Cover-Bild Fünf Tage im Mai
(46)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Klett-Cotta
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 221
  • Ersterscheinung: 23.02.2019
  • ISBN: 9783608962642
Elisabeth R. Hager

Fünf Tage im Mai

Roman

Ein funkelnder Roman über die ungewöhnliche Freundschaft einer jungen Frau mit ihrem Urgroßvater und über die Selbstlosigkeit wahrer Liebe

Illy und ihr Urgroßvater sind ein ungleiches Gespann. Während sich Tatka mit großen Schritten dem Greisenstatus nähert, fängt Illy gerade an, die Welt zu entdecken. Doch ihre freie Zeit verbringen sie am liebsten gemeinsam – ob in der alten Fassbinder-Werkstatt oder auf dem Rücken von Tatkas Moped. Beschwingt und mit großer Wärme erzählt Elisabeth Hager über einen Zeitraum von achtzehn Jahren von fünf Tagen im Mai, an denen die Würfel im Leben der beiden neu fallen.

llly ist ein Wildfang, besitzt einen scharfen Verstand und einen Urgroßvater namens Tatka. Der ist ein Auslaufmodell:
Berserker im Greisengewand, letzter Fassbinder Tirols, Anhänger der untergegangenen K.u.K.-Monarchie und bald schon der älteste Mann im Dorf. Wenn Illy an ihren freien Nachmittagen bei ihm in der Werkstatt sitzt, lauscht er mit seinem guten Ohr ihren Berichten, erzählt vom untergegangenen Kaiserreich und weiht Illy ins Fassbinder-Handwerk ein. Sie wiederum teilt mit ihm jedes Geheimnis, etwa, dass in dem Atlas, den sie gerade erst in der Schule bekommen hat, ein seltsamer Name steht: Tristan Unger. Tatsächlich verliebt sich Illy Jahre später in Tristan, einen Außenseiter, der so gar nicht in die Tiroler Dorfidylle passen will.

Die Eltern verbieten ihr den Umgang, nur Tatka deckt die junge Liebe. Doch Illy erkennt eines Tages selbst, dass sie eine Entscheidung treffen muss. Noch ahnt sie nicht, dass die Konsequenzen dieser Entscheidung sie ein Leben lang begleiten werden.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.07.2019

Verlust und Liebe auf engstem Raum... voller Gefühl

0

Heutzutage ist es keine Selbstverständlichkeit mehr, seine Urgroßeltern wirklich kennenlernen zu können. Und umso mehr sollte man es dann genießen und wertschätzen, wenn dies möglich ist. Genau dies tut ...

Heutzutage ist es keine Selbstverständlichkeit mehr, seine Urgroßeltern wirklich kennenlernen zu können. Und umso mehr sollte man es dann genießen und wertschätzen, wenn dies möglich ist. Genau dies tut auch die Protagonistin in Elisabeth Hagers Roman „Fünf Tage im Mai“. Sie erzählt von der Beziehung des jungen Mädchens Illy zu ihrem Urgroßvater, den sie nur Tat’ka nennt. Obwohl er als ältester Mensch des urigen Tiroler Dorfs aus einer ganz anderen Zeit stammt als Illy, versteht er sie doch viel mehr als ihre eigenen Eltern.

Diese verbieten ihr den Umgang mit ihrer ersten großen Liebe Tristan. Der Musiker und unkonventionelle (für Tiroler Verhältnisse) Typ passt nicht in das ordentliche Bild, welches die Dorf-Gemeinschaft vorgibt. Nur Tat’ka versteht Illy und ihre Liebe zu Tristan. Dass diese Liebe aber nicht ohne Probleme daherkommt, lässt sich leicht erahnen. Und so treffen wir Illy, Tristan und Tat’ka in verschiedenen Situationen, stets im Mai, aber in unterschiedlichen Jahren an. Die Wandlungen sind manchmal drastisch, manchmal erst nach ein paar Seiten des neuen Kapitels verständlich, gehen aber sehr zu Herzen und hinterlassen ein melancholisches Bild einer tragischen Jugendliebe und die tiefe Verbundenheit zwischen Enkelin und Urgroßvater.

Dieses Buch geht zu Herzen. Für mich war es manchmal ein wenig zu viel. Wenn man selber schon Verlust erlebt hat, ist es oft nicht so einfach, darüber zu lesen. Und die Autorin schafft es sehr eindringlich, die Gefühle aufleben zu lassen. Die Handlungen an sich stehen nicht unbedingt im Vordergrund, sondern vielmehr die damit verbundenen und nachdenklich machenden Gedanken und Gefühle der Protagonisten. Manchen mag das langweilen, manchen versinken in Erinnerungen. So wird dies auch kein Buch für Jedermann sein. Empfehlenswert aber für Tirol- oder Berg-Liebhaber und Menschen, die gern anspruchsvolle Schicksalsromane und Familiengeschichten lesen.

Veröffentlicht am 05.02.2019

Ungewöhnliche Beziehung

0

Der Roman „Fünf Tage im Mai“ von Elisabeth R. Hager handelt von der wunderbaren Beziehung zwischen Illy und ihrem Urgroßvater Tatka und ihre Geschichte.
Illy wächst in einem typischen österreichischen ...

Der Roman „Fünf Tage im Mai“ von Elisabeth R. Hager handelt von der wunderbaren Beziehung zwischen Illy und ihrem Urgroßvater Tatka und ihre Geschichte.
Illy wächst in einem typischen österreichischen Dorf auf, gemeinsam mit ihren Eltern und ihrem Uropa dem Fassbinder Tatka.
Das ansprechende Cover fällt bereits ins Auge, es ist nicht zu aufdringlich. Der Klappentext klingt vielversprechend und ich kann bereits jetzt verraten, dass man absolut nicht enttäuscht wird.
Illy klingt zu Beginn wie eine alte, weise Frau und weniger wie ein Kind, das kurz vor der Kommunion steht. Sie ist witzig und schlagfertig und besitzt äußerst kluge Gedanken. Tatka verkörpert den Fels in der Brandung, der seiner Urenkelin immer mit einem Rat zur Seite steht und bedingungslos für sie da ist. Er ist rotzfrech und ehrlich und nimmt in seinem hohen Alter kein Blatt mehr vor den Mund. Das macht ihn unheimlich sympathisch. Er arbeitet immer noch als Fassbinder, die Schilderungen seiner Arbeit in diesem Buch sind sehr interessant und eine gelungene Ergänzung zur eigentlichen Handlung. Illy beobachtet ihn oft in seiner Werkstatt und so entstehen die unvergleichlichen gemeinsamen Gespräche und Momente in Tatkas Werkstatt. Eine wahre Freude Teil dieser Szenen zu sein.
Die Liebe darf natürlich auch nicht fehlen und kommt in Form eines Namenseintrages in Illys Schulatlas. Tristan Unger tritt tatsächlich in Illys Leben und ihre gemeinsame Geschichte nimmt eine unerwartete Wendung. Als Leser wünscht man sich einen anderen Freund für Illy, merkt aber auch, dass sie diese Erfahrung reifen lässt und sie vielleicht einfach nötig war.
Ich liebe die authentische österreichische Sprache im Buch. Elisabeth Hager erzählt eine wunderbare Urenkel-Urgroßvater Beziehung. Beide gehen wahnsinnig liebevoll miteinander um und lernen vom jeweils anderen. Tatka liebt seinen Job und besitzt einen tollen Umgang mit Holz. Sätze wie „Holz arbeitet. Des is‘ nit tot, nur weils einer vom Stamm g’schnitten hat. Des muss in seiner neuen Form ja weiterleben.“ lassen einem das Herz aufgehen.
In diesem Buch wird man mit Illy erwachsen und altert mit Tatka. Nach Hause kommen ist zurück zu Tatka kommen. Ein wahnsinnig schönes Buch, es hätte noch endlos mehr Seiten haben können.

Veröffentlicht am 28.01.2019

Vom Leben, Lieben und Abschiednehmen

0

Sieben Jahre alt ist Illy, die Ich-Erzählerin, als das Buch an einem Maitag beginnt; 25 Jahre, als es wiederum an einem Maitag endet. Dazwischen treffen wir sie an drei weiteren Tagen im Mai, an denen ...

Sieben Jahre alt ist Illy, die Ich-Erzählerin, als das Buch an einem Maitag beginnt; 25 Jahre, als es wiederum an einem Maitag endet. Dazwischen treffen wir sie an drei weiteren Tagen im Mai, an denen sich wie auch am Anfang und Ende Dinge ereignen, die Auswirkungen haben auf Illys künftiges Leben.
Es ist eine Idylle, die fast zu schön ist um wahr zu sein. Die kleine Illy, geliebt und umsorgt nicht nur von ihren Eltern, sondern besonders von ihrem Urgroßvater Tat'ka, der immer für sie da ist und Zeit hat, ihr zuzuhören; sie besser versteht als ihre Eltern, auch als sie älter wird. Doch die Idylle bekommt mit dem Älterwerden Illys Risse und als ein entsetzliches Unglück geschieht, scheint für sie die Welt nur noch grau in grau zu sein. Aber Tat'ka steht ihr auch jetzt zur Seite, mit seinen fast 100 Jahren.
Es ist ein sehr gefühlvolles Buch, mit viel Liebe für diesen wundervollen Urgroßvater, der in jeder Hinsicht ein Vorbild war für die kleine und auch große Illy. Man liebt und leidet mit der Ich-Erzählerin mit, so sehr, dass gelegentlich ein, zwei Tränen fließen können.
Ab der zweiten Hälfte des Buches nimmt jedoch die Zuneigung der Autorin zu gefühlvollen und bildhaften Darstellungen und Vergleichen für meinen Geschmack etwas überhand. "Vom Alkohol genährt, wuchs der Hass ins Unermessliche und nahm den klugen Menschen, der er war, in Geiselhaft." oder "Ich saß im Auto wie ein schlecht gestochenes Piercing, das über kurz oder lang aus dieser fröhlichen Gemeinschaft herauseitern würde." brachten mich mehr zum Lachen oder Gruseln, als dass ich mit der Ich-Erzählerin mitfühlen konnte.
Doch alles in allem ist es für ein erstes Buch (ist es doch, oder?) nicht schlecht und macht Lust, mehr von dieser Autorin zu lesen.

Veröffentlicht am 26.01.2019

Solides Buch, mit sprachgewaltigem Schreibstil

0

Die Geschichte beginnt sehr vielversprechend und vor allem der zu Anfang flüssige und einnehmende Schreibstil der Autorin konnte mich sehr begeistern .
Auch ist die Idee, die hinter der Geschichte steckt ...

Die Geschichte beginnt sehr vielversprechend und vor allem der zu Anfang flüssige und einnehmende Schreibstil der Autorin konnte mich sehr begeistern .
Auch ist die Idee, die hinter der Geschichte steckt wundervoll und sehr schön ausgedacht , dennoch beinhaltet dieses kurzweilige und schöne Büchlein auch ein paar kleinere Schwächen .
Denn obwohl es die Autorin wirklich toll versteht , die wundervolle Geschichte glaubhaft abspielen zu lassen , fehlte mir manchmal der Tiefgang der Geschichte .
Die zarte Liebesgeschichte , die sich im Laufe der Geschichte entwickelt bleibt recht oberflächlich , dennoch kann man mit den Charakteren in manchen Passagen mitfühlen, da sie sehr lebensnah und authentisch geschildert wurden. Auch spielen die gut nachvollziehbaren Probleme des Lebens eine große Rolle, gerade die schwierigen Phasen werden dem Leser wunderbar und sehr tiefsinnig näher gebracht .
Die Beziehung zwischen den Protagonisten sind voller Tiefgang , da sich die Emotionalität so realitätsnah abspielt, dennoch konnte mich dieses Buch nicht auf ganzer Linie ergreifen oder mich emotional anrühren

Fazit :
Ein solides Buch, mit einem sehr schönen Schreibstil, welches mich nicht auf ganzer Linie einnehmen konnte und dennoch ist es ein solides, schönes Buch über das Leben und die Generationen mit einem sprachgewaltigen Schreibstil, der einzunehmen weiß

Veröffentlicht am 17.03.2019

Von Wurzeln, Heimat, Schuld und Liebe

0

Illy und ihr Urgroßvater Tatka sind ein wunderbares Gespann- mit tiefer, gegenseitiger Liebe begleiten sich beide durchs Leben. Tatka weiht Illy in die kleinen und großen Geheimnisse des Seins ein und ...

Illy und ihr Urgroßvater Tatka sind ein wunderbares Gespann- mit tiefer, gegenseitiger Liebe begleiten sich beide durchs Leben. Tatka weiht Illy in die kleinen und großen Geheimnisse des Seins ein und Illy vergöttert ihn dafür.
Doch erst als die Liebe Einzug in Illys Leben hält, scheint sich an dieser Beziehung etwas zu ändern und Illy merkt, dass sie am Scheideweg steht und von nun an ihre eigenen Entscheidungen treffen muss. Eine Erkenntnis, die ihr ganzes Leben umkrempelt....

Ich habe von vielen Freunden und Bekannten schon mehrfach gehört: Dieses Buch musst du einfach gelesen haben ! Es haut dich um. Also war meine Neugier geweckt und ich bin diesen Aufforderungen gefolgt, habe meine Nase in dieses Buch gesteckt und weiß am Ende der Lektüre nicht wirklich, was ich von diesem Roman halten soll.
Auf der einen Seite liebe ich die Szenen zwischen Illy und Tatka, die so voller Wärme und gegenseitigem Respekt sind, sodass sie mir schon wie eine Liebeserklärung vorkommen. Das hat die Autorin wirklich sehr schön umgesetzt und auch formuliert.
Auf der anderen Seite gibt es aber auch noch die Illy ohne Tatka - und die gefällt mir nicht wirklich.
Ihre Clique hat derbe, teilweise recht obszöne Ausdrücke parat und auch der Umgang untereinander reißt ein großes Loch in die sonst so harmonische Welt von Illy. Ja, es ist nicht alles rosarot im Alltag, aber hier klafft dann doch ein recht großer Spalt auf, der mich regelrecht aus dem warmen Heim von Tatka in die kalte echte Welt katapultiert und ich kann diesem Spagat nicht dauerhaft standhalten.
Es gibt viele schöne und auch ergreifende Szenen, die verdeutlichen wie stark man doch mit seiner Heimat verwurzelt ist, auch wenn man das im Grunde seine Herzens eigentlich nicht will.
Wie trage ich eine Schuld, die ich mir selbst auferlegt habe, auch wenn ich vielleicht gar nicht aktiv an diesem Unglück schuldig bin ? Diese Frage wird von Tatka für Illy wunderschön auseinander gepflückt und ermöglicht Illy so, sich aus ihrem inneren Gefängnis zu befreien und mit dem Leben klarzukommen.
Das Buch ist auf seine ureigenste Art schön, aber für mich an manchen Stellen zu derb, zeitweise zu umständlich und es fehlt mir ein bisschen Glanz, um es zu einem echten Highlight werden zu lassen.


Herzlichen Dank an den Verlag, der mir dieses Leseexemplar kostenfrei über NetGAlley zur Verfügung gestellt hat. Diese Tatsache hat jedoch nicht meine ehrliche Lesermeinung beeinflusst.

FünfTageImMai

NetGalleyDE