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Veröffentlicht am 20.10.2019

Misterykrimi mit Fantasy und Steam Punk und ein einfühlsamer Schreibstil - fesselnd!

Die Ewigkeit in einem Glas
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Jess Kidd hat hier ein fesselndes Mistery-Krimi-Fantasy-Potpourri geschaffen, dass ich hinterher nur ungern aus den Händen gelegt habe. Aber erst einmal zum Inhalt:

London, 1863. Bridie Divine ist Privatdetektiven, ...

Jess Kidd hat hier ein fesselndes Mistery-Krimi-Fantasy-Potpourri geschaffen, dass ich hinterher nur ungern aus den Händen gelegt habe. Aber erst einmal zum Inhalt:

London, 1863. Bridie Divine ist Privatdetektiven, manchmal auch tätig für ihren jahrelangen Freund Inspector Rose. Denn Bridie hat eine besondere Fähigkeit: Sie kann erkennen wie eine jede Leiche gestorben ist und ihr so ihre Geheimnisse entlocken. Doch Leichen sind es nicht, mit denen Bridie in diesem Buch fertig werden muss. Nachdem sie auf dem Friedhof dem Geist Ruby, zu Lebzeiten ein Boxer, begegnet ist, der ihr seitdem nicht mehr von der Seite weicht (und den nur sie sehen kann), kommt auch schon ihr nächster Fall ins Haus: eine Kindesentführung. Bridie macht sich auf die Suche, kramt dabei tief in ihrer Vergangenheit, durchforstet Londons Straßen und lässt jede Menge misteriöses ans Licht kommen.

Bridie war mir von Anfang an sehr sympatisch - eine taffe Frau, die ihrer Zeit weit voraus ist und auch nichts dagegen hat sich mal die Hände schmutzig zu machen. Mindestens genauso sehr mochte ich Ruby, der so seine eigenen Probleme mit seinem Geisterdasein hat. Immerhin musste er diese Welt viel zu früh verlassen. Und dann ist da noch dieses Knistern zwischen dem Geist und der lebendigen jungen Frau. Zusammen bilden die beiden ein schräges, aber auch interessantes Ermittlerduo. 

Der Schreibstil der Autorin war mir neu - doch er ist sehr passend zum Romaninhalt. Jess Kidd gelingt es auf besondere Weise mit der Sprache zu spielen und dabei dennoch so einfühlsam zu sein. Sicher auch in englischer Originalfassung sehr lesenswert!

Das Buch ist definitiv eher etwas für Fantasyliebhaber als für Krimileser. Doch man muss dennoch für die Mischung offen sein. Wenn man Steam Punk mag, ist der Roman ebenfalls eine sehr gute Wahl. Mag man alles drei, ist er vielleicht perfekt. :) Auf sehr eindrucksvolle Weise hat Jess Kidd hier wohl den besten Krimi geschaffen, den ich je gelesen habe. Nun gut, man muss dazu sagen, ich bin kein großer Krimifan, dafür umso größerer Fantasyfan. Und diese Mischung ist einfach großartig! Kritik habe ich an dem Buch tatsächlich nicht mal ein kleines bisschen. Ich hoffe sehr, Jess Kidd beschließt Bridies Geschichte fortzuführen. Denn ich habe einfach noch nicht genug ihr!

Veröffentlicht am 07.09.2019

Noch besser als Band 1!

Die Spiegelreisende 2 - Die Verschwundenen vom Mondscheinpalast
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Band 2 der Spiegelreisenden-Saga geht noch spannender weiter als der Vorgänger!

Seitdem die Sippe der Drachen fast vollständig ermordet wurde, wird es gefährlich für Ophelia am Pol. Um zukünftig unter ...

Band 2 der Spiegelreisenden-Saga geht noch spannender weiter als der Vorgänger!

Seitdem die Sippe der Drachen fast vollständig ermordet wurde, wird es gefährlich für Ophelia am Pol. Um zukünftig unter dem Schutz des Familiengeistes Faruk zu stehen, muss sie diesem erstmals persönlich gegenüber treten. Kurzerhand ernennt sie dieser jedoch zur Vize-Erzählerin. Damit muss Ophelia nicht nur ihm, sondern dem ganzen Hof auf der Bühne Geschichten erzählen - und auch noch begeistern. Hinzu kommt, dass auf misteriöse Weise Adelige aus dem Mondscheinpalast verschwinden. Und während die Hochzeit mit Thorn immer näher rückt, versucht Ophelia herauszufinden was mit ihnen passiert ist. Schließlich könnte sie die nächste sein, die verschwindet...

Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber dieser Band überbietet tatsächlich noch seinen Vorgänger. Die Spannung wird dauerhaft aufrecht erhalten, sodass man das Buch gezwungermaßen in jeder freien Minute weiterlesen möchte. Auch die Beziehung zwischen Ophelia und Thorn - die in Band 1 ja noch sehr im Schatten stand - nimmt neue Gestalt an. Was für eine, sei an dieser Stelle nicht verraten, jedoch waren die wenigen Szenen mit den beiden mir die liebsten. 

Ich fiebere nun schon sehr auf Band 3 hin, kann jedoch nur raten den Klappentext des 3. Bandes nicht schon zu lesen, bevor man Band 2 beendet hat - Spoilergefahr! ;)

Veröffentlicht am 18.08.2019

Unperfekte Charaktere und eine herrlich unvorhersehbare Handlung

Die Spiegelreisende 1 - Die Verlobten des Winters
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Die Welt, wie wir sie kennen, existiert in der Spiegelreisenden-Saga nicht (mehr), stattdessen ist sie zersprungen in Archen. Und auf einer dieser lebt Ophelia und leitet dort das Museum. In dieser Aufgabe ...

Die Welt, wie wir sie kennen, existiert in der Spiegelreisenden-Saga nicht (mehr), stattdessen ist sie zersprungen in Archen. Und auf einer dieser lebt Ophelia und leitet dort das Museum. In dieser Aufgabe ist sie sehr begabt, denn Ophelia hat die Fähigkeit Gegenstände zu lesen. Das bedeutet, mit einer bloßen Berührung kann sie einem Gegenstand seine Geheimnisse entlocken und sehen, sogar spüren, was diejenigen fühlten, die diesen Gegenstand in Händen hielten. Doch die Pläne ihrer Familie für Ophelias Zukunft sehen anders aus. Sie wird als Verlobte einem Herren vom Hofe in Pol versprochen - eine weit entfernte Arche, bekannt für ihre eisige Kälte. Und ehe Ophelia sich versieht, wird sie von ihrem Zukünftigen bereits abgeholt und in ihre neue Heimat gebracht. Was dort auf sie wartet, ist jedoch alles andere als eine herzensgute Schwiegerfamilie und höfische Verhältnisse.

Dieser Fantasyroman ist für mich ein ganz besonderer - aus dem einfachen Grund, dass unsere Protagonisten hier mal nicht die allzu perfekten Helden darstellen. Ophelia erscheint mit ihrer Brille, ihren Omakleidern und ihrem langen, abgegrabbelten Schal einfach unperfekt perfekt. MIt ihrer leisen Stimme und ihrer ruhigen Art fällt sie so gut wie gar nicht auf, wäre sie nicht so wahnsinnig tollpatisch. Und ihr Verlobter? Alles andere als der bestaussehendste Mann im Land. Wir lernen Thorn als eiskalten Mann ohne jegliche Gefühlsregungen oder gar Interesse an seinen Mitmenschen kennen. Eben ganz spezielle Charaktere, die uns in diesem Roman begegnen. Dennoch fing ich während des Lesens an sie alle liebzugewinnen, ja, sogar den griesgrämigen Thorn. 

Obwohl der Titel "Die Verlobten des Winters" lautet, steht hier keinesfalls die Romantik im Mittelpunkt - ganz im Gegenteil. Insbesondere dieser erste Band dreht sich ganz um die Fantasywelt der Archen und Pol. Die Autorin hat sich für ihre Figuren ganz besondere Fähigkeiten erdacht, wie das schon erwähnte Lesen von Gegenständen oder die Fähigkeit durch Spiegel zu reisen, die mir so noch in keiner Literatur begegnet sind. Die Autorin hat diese wunderbar umgesetzt und großartig in ihre Welt und ihre Geschichte einfließen lassen. Bei über 530 Seiten ist der Roman zwar sehr üppig, nach meinem Empfinden aber noch nicht lang genug, denn jede Seite ist es wert gelesen zu werden und tiefer in Ophelias Geschichte einzutauchen. Gespannt sehe ich nun der Fortsetzung entgegen. Wie die Reihe wohl ausgehen mag? Das vermag ich nicht die Spur zu wissen - und gerade das macht diesen Roman so besonders und unterscheidet ihn von anderen Buchreihen des Genres. Für Fantasyliebhaber ein Muss!

Veröffentlicht am 24.07.2019

Die Geister, die ich rief

Heaven's End – Wen die Geister lieben
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Die 15-jährige Jojo hat eine ganz besondere Begabung: Sie kann Geister sehen und mit ihnen sprechen - ein Talent, das in ihrer Familie mütterlicherseits vererbt wird. So lebt sie neben ihren Eltern und ...

Die 15-jährige Jojo hat eine ganz besondere Begabung: Sie kann Geister sehen und mit ihnen sprechen - ein Talent, das in ihrer Familie mütterlicherseits vererbt wird. So lebt sie neben ihren Eltern und ihrem Bruder auch mit den Geistern ihrer verstorbenen Verwandten und dem ein oder anderen besonderen Fabelwesen zusammen. Ihre treusten Begleiter sind zwei Geisterwiesel. Nur leider muss Jojo ihre Begabung für sich behalten, denn als ihre Oma zu ihren Lebzeiten ihr Talent verkündete, warf das ein schlechtes Licht auf die Familie. Und dann wäre da noch Zach, der Schulschwarm, dessen Blicke sie einfach ganz schwach machen. Wären die Familien der beiden doch bloß nicht verfeindet... Und natürlich darf auch ein böser Geist nicht fehlen, der jede Menge Unruhe stiftet. 

"Heaven's End - Wen die Geister lieben" ist der erste Band einer Trilogie und vereint alles, was man von einem guten Jugend-Fantasy-Buch erwartet: eine sympatische Teenie-Protagonistin, einen süßen Schulschwarm, seine zickige Freundin - und Erzfeindin unserer Heldin -, coole Freunde und eine richtig gute Portion Ghostfantasy, wie sie mir so zuvor noch nicht in Romanen begegnet ist. 

Bereits der Schreibstil der Autorin ist bestechend. Das Buch lässt sich so runterlesen, gerade als Jugendroman ist es ideal. Es gibt nichts, worüber man als Leser groß stolpern könnte. Zudem geht die Autorin mit einer guten Portion Humor an das Geisterthema heran. Das macht es sicherlich auch für solche Leser angenehm, die das ganze Geisterthema vielleicht nicht so bevorzugen. Hier wird es aber mit Sympathie und Humor vereint sowie der idealen Portion Gruselfaktor, die in Nauncen an Supernatural oder Paranormal Activity erinnert - natürlich im jugendfreien Rahmen. ;) Und keine Sorge: Es gibt keine kitschige Liebesgeschichte zwischen Geist und Mensch! (Zumindest bisher nicht.) 
Jedoch sollte man ein wenig imun sein gegen die Klischee-Teenie-Liebe und dem Kitsch, die diese mitunter mit sich bringen kann. 

Für mich war es dennoch ein rundum tolles Leseerlebnis, bei dem alle Charaktere in meinen Augen perfekt ausgearbeitet waren. Schon als Erwachsene finde ich das Buch super, als Jugendliche hätte ich es vermutlich geliebt. Damit sind 5 Sterne mehr als gerechtfertigt.

Veröffentlicht am 22.07.2019

Einblicke in blaue Tiefen

Das blaue Wunder
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Bereits die Aufmachung des Buchs besticht durch das wunderschöne Cover und ist zudem noch getreu des Inhalts klimaneutral gedruckt! Hier können Sie also sorglos zugreifen, lieber Leser! ;) Und es lohnt ...

Bereits die Aufmachung des Buchs besticht durch das wunderschöne Cover und ist zudem noch getreu des Inhalts klimaneutral gedruckt! Hier können Sie also sorglos zugreifen, lieber Leser! ;) Und es lohnt sich.  

Frauke Bagusche klärt in ihrem Sachbuch auf über das Größte und Besonderste, das unsere Welt zu bieten hat: den Ozean. Vom kleinsten bis zum größten Lebewesen der Meere schildert sie einem breitem Publikum, was eigentlich so los ist den blauen Tiefen. Voller Fachkenntnisse erläutert sie dem Leser Systeme und Zirkulationen und bringt sie in einen größeren Kontext - nicht zuletzt in den des Klimawandels. Ausgeschmückt wird das Buch mit eigenen Fotografien der Autorin aus ihren Tauchgängen und den passenden Verweisen dazu im Text. Auch ihre ganz persönlichen Anekdoten kommen hier nicht zu kurz und lockern das Buch wohldosiert humorvoll auf. Nur an die Struktur des Buches musste ich mich zunächst ein wenig gewöhnen, so schien es mir als springt man gerade zu Beginn vom einen Thema zum anderen. Kleine Ausflüge in andere Themenbereiche (natürlich ausschließlich rund um's Meer!) kommen also immer mal vor, dennoch nimmt Frau Buschke den roten Faden stets wieder auf, um sich weiter vorzuarbeiten vom kleinsten Lebewesen im Meer bis zum größten, angefangen beim Plankton, den Quallen und Korallen bis hin zu den Schildkröten und Walen. Ein wunderschöner Rundumblick, der einen gedanklich in die Meere versetzt. Wer bekommt da nicht Lust auf einen Tauchgang? Mit einem ausführlichen Literaturverzeichnis am Ende beweist die Autorin außerdem, dass sie gut recherchiert hat und ihre Darstellungen fundiert belegt sind. Eine gelungene Arbeit!

Besonders hevorheben möchte ich, dass die Autorin ein ganzes Kapitel - und damit über 50 Seiten - dem Klimawandel und seinen Folgen widmet - ein sehr gelungenes Kapitel, dass ich jedem ans Herz legen möchte. Ich hoffe, dass dieses Buch viele Leser findet, die mit dazu beitragen ein Bewusstsein in der Welt zu entwickeln, wie wichtig es eigentlich ist unsere Meere zu schützen und wie liebenswert sie doch sind. Hut ab, liebe Frau Bagusche, für Ihren gelungenen Beitrag dazu!