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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.07.2019

ein bunter Teppich der vielfältigen Familienbande zwischen deutschen und englischen Adelskreisen

Coburg Darmstadt Windsor
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Das Buch beginnt mit Auguste von Sachsen-Coburg-Saalfeld, der Großmutter des Ehemannes der Königin Victoria, Alfred und endet mit dem tragischen Ende der Zarin Alexandra, Enkelin von Königin Victoria. ...

Das Buch beginnt mit Auguste von Sachsen-Coburg-Saalfeld, der Großmutter des Ehemannes der Königin Victoria, Alfred und endet mit dem tragischen Ende der Zarin Alexandra, Enkelin von Königin Victoria. Dazwischen liegt viel Liebe, Leid, politisches Kalkül und tragische Todesfälle einer über den ganzen Kontinent verstreuten deutsch-englischen Adelsfamilie.
Ich habe das Buch mit Begeisterung gelesen. Das hatte verschiedene Gründe. Ein Hauptgrund war ganz sicher, die lebendige und systematische Darstellung der Familiengeschichte durch den Autor. Da er die Protagonisten überwiegend selbst zu Wort kommen oder Zeitzeugen berichten lässt, hatte ich immer das Gefühl, ich sei mittendrin. Dann beschränkt sich der Autor jeweils auf die Lebensgeschichte eines Familienangehörigen , so dass er sich nicht verzettelt und ich als Leser einigermaßen den Überblick behalte, was nicht ganz so einfach ist, bei einer so großen und weit verzweigten Familie. Was mir zudem sehr gut gefallen hat, war, dass oft ein Bild der jeweils geschilderten Person beigefügt war. Das hat die Geschichte für mich noch persönlicher gemacht.
Das Buch bekommt von mir eine uneingeschränkte Leseempfehlung, nicht nur für historisch interessierte Leser, sondern auch für Leser, die sich einfach gut unterhalten lassen wollen.

Veröffentlicht am 24.07.2019

Verwirrende Suche nach dem Täter und einem Mordmotiv

Tod in Porto
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Das Team um Inspector Fonseca aus Porto befindet sich gedanklich schon im Urlaub, als sie zum Schauplatz eines Mordes gerufen wird . Ein Mann wurde erschossen - vermutlich Brasilianer - , was nichts Gutes ...

Das Team um Inspector Fonseca aus Porto befindet sich gedanklich schon im Urlaub, als sie zum Schauplatz eines Mordes gerufen wird . Ein Mann wurde erschossen - vermutlich Brasilianer - , was nichts Gutes verheißt. Drogenhandel, Geldwäsche oder einfach nur Rache ? Kein Motiv scheint so richtig zu passen. Weitere Opfer sind möglicherweise unvermeidlich . Das will aber Fonseca will auf jeden Fall verhindern und legt sich mit Gegnern an, die alle Fäden in der Hand zu halten scheinen.
Bei dem Buch handelt es sich um einen klassischen Krimi, bei dem der Autor gekonnt die portugiesischen Besonderheiten in die Ereignisse einfließen lässt. So erfährt der Leser etwas über das Verhältnis der Portugiesen zu ihrer ehemaligen Kolonie Brasilien und den dort herrschenden sozialen Verhältnissen. Auch das Thema Korruption klingt immer wieder an. Der Fall selbst hat mehrere Handlungsstränge und bietet verschiedene scheinbare Lösungen an. Gemeinsam mit Inspector Fonseca und seinen Kollegen habe ich versucht, die richtige Spur zu finden und bin immer wieder in die Irre geführt worden. Die Auflösung selbst war überraschend und hat mich vollkommen überzeugt. Ich fand das Ende gerecht, wenn auch nicht im juristischen Sinne. In meinen Augen bietet das Buch aufs beste gelungene Krimiunterhaltung.

Veröffentlicht am 14.07.2019

ein fast perfekter Mord

Am Ende der Schmerz
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Obwohl bereits einige Zeit verstrichen ist, hat Andrea nicht den Weg zurück zu ihrer Arbeit als Profilerin gefunden. Da erhält Greg einen verstörenden Anruf von der Verwandtschaft in Bielefeld. Gregs Cousin ...

Obwohl bereits einige Zeit verstrichen ist, hat Andrea nicht den Weg zurück zu ihrer Arbeit als Profilerin gefunden. Da erhält Greg einen verstörenden Anruf von der Verwandtschaft in Bielefeld. Gregs Cousin Matthias wurde verhaftet. Er soll seine schwangere Frau und die beiden gemeinsamen Kinder ermordet haben. Greg bittet Andrea, sich des Falles anzunehmen. Trotz innerer Widerstände stimmt Andrea zu und die Familie reist nach Bielefeld. Tatsächlich akzeptiert der deutsche Kommissar nach einigem Zögern Andreas Mithilfe, obwohl oder gerade weil alle Beweise für Matthias als Mörder sprechen. Andrea gelingt es ein zutreffendes Täterprofil zu erstellen. Als Andrea versucht fehlende Beweise für ihre Theorie zu finden, gerät sie in tödliche Gefahr.
Dieses Mal beginnt der Krimi eher verhalten mit einem leichten Unterton der Melancholie. Das Leben im Hause Thornton geht seinen geregelten Gang, aber Andrea fehlt ihre frühere Arbeit, auch wenn sie sich das nicht eingestehen kann. Als sie Greg bittet, seinen Cousin zu entlasten, ist sie zuerst ablehnend und stürzt sich dann aber so in die Arbeit, dass sie alle Vorsicht außer acht lässt und nichts mehr außer dem Fall wahrnimmt. Mir dieses Mal das direkte Duell zwischen Andrea und dem Täter gefallen ; das gegenseitige Abtasten und Taktieren. Das Ende hat mich völlig überzeugt und ließ mich mit einem Gefühl der Zufriedenheit zurück. Dieser Fall war für mich der bisher beste, wenn auch nicht spektakulärste Fall, weil er Andreas persönliche Entwicklung thematisiert und mich die unmittelbare Konfrontation mit dem personifiziertem Bösen - übrigens sehr überzeugend dargestellt - gefesselt hat.

Veröffentlicht am 07.07.2019

Showdown Licht gegen Dunkelheit

Die Geschichte der Lilia Joerdis van Luzien / Elbenschwur
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Lilia steht weiterhin vor der schweren Aufgabe den Dämonfürst zu töten. Unterstützung erhofft sie sich von den wenigen Elben die noch auf der Erde sind. Doch sie wird bitter enttäuscht. Die Elben lehnen ...

Lilia steht weiterhin vor der schweren Aufgabe den Dämonfürst zu töten. Unterstützung erhofft sie sich von den wenigen Elben die noch auf der Erde sind. Doch sie wird bitter enttäuscht. Die Elben lehnen die Autorität Lilias ab, da sie eine Halbelbe nicht als ebenbürtig anerkennen. Sie vergessen dabei, dass Lilia ihre einzige Hoffnung ist, die Herrschaft des Bösen zu beenden und ihnen die Möglichkeit zu geben, die Erde zu verlassen. Elben können nicht unter der Erde kämpfen und der Damonfürst sammelt seine Heerscharen in den unterirdischen Gängen und Verliesen von London. Wohlwissend, dass es ihren Tod bedeuten kann, stellt sich Lilia zusammen mit ihrer großen Liebe Alexis der übermenschlichen Aufgabe.
Das Buch hat mich schnell in seinen Bann gezogen. Gemeinsam mit Lilia war ich bereit, den Kampf gegen den Dämonfürst aufzunehmen. Wer hätte gedacht, dass die größte Enttäuschung und Niederlage aus den Reihen der Elben selbst kommt. Wieder habe ich bewundert, wie sich Lilia einer Aufgabe stellt, die auf den ersten Blick nicht bewältigt werden kann. Doch die Liebe zu Alexis und die unverbrüchliche Freundschaft zu den Halbelben Fingall und Lyall und Lilias unerschütterliche Treue zu r Elbe Elin bilden ein belastbares Band, das Hoffnung gibt, dass Lilia vielleicht doch Erfolg haben könnte. Die Kämpfe gegen die dämonischen Heerscharen sind sehr anschaulich beschrieben und ich war mehrmals froh, dass ich die Erzählung zwar hautnah miterleben konnte, aber nicht riechen. Das Ende ist versöhnlich. Für mich war das Buch ein tolles Leseerlebnis und ein gutes Beispiel für moderne urbane Fantasy.

Veröffentlicht am 30.06.2019

Jugend in Zeiten der Unmenschlichkeit

Wo die Freiheit wächst
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Die 16jährige Lene lebt 1942 mit ihrer Mutter und drei Geschwistern in Köln. Der 14jährige Bruder Kalli ist begeisterter Hitleranhänger. Lenes älterer Bruder Franz kämpft an der Ostfront. Lenes beste Freundin ...

Die 16jährige Lene lebt 1942 mit ihrer Mutter und drei Geschwistern in Köln. Der 14jährige Bruder Kalli ist begeisterter Hitleranhänger. Lenes älterer Bruder Franz kämpft an der Ostfront. Lenes beste Freundin Rosi ist mit der Mutter und dem kleinem Bruder aus dem Kölner Bombenhagel aufs Land geflohen. Lene trifft zufällig Erich, einen ehemaligen Nachbarsjungen, wieder. Aus Freundschaft wird die erste große Liebe. Lene lernt durch Erich dessen Freunde, die sich Edelweißpiraten nennen und sich nicht der Gleichmacherei der Hitlerjugend unterordnen wollen, kennen. Das kann lebensgefährlich werden in einer Diktatur, die keine Abweichler duldet.
Der Autor hat für seine Erzählung die Stilform des Briefromans gewählt und er hätte keine bessere nehmen können. Der Großteil der Briefe stammen von Lene, die vor allem Rosi und Franz von den täglichen Begebenheiten ihres Lebens in Köln berichtet und damit auch von verbrachten Nächten im Schutzkeller, den Zerstörungen, Entbehrungen und dem Verschwinden jüdischer Mitbürgern. Franz schildert sein Leben an der Front und Rosi wie es ist als Flüchtling im eigenen Land. Durch die Briefe hatte ich immer das Gefühl , der Briefeschreiber schüttet mir persönlich sein Herz aus und gab mir das Gefühl nicht nur Zuschauer, sondern Beteiligte zu sein. Was habe ich mit Lene um ihren Bruder Franz gebangt und ihren Ärger über ihren hitlertreuen Bruder verstanden. Aber ich hätte ihr auch gerne gesagt, sie solle vorsichtig sein, mit dem, was sie schreibt und ihren Erich ganz fest halten.
Das Buch hat mich sehr berührt und ich fand es zugleich spannend. Bis zu diesem Buch waren mir die Edelweißpiraten unbekannt und ich finde es wichtig, dass an sie erinnert wird. Auch wenn sie nicht so politisch waren wie andere Gruppierungen, haben sie Widerstand im kleinen geleistet und all zu oft einen hohen Preis dafür bezahlt.