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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.08.2019

Der 4. Tommy Bergmann

Die stille Tochter
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Im vierten Teil der Krimireihe um Kommissar Tommy Bergmann geht es um Spionage. Bergmann, vom Polizeidienst suspendiert, wird vom Geheimdienst angeheuert, um einen alten Mordfall zu klären. 

2016 wird ...

Im vierten Teil der Krimireihe um Kommissar Tommy Bergmann geht es um Spionage. Bergmann, vom Polizeidienst suspendiert, wird vom Geheimdienst angeheuert, um einen alten Mordfall zu klären. 

2016 wird in Norwegen von einem Angler überraschend eine Wasserleiche gefunden, die dort vermutlich schon sehr lange lag. 
Die Ermittlungen ergeben, daß es sich bei der Toten um Christel Heinze handelt, die in den Siebzigerjahren aus der DDR geflohen ist. 
Später wurde sie von den Russen aufgespürt und für deren Geheimdienst zwangsverpflichtet. Die Verstrickungen werden immer heftiger und schließlich suchte sie Hilfe bei den Amerikanern. 

Bergmann muss nun klären, was genau damals geschah. Keine leichte Aufgabe, zumal er auch noch Familie hat. Da er gern gegen Regeln verstößt, kommt er seinem Ziel aber immer näher.

Der Schreibstil ist leicht lesbar und verständlich, die Dialoge wirken lebendig und authentisch. 

Der Protagonist nicht der typische Sympathieträger, aber ganz ok. Eben ein Mann mit Stärken und Schwächen. Seine eigensinnige Art macht ihn für mich besonders. 

Den Plot fand ich manchmal etwas zu verworren, man musste sich beim Lesen konzentrieren, um nicht durcheinander zu kommen bei den vielen Personen, Decknamen, Klarnamen und Verstrickungen. Dadurch wirkten einige Abschnitte recht langatmig.

Dennoch ein spannender Thriller, den ich empfehlen kann.

Veröffentlicht am 22.07.2019

Email für dich

An Nachteule von Sternhai
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Die Teenager Bett und Avery sind sehr verschieden, interessieren sich für die unterschiedlichsten Dinge und wohnen weit entfernt voneinander. Dennoch verbindet sie plötzlich die Liebe (neue Beziehung) ...

Die Teenager Bett und Avery sind sehr verschieden, interessieren sich für die unterschiedlichsten Dinge und wohnen weit entfernt voneinander. Dennoch verbindet sie plötzlich die Liebe (neue Beziehung) ihrer alleinerziehenden Väter. Per Email nimmt Bett mit ihrer neuen "Stiefschwester" Kontakt auf und gemeinsam ist ihnen in ihrem digitalen Gespräch nun vor allem eines wichtig- ein Kennenlernen oder gar die von ihren Vätern beabsichtigte Freundschaft zwischen ihnen muß unbedingt vermieden werden.

Doch lernen sie einander erst in den Mails und später im Sommercamp sehr schätzen.


Der Schreibstil ist angenehm locker und leicht. Die Entwicklung zwischen den Mädchen steht im Vordergrund, aber auch die Nebencharaktere wurden liebenswert gezeichnet. 

Dieses Buch beinhaltet eine entzückende, moderne Geschichte über Familien und deren spezielle Schwierigkeiten, zusammenzuwachsen. Auch Freundschaft, Liebe und das (Er-) Wachsen (-werden) sind wichtige Themen.

Nicht nur für Kinder ab 10, sondern auch für Erwachsene durchaus unterhaltsam und lehrreich.

Veröffentlicht am 22.07.2019

alles anders

So schöne Lügen
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Der Roman "So schöne Lügen" von Tara Isabell Burton erschienen im Dumont Verlag, lockt mit seinem edlen schwarz-goldenen Cover, was sehr gut zur Geschichte paßt. 

Denn was verbirgt sich hinter all dem ...

Der Roman "So schöne Lügen" von Tara Isabell Burton erschienen im Dumont Verlag, lockt mit seinem edlen schwarz-goldenen Cover, was sehr gut zur Geschichte paßt. 

Denn was verbirgt sich hinter all dem "Gold", dem Luxus, dem Erfolg der Reichen und Schönen? 

Louise sieht in ihrem Alltag und den sozialen Medien täglich, wie das Leben der Leute auf der Upper East Side ist. Sie selbst kann sich dieses Leben nicht leisten und versucht, sich mit drei Jobs über Wasser zu halten. Eines Tages trifft sie auf die wunderschöne und wohlhabende Lavinia. Beide Frauen könnten verschiedener nicht sein. 

Lavinia zeigt Louise das Leben auf der anderen Seite. Sie vereinnahmt sie und Louise ist zu irritiert, um sich dagegen zu wehren und versucht, den Schein zu wahren, um weiterhin an diesem Leben teilhaben zu können. Doch welchen Preis müssen beide dafür zahlen? 

Der Schreibstil ist sehr flüssig, leicht lesbar und gefiel mir sehr gut. 

Die Handlung verlief anders als man erwarten würde. 
Louises Entwicklung steht im Vordergrund und die Erkenntnis, daß der Schein trügt. Lavinia hingegen ist eine Persönlichkeit für sich. Fast diktatorisch hat sie ihre "Freunde" und ihre Familie im Griff. Sie wirkt unsympathisch, obwohl sie eigentlich nur ein kleines, verunsichertes Kind im Körper einer Frau ist. 

Der Schluß ist sehr überraschend, gefiel mir aber sehr. Auch, wenn einiges nicht ganz auserzählt wurde, ist dieses Buch gute Unterhaltung auf einem hohen Niveau.

Veröffentlicht am 22.07.2019

... war gar nicht so wild

Das wilde Leben der Cheri Matzner
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Autorin Tracy Barone führt uns in mehreren Handlungssträngen durch das Leben von Cherie Matzner. 

Geboren, von ihrer zu jungen Mutter im Krankenhaus zurückgelassen- als Ersatz für ein heiß ersehntes, ...

Autorin Tracy Barone führt uns in mehreren Handlungssträngen durch das Leben von Cherie Matzner. 

Geboren, von ihrer zu jungen Mutter im Krankenhaus zurückgelassen- als Ersatz für ein heiß ersehntes, doch grad verstorbenes Kind, gelangt Cherie zu Cici und Salomon. 
Er, sachlicher Radiologe, sie, junge und leidenschaftliche Italienierin sind nun ihre Familie. 

40 Jahre später ist Cheri Dozentin und Spezialistin für Keilschriften. Sie zerbricht fast an ihrem Leben: unglücklich verheiratet, unerfüllter Kinderwunsch und auch in der Uni gibt's Probleme. 
Im Verlauf durch Rückblicke erfährt man detallierter, warum (sie) sich ihr Leben so gestaltete. 

Mir gefielen die Charaktere und ihre Entwicklung sehr. 
Der Einstieg steht in einem großen Widerspruch- inhaltlich und sprachlich- zum weiteren Text. Mir gefiel er jedoch sehr. 
Die Handlung blieb durchgehend spannend- auch in den ruhigeren Phasen. Der Schreibstil ist als gehoben und flüssig zu bezeichnen. 

Wenn auch das Leben von Cheri keinesfalls so wild war, wie erwartet, so hat Tracy Barone doch mit ihrem Werk einen unterhaltsamen, oft melancholischen Roman über das Zusammenspiel von Familien, der Liebe und das Verzeihen (Selbst~) erschaffen.

Veröffentlicht am 02.04.2019

Ein Ratgeber für das oft übersehene kleine Glück (durch nette Gesten)

Das Glück der kleinen Gesten
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Das Cover ist wunderschön gestaltet, dunkelblauer Grund mit verschiedenen farbigen Symbolen, die sich auf die einzelnen Gesten im Buch beziehen.
Dieser Ratgeber soll aufzeigen, wie man glücklich wird, ...


Das Cover ist wunderschön gestaltet, dunkelblauer Grund mit verschiedenen farbigen Symbolen, die sich auf die einzelnen Gesten im Buch beziehen.
Dieser Ratgeber soll aufzeigen, wie man glücklich wird, indem man andere durch Nettigkeiten glücklich macht.

Das Buch ist in drei Teile gegliedert- in den ersten beiden Teilen wird erklärt, warum die beiden Autorinnen dieses Buch unbedingt schreiben wollten. Dazu teilen sie sehr persönliche Erfahrungen mit dem Leser. Allerdings sind diese Abschnitte durch die Fakten zum Teil sehr trocken geraten. Der 3. Teil zeigt dann durch die Praxisbeispiele, wie man selbst kleine Gesten im Alltag umsetzen kann. Alles bereits getestete Beispiele der Autorinnen selbst oder von ihren Freunden. Dadurch findet sich sicher für jeden etwas, das er ausprobieren könnte. Denn während die eine Autorin sehr extrovertiert ist, ist die 2. eher ruhig und introvertiert- was mir näher liegt. Die Beispiele der Freunde zeigen nochmal ganz andere Impulse.

Mein größter Kritikpunkt ist die Vielzahl der Begrifflichkeiten in Englisch. Mich hat dies in meinem Lesefluss etwas gestört und ich fand es häufig unnötig, da es deutsche Äquivalenzen gegeben hätte.

Insgesamt hat mir das Buch sehr gefallen und ich denke, ich werde einige der Beispiele umsetzen :)