würdiger Abschluss einer tollen Reihe

Beautiful Liars, Band 3: Geliebte Feindin
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Nach den tragischen Ereignissen des letzten Jahres, versuchen alle die Geschehnisse auf ihre Art und Weise zu verarbeiten um endlich damit abschließen zu können. Doch ein plötzlicher Todesfall erschüttert ...

Nach den tragischen Ereignissen des letzten Jahres, versuchen alle die Geschehnisse auf ihre Art und Weise zu verarbeiten um endlich damit abschließen zu können. Doch ein plötzlicher Todesfall erschüttert die Bewohner des Towers und das Lügenspiel läuft einmal mehr Gefahr aufgedeckt zu werden. Jeder hat etwas zu verlieren, aber wer steckt hinter dem Todesfall? Einer der fünf Protagonisten oder eine weitere unbekannte Person, die alles weiß?

Die Geschichte startet gut ein halbes Jahr nach dem zweiten Band und vieles hat sich verändert. Avery, Leda, Calliope, Rylin und Watt versuchen das Beste aus ihrem Leben zu machen, bis ein ungeklärter Todesfall um eine gewichtige Person aus dem zweiten Band alles aufwirbelt. Dadurch wird eine Kette an Ereignissen ausgelöst, die zunehmend komplexer und durchschaubarer wird, sodass ich nicht einschätzen konnte was als nächstes passiert und wie sich die Charaktere verhalten werden. Dadurch, dass es um alles geht, steigt die Dramatik ins Unermessliche und die Entwicklungen der Beziehungen nehmen eine andere Wendung ein als vermutet und sind so spannungsreich geschrieben mit ungewissen Konsequenzen, dass ich nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Das Ende toppt alle Erwartungen und Vorstellungen und geht, selbst für die betreffende Person, stark ins Unfassbare und Melodramatische mit einer erschütternden Entscheidung, die ihr nicht zugetraut hätte.

Ein würdiger Abschluss der Reihe mit schockierenden Wendungen, unvorhersehbaren Entwicklungen und einem fesselnden Ende.