Der Wal und das Ende der Welt
Der Wal und das Ende der WeltJoe Haak wird bewusstlos am Strand des kleinen Fischerdorfes St. Piran gefunden, nach dem die Flut ihn dort angespült hat. Gerettet von den Bewohnern des Dorfes, kommt er erst einmal bei dem Dorfarzt Malory ...
Joe Haak wird bewusstlos am Strand des kleinen Fischerdorfes St. Piran gefunden, nach dem die Flut ihn dort angespült hat. Gerettet von den Bewohnern des Dorfes, kommt er erst einmal bei dem Dorfarzt Malory Books unter. Er stellt schnell fest, dass Joe irgendetwas belastet und dieser öffnet sich nur langsam ihm und den anderen Bewohnern gegenüber, die natürlich, wie auf einem Dorf durchaus üblich, schon die verschiedensten Theorien über Joe und sein plötzliches Auftauchen angestellt haben. Eines Tages bringt die Flut noch ein weiteres Lebewesen aus dem Meer. Ein riesiger Wal ist an der Küste gestrandet. Mit vereinten Kräften schaffen es Joe und die Bewohner von St. Piran den Wal wieder ins Meer zurück zu schieben. Die Freude darüber ist groß und Joe ist der Held des Tages. Doch es scheint sich bereits ein weiteres Unglück anzukündigen und nur Joe, der weiß, wie vieles auf der Welt zusammenhängt, erfasst das ganze Ausmaß. Nur kennt er eben nicht alle Zusammenhänge.
Nach einer kurzen Einleitung, beginnt direkt die eigentliche Handlung und man kann sehr gut in die Geschichte eintauchen. Der Autor schafft es die mystische Stimmung des Ortes und der Ereignisse einzufangen und nach außen zu transportieren. Mir hat es ein schönes Bild der Gegend und der Charaktere vermittelt, welches mich auch oft schmunzeln lies. Ohne zu viel verraten, möchte ich doch erwähnen, dass auch Fachwissen in dem Roman eine große Rolle spielt aber wiederum nicht vonnöten ist, da dieser Teil wunderbar, auch für Nicht-Experten, beschrieben und in den Kontext eingebunden ist, so dass auch hier der Lesefluss nicht unterbrochen wird. Besonders gefallen haben mir die Rückblenden in Joes Leben, in welchen man Stück für Stück mehr über ihn und seine Situation erfährt. Die Dialoge in den einzelnen Abschnitten waren jeweils der Situation und den handelnden Personen angepasst, was mir ebenfalls positiv aufgefallen ist.
Die ganze Geschichte hat eine sehr reale Komponente, was den Roman in meinen Augen noch interessanter und vielleicht auch vielseitiger macht. Es ist eben nicht nur eine Geschichte über einen Wal und einem Dorf in Cornwall.
Als einzigen Kritikpunkt habe ich das Ende des Buches, was in meinen Augen etwas gemacht erscheint und ich die Entscheidung des Autors, für diese Art des Endes, nicht ganz nachvollziehen kann. Aber das ist natürlich Geschmacksache.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass mich dieser Roman positiv überrascht hat, da ich mit dieser thematischen Tiefe (vielleicht auch emotionalen Tiefe) nicht gerechnet hatte, als ich mich entschieden habe, das Buch zu kaufen. Auch hier wieder ein Roman, der zum Nachdenken anregen sollte. Über unsere Erde und welche Rolle wir darin spielen.