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Veröffentlicht am 05.12.2016

Wir kennen uns nicht

Wir kennen uns nicht
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Inhaltsangabe
Mutter und Tochter – eine oft konfliktreiche Beziehung, die seit der Antike nicht nur in der Literatur für Sprengstoff sorgt. Die Beziehung zwischen Lena und Ariane ist geprägt von der Unfähigkeit, ...

Inhaltsangabe
Mutter und Tochter – eine oft konfliktreiche Beziehung, die seit der Antike nicht nur in der Literatur für Sprengstoff sorgt. Die Beziehung zwischen Lena und Ariane ist geprägt von der Unfähigkeit, sich in die Welt der jeweils anderen einzufühlen. Vieles bleibt unausgespro-chen, beide lügen sich an und fühlen sich missverstanden im Labyrinth der gegenseitigen Täuschungen. Die Mutter Lena, eine ehemalige feministische Bestsellerautorin, lebt verein-samt in ihrer großen Villa. Die Tochter Ariane fühlte sich als Kind von ihrer Mutter ver-nachlässigt und als leicht erkennbare Figur ihrer Romane bloßgestellt. Ariane arbeitet als Verhaltensforscherin über »Lügen und Tricksen unter Raben«. Mutter und Tochter erzählen von einer gemeinsamen Vergangenheit, die völlig unterschiedlich erlebt wurde und immer mehr auch ein Porträt des aktuellen Konfliktes zwischen der Generation 68 und ihren prag-matischeren Erben wird. Dabei vermengen sich gelebtes Leben und literarische Fiktion, während in der Gegenwart das Gespinst aus vermeintlichen Gewissheiten nach und nach zerlöchert wird.


Wir kennen uns nicht ist der neuste Roman von Birgit Rabisch.
Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen und ab der ersten Seite findet der Leser sich in der Geschichte von Lena und Ariane wieder. Obwohl ich den Anfang der Geschichte etwas verwirrend fand, merkt man recht schnell, wie emotional und bewegend dieses Buch werden wird. In vierzehn Kapitel erfährt der Leser alles über die schwierige Beziehung zwischen Mutter Lena und deren Tochter Ariane, die jeweils aus ihrer Sicht erzählen dürfen. Dadurch kann der Leser sich perfekt in die Gedanken- und Gefühlswelt der beiden einlassen und ab-tauchen. Angst, Wut, Enttäuschung oder Hoffnung wurden brillant eingefangen und wieder gespiegelt und der Leser schwimmt auf einer Emotionswelle durch Buch. Immer wieder spürt man, wie man hin und her gerissen wird. Am liebsten würde man Mutter und Tochter zur Seite nehmen und ihnen sagen: Redet miteinander, denn das allein bringt euch weiter! Leider geht es nicht so einfach. Während des Lesens wird immer mehr klar, warum Lena sich so ihrer Tochter so gegenüber verhält und nach und nach versteht man sie immer besser. Arianes Verhalten ihrer Mutter gegenüber ist zwar auch nicht besser, aber sie versucht etwas zu bewegen und hier wird auch sehr schnell deutlich woher ihre Wut und Verhalten kommt. Ob es für die beiden eine gemeinsame Zukunft geben wird, werde ich nicht verraten Das Ende fand ich passend gewählt und es bleibt sehr viel Raum für die Fantasie für den Leser.
Nicht nur die schwierige Mutter-Tochter-Beziehung besticht dieses Buch, sondern auch die wunderbare Kulisse und der nordfriesische Dialekt, der hier und da eingeflossen ist.

Die Autorin Birgit Rabisch versteht es, sehr gefühlvolle und nachdenkliche Themen in eine wunderbare Geschichte zu packen, die den Leser nicht so schnell loslassen werden.
5 von 5 Sternen und sehr lesenswert!

Veröffentlicht am 30.11.2016

Nervenaufreibend und spannend

Tödliche Verdächtigungen
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Inhaltsangabe
Stuttgart, November 2015: Als Anna Benz an den Fundort einer Leiche gerufen wird, traut sie ihren Augen nicht. Denn bei der Toten handelt es sich um die Galerie-Assistentin ihres leiblichen ...

Inhaltsangabe
Stuttgart, November 2015: Als Anna Benz an den Fundort einer Leiche gerufen wird, traut sie ihren Augen nicht. Denn bei der Toten handelt es sich um die Galerie-Assistentin ihres leiblichen Vaters, Roland Kirchberger. Erst kürzlich hat sich die Oberkommissarin ein Herz gefasst und Kontakt zu dem berühmten Maler aufgenommen, doch das Verhältnis zwischen Vater und Tochter ist kein einfaches. Nicht zuletzt, weil Roland Kirchberger an einer bipola-ren Störung mit psychotischen Schüben leidet und in einer Schaffensphase schon mal seine Medikamente absetzt.
Als ihn Anna und ihr Kollege Markus Hauer zu seiner Assistentin befragen, fängt er prompt an, wilde Verschwörungstheorien zu spinnen. Kann ihr Vater Schein und Realität nicht mehr auseinanderhalten? Doch bevor Anna ihre Zweifel an seiner Aussage ausräumen kann, er-fahren ihre Kollegen, in welchem Verhältnis sie zum Hauptverdächtigen Roland Kirchberger steht, und Anna wird vom Fall abgezogen. Um der Wahrheit auf den Grund zu gehen, bleibt ihr nur eine Möglichkeit: Anna ermittelt auf eigene Faust weiter. Und gerät dabei tief ins Stuttgarter Drogenmilieu, womit sie nicht nur sich selbst in tödliche Gefahr bringt ...

Tödliche Verdächtigungen ist der neuste Krimiroman von Silvia Stolzenburg und dritte und letzte Teil der Ermittlerduo Anna Benz und Markus Hauser.

Der Schreibstil der Autorin ist leicht und flüssig. Der bildlich und detaillierte Erzählstil trägt dazu bei, dass sich der Leser ab der ersten Seite in den Geschehnissen wiederfindet. Die kurzen Kapitel, die jeweils mit den Orts-und Datumsangabe versehen worden sind, sind perfekt, um der Geschichte mü-helos folgen zu können. Die Kulissen wurden perfekt eingefangen und wiedergegeben, so dass sich der Leser die Gegenden um Stuttgart sehr gut vorstellen kann.
Die Charaktere sind mit Ecken und Kanten versehen worden, dass sie sehr authentisch und menschlich wirken ließ. Das Ermittlerduo war wieder mein persönliches Highlight und er-gänzen sich immer noch perfekt. Ich liebe den Dickkopf namens Anna, die immer wieder Grenzen überschreitet und den anderen fast die Nerven damit raubt. Die Geschichte handelt von Geldwäsche, Drogen und Prostitution und alles zusammen ist ein brisantes Thema. Dank der brillanten Recherche der Autorin wirkte der Fall realitätsnah und wirkte zu keinem Zeit-punkt unrealistisch oder gar aufgesetzt. Eher das Gegenteil war der Fall. Während des Le-sens merkte man wie sich der Spannungsbogen von Seite zu Seite steigerte und man konnte dieses Buch nur schwer aus den Händen legen. Zu jedem Zeitpunkt muss man wissen wie es mit Anna und ihrem Vater Roland weitergehen wird. Wird sie trotz der Suspendierung, es schaffen, die Unschuld ihres Vaters zu beweisen? Die zahlreichen Verwirrungen und Wen-dungen verhinderten, dass der Leser bis zum guten Schluss nicht wusste, wie dieser Fall ausgehen wird. Nervenaufreibend und spannend bis zum bitteren Ende, so muss ein guter Krimi sein!

Tödliche Verdächtigungen war für mich wieder ein perfekter, spannender und grandioser Krimiroman, den man einfach lesen MUSS!!!
Schade nur, dass dieser Fall der letzte Einsatz für Benz und Hauser ist.

5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 24.11.2016

Eine bewegende und einfühlsame Geschichte über Liebe, Leben und Krankheit

Solange es Sara gibt
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Inhaltsangabe
Sara leidet an der unheilbaren Stoffwechselerkrankung Mukoviszidose. Um ihrer überfürsorgli-chen Familie zu entfliehen, hat sie die elterliche Umgebung schon früh verlassen und als Yogaleh-rerin ...

Inhaltsangabe
Sara leidet an der unheilbaren Stoffwechselerkrankung Mukoviszidose. Um ihrer überfürsorgli-chen Familie zu entfliehen, hat sie die elterliche Umgebung schon früh verlassen und als Yogaleh-rerin in Kanada, Australien, Irland, Schweden und auf St. Barth gelebt. Fünf Männer hat sie dabei kennengelernt, die ihr Herz wirklich berührt haben, fünf Männer, mit denen sie sich ein Leben hätte vorstellen können. Doch wegen ihrer Krankheit und der damit verbundenen Angst vor einer ernsthaften Beziehung ist sie jedes Mal geflüchtet, um einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen. Nun, mit Anfang dreißig, entschließt sich Sara, ihr Leben in die Hand zu nehmen und sich ohne Wenn und Aber auf alle Höhen und Tiefen einzulassen. Sie schreibt Briefe an jene fünf Männer aus ihrer Vergangenheit, die ihr Herz höher schlagen ließen. Das Abenteuer ihres Lebens beginnt.

Solange es Sara gibt ist der neue Roman von Cornelia Pichler. Nachdem ich ihr Erstlingswerk, Wenn der Wind sich dreht mit großer Begeisterung gelesen habe, war ich auf das dieses Werk mehr als nur gespannt.

Wieder einmal besticht die Autorin mit ihrem einfühlsamen und fesselnden Schreibstil, der mit einer guten Dosis Humor angereicht worden ist und damit kann sie den Leser an ihre Bücher zu fesseln. Seite um Seite entführt sie uns in das Leben von Sara, die an der Krankheit Mukoviszido-se erkrankt ist. Alle Protagonisten sind sehr lebensnah mit all ihren Facetten beschrieben worden, so wirken sie sehr authentisch. Zu jedem Zeitpunkt kann man sich in sie hineinversetzen und fühlt und leidet mit ihnen. Die Handlung der Geschichte spielt in zwei Zeitebenen ab. Zum einen die Vergangenheit, die über Saras Krankenhausaufenthalte und Ängste berichten, aber nicht nur die sind perfekt eingefangen. Auch Saras nächste Angehörige und beste Freundin Lilly berichten dar-über wie sie die Krankheit wahrgenommen haben und von ihren Gefühlen. Sofort merkt man, wie wichtig und genau Cornelia Pichler ihre Arbeit nachgekommen ist. Detaillierte Recherchen und Information wurden hier gesammelt und sind sehr gut in die Geschichte eingearbeitet worden. Zum anderen die Jetztzeit, wie Sara versucht mit ihrer Krankheit zu leben und sich auch nicht vor ihren Mitmenschen zu verstecken. Trotz ihrer eingeschränkten Lebensweise findet Sara einen Weg ein fast normales Leben zu finden und nicht den Mut zu verlieren. Immer wieder kämpft Sara gegen ihre Ängste und Sorgen an. Ob es für Sara ein Happy End geben wird, werde ich natürlich nicht verraten, aber eines kann ich schreiben: diese Geschichte hat mich sehr berührt und auch nachdenklich gestimmt!


Dieses Buch lohnt sich wirklich zu lesen und nicht nur von Betroffenen, die unter dieser Krankheit leiden, sondern auch für alle anderen. Eine sehr berührende und einfühlsame (Liebes-) Geschichte über eine junge Frau, die, trotz Einschränkungen, allen zeigen möchte wie lebenswert das Leben sein kann. Zudem ist es ein sehr informatives Buch, das einen sehr großen Einblick über eine schwere Krankheit ermöglichst ohne sich von diversen Fachbegriffen erschlagen zu fühlen.

5von 5 Sternen und unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 14.11.2016

Der dritte Fall für Max Wolfe

Wer Furcht sät
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Inhaltsangabe

In London macht eine Bürgerwehr, der Club der Henker, Jagd auf böse Menschen - auf Pädophile, Mörder, Hassprediger - und erhängt sie. Mit diesen Fällen von Lynchjustiz beginnen für Detective ...

Inhaltsangabe

In London macht eine Bürgerwehr, der Club der Henker, Jagd auf böse Menschen - auf Pädophile, Mörder, Hassprediger - und erhängt sie. Mit diesen Fällen von Lynchjustiz beginnen für Detective Max Wolfe seine bisher schwierigsten Ermittlungen. Denn wie fängt man Mörder, die von der Öffentlichkeit als Helden gefeiert werden? Seine Spurensuche führt ihn tief unter die Stadt, in den Untergrund Londons mit seinen vielen stillgelegten Tunneln und Geisterstationen. Doch ehe Max den Club der Henker stellen kann, muss er am eigenen Leib erfahren, wie schmal der Grat zwischen Gut und Böse, Schuld und Unschuld ist –



Wer Furcht sät von Tony Parson ist der dritte Fall von Max Wolfe. Bisher kannte ich noch keinen Fall von diesen Detektiven, aber der Klapptext versprach mir einen spannenden Fall und den bekam ich auch.

Der Schreibstil des Autors ist flüssig und leicht zu lesen. Ab der ersten Seite merkt man wie sich der Spannungsbogen Seite für Seite aufbaut. Langeweile? Gibt es nicht, denn dieses Buch konnte man kaum aus den Händen legen und man musste wissen, wie es weitergehen wird. Die Handlung ist ein bizarrer Fall von Selbstjustiz. Max und sein Team stehen vor einem Rätsel und stoßen an ihre Grenzen. Die gut ausgearbeiteten und perfekt eingestreuten Verstrickungen lassen selbst den Leser sehr lange im Dunkeln stehen. Irgendwie führt jeder Anhaltspunkt in eine Sackgasse und dass macht den Fall so perfekt. Das Ende ist brillant gewählt und vollkommen unvorhersehbar. So muss ein sehr guter Krimi sein: Nervenkitzel bis zum Schluss!

Auch wenn es sich hierbei um einen Krimi handelt, erfährt der Leser auch eine Menge Wissenswertes über London.

Die Charaktere wurden authentisch und menschlich wiedergegeben, so dass man sich sehr gut in die jeweilige Person hineinversetzen konnte. Max Wolfe gefiel mir als alleinerziehbarer Vater. Nichts wirkte aufgesetzt oder verschönt. Ein Typ mit Ecken und Kanten und seine Gedanken kreisten des Öfteren um seine Tochter. Gut eingefangen und wiedergegeben.



Für mich war es der erste Fall von Max Wolfe, aber definitiv nicht der Letzte. Ein gut ausgedachter und umgesetzter Krimi, der bis zur letzten Seite spannend blieb. Einfach perfekt!!

5 von 5 Sternen! Ein Muss für Krimifans!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Figuren
  • Erzählstil
  • Spannung
  • Tempo
Veröffentlicht am 02.11.2016

Authentisch und lebensnah

Liebe ist kein Duett
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Inhaltsangabe
Manchmal hat das Leben einen anderen Plan für dich! Das muss Carolin schmerzhaft erkennen, als ihr Verlobter stirbt und sie allein für ihre Zwillinge verantwortlich ist. Für Trauer bleibt ...

Inhaltsangabe
Manchmal hat das Leben einen anderen Plan für dich! Das muss Carolin schmerzhaft erkennen, als ihr Verlobter stirbt und sie allein für ihre Zwillinge verantwortlich ist. Für Trauer bleibt keine Zeit. Finanzielle Sorgen zwingen Carolin, wieder eine feste Stelle anzunehmen. Dann begegnet sie ihrem Kollegen Patrick. Für eine Beziehung hat sie weder Zeit noch Sinn. Doch Patrick weckt ver-schüttete Sehnsüchte und sie hofft auf einen Neuanfang. Als ein weiterer Mann in ihr Leben tritt, wird ihr Alltag erneut durcheinandergewirbelt ...

Liebe ist kein Duett ist der neue Roman von Heike Fröhling.

Heike Fröhling hat wieder einmal bewiesen was für eine tolle Autorin sie ist. Hier unverwechsel-barer leichter Schreibstil lässt den Leser sofort in die Geschichte ein- und abtauchen. In ihrem neusten Buch erzählt sie die Geschichte von Carolin, auch Caro genannt, die nach dem Tod von ihrem Mann Sebastian den Weg zurück ins Leben finden muss. Jetzt heißt es für Caro, die fünfjäh-rigen Zwillinge allein zu erziehen, einen Job zu suchen und ausüben und den Alltag mit all seinen Ängsten und Sorgen zu meistern. Es ist nicht leicht und während des Lesens kommt das sehr gut zur Geltung. Immer wieder merkt man die Selbstzweifel und die Ängste der Protagonistin an. Die Gefühle wurden sehr detailliert und gut ausgearbeitet wiedergeben und man merkt, dass die Auto-rin sich sehr mit diesem Thema auseinandergesetzt bzw. in irgendeiner Art (Freundes- oder Be-kanntenkreis) erlebt hat. Auch als zwei Männer in Caros Leben treten, durchlebt und spürt man dieses Gefühlschaos. Ein Auf und Ab und was ist das Richtige in diesem Moment? Es macht Spaß Caro auf ihrem Weg zurück ins Leben zu begleiten und zusehen zu dürfen, wie sie die Situationen meistert.
Alle Charaktere sind authentisch und lebensnah wiedergegeben worden und hier kann man sich perfekt mit ihnen identifizieren. Die Handlung ist eine Geschichte, die sich irgendwo genauso abgespielt haben könnte, wie sie hier wiedergegeben worden ist. Selbst das Ende dieses Buch ist perfekt gewählt. Es gibt kein Happy End und der Leser kann diese Geschichte selbst auf seine eigene Art beenden. Da bleibt eine Menge Raum für die Fantasien.

Für mich war dieses Buch eine wunderbare und lebensnahe Geschichte, die Heike Fröhling nicht besser hätte schreiben können. Mitten aus dem Leben gegriffen und brillant in Worte gefasst!!
5 von 5 Sternen und eine absolute Leseempfehlung!