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Veröffentlicht am 01.11.2016

Leider kein typischer Cody McFadyen-Thriller

Die Stille vor dem Tod
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Oh, wie lange haben Fans dieser Reihe auf „Die Stille vor dem Tod“ gewartet. Und wahrscheinlich ist jeder andere „Groupie“ auch so ausgerastet wie ich, als ich erfahren habe, dass es endlich den langersehnten ...

Oh, wie lange haben Fans dieser Reihe auf „Die Stille vor dem Tod“ gewartet. Und wahrscheinlich ist jeder andere „Groupie“ auch so ausgerastet wie ich, als ich erfahren habe, dass es endlich den langersehnten fünften Teil gibt. Den fünften Teil einer sehr gruseligen, unheimlich, mysteriösen, brutalen, aber interessanten und spannenden Welt mit einer ausgesprochen starken Protagonistin. Leider kam die Ernüchterung sehr schnell. Die Bewertungen auf Amazon und anderen Plattformen ließen schlimmes erahnen. Und jetzt – nachdem ich das Buch selbst gelesen habe – muss ich sagen: einige der Kritiken kann ich verstehen und nachvollziehen.

Der Einstieg des Buches war wirklich sehr gut und sehr rasant. Ich hatte eine lockere Hinführung erwartet, die Beschreibung des neuen Falls, das langsame Zusammenkommen aller Teammitglieder. Die alte Zusammenarbeit wieder aufleben lassen und bei den Lesern „Nostalgie“ erzeugen. Kurz hatte ich befürchtet, Probleme zu haben, schließlich ist das Lesen des letzten Teils schon eine Weile her (bei anderen Thriller-Reihen ist es bei mir oft der Fall, dass ich Protagonisten, Zusammenhänge und wichtige Plot Twists vergesse), doch Cody McFadyen hat gekonnt alte Ereignisse geschildert, wichtige Passagen aus den vorherigen Büchern wiederholt und nochmal erklärt, so dass es nicht mal unbedingt notwendig ist, die vier bereits erschienen Bände vorher zu lesen. Dazu kommt, dass die ersten Kapitel wahnsinnig spannend waren. Der Mord an einer Familie ist viel mehr als nur ein einfacher Mord. Der Fall zieht weite Kreise und deckt die Geschehnisse einer Verschwörung auf.

Smoky, die man meiner Meinung nach einfach gerne haben muss, so stark und taff wie sie ist, steht in diesem Buch sehr im Mittelpunkt. Der Fall dagegen leider weniger, so dass aus einem Krimi oder Thriller eher eine Abhandlung von Smokys Persönlichkeit und ihrem Umgang mit Verbrechen und Grauen wird. Auch wenn ich mir von einem McFadyen-Thriller etwas anderes gewünscht hätte, fand ich es doch gelungen. Smoky wirkte in den vorherigen Büchern immer so, als könnte ihr nichts und niemand etwas anhaben. Sie hat so viel schreckliches gesehen und erlebt und trotzdem hat sie immer alles weggesteckt. Diesmal ist es anders. Es wird viel Wert auf ihre Psyche, ihre Gesundheit und ihren Umgang mit sich selbst gelegt. Das typische Cody McFadyen-Gefühl ging dabei dann leider verloren. Ebenso wurden einige Abschnitte mit Zeitungsartikeln oder ähnlichem begonnen, die auf mich sehr langatmig wirkten und mir nach einer Weile die Leselust raubten. Gerne hätte ich die Geschehnisse rund um die Hauptprotagonistin, ihr Team und ihre Familie durch Smokys eigenes Erleben erfahren; nicht durch einen fremden Journalisten. Auch James erlebt in diesem Buch einiges an Grausamkeit. Schade fand ich natürlich – weil James mein Lieblingscharakter ist –, dass seine Geschichte neben Smokys unterging. Sein Schmerz und seine Qualen wurden zu schnell abgehandelt, obwohl viel Raum dafür gewesen wäre.

Bemängelt wurde auch oft unlogische und realitätsferne Ereignissen (zum Beispiel der Bau eines unterirdischen Hangars oder die doch eher mäßige "Auflösung" des Falls). Auch ich hatte oft den Gedanken „Wie soll das überhaupt gehen?“, aber das ist künstlerische und kreative Freiheit, die ich jedem Autor, auch Cody McFadyen, und jedem Buchgenre, auch Thrillern, zugestehe. Ich habe selten einen von vorne bis hinten logischen und realitätsnahen Thriller gelesen.

Gestört hat mich dagegen, dass ich nach 480 Seiten das Gefühl hatte, nichts erfahren zu haben. Viel zu viele Fragen wurden aufgeworfen, Fragen bezüglich der CIA, der Mörderstraße und und und. „Die Stille vor dem Tod“ wirkte für mich eher wie der Auftakt bzw. die Einführung zu einem anderen Buch. Auch das Verhör des Täters und das Ende lassen darauf schließen, dass der Fall im nächsten Werk des Autors weitergeführt wird. Bleibt zu hoffen, dass die vielen offenen Fragen dann endlich beantwortet werden.

Cody McFadyens Schreibstil hat mir – wie immer – sehr gut gefallen. Ich mag die Schilderungen von brutalen Szenen, von Horror, von Schreckmomenten. Er ist ein toller Autor, der sein Handwerk versteht und mit Sprache umgehen kann. Er schafft es, Tempo und Spannung zu erzeugen, seine Leser zu fesseln und bei ihnen Mitgefühl für seine Figuren hervorzurufen. Das hat man auch bei diesem Werk wieder gemerkt, auch wenn es einige langatmige Stellen gab.

Die Gestaltung des Buches finde ich sehr schön. Zum einen passt es sich sehr gut an seine Vorgänger an, zum anderen finde ich das Cover perfekt für einen Thriller.

Fazit
Trotz der vielen Kritik ist „Die Stille vor dem Tod“ ein gutes Buch, aber leider kein wirklicher McFadyen, was für viele Fans wohl das Hauptproblem darstellt. Die typischen Thriller-Momente haben hier leider gefehlt, aber ich fand den Einblick in Smokys Psyche und ihr Seelenleben nach den ersten vier Büchern doch sehr interessant. Trotz einiger genannten Schwächen hat mir das Buch doch ganz gut gefallen. Bombastisch wie die vier anderen Teile war es allerdings nicht; es kommt nicht an seine Vorgänger heran. Da hatte wohl nicht nur ich einfach mehr erwartet. Daher vergebe ich für den fünften Teil der Smoky Barrett Reihe 3,5 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Figuren
  • Handlung
  • Schreibstil
Veröffentlicht am 03.10.2016

Wen der Rabe ruft

Wen der Rabe ruft
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Wie oft hatte ich dieses Buch in der Hand und wie lange bin ich um diese Reihe herumgeschlichen, unentschlossen, ob ich sie lesen sollte und ob mich der Fantasy-Anteil nicht doch überfordert wird. Endlich ...

Wie oft hatte ich dieses Buch in der Hand und wie lange bin ich um diese Reihe herumgeschlichen, unentschlossen, ob ich sie lesen sollte und ob mich der Fantasy-Anteil nicht doch überfordert wird. Endlich habe ich es mir gekauft, gelesen und ich muss sagen: Es ist ein tolles Werk einer tollen Schriftstellerin, doch trotzdem wurden meine Erwartungen ein wenig enttäuscht.

Was mir ziemlich gut gefallen hat, war der Schreibstil. Das Buch lässt sich leicht und locker durchlesen; die verwendete Sprache fand ich angenehm, deswegen wird es auch sicher weder der letzte Teil der Reihe sein, den ich lese, noch das letzte Buch von Maggie Stiefvater sein, das bei mir einzeihen wird. Ich mochte die Beschreibung der Charaktere sehr. Die Figuren wirkten dadurch sehr realitätsnah, sehr echt und haben so der Geschichte auch einiges an Präsenz und "Fühlbarkeit" geschenkt. Gansey und Blue – und ihre Chemie – fand ich dabei am ansprechendsten und die am meisten ausgereiften und durchdachten Charaktere.

Natürlich bin ich mit relativ hohen Erwartungen an das Buch herangegangen – schließlich sind Maggie Stiefvaters Bücher in aller Munde, hochgelobt und oft weiterempfohlen. Und vielleicht war das auch mein Fehler. Mir passiert es oft, dass Bücher, die von jedem gelesen werden, über die man viel hört und die sehr oft sehr gelobt werden, in mir eine Erwartung entfachen, der sie letzten Endes nicht standhalten können.

Mein größter Kritikpunkt ist die Langatmigkeit und das Fehlen der Handlung etwa ab der Mitte des Buches. Ich habe mich nicht wirklich gelangweilt, doch mir fehlte die Spannung. Die Story konnte mich nicht wirklich packen. Trotz der guten Charaktere, trotz des tollen Schreibstils und trotz des phänomenalen Settings, das die Autorin geschaffen hat. Außerdem hatte ich auch mehr von der Blue-Gansey-Liebesgeschichte erhofft. Klar, Blue hat Angst, Gansey mit einem Kuss zu töten, aber der Klappentext hat mir Hoffnung gemacht, dass zwischen den beiden etwas passieren würde – auch diese Nebenstory kam mir ein bisschen zu kurz. Daher liegen diesbezüglich meine größte Hoffnung auf dem zweiten Band.

Das Cover gefällt mir dagegen sehr gut. Die Gestaltung wirkt harmonisch und macht Freude beim Ansehen. Auf jeden Fall ein toller Blickfang.

Fazit
Alles in allem ist "Wen der Rabe ruft" eine tolle Geschichte, die interessant ist und einiges an Potenzial für die weiteren Bände zu bieten hat. Mir persönlich hat die Spannung stellenweise gefehlt, doch trotzdem empfinde ich das Buch als einen guten Auftakt für eine tolle Fantasy-Reihe.

Veröffentlicht am 03.10.2016

Omi

Omi
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Ich würde mich jetzt nicht gerade als Stephen King Fan bezeichnen, aber als ich vor ein paar Jahren "Friedhof der Kuscheltiere" gelesen habe, hat mich das Buch schon sehr umgehauen. Deswegen war ich auch ...


Ich würde mich jetzt nicht gerade als Stephen King Fan bezeichnen, aber als ich vor ein paar Jahren "Friedhof der Kuscheltiere" gelesen habe, hat mich das Buch schon sehr umgehauen. Deswegen war ich auch so gespannt auf die Kurzgeschichte der Kalenderwoche 18 (die Aktion vom Heyne-Verlag zu "Montag ist King-Tag" verlinke ich euch hier.)

Ich bin vorneweg kein Typ von Kurzgeschichten; ich dachte mir allerdings, dass ich den eShorts von Stephen King einfach mal eine Chance gebe. Und weil ich die Aktion vom Heyne-Verlag wirklich klasse finde. Mir hat auch der "Klappentext" auf Anhieb gut gefallen. Er hat sich vielversprechend und gruselig angehört.

Allerdings war ich von Omi ein wenig enttäuscht. Der Einstieg ist mir zwar sehr leicht gefallen, aber es ist auch anfangs nicht viel passiert, bis Georges Omi stirbt. Auch wenn die Geschichte sehr kurzweilig war, konnte sich bei mir jedoch nicht wirklich Spannung aufbauen. Dafür ist zu wenig passiert und dafür waren mir auch die Charaktere zu distanziert.

Das offene Ende hat mir ganz gut gefallen – ebenso Kings Schreibstil, der einfach einzigartig und unbeschreiblich gut ist.

Leider hat mich Omi inhaltlich nicht ganz überzeugen könnten; das Ende hat jedoch was für sich. Der Schreibstil war King-typisch und daher war ich nicht ganz so enttäuscht von der Kurzgeschichte.

Veröffentlicht am 03.10.2016

Plötzlich Fee (1): Sommernacht

Plötzlich Fee - Sommernacht
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Plötzlich Fee – Sommernacht habe ich mit gemischten Gefühlen beendet. Für mich war es ein typisches Buch mit richtig guter Idee, aber schwacher Ausführung. Ich bin sehr schwer in das Buch hineingekommen; ...

Plötzlich Fee – Sommernacht habe ich mit gemischten Gefühlen beendet. Für mich war es ein typisches Buch mit richtig guter Idee, aber schwacher Ausführung. Ich bin sehr schwer in das Buch hineingekommen; erst ab circa der Hälfte konnte ich mich vollkommen auf die Geschichte und die Figuren einlassen. Das lag vor allem daran, dass Julie Kagawa eine klischeehafte und kitschige Feenwelt aufgebaut hat. Die Welt an sich war definitiv nicht schlecht, aber teilweise doch wirklich so, wie sich jedes Kind Feen, Trolle, Kobolde und was es nicht alles gibt, vorstellt. Für mich persönlich war das einfach zu unoriginell und die Geschichte zu unspannend, vorhersehbar und langweilig – bis wie gesagt etwa zur Hälfte des Buches. Als sich die vier Abenteurer – Meghan, Puck, Ash und Grimalkin – auf den Weg machen um Ethan zu retten und gegen eine Mehrzahl von Gegnern kämpfen müssen, nimmt die Geschichte an Fahrt auf und liefert Spannung, auch wenn die Vorhersehbarkeit sich kaum ändert. Die letzten Seiten des Jugendbuches haben es sogar geschafft, dass ich mich auf den zweiten Teil freue und wissen will, wie es weitergeht. Viele Fragen sind offen geblieben, was einerseits gut für den zweiten Teil ist, aber andererseits hätte man auch nicht so viel auf den zweiten Teil schieben müssen.

Ein weiterer Grund, warum ich mich mit Plötzlich Fee – Sommernacht schwer getan habe, war die Protagonistin Meghan Chase. Am Anfang war mir Meghan sehr sympathisch. Sie hat nicht viele Freunde, wird gemobbt und hat einen Schwarm, der für sie unerreichbar ist. Als dann ihr kleiner Bruder verschwindet, macht sich sofort – mutig und selbstlos – auf den Weg in das Nimmernie, um ihn zu retten und zu seiner Familie zurückzubringen. So weit so gut. Aber sobald sie die Feenwelt betrat, ging mir Meghan Chase einfach nur noch auf die Nerven – eine sehr nervige, besserwisserische, kindische 16-Jährige. Typisch Teenager. Und glaubt mir, es ist gar nicht mal so gut, wenn man die Hauptprotagonistin nicht leiden kann. Sie entscheidet eigenmächtig und unbedacht, obwohl sie mehrere Wesen an ihrer Seite hat, die sich in dieser Welt besser auskennen als sie und ihr sogar Tipps geben, wie sie sich am besten verhalten soll. Sie macht dieselben Fehler andauernd, nur weil sie sich nichts sagen lassen will. Sie ist genervt von ihrem besten Freund, der nur das beste für sie will und sie vor allem warnt, was Gefahr bringt, aber sie fühlt sich hingezogen zu dem Kerl, der zwar wahnsinnig sexy und attraktiv ist, sie aber eigentlich nur töten oder zumindest zu ihrem Feind verschleppen will. An manchen Stellen triefte das Buch nur so von pubertärem Hin und Her, dass ich mich nicht nur ein Mal einfach nicht als Zielgruppe des Jugendbuchs gesehen habe (und so alt bin ich jetzt nun auch wieder nicht!). Ash, Puck und Grimalkin – natürlich auch jeder mit seinen Schwächen – haben Meghans Anwandlungen selbstzerstörerischen, naiven und teils wirklich sinnlosen Handels zumindest teilweise, wenn nicht sogar ganz ausgleichen können.

Der Schreibstil hat mir recht gut gefallen. Er war leicht und flüssig mit einem leichten Teenietouch – was ja auch zur Zielgruppe des Buches passt. Ich hätte mir an der ein oder anderen Stelle eine ausführlichere Beschreibung von Szenen oder Handlungsorten gewünscht, einfach um es mir besser vorstellen zu können. Meiner Meinung nach lebt eine gute Geschichte von gut beschriebenen und durchdachten Schauplätzen, die unsere Fantasie individuell für uns gestaltet. Das Cover hat mich direkt angesprochen; die Design-Idee ist wunderschön, auch wenn ich finde, dass die Umsetzung der Gestaltung ein wenig misslungen ist. Als Mediengestalterin bin da wohl etwas pingelig und kleinlich, aber gerade die Blätter um die Augen wirken wahnsinnig hart und wenig bearbeitet. Aber lassen wir das – wird wohl kaum einem aufgefallen sein ;) Im Schrank sehen die Bände nebeneinander auf jeden Fall wunderschön aus.

Fazit
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Naja, was soll ich sagen? So ganz konnte mich Plötzlich Fee – Sommernacht leider nicht überzeugen. Es blieben viele Fragen offen und auch wenn die Geschichte an Spannung und Handlung zugenommen hat, so hat sie überwiegend wegen der Hauptprotagonistin einiges an Darstellung und Überzeugung eingebußt. Anscheinend bin ich für diese Art von Jugendbuch nicht die richtige Zielgruppe gewesen.

Veröffentlicht am 03.10.2016

Royal Passion

Royal Passion
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Es ist gar nicht mal so einfach, dieses Buch zu rezensieren. Bis zu den ersten 100 Seiten hielt ich es für eine nette Mischung aus der Fernsehserie "The Royals" und der Buchreihe "Shades of Grey" – nicht ...

Es ist gar nicht mal so einfach, dieses Buch zu rezensieren. Bis zu den ersten 100 Seiten hielt ich es für eine nette Mischung aus der Fernsehserie "The Royals" und der Buchreihe "Shades of Grey" – nicht unbedingt neu, aber mit Potenzial. Die junge Amerikanerin Clara schläft mit dem reichen, attraktiven Prinzen Alexander, erst mal nur aus Spaß, dann verliebt sie sich in ihn (jap, definitiv The Royals). Er will ihr ihre Grenzen zeigen, ihr Lust bereiten und laut dem attraktiven Mitglied aus dem Königshaus braucht Clara definitiv jemanden, der sie beherrschen kann (und jap, definitiv Shades of Grey).

Wenn man von ziemlich offensichtlichen Parallelen zu dem genannten Bestseller absieht – er trägt beim Sex ein Shirt, möchte nicht angefasst werden, Clara wird alles zu viel und "trennt" sich von Alexander, als sie begreift, dass er keine glückliche, romantische Beziehung will, er stalkt sie trotzdem weiterhin, Androhung körperlicher Gewalt, die Warnung, dass er gefährlich sei, sein Nachgeben um sie nicht zu verlieren, Safewords, natürlich eine Aufzugszene – frage ich mich wirklich, was da noch großartig anderes bleibt. Genug Gründe also, warum ich mich zwischenzeitlich durch dieses Buch gequält habe.

Klar, dieser royale, außergewöhnliche Touch, der Prinz, der eine besondere sexuelle Vorliebe hat, die Paparazzi und die Tatsache, dass niemand was davon erfahren darf (wieso gab es eigentlich keine Verschwiegenheitserklärung für Anastasia ... ehm ... Clara?) gibt dem Plot einen Hauch dessen, was Shades of Grey nicht hatte. Letzten Endes war diese kleine und feine Besonderheit auch das, weswegen ich das Buch zuende gelesen habe. Die Schwierigkeiten, die eine Beziehung zu einem Royal mit sich bringt, die Selbstzweifel und dass diese Verbindung von den anderen Mitgliedern des Königshauses nicht geduldet wird, hat mich dann doch noch irgendwie packen können.

Bei den Charakteren hat mir die Tiefe gefehlt. Obwohl es in diesem Buch wohl auch nicht um tiefgründige Figuren mit Ecken und Kanten gehen soll, erschienen mir sowohl Clara, als auch Alexander am Anfang des Buches wesentlich mehr und besser ausgearbeitet, als gegen Ende der Geschichte. Vielleicht wird der zweite und dritte Teil die Entwicklung der beiden mehr beleuchten können. Gefehlt haben mir tiefe, überlegte und ausgearbeitete Charaktere trotzdem. Die einzigen beiden Figuren, mit denen ich wirklich warm werden konnte, waren nur Edward und David – beides kleine Nebencharaktere – und daher viel zu wenig.

Der Schreibstil war flüssig und angenehm lesbar, auch wenn mir die teilweise verwendete derbe Sprache irgendwann auf die Nerven ging. Klar, es handelt sich hier nicht um eine romantische, liebevolle Liebesgeschichte, doch trotzdem hätte man sich das ein oder andere Wort auch sparen können.

Das Buchcover hat mir sehr gut gefallen. Die silberne Gestaltung wirkt sehr edel und hebt die royale Seite der Geschichte hervor; in meinem Bücherschrank ist der Buchrücken auf jeden Fall ein Blickfang.

Fazit
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Wer Spaß an Shades of Grey hatte und eine ähnliche Story in einer etwas anderen Aufmachung lesen will oder wer Shades of Grey noch nicht gelesen hat, dem sei dieses Buch auf jeden Fall zu empfehlen. Allen anderen werden die Parallelen zu oben genanntem Buch schnell auffallen. Wer allerdings auf der Suche nach einer neuen Geschichte, neuen Geheimnissen und neuen Dämonen bei Charakteren ist (oder wem SoG einfach nicht gefallen hat), der wird – ähnlich wie ich – enttäuscht zurückgelassen. Ich bin mir unsicher, ob ich mir die weiteren Teile kaufen werde.