Hope Harbor – ein Neuanfang im Hafen der Hoffnung!
Kobaltblaue TageHope Harbor – ein Neuanfang im Hafen der Hoffnung!
„Sie wohnen in Hope Harbor. Und für den Fall, dass Sie das noch nicht bemerkt haben sollten: Wir kümmern uns umeinander!“
Als die Polizeichefin von ...
Hope Harbor – ein Neuanfang im Hafen der Hoffnung!
„Sie wohnen in Hope Harbor. Und für den Fall, dass Sie das noch nicht bemerkt haben sollten: Wir kümmern uns umeinander!“
Als die Polizeichefin von Hope Harbour auf einen Fall von Vandalismus hingewiesen wird, sucht sie die einsam gelegene Hütte des Geschädigten auf. Adam Stone ist ehemaliger Strafgefangener, er gilt als Einzelgänger und lebt sehr zurückgezogen. Zu Lexie Grahams‘ Erstaunen entpuppt er sich jedoch als freundlicher, mitfühlender und hilfsbereiter Mann. Er agiert unauffällig und hält sich stets im Hintergrund, hat jedoch bereits viel Gutes für die Menschen in dem kleinen Küstenort getan. Hinter seiner schweigsamen und zurückgezogenen Fassade verbirgt sich ein weiches Herz, und je mehr Zeit Lexie mit dem Mann verbringt, desto stärker fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Adam seinerseits wagt es, von einem Zuhause voller Wärme, Licht, Lachen und Liebe zu träumen. Doch die Vergangenheit scheint ihn auch in Hope Harbor einzuholen, und eine böse Verleumdung droht die aufkeimende Hoffnung und Zuversicht des Mannes im Keim zu ersticken. Werden die Menschen in Hope Harbor ihrer Devise gemäß tatsächlich für jedes einzelne Mitglied ihrer Gemeinschaft einstehen?
Mit großer Freude und Begeisterung blickte ich dem Erscheinen dieses dritten Bandes der Hope-Harbor-Reihe entgegen. Irene Hannon konzentriert sich im vorliegenden Buch zwar auf einen neuen Protagonisten und einige neue Nebenfiguren, man begegnet jedoch zugleich auch bekannten Gesichtern aus den Vorgängerbüchern. Während Lexie Graham auf eine behütete Kindheit voller Liebe und Wärme zurückblickt und sich im Schoße der kleinen Gemeinschaft Hope Harbors geborgen fühlt, führte Adam Stone ein entbehrungsreiches Leben, er wurde stets von allen abgelehnt, sein Herz und seine Seele sind verletzt. Der Kontakt mit dem Gefängnisseelsorger Pastor Baker veränderte nicht nur Adams geistliches Leben, er führte ihn auch in die Heimatgemeinde des Priesters, nach Hope Harbor. Die Autorin verstand es, die inneren Zweifel und die Sehnsucht nach Anerkennung ihres Protagonisten, aber auch Lexies Aufarbeitung der Vergangenheit, auf äußerst gefühlvolle und berührende Art und Weise darzustellen. Lexies Leben wird von Arbeit und Mutterschaft bestimmt, sie lebt mit ihrem fünfjährigen Sohn Matt bei ihrer Mutter. „Ihr Leben ist einfach, sicher, vorhersehbar, ohne besondere Vorkommnisse. Es ist perfekt. Und einsam.“
Unter den zahlreichen Nebenfiguren befindet sich auch mein ganz persönlicher Favorit dieser Buchreihe: der philosophische Taco-Koch und erfolgreiche Künstler Charley Lopez als herausragendes Beispiel eines klugen, charmanten, liebevollen und von großem Gottvertrauen erfüllten Menschen. Seine dezenten, aber unmissverständlichen Ratschläge zeugen von Weisheit und Menschenkenntnis. Im vorliegenden Fall ebnet Charley den Weg für eine Vertiefung der Bekanntschaft zwischen den Protagonisten dieses Buches. Durch Brenda Hutton, einer vom Leben enttäuschten Frau, und ihren fünfzehnjährigen Sohn Brian, werden zwei weitere wichtige Figuren in die Handlung eingebracht. Der orientierungslose, von Wut und Hass erfüllte Junge wendet sich falschen Freunden zu und gerät mit dem Gesetz in Konflikt. Adam und Lexie werden zu Schlüsselfiguren für Brians zukünftiges Leben – doch die Entscheidung, welche Richtung er einschlagen wird, muss er letztendlich selber treffen. Für großes Amüsement sorgten auch in diesem Band die biblischen Wortgefechte der beiden liebenswerten Priester Pater Murphy und Pastor Baker. Zu meiner Freude taucht auch der kubanische Flüchtling Luis Dominguez in einer Nebenrolle auf, als echter und aufrichtiger Freund ist er um das Wohlergehen von Adam besorgt. Nicht zuletzt hat es der tierische Protagonist Clyde geschafft, sich schnurstracks einen Weg in mein Herz zu bahnen. Adams vierbeiniger misshandelter Gefährte, den er schwer verletzt gefunden und gerettet hat, bereichert die Handlung als absolut liebenswerter Begleiter, der trotz seiner furchtbaren Erfahrungen mit Menschen auf behutsame und liebevolle Annäherung reagiert.
Die exzellente Charakterzeichnung der handelnden Figuren äußert sich durch hohe Authentizität und die emotionale Einbeziehung des Lesers. Diese akribische und liebevolle Darstellung der Hauptfiguren wird auch den Nebenfiguren zuteil. Der Autorin ist ein sehr einnehmender Schreibstil zu eigen, sie versteht es vortrefflich, die Beweggründe und Emotionen ihrer Figuren zum Ausdruck zu bringen. Ich habe mich ebenso wie die Autorin unsterblich in diese idyllische Kleinstadt an der Küste von Oregon verliebt. Die starke Gewichtung auf den christlichen Glauben und die Einbindung gewichtiger Themen wie Schuld und Vergebung rundeten diese Geschichte ab und machten das Buch zu einem ganz großen Lese-Highlight.
Fazit: „Kobaltblaue Tage“ ist ein würdiger Fortsetzer der Reihe um den malerischen Küstenort, ein großartiges Buch einer meiner liebsten christlichen Autorinnen. Der wundervolle Schreibstil, die tiefen Emotionen im Buch, der hohe Stellenwert des christlichen Glaubens und die hervorragend charakterisierten handelnden Figuren bescherten mir ein Lesevergnügen der ganz besonderen Art.
Ich kann diese Lektüre, die mir ausgezeichnet gefallen hat, uneingeschränkt weiterempfehlen und freue mich unbändig auf weitere Abenteuer in Hope Harbor.