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Veröffentlicht am 14.08.2019

Mordshass

Mordshass
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Mordshass, von Simone Dorra und Ingrid Zellner

Cover:
Passt!

Inhalt:
In Waiblingen wird eine indische Studentin vergewaltigt und ermordet. Nur wenig später wird auch der mutmaßliche Täter tot aufgefunden ...

Mordshass, von Simone Dorra und Ingrid Zellner

Cover:
Passt!

Inhalt:
In Waiblingen wird eine indische Studentin vergewaltigt und ermordet. Nur wenig später wird auch der mutmaßliche Täter tot aufgefunden – und zwar von einem Kommissar indischer Abstammung, der den mutmaßlichen Täter vor Jahren ins Gefängnis gebracht hat und jetzt selber eine Dienstaufsichtsbeschwerde am Hals hat.

Meine Meinung:
Ein Krim der es in sich hat. Die zwei Toten stellen das Ermittlerduo Malte und Melanie vor viele Rätsel.
Augenscheinlich ist der indische Kommissar der Hauptverdächtige, gibt es doch etliche Gründe die dafür sprechen. Malte stürzt sich auch voll auf ihn, doch Melanie vertraut ihrem Bauchgefühl und hält ihn für unschuldig.
Das wiederum schafft Probleme (die bis zur Entgleisung führen) in der zwischenmenschlichen Beziehung von Malt und Melanie.

Das besondere hier an diesem Buch sind meiner Meinung nach die vielen Wendungen die die Geschichte nimmt. Immer wieder stellen sich neue Fragen. So wird es immer spannender, als Leser rätsle ich und denke mir eine Lösung aus, um dann doch wieder alles über den Haufen werfen zu müssen.
Es gibt auch einen filmreifen Show-Down!

Auf die Lösung wäre ich nie gekommen.

Sehr gut fand ich auch, dass das Umfeld, bzw. die familiären Probleme der Opfer mit beleuchtet werden, und die Opfer somit für mich Aufmerksamkeit bekommen. Denn leider ist selbst heut noch, Vergewaltigung nicht selten ein Tabu-Thema in den betroffenen Familien.

Noch ein großes Plus: der super eingebaute Dialekt und der feine Humor.

Autorinnen:
Simone Dorra ist in Wuppertal geboren, gelernte Buchhändlerin, hat auch schon Radio gemacht, hat geheiratet und hat drei Kinder. Sie lebt heute in Welzheim.

Ingrid Zellner, geboren 1962 in Dachau. Studium der Theaterwissenschaft, der deutschen Literatur und der Geschichte in München. Tätigkeiten u.a. als Übersetzerin (Schwedisch) sowie als Regisseurin und Autorin.

Mein Fazit:
Ein Krimi der mich echt in allem überzeugt und mitgerissen hat.
Lesevergnügen wie ich es mir wünsche.
Eine klare Leseempfehlung und volle 5 Sterne.

Veröffentlicht am 07.08.2019

Ziemlich wunderbares Leben

Ziemlich wunderbares Leben
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Ziemlich wunderbares Leben, von Katie Marsh

Cover:
Sehr verspiel. Die Farben, Blumen, Vögel und Schmetterlinge, sollen vermutlich auf das ziemlich wunderbare Leben hinweisen.

Inhalt:
Abi ist an Krebs ...

Ziemlich wunderbares Leben, von Katie Marsh

Cover:
Sehr verspiel. Die Farben, Blumen, Vögel und Schmetterlinge, sollen vermutlich auf das ziemlich wunderbare Leben hinweisen.

Inhalt:
Abi ist an Krebs erkrankt. Nach einem schlimmen Jahr hat sie die Erkrankung überwunden und den Kopf voller Pläne um in ein neues Leben durchzustarten.
Doch die Krankheit hat nicht nur sie verändert!
Auch ihre Familie hat eine Entwicklung durchgemacht.
Und so bemerkt Abi erst nach und nach, dass sie inmitten von einem Haufen von lauter Scherben steht.
Doch sie ist gewillt diesen Kampf mit dem Leben aufzunehmen.

Meine Meinung:
Eine unglaubliche Geschichte, wie aus dem Leben gegriffen.

Unglaublich berührend, zutiefst emotional und bewegend geschrieben.
So voller Wärme und voller Liebe, dabei mit einer unglaublichen Ehrlichkeit, die mich teilweise mit voller Wucht trifft.

Es wird nicht so sehr der Überlebenskampf während der Krankheit erzählt, sondern die Schwierigkeiten die danach auftreten. Wenn man denkt: Jetzt geht das Leben weiter oder los und dann bestürzt merkt, es hat sich alles verändert.

Dies ist der Autorin sehr gut gelungen, sehr sensibel und doch wieder entwaffnend direkt erzählt sie von Krankheit, Liebe, Hoffnung, Verzweiflung, Freundschaft und Vertrauen.

Ich habe in allen Phasen mit Abi gelitten, gebangt und gehofft.

Einzig das offene Ende gefällt mir hier nicht so gut, was ich diesmal aber nicht in die Bewertung mit einfließen lasse.

Autorin:
Katie Marsh lebt mit ihrer Familie in London, schreibt Bücher und ist im Gesundheitswesen tätig. Ihre Bücher sind inspiriert von der Tapferkeit der Menschen, die ihr bei ihrer Arbeit begegnet sind. Sie liebt es, mit ihrer Tochter im Park zu toben, ihrem Mann den Toast zu stehlen und Karaoke zu singen.

Mein Fazit:
Eine sehr gefühlvoll und emotional erzählte Geschichte.
Abi lässt sich nicht unterkriegen, ihre Botschaft:
Das Leben ist zu wunderbar um klein bei zugeben.
Von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 02.08.2019

Mord auf Portugiesisch

Mord auf Portugiesisch
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Mord auf Portugiesisch, von Heidi van Elderen

Cover:
Das Cover ist klasse.
Die Farben, das Meer, die Steilküste - einfach toll.
Und das i-Tüpfelchen ist das "Schwein

Inhalt:
Fernando Valente, ein liebenswerter ...

Mord auf Portugiesisch, von Heidi van Elderen

Cover:
Das Cover ist klasse.
Die Farben, das Meer, die Steilküste - einfach toll.
Und das i-Tüpfelchen ist das "Schwein

Inhalt:
Fernando Valente, ein liebenswerter Dorfpolizist, bringt es an Weihnachten nicht übers Herz, die routinemäßige Schlachtung des Hausschweines, durchzuführen.
Kurzerhand befördert er Raquel zum ersten Polizeischwein von Portugal.
Dass dies nicht ohne Widerstände und Häme von Statten geht dürfte klar sein.
Als kurz darauf eine Frau von den Klippen stürzt, stellt sich nun die Frage: Unfall oder Mord.
Fernando ergreift die Chance und beginnt zusammen mit Raquel zu ermitteln und deren Fähigkeiten bringen ihm einige Aufmerksamkeiten und Fortschritte.

Meine Meinung:
Hier treffen kriminalistisches Gespür, viel Tradition (Portugal), eine gehörige Portion Humor, liebenswert und außergewöhnliche Charaktere die man sofort ins Herz schließt (allen voran eine total pfiffige und rüstige Oma), gesellschaftskritische Anspielungen, und eine große Tierliebe aufeinander.

Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, die Geschichte ist so vielfältig, dass ich bestimmt irgendetwas vergesse zu erwähnen.

Eine tolle Schreibweise integriert alles was ich zu einem Krimi brauche, allerdings nicht bluttriefend und gänsehautaufstellend, aber durchaus spannend und interessant. Eine „Tat“ und dann ein Rätselraten und nach und nach tauchen viele Fragen und Motive auf.
Die Charaktere sind einfach klasse, gerne hätte ich so eine Oma, oder würde auch gerne die ein oder andere Person zu meinem Freundeskreis zählen.
Der Humor ist einfach herrlich. Nicht übertrieben und keine unnötigen „Schenkelklatscher“, sondern durchgängig witzig, liebenswert und warmherzig und mit irren Situationen zum einfach losprusten ☺.

Mich hat das Buch aufs Beste unterhalten und ich würde mich über weitere Fälle von Fernando und Raquel freuen.

Hier noch zwei Zitate die ich einfach brillant finde.
--Die Korkeichen standen im diffusen Licht wie graziöse Ballerinen, gerade so, als hätten sie die ganze Nacht getanzt und nur deshalb innegehalten, weil sie seinen Blick spürten.
--Etwas weniger Auffälliges kann ich immer noch im Sarg anziehen (Aussage von Oma).

Autorin:
Heidi van Elderen, 1980 am Niederrhein geboren, ist Weltenbummlerin und freiberufliche Journalistin, hat ihren Lebensunterhalt aber auch schon als Apfelpflückerin und Aushilfsköchin verdient. Sie lebte in Nordschweden, dann vier Jahre lang im portugiesischen Alentejo. Heute wohnt die Autorin mit ihrem Mann und den zwei Töchtern in Neuseeland.

Mein Fazit:
Ein toller „Regional“-Krimi!
Sehr individuelle, glaubwürdige und liebenswerte Charaktere.
Ein super Handlungsort.
Eine plausible und gut durchdachte Handlung (mit hervorragendem Schmunzelfaktor).
Ein geniales und dramatisches Ende, mit Showdown und einem (offenem) Happy End.
Von mir eine klare Leseempfehlung und 5 Sterne.

Veröffentlicht am 24.07.2019

Für allezeit dein

Für allezeit dein
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Für allezeit dein, von Jamie Beck

Cover:
Die Farben und das Fotomotiv passen zu diesem Romantischen Liebesroman.

Inhalt:
Jackson St. James hat sich selber eine Auszeit in Vermont verordnet.
Sein Grund: ...

Für allezeit dein, von Jamie Beck

Cover:
Die Farben und das Fotomotiv passen zu diesem Romantischen Liebesroman.

Inhalt:
Jackson St. James hat sich selber eine Auszeit in Vermont verordnet.
Sein Grund: Sein übermäßiger Alkoholkonsum und seine Familie die ihm ein Ultimatum gestellt hat.
Er will sein Leben wieder auf die Reihe bekommen.

Die hübsche Landschaftsplanerin Gabby Bouchard ist eine taffe und unerschrockene junge alleinerziehende Frau. Sie steht mitten im Leben, kümmert sich um ihren Vater, ihren 3jährigen Sohn und hat einen eifersüchtigen EX den sie auf Abstand halten möchte.
Was ihr fehlt ist ein attraktiver Mann zum verlieben.

Meine Meinung:
Ein sehr liebevoller und warmherziger Roman in dem es um das Thema „Vertrauen“ bzw. Vertrauensverlust und/oder wie kann ich jemand Vertrauen der ein Suchtproblem hat, geht.
Sehr gekonnt, werden hier in einem sehr flüssigen Schreibstil, verschiedene Situationen und Szenarien durchgespielt.
Ob es nun um Drogen, Alkohol oder verratene Liebe geht.
Immer ist das Thema: kann ich noch Vertrauen aufbauen wenn ich wieder und wieder enttäuscht wurde?
Kann ich das eine mit dem andern Vergleichen?
Wann darf und kann ich, wann muss ich über meinen eigenen Schatten springen und einen neuen Versuch wagen?

Autorin:
Jamie Beck war Rechtsanwältin, bevor sie ihre Leidenschaft für das Schreiben von Liebesromanen entdeckt hat. Nebenbei verfasst Jamie Beck auch Artikel für eine gemeinnützige Organisation, die sich für Jugendliche und bedürftige Familien einsetzt.
Sie ist glückliche Ehefrau und Mutter einer sehr liebevollen Familie.
Mein Fazit:
Ein gelungener und sehr romantischer Roman der mich sehr nachdenklich gemacht hat.
Von mir 5 Sterne.

Veröffentlicht am 22.07.2019

Schwarzwasser spanend und witzig

Schwarzwasser
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Schwarzwasser, von Andreas Föhr


Inhalt:
Klaus Wartberg wird unter kuriosen Umständen erschossen in seinem Bett aufgefunden. Eine junge verstörte Frau ist, mit dem Revolver in der Hand, im Haus.
Ist ...

Schwarzwasser, von Andreas Föhr


Inhalt:
Klaus Wartberg wird unter kuriosen Umständen erschossen in seinem Bett aufgefunden. Eine junge verstörte Frau ist, mit dem Revolver in der Hand, im Haus.
Ist sie die Täterin?
Kommissar Wallner hat ein ungutes Bauchgefühl und erst recht als sich herausstellt, dass das Opfer seinen Lebenslauf frei erfunden hat und mit sehr gut gefälschten Papieren hier lebte.
Auf der Suche nach der Identität des Toten tun sich immer mehr Geheimnisse und Rätsel auf.

Meine Meinung:
Endlich mal wieder ein Krimi der mich von der ersten bis zur letzten Seite begeistert und ihn seinen Bann gezogen hat.

Ein äußerst intelligent gestalteter Krimi, bei dem es immer wieder neue Spuren und damit auch neue Wendungen gibt. Nichts ist vorhersehbar.

Verschiedene Handlungsstränge werden gekonnt verflochten, führen in die Vergangenheit und von dort wieder in die Gegenwart.

Mit einer Reihe von eigenwilligen und sehr unterschiedlichen ja sogar widersprüchlichen und sehr individuellen Charakteren. Angepasst an den bayerischen Handlungsort.

Die Schreibweise ist absolut klasse. Sehr spannend werden uns immer wieder kleinen Häppchen geliefert so dass es in der Handlung immer weitergeht, es gibt keinen Stillstand.

Als Sahnehäubchen ist ein erfrischender Humor gekonnt eingebaut (OK bei Kreuzner schießt er vielleicht auch ab und zu ein bisschen übers Ziel hinaus.)

Autor:
Andreas Föhr, Jahrgang 1958, gelernter Jurist, arbeitete einige Jahre bei der Rundfunkaufsicht und als Anwalt. Seit 1991 verfasst er erfolgreich Drehbücher für das Fernsehen, mit Schwerpunkt im Bereich Krimi.

Mein Fazit:
Eine exzellente Krimihandlung: verworren, aber nicht verwirrend.
Unglaublich spannend und witzig.
Eine Delikatesse unter den Regionalkrimis und von mir 5 Sterne.