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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.09.2019

Keine leichte Kost

Was in unseren Sternen steht
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Jess hat sich wenige Monate nach der Geburt des gemeinsamen Sohnes William von Adam getrennt. Adam, untreu und unzuverlässig, zog nach Frankreich und führt dort seitdem erfolgreich ein Hotel. Seitdem sind ...

Jess hat sich wenige Monate nach der Geburt des gemeinsamen Sohnes William von Adam getrennt. Adam, untreu und unzuverlässig, zog nach Frankreich und führt dort seitdem erfolgreich ein Hotel. Seitdem sind 10 Jahre vergangen. Als Jess erfährt, daß ihre Mutter an einer tödlichen Erbkrankheit leidet und auch sie sehr wahrscheinlich daran erkranken wird, hat sie eine Mission: Adam und William sollen sich miteinander anfreunden. Doch dies wird ein holpriger Weg....


Catherine Isaac und ihr Roman "Was in unseren Sternen steht" ist keine leichte Kost. Zu schwer wiegt das eigentliche Thema - auch wenn es nicht unbedingt im Vordergrund steht. Doch man kann es nicht verdrängen. Dadurch macht das Buch nachdenklich. Will man wirklich wissen, was die Zukunft bereit hält? Oder lebt man lieber in den Tag hinein? Zugleich überkommt einen eine gewisse Traurigkeit. Denn Jess und ihre Mutter sind von Beginn an sympathisch und das Schicksal, was ihre Mutter gerade erleidet und was Jess noch bevorsteht, haben beide nicht verdient. Trotz allem hat die Autorin es geschafft, auch ein paar humorvolle Szenen einzuarbeiten so ist die Annäherung von Adam an seinen Sohn manchmal so zwanghaft, daß es schon komisch wirkt. Adam läßt kein Fettnäpfchen aus. Catherine Isaac schreibt sehr gefühlvoll und der Handlung entsprechend. Sie gibt der Krankheit ein Gesicht und man kann sich sehr reell vorstellen, was dies für die Erkrankten und ihre Angehörigen bedeutet. Dadurch ist das Buch nicht einfach so für zwischendurch - und erst recht nicht als leichte Sommerlektüre zu lesen. Es ist tiefgründig und wirkt nach.

Veröffentlicht am 27.08.2019

Guter Start - aber das Ende schwächelt

Something in the Water – Im Sog des Verbrechens
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Erin und Mark leben glücklich in London. Beide haben tolle und erfolgreiche Jobs - Mark als Banker, Erin als Dokumentarfilmerin, feiern ihren Jahrestag und planen ihre Flitterwochen auf Bora-Bora. Doch ...

Erin und Mark leben glücklich in London. Beide haben tolle und erfolgreiche Jobs - Mark als Banker, Erin als Dokumentarfilmerin, feiern ihren Jahrestag und planen ihre Flitterwochen auf Bora-Bora. Doch bei einem Wochenendausflug wird sich ihr Leben drastisch verändern....

Dieser Thriller ist interessant geschrieben. Erin erzählt ihre Geschichte, der Leser wird dabei öfters einmal direkt angesprochen und wird somit zum Teil der Geschichte. Dadurch wird die Anteilnahme am Geschehen drastisch erhöht. Das hat mir sehr gut gefallen. Der Nebeneffekt durch diese Schreibweise besteht darin, daß man sich noch besser in Erin hineinversetzen kann. Ihre Handlungen, die ansonsten etwas wirr wären, erscheinen dadurch nachvollziehbarer. Die Spannung wird hier durch einen Trick aufgebaut - der Thriller beginnt mit dem Ende und macht dann einen Sprung zurück. Dadurch weiß man zwar, wie es ausgeht - jedoch fragt man sich die ganze Zeit, wie es dazu kam und was Erin und Mark auf dem Weg dahin erleben. Das birgt einen besonderen Nervenkitzel. Der Charakter Erin ist hier sehr detailreich beschrieben - etwas weniger hätte auch gereicht. Dann hätte der Platz für die Entwicklung der übrigen Charaktere noch gereicht. So kann man deren Entwicklung leider nicht genau nachvollziehen. Sehr schade - und das Manko des Buches. Da dies jedoch das Einzige ist, was ich zu bemängeln habe, empfehle ich das Buch als gut lesbar und spannend!

Veröffentlicht am 10.08.2019

Wichtiges Rezept

Das Rezept unserer Freundschaft
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Billy ist bereits Mitte 40, lebt in New York, ist männerlos und ihr großer Traum vom eigenen Restaurant hat sich auch noch nicht erfüllt. Und nun hat sie sich auch noch mit ihrer besten Freundin Lucy zerstritten. ...

Billy ist bereits Mitte 40, lebt in New York, ist männerlos und ihr großer Traum vom eigenen Restaurant hat sich auch noch nicht erfüllt. Und nun hat sie sich auch noch mit ihrer besten Freundin Lucy zerstritten. Sie verläßt kurzentschlossen New York und zieht in das ruhigere Hudson Valley. Doch sowohl Probleme als auch Freundinnen verfolgen sie dorthin...

Zunächst muß man sich an die Charaktere gewöhnen. Sie wirken zunächst oberflächlich und "Tussihaft", allerdings lernt man schnell ihre andere Seite kennen und sie zu mögen. Man findet sie plötzlich gar nicht mehr so unnahbar. Die Handlung ist natürlich durchschaubar, man bekommt das erwartete Happyend, alles andere hätte mich auch enttäuscht. Das Buch liest sich wunderbar schnell und mit Spaß - genau die richtige Urlaubslektüre!

Veröffentlicht am 22.07.2019

Man muß sich an den Stil gewöhnen

Die Stille des Todes
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Vor 20 Jahren erschütterte die spanische Stadt Vitoria eine Mordserie. Immer zwei Menschen wurden ermordet, sie lagen nebeneinander. Die ersten Mordopfer waren Säuglinge - von da an waren die Opfer stets ...

Vor 20 Jahren erschütterte die spanische Stadt Vitoria eine Mordserie. Immer zwei Menschen wurden ermordet, sie lagen nebeneinander. Die ersten Mordopfer waren Säuglinge - von da an waren die Opfer stets 5 Jahre älter, wurden zwar als Paar abgelegt, kannten sich jedoch nicht. Der Täter wurde schnell verhaftet. Vielleicht zu voreilig - denn nun gehen die Morde weiter. Der erste Fall für Inspector Ayala - der Kraken.

Dieses Buch empfand ich zunächst als gewöhnungsbedürftig. Ich hatte immense Schwierigkeiten die vielen Personen auseinander zu halten. Dabei waren die spanischen Namen nicht gerade hilfreich. Auch der Schreibstil ist jenseits dessen, was man heute gewohnt ist. Hier empfand ich ihn als etwas getragen. Jedoch - wenn man sich einmal auf das Buch eingelassen hat und sich daran gewöhnt hat, liest es sich gut. Man fliegt zwar nicht durch die Seiten, aber durch die Spannung bleibt man doch gern dabei. Die Charaktere werden gut in diese Serie eingeführt. Man erfährt privates, aber es nimmt nicht überhand. Schön empfand ich die Beschreibungen der Örtlichkeiten. Man merkt, daß die Autorin sich hier auskennt! Sie beschreibt so bildhaft, daß man hier alles vor sich sieht.
Insgesamt eine Serie, die ausbaufähig ist!

Veröffentlicht am 07.07.2019

Nichts für zwischendurch

Die Schwarzkünstlerin
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Novizin Margarete ist äußerst Wißbegierig. Selbst ihr Beichtvater, der Schriftgelehrte Trithenius, räumt ihr keine Freiheiten ein, woraufhin Margarete aus dem Kloster flieht. In Heidelberg lernt Margarete ...

Novizin Margarete ist äußerst Wißbegierig. Selbst ihr Beichtvater, der Schriftgelehrte Trithenius, räumt ihr keine Freiheiten ein, woraufhin Margarete aus dem Kloster flieht. In Heidelberg lernt Margarete den Astrologen und Alchemisten Georg Helmstetter kennen. Gemeinsam bilden sie den Zauberkünstler Doktor Faustus. Doch Margarete kommen Zweifel an der Ehrlichkeit Georgs. In Schmähschriften wird er bezichtigt, einen Pakt mit dem Teufel eingegangen zu sein. Trotzdem bleibt Margarete. Ihre Entscheidung wird Folgen für sie haben....

"Die Schwarzkünstlerin" von Roman Rausch ist kein Buch, welches man einfach mal eben liest. Die Welt, in der Margarete lebt, wird hier sehr gut thematisiert. Diese Welt befindet sich aufgrund der Bauernkriege und der Reformation im Umbruch - was Folgen für die Wissenschaft und die Rolle der Frau hat. Die Lebensumstände, die daraus resultieren, werden hier sehr deutlich gemacht und bildhaft dargestellt. Man kann sich sehr gut in diese Zeit versetzen. Roman Rausch verbindet hier eine Geschichte mit Personen, die real existiert haben und über die man noch einiges lernt. Diese Charaktere sind gut und glaubhaft dargestellt. Margarete empfand ich als sehr von sich selbst eingenommen. Sie hat immer den einzig wahren Plan und wenn es schief geht, trifft die Schuld halt jemand anderen. Wirklich warm geworden bin ich mit ihr nicht. Die Handlung des Buches ist sehr interessant. Man lernt diese Epoche in all ihren Facetten kennen, bekommt geschichtliches Hintergrundwissen und begleitet durchaus bekannte Persönlichkeiten durch diese aufwühlende Zeit.