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Veröffentlicht am 22.07.2019

Ein Buch, dass an Hoffnung glauben lässt

Der Kuss der Lüge
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Zugegeben, bei dieser Rezension ist es echt schwer, spoilerfrei seine Meinung zum Inhalt wiederzugeben. Lia, die gemeinsam mit ihrer Zofe Pauline aus dem Königreich Morrighan flieht, lebt in einer ganz ...

Zugegeben, bei dieser Rezension ist es echt schwer, spoilerfrei seine Meinung zum Inhalt wiederzugeben. Lia, die gemeinsam mit ihrer Zofe Pauline aus dem Königreich Morrighan flieht, lebt in einer ganz fantastischen Welt. Ich spreche hier nicht von Feen oder Hexen, sondern von einem riesigen Kontinent, auf dem sich die verschiedensten Legenden erzählt werden und den 3 große und von Grund auf verschiedene Königreiche ihr Heim nennen. Allein innerhalb von Band 1 ist es der Autorin gelungen, mich auf eine ferne Reise zu entführen, von der ich am liebsten nie wieder zurückkehren würde. Mary E. Pearsons Schreibstil war daran nicht ganz Unschuld: der etwas altertümliche, vielleicht auch mittelalterliche Erzählstil, gespickt mit sehr vielen wunderschönen Details, erschein mir auf den ersten 10 Seiten doch noch etwas ungewöhnlich, aber inzwischen bin ich mir sicher, dass er es war, der mich noch tiefer in den Bann der Geschichte zog.

Ganz zu Schweigen von der Spannung! Denn nachdem Pauline und Lia in einer Taverne in Terravin anfangen auszuhelfen, kommen eines Abends zwei Männer zur Tür herein und machen Lia augenblicklich den Hof. Dass einer von ihnen ein Attentäter ist und der andere der Prinz, vor dem sie geflohen ist, kann sie schlecht wissen. Aber der Leser weiß es! Jedoch bleibt auch uns zu Anfang verborgen, welcher der jungen Herren denn nun kommt, um sie zu töten, oder zu heiraten. Innerhalb des Bandes gibt es Perspektivwechsel, in denen abwechselnd Lia, der Attentäter oder der Prinz erzählen – wiederum auch solche, in denen nur die Namen von einem der beiden Männer die neue Perspektive einläuten. Somit tappt auch der Leser bis zum Aufdecken des Geheimnisses im Dunkeln, was einer der Gründe war, weshalb ich mich in dieses Buch verliebt habe! Im Nachhinein fällt mir immer wieder ein Stein vom Herzen, weil sich meine persönlichen Vermutungen nur bestätigten, aber die Art und Weise, wie das Versteckspiel endete, lässt mich immer noch…Gott, es war so furchtbar nervenaufreibend. Was genau im folgenden geschieht, werde ich nicht weiter ausführen, aber eines sei euch gesagt: Die Spannung ging kein einziges Mal verloren.

Da nun die Details zu den jungen Herren zu viel über sie verraten würden, kann ich euch nichts zu ihnen verraten, ohne in Bezug auf die Handlung zu spoilern. Aber auf Protagonistin Lia und ihre Zofe Pauline kann ich kurz eingehen:

Lia, genau genommen Arabella Celestine Iris Jezelia, wuchs gemeinsam mit ihren drei Brüdern, von denen sie auch den Umgang mit dem Schwert lernte, am Königshof von Morrighan auf. In ihrem Reich sagt man sich nach, dass jede erste Tochter des Hauses mit der Gabe gesegnet wäre. Diese „Gabe“ äußert sich in der Form, dass ihre Besitzerinnen in der Lage sind, Einblicke in Zukunftsvisionen zu erhalten, bei Lia jedoch gab es nie Anzeichen dieser Art. Unter dem Vorwand, sie hätte die Gabe, wollte der König sie mit dem Kronprinzen von Dalbreck vermählen – Pustekuchen! Lia lässt sich in ihrem Leben nichts vorschreiben und scheut sich nicht, ihre vorlaute Zunge einzusetzen. Das machte sie mir sofort sympathisch, genauso wie ihr innerer Kampf, der Realität ins Auge zu sehen oder an die Hoffnung zu glauben.

Lange hatte ich keinen so gläubigen und putzigen Charakter wie Pauline. Sie glaubt an die Liebe, unterstützt ihre beste Freundin Lia, wo sie nur kann, ging mir aber leider ab und zu mit ihrer Gläubigkeit auf die Nerven. Aber durch ihre fürsorgliche Art konnte ich getrost darüber hinwegsehen – außerdem wird es ja langweilig, wenn alle Charaktere gleich wären.

Fazit

Ihr wollt eine Geschichte, fesselnd dramatisch, romantisch und nervenaufreibend zugleich? Hier, nehmt sie! „Der Kuss der Lüge“ hat mich in eine unbekannte Welt geführt und gelehrt, wie wichtig es ist, immer an die Hoffnung zu glauben und niemals aufzugeben. Nun habe ich endlich wieder Lust auf das Fantasy Genre (hehe, tut mir leid, mein Geldbeutel).

Veröffentlicht am 22.07.2019

Ein Buch zum Fühlen

Wenn Donner und Licht sich berühren
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Habt ihr schon einmal das erste Kapitel eines Buches gelesen und danach direkt geweint? Habt ihr schon einmal gerade die ersten Seiten eines Buches gelesen und seid direkt danach in Tränen ausgebrochen? ...

Habt ihr schon einmal das erste Kapitel eines Buches gelesen und danach direkt geweint? Habt ihr schon einmal gerade die ersten Seiten eines Buches gelesen und seid direkt danach in Tränen ausgebrochen? Ich dachte eigentlich, Brittany C. Cherry kann mich nicht mehr überraschen, aber schon nach diesen wenigen Seiten hatte sie mich eines besseren belehrt. Und ob ihr es glaubt oder nicht, dass war nicht das letzte Mal, dass ich während des Lesens Tränen vergossen habe.

Die Handlung von „Wenn Donner und Licht sich berühren“ spielt in New Orleans und befasst sich zu einem sehr großen Teil mit der Musik, vor allem mit Jazz. Ich bin kein Fachmann auf dem Gebiet der Musik, und dennoch verstand ich die Bedeutung und die Wichtigkeit der musikalischen Momente sehr gut. Die Autorin hat mich in ein inneren Jazz-Fan verwandelt! Obwohl ich sowohl die Stadt als auch Jazz nicht sonderlich toll finde, hat die Autorin es geschafft, dass ich mich in all das Ringsherum verliebt habe. Dafür tragen nicht nur Ort und Musik die Verantwortung, auch die Charaktere sind einfach nur bezaubernd.

Brittany C. Cherry hat eine Geschichte von ganz wunderbaren Menschen ans Licht gebracht, denen einfach unfaire Dinge geschehen. Jasmine, die weibliche Protagonistin, ist ein starkes Mädchen, dass in der Zerrissenheit zwischen ihrem Wunsch nach Freiheit und der Liebe zu ihrer Mutter lebt. Mit Musik will sie einmal sehr weit kommen, doch nur wenn sie nach Mamas Nase tanzt, kann sie sie auch stolz machen und ihr vielleicht ein winziges Lächeln entlocken. Anders als ihr Vater, der eher ein Ersatz-Papa anstatt ihres leiblichen Vaters ist, kommt es ihr bei ihrer Tochter nur auf Profit an. Zu sehen, wie sie innerlich daran erstickt, den Vorstellungen ihrer Mutter gerecht zu werden, brach mir beinahe das Herz. Ich konnte mich beim Lesen ab der ersten Seite sehr gut in sie hineinfühlen und verstand alles, was sie empfunden hat, bis zur letzten Seite. Obwohl sie es so schwer hat bleibt sie aufgeschlossen, heiter und hilfsbereit. Eine Protagonistin, von der sich viele eine Scheibe abschneiden können.

Auf der gegenüberliegenden Seite haben wir Elliot. Oh, Elliot. Elliot ist ein so liebenswerter Junge, dass man ihn schon nach der ersten Begegnung am liebsten ganz fest an sich ziehen will. Mitzuerleben, wie er versucht, die Hürden des Alltags zu bewältigen und zusätzlich dazu den Stress durch die Schule und Jungs zu ertragen, die ihm das Leben schwer machen wollen, war einfach grausam. Dass er dennoch nicht aufgab, die Flinte ins Korn warf und sich in einer Ecke verkroch, macht ihn zu einem unheimlich starken Protagonisten, vor dem ich beim lesen höchsten Respekt hatte.

Und dann treffen zwei so starke und innerlich beinahe zerbrochene Charaktere aufeinander. Die Beziehung, die zwischen den beiden entsteht, ist anfangs unglaublich zart und als Leser kann man die Intensität zwischen den beiden spüren, als wäre sie zum Greifen nah. Was Jasmine und Elliot bei ihrer anfänglichen Freundschaft verbindet, geht unheimlich tief und entwickelt sich ganz behutsam zu etwas ganz Großem. Und während man das alles so toll findet und man fast wie Butter in der Pfanne zergeht, trifft dann ohne Vorwarnung ein Ereignis ein, dass all die schönen Momente überschattet. Das war das zweite Mal, dass Brittany C. Cherry mich eiskalt erwischt hat. Die ganze Zeit herrschte in meinem Kopf nur noch die große Frage WARUM??? und ich musste vor Tränen kurz das Buch zur Seite legen (okay, eigentlich habe ich es erst am nächsten Tag wieder zur Hand genommen). Durch die verschiedensten Umstände treffen Elliot und James nach langer Zeit erst wieder aufeinander, und als Leser traut man sich gar nicht mehr, auch nur auf irgendetwas zu hoffen, weil man einfach nicht will, dass die Träume im Keim erstickt werden.

Dieses Buch hat mich, obwohl es nur ein New Adult Roman war, richtig mitfiebern lassen. Ich habe gelacht, unglaublich oft geweint, war geschockt, habe geträumt und gehofft. Brittany C. Cherry schafft es, die Geschichte unglaublich romantisch zu erzählen, ohne irgendeine Spur von Kitsch. Nicht nur die Beziehung zwischen Elliot und Jasmine hat hier die tragende Rolle, auch die Familie ist sehr wichtig und nimmt einen entscheidenden Teil der Geschichte ein, was mir sehr gut gefallen hat und auch mal eine wunderbare Abwechslung darstellte.

MEIN FAZIT

Tja, gibt es noch irgendetwas hinzuzufügen? Brittany C. Cherry schafft es, beim Lesen Dämme im Herzen brechen zu lassen, lässt nichts gekünstelt oder vorhersehbar wirken und liefert einen wunderschönen, lesenswerten New Adult Roman, der einem das Herz auseinander reißt und dann ganz langsam wieder zusammenflickt (nun ja, fast). Lasst euch einfach auf die Geschichte ein, lest nicht unbedingt den Klappentext – und fühlt einfach.

Veröffentlicht am 22.07.2019

Es war wie nach Hause kommen

Hope Again
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Da ist es nun, das eine Buch, auf das unglaublich viele Leserinnen und Leser gewartet haben: „Hope Again“, die Fortsetzung der Erfolgstrilogie rund um Allie und Co. und das Studentenleben in Woodshill. ...

Da ist es nun, das eine Buch, auf das unglaublich viele Leserinnen und Leser gewartet haben: „Hope Again“, die Fortsetzung der Erfolgstrilogie rund um Allie und Co. und das Studentenleben in Woodshill. Ich hatte die Ehre, das Rezensionsexemplar vom LYX Verlag lesen zu dürfen und kann euch nun erzählen, wie mir das Buch denn überhaupt gefallen hat.

Woodshill ist einer meiner liebsten fiktiven Orte, zu denen ich immer wieder gerne mit einem guten Buch zurückkehre. Der Abstand zwischen den ersten drei Bänden der Again-Reihe und „Hope Again“ war recht groß, und schon vor dem Lesen beschlich mich die leiser Angst, Woodshill wäre nicht mehr so, wie ich s in Erinnerung hatte. Doch alle Sorgen waren unbegründet und schon allein die ersten Seiten zu lesen fühlte sich an, wie nach einer Ewigkeit wieder nach Hause zu kommen.

Mona Kasten hat es wieder geschafft, mich von der ersten Seite in ihren Bann zu ziehen. Sie hat einen magischen Schreibstil, mit dem ich mich an Ort und Stelle wohl fühle und am liebsten nie wider das Buch loslassen möchte. Eigenartige, wohlige Gefühle breiten sich in mir aus und es fühlt sich an, als würde mich ein ganz besonderer Mensch in eine innige Umarmung ziehen und fürs erste nicht mehr loslassen. Diese Magie habe ich bisher nur in der Again-Reihe erlebt und kann sie auch deswegen mit keinem anderen Buch vergleichen.

Everly ist zudem eine meiner neuen Lieblingsprotagonistinnen geworden. Auch hier kann ich mich nicht entsinnen, wann ich mich das letzte Mal so gut mit einer Protagonistin identifizieren konnte. Damit meine ich nicht, was ihr widerfahren ist, vielmehr spreche ich von ihrer Art zu denken und zu handeln. Sie ist sehr sensibel, lässt sich von ihren Gefühlen leiten und macht auf andere mehr den verschlossenen Eindruck eines Mädchens, das nicht so viele Informationen mit anderen teilen will. Dabei möchte auch sie eigentlich unterbewusst nur einmal ganz fest in den Arm genommen und verstanden werden.

Everly ist sehr einsam, doch es gibt einen Menschen, bei dem sie sich nach und nach geborgen fühlt: Nolan. Und da haben wir ihn, den Grund dafür, dass auch ich abends wach lang und im Kopf ein inneres Duell mit mir selbst fühlte, welcher „Again-Boy“ denn nun der bessere ist. Ich ging immer davon aus, dass Kaden (aus „Begin Again“) der einzig Wahre für mich wäre, doch seitdem Nolan auf der Bildfläche erschien, musste ich mich eines besseren belehren. Denn er ist mindestens genauso toll und fantastisch und lieb und anbetungswürdig und und und undundundaaaaaaahhhhh!!!!

Tatsache: Nolan hat mich voll und ganz für sich eingenommen.

Mir hat an diesem Buch unglaublich gut gefallen, dass es ausschließlich Baus der Perspektive von Everly geschrieben war. Bei solchen Geschichten, vor allem, wenn der männliche Protagonist ihr Dozent ist, erfährt man ja oft, wie es beiden Personen geht, doch hier habe ich voll und ganz mit Everly gehofft und gelitten und es war eine einzige Qual, nicht zu wissen, was in Nolan vor sich geht und was er gerade tut. Das hat das Leseerlebnis noch aufregender gemacht und ich konnte mich noch einen Ticken besser in sie hineinversetzen.

Die Liebesgeschichte von Nolan und Everly ist für mich etwas ganz Besonderes. Die Anziehung, die zwischen den beiden herrschte, habe ich mit enormer und absoluter Heftigkeit gespürt, dass es schon fast nicht mehr zu ertragen habe. Und da reichte es schon, wenn Mona Kasten beschrieben hat, wie die beiden sich im Seminarraum über die Tische hinweg angeschaut haben. Denn die Tatsache, dass Nolan Everlys Dozent ist, steht felsenfest zwischen ihnen. Ich bin manchmal wie ein Stück Butter in der Pfanne zerschmolzen, wenn er ihr kurz seine Zuneigung gezeigt hat, obwohl es auch Nolan selbst das Herz zerrissen hat, seiner Everly nicht näher kommen zu dürfen.
Zudem wird Everly mit ihrer Vergangenheit konfrontiert und sieht sich plötzlich ihren Ängsten gegenüber, die sie nicht mehr allein überwinden kann. Freundschaft, Familie, Liebe und vor allem ganz viel Vertrauen vermittelt „Hope Again“ wie kein anderes Buch und lässt mich zurück mit einem lachenden und einem weinenden Auge, weil es zu schön war, um so schnell zu enden. Und trotzdem bin ich voller Euphorie und kann nun in Gedanken an meinen ganz persönlichen Nolan schwelgen.

MEIN FAZIT

Die Liebesgeschichte von Everly und Nolan sollte sich niemand entgehen lassen. Sie ist machtvoll, großartig, einfach nur wundervoll und zeigt, dass man sich für die Liebe gemeinsam stark machen muss und wie wichtig es ist, einander Vertrauen zu können. Mona Kasten hat meine Erwartungen nicht nur erfüllt, sondern weit übertroffen. Jetzt heißt es Warten, denn im März nächsten Jahres dürfen wir uns auf Band 5 freuen!

Veröffentlicht am 06.11.2018

Von der Kraft, sich selbst und anderen zu vergeben

Die letzte erste Nacht
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Nachdem mich Band 1 der Firsts-Reihe sehr begeistern konnte und Teil 2 vergleichsweise eher enttäuschend war, habe ich versucht, ganz neutral an dieses Buch heranzugehen. Nach einem von Bianca Iosivonis ...

Nachdem mich Band 1 der Firsts-Reihe sehr begeistern konnte und Teil 2 vergleichsweise eher enttäuschend war, habe ich versucht, ganz neutral an dieses Buch heranzugehen. Nach einem von Bianca Iosivonis für mich inzwischen typischen Einstieg voller Humor hatte sie mich wieder einmal sofort gepackt. Ihr Schreibstil ließ mich nur so durch die Seiten fliegen und ich muss nicht unbedingt viel Konzentration aufbringen, um den Inhalten folgen zu können - das liebe ich! Die abwechselnden Perspektiven von Trevor und Tate halfen mir, die Absichten und Gefühle beider Seiten kennenzulernen und zu verstehen. Aber wie in den meisten New Adult Romanen hat jeder der Protagonisten hier sein eigenes Päckchen zu tragen.

Vor 3 Jahren, als Tate gerade in ihrem letzten Highschooljahr steckte, fand man ihren Bruder Jamie tot in seinem Zimmer im Studentenwohnheim auf. Die genaue Todesursache ist unbekannt, angeblich könnte ein Herzinfarkt der Auslöser sein - aber Tate glaubt das nicht und studiert daher an der gleichen Universität wie Jamie Kriminologie, um herauszufinden, was wirklich passiert ist. Nebenbei versucht sie, die Trauer um ihren Bruder in Alkohol und einem One Night Stand nach dem anderen zu ertränken und somit zu vergessen. Vermutlich hätte sie niemals geahnt, dass gerade der ruhige Trevor, der immer ihren heldenhaften Retter spielt, mehr über ihren Bruder weiß und versucht, seine Geheimnisse für immer vor ihr zu schützen. Doch je näher sich die beiden kommen, desto schwerer wird es für ihn, die Fassade aufrecht zu erhalten... Mich persönlich hat es überrascht, dass dieser Roman an einigen Stellen in eine sehr sehr düstere und ernste Richtung abdriftet, die im Verlauf des Buches immer mehr überwiegt und mir mehr als einmal einen heftigen Schauder über den Körper jagte.

Einen spritzigen Ausgleich dazu fand Bianca Iosivoni, indem sie das Studentenleben der Protagonisten nie aus den Augen lässt: Tate und Trevor haben immer noch ihren Freundeskreis, der unter anderem aus Dylan, Luke, Grace, Emery und Co. besteht und mit denen sie für ihre Klausuren lernen, Burger essen, auf Partys gehen oder einfach nur die Seele baumeln lassen. Ich finde, dass dieses Wiedersehen mit allen Charakteren im Verlauf der Reihe einen wichtigen Wiedererkennungswert hat, den ich keinesfalls missen möchte. Manchmal hatte ich selbst das Gefühl, mit am Mittagstisch zu sitzen! Nicht selten musste ich lachen (an alle, die das Buch bereits gelesen haben - ich sage nur „Luke und Mr. Cuddles") oder rührig ein paar Tränen vergießen, weil auch mich der Zusammenhalt in der Clique bestärkt hat.

Auf die Geschichte um Trevor und Tate habe ich mich von Anfang an ganz besonders gefreut. Die beiden zogen sich gegenseitig auf eine magische Weise an und noch viel mehr als die heißen Szenen zwischen ihnen genoss ich besonders die ruhigen Momente, in denen ich das Gefühl hatte, die Zeit würde stehen bleiben.

Durch Tates Prinzip mit ihren Jungs für eine Nacht befürchtete ich anfangs, sie könnte mir unsympathisch erscheinen, wobei ich inzwischen ihre Gründe verstehen und respektieren kann. Auch wenn sie nach außen wie das starke Mädchen mit dem selbstbewussten Kleidungsstil wirkt, ist sie innerlich sehr sensibel und frisst alle Probleme in sich hinein, um ihre Mitmenschen nicht zu belasten. Ich habe sie besonders für ihren Ehrgeiz und ihre Beharrlichkeit bewundert, wobei ich sie nicht selten angeschrien und gefragt hätte, was zum Teufel sie jetzt schon wieder vor hat.

Vor allem Trevor fand ich schon von Anfang der Firsts Reihe sehr, sehr interessant. Ich wollte wissen, was sich hinter seinem Stillen Verhalten verbirgt und bin immer noch etwas sprachlos, wenn ich über das nachdenke, was ich über ihn herausgefunden habe. Trevor ist ein großer Bruder wie er leibt und lebt und würde sich für seine Familie stets aufgeben und alles tun, um sie zu beschützen. Er ist und bleibt vermutlich mein liebster Charakter neben Dylan aus der Firsts-Reihe, weil er erkannt hat, dass man sich selbst Fehler eingestehen darf und trotzdem nicht im Leben stehen bleiben darf.
Fazit

„Die letzte erste Nacht" ist den Vorgängern der Firsts-Reihe im Schema ähnlich und erzählt dennoch von einer anderen, für mich völlig neuen Art der Verarbeitung von Verlust und Trauer. Gespickt mit vielen kleinen Gänsehaut-Momenten gibt dieses Buch die Kraft, sich selbst und anderen zu vergeben. Denn Fehler passieren nun mal - die Art und Weise des Umgangs mit ihnen ist entscheidend.

Veröffentlicht am 22.07.2019

Schön mit Luft nach oben

Falling Fast
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Ende Mai ist Bianca Iosivonis nagelneues Buch erschienen, und ich durfte sie sogar am 29.05 im Dussmann Kulturkaufhaus Berlin treffen – besser kann man sich doch nicht auf ein Buch einstimmen, oder? Mit ...

Ende Mai ist Bianca Iosivonis nagelneues Buch erschienen, und ich durfte sie sogar am 29.05 im Dussmann Kulturkaufhaus Berlin treffen – besser kann man sich doch nicht auf ein Buch einstimmen, oder? Mit freudiger Aufregung habe ich das Buch daher ganz schnell begonnen und kann nun mit euch teilen, wie es mir gefallen hat.

„Falling Fast“ kann man in das New Adult Genre einbauen, und das auch zu recht. Dennoch bin ich mir sicher, dass hier nicht das gewisse „New Adult Klischee“ erfüllt wird. Die Protagonisten sind zwar ziemlich jung, doch wir haben hier keine Universität oder ein Studentenwohnheim als hauptsächlichen Schauplatz der Geschichte. Bianca Iosivoni hat etwas für mich Neues im Genre ausprobiert und die Leser nach Fairwood gebracht.

Fairwood, ein kleines Örtchen, in dem jeder jeden kennt. Eine typische Kleinstadt, umringt von wundervoller Natur. Mit einem sehr bildhaften Schreibstil hat die Autorin es geschafft, mir wunderbare Bilder in den Kopf zu setzten, die letztendlich sogar ziemlich genau mit dem übereinstimmten, was die Suchmaschine nach dem Lesen des Buches gezeigt hat. Auch sonst hatte ich beim Lesen gar keine Probleme, Bianca lässt ihre Leser einfach durch die Zeilen fliegen!

Dass ich Bianca Iosivonis neues Buch unbedingt lesen musste, war mir schon Monate klar, bevor es überhaupt in den Regalen der Buchhandlungen auffindbar war. „Falling Fast“ spricht nämlich ein besonders wichtiges Thema, vor allem für junge Menschen, an: Mutig sein. Ich bin sicher nicht die einzige Leserin, die gerne den Kopf hinter hoch gehaltenem Buch versteckt und sich auch gerne einmal vor größeren Herausforderungen drückt, als sie es sich eingestehen will. Mutig sein kann sich auf ganz verschiedene Arten und Weisen ausdrücken, so kann es mutig sein, von einer Klippe zu springen, oder, jemandem seine Gefühle zu gestehen. Mutig sein kann von jedem Menschen anders definiert werden, denn was für eine Person eine wahnsinnig mutige Aktion ist, kann dem anderen als alltäglich erscheinen. Und all diese Varianten des Mutes tauchen in „Falling Fast“ auf.

Im Mittelpunkt der Mutproben steht die Protagonistin Hailee, mit der ich m ich auf Anhieb sehr gut identifizieren konnte. Es reichten schon die ersten Kapitel, in denen Hailee ganz allein ins Café geht – keine große Sache für viele Menschen. Aber als Hailee richtig nervös wurde und mit verschwitzten Händen Sachen aus ihrer Tasche geholt hat, habe ich gemerkt, dass ich ihr in einigen Punkten sehr ähnlich bin. Sie ist ein introvertierter Mensch, aber schon schnell wird klar, dass sie sich ein Ziel gesetzt hat. Deshalb wird sie ab und an immer wieder ein wenig mutiger und versucht, ihre Ängste zu verdrängen.

Chase, ein sehr sympathischer junger Mann, war auch ein richtig toller männlicher Protagonist. Man hat sofort gemerkt, was für ein charmanter Kerl er ist, und ich bin ihm schneller verfallen, als ich es für möglich gehalten hätte.

Die Entwicklung der Beziehung zwischen Hailee und Chase steht im Verlauf der Handlung nicht immer im Mittelpunkt und entwickelt sich sehr langsam. Das hat auf mich einen sehr gähnenden und langatmigen Eindruck gemacht, wodurch sich das Buch letztendlich an einigen Stellen viel zu sehr zog. Trotzdem gibt es sehr intensive und emotionale Momente zwischen den beiden, die dadurch, dass alles sehr langsam voran ging, noch intimer und bedeutender wirkten.

Womit ich überhaupt nicht gerechnet habe, war das Ende. Auf den sozialen Plattformen wurde schon hier und da gemunkelt, dass das Ende ja sehr schockierend sein wird, doch ich ließ all das unbeachtet – mein Fehler. Damit, wie das Buch geendet hat, kann ich irgendwie immer noch nicht so ganz umgehen. Meiner Meinung nach stellt es die bisherigen Handlungen vollkommen auf den Kopf und lässt den Leser noch einmal einen völlig neuen Blickwinkel auf alle Geschehnisse erhalten. Ich bin gespannt, wie es weiter geht und ob Bianca Iosivoni es schaffen wird, die Geschichte ohne Vorhersehbare Ereignisse zu beenden.

MEIN FAZIT

Mir hat super gut gefallen, wie „Falling Fast“ gezeigt hat, dass es wichtig ist, für die eigenen Träume und Ziele zu kämpfen. Dass man Träume und Ziele haben darf, sich jedoch auch eingestehen darf, an etwas zu scheitern. Das Buch erzählt sehr viel vom Überwinden eigener Ängste und dem Umgang mit Ängsten anderer. Es regt dazu an, über eigene Handlungen nachzudenken, aufmerksamer zu werden und vor allem: mutig zu sein. Ein tolles, besonderes New Adult Buch!