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Veröffentlicht am 24.07.2019

Geheimnisvoller Roman mit viel psychologischer Spannung

Das Haus am Rand der Klippen
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Die Schriftstellerin Elle Fielding hat sich einen Traum erfüllt und aus einem alten Cottage ihr Traumhaus auf den Klippen gemacht. Ganz oben gibt es ihr geliebtes, fast gläsernes Schreibzimmer mit einer ...

Die Schriftstellerin Elle Fielding hat sich einen Traum erfüllt und aus einem alten Cottage ihr Traumhaus auf den Klippen gemacht. Ganz oben gibt es ihr geliebtes, fast gläsernes Schreibzimmer mit einer tollen Aussicht aufs Meer.
Ihr erstes Buch war ein Bestseller und auch für ein zweites Buch hat sei einen Verlagsvertrag. Ihr Leben könnte also perfekt sein, ist es aber nicht. Ihre Ehe ist zerbrochen, die finanziellen Belastungen sind hoch und der Abgabetermin für das neue Buch ist schon bedrohlich nahe. Allerdings hat sie noch nichts geschrieben und steht massiv unter Druck.
Während einer Frankreich-Reise hat sie ihr Haus über Airbnb vermietet. Nach ihrer Rückkehr häufen sich plötzlich die Merkwürdigkeiten. Es sind nur Kleinigkeiten wie ein beschädigter Briefbeschwerer, eine verschwundene Brosche und das Wort Lügnerin, das als Schmiererei in ihren Büchern und am Schreibtisch auftaucht.
Elle verdächtigt zunächst die Airbnb-Mieterin, deren Account dort plötzlich verschwunden ist.
Was geht in ihrem Haus und in ihrem Leben vor?

Ellas Geschichte hat an meinen Nerven gezerrt, genau so wie an ihren.
Lucy Clarke schafft in dieser Geschichte eine ganz besondere Atmosphäre.
Ellas Nervenanspannung, ihre Ängste und der psychische Druck sind bei mir angekommen und waren nachvollziehbar. Sie leidet unter Schlaflosigkeit und einer Schreibblockade. Doch wenn sie ihr neues Buch nicht termingerecht fertig stellt, wird sie alles verlieren. Der Druck wird von Tag zu Tag höher und die merkwürdigen Ereignisse hören auch nicht auf.
Auf Facebook "spielt" sie allerdings die erfolgreiche Autorin und lässt ihre Fans an ihrem Leben teilhaben. Die Autorin zeigt hier eindrucksvoll, wie Elle als Autorin die sozialen Medien gut als Marketing-Instrument benutzt, sich aber auch zum "gläsernen Menschen" macht und welche Risiken das nach sich ziehen kann. Nach einer Weile hatte ich so ziemlich jeden im Verdacht. Ob es der unfreundliche Sohn der Nachbarn oder die Damen aus dem Buchclub waren, alle waren für mich verdächtig, aber ich konnte kein Motiv erkennen.
Zwischendurch gibt es Rückblicke in Ellas Vergangenheit als Studentin und auch hier gab es mögliche Verdächtige.
Dazu gibt es Einblicke in die Gedanken der Person, die in Elles Haus war, aber ich konnte auch daraus keine Schlüsse auf die Person ziehen. Klar ist nur, dass da jemand ein perfides Spiel mit ihr treibt.
Nach und nach offenbart sich, dass Elle ein Geheimnis hat, in dem die Ereignisse begründet liegen können.
Auch durch das toll und detailreich beschriebene Setting des ziemlich einsamen Hauses auf den Klippen war die Stimmung sehr bedrückend. Die Grenze zwischen Realität und Fiktion verschwimmt immer mehr und bald zweifelte ich auch an Elle und ob sie das wirklich alles real erlebt.
Was sich dann am Ende als Auflösung offenbart, hatte ich so nicht erwartet.
Lucy Clarke gelingt nach vielen falschen Fährten am Ende eine Überraschung und sie löst alle Fäden auf und alle Fragen werden geklärt.

Dieser geheimnisvolle Roman war für mich psychologische Spannung pur und er hat mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt. Ich war gebannt im Sog der Geschichte und zu jedem Zeitpunkt bestens unterhalten!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.com

Veröffentlicht am 23.07.2019

Fesselnd, bewegend, spannend - eine tolle Mischung!

Am dunkelsten Tag
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In einem Einkaufszentrum in Portland findet ein Amoklauf statt. Drei jugendliche Täter schießen wild um sich, offenbar entschlossen, so viele Menschen wie möglich zu töten. Simone Knox ist mit zwei Freundinnen ...

In einem Einkaufszentrum in Portland findet ein Amoklauf statt. Drei jugendliche Täter schießen wild um sich, offenbar entschlossen, so viele Menschen wie möglich zu töten. Simone Knox ist mit zwei Freundinnen im Kino. Während sie die Toilette aufsucht beginnt die Schießerei. Als sie zurück in den Kinosaal möchte, bemerkt sie die Vorgänge, geht zurück in den Waschraum, versteckt sich und wählt den Notruf.
Reed jobbt im Einkaufszentrum und es gelingt ihm, einen kleinen Jungen, der seine Mutter nicht mehr findet, zu retten.
Die Polizistin Essie McVee ist mit ihrem Partner als erste vor Ort und es gelingt ihr, einen der Täter im Kino zu stellen und zu erschießen. Auch die anderen beiden Täter können von der Polizei unschädlich gemacht werden.
Jahre später beginnt eine Mordserie, die es offenbar auf die Überlebenden des Massakers abgesehen hat.
Wer mordet da und warum?
Simone, Reed und auch Essie sind offenbar auch in Gefahr!

Nora Roberts hat sich in ihrem neuen Roman dem Thema Amoklauf gewidmet, dass ja leider in den USA recht oft ein Thema ist.
Im Focus der Geschichte stehen Simone, Reed und auch Essie.
Simone wird gelobt für ihr umsichtiges Verhalten. Sie selbst kämpft jedoch mit Schuldgefühlen, weil sie nicht bei ihren Freundinnen im Kinosaal war.
Auch Reed erhält Anerkennung, weil er ein Kleinkind gerettet hat.
Essie weiß, dass sie sich als Polizistin völlig korrekt verhalten hat, aber sie hat einen Menschen getötet.
Nach dem Amoklauf spricht sie mit Reed, der später ihretwegen auch Polizist wird und einige Jahre später sogar ihr Partner bei der Polizei.

In einem Handlungsstrang erleben wir, wie die neuerlichen Morde geplant und umgesetzt werden. Auch Täter und Motiv werden schnell klar. Und so verfolgen wir als Leser genau wie das FBI die Spur des Täters.
Obwohl schon einiges klar ist, hat mich dieser Teil sehr gefesselt, denn längst ist nicht klar, ob all die perfiden Pläne aufgehen. Bald wird auch klar, dass das Hauptziel zum Höhepunkt Reed und evtl. auch Simone ist.

Im anderen Handlungsstrang geht es hauptsächlich um die Verarbeitung des Amoklaufs durch die Überlebenden.
Reed hilft sich durch seinen Job als Polizist und wird dabei von Essie unterstützt. Als klar wird, wer da erneut mordet, nehmen beide sich vor, niemals Ruhe zu geben, bis der Täter gefasst ist.
Simones Geschichte ist mir sehr nahe gegangen, denn sie kommt mit ihrem Leben gar nicht klar. Sie lässt sich von ihrer Familie zu einem Weg zwingen, den sie eigentlich gar nicht gehen will. Erst ihre Großmutter LiLi erkennt, dass Simone ihre künstlerische Ader helfen kann und motiviert sie, zu ihr auf eine kleine Insel zu kommen und sich in ihrer Kunst auszuleben.
Auf dieser Insel trifft sie dann auch Reed wieder, der dort Polizeichef wird. Es war dann sicherlich ein bisschen vorhersehbar, dass sich zwischen den beiden eine Romanze entwickeln würde. Aber Nora Roberts baut diese Liebesgeschichte sehr dezent und glaubhaft in das gesamte Geschehen ein, so dass sie diese bereichert.
LiLi war meine Lieblingsfigur in der Geschichte. Diese lebensfrohe und sehr lebenskluge alte Dame hat ein Gespür für Menschen und ihre Bedürfnisse. Ihr Verhalten war einfach toll und sie wusste immer, was zu tun ist. Dabei ist sie selbst ein bisschen „abgedreht“, Malerin und nicht abgeneigt gegenüber allem, was das Leben bunt macht.

Diese Geschichte hat mich sehr bewegt, denn ich kann und mag mir gar nicht vorstellen, wie es einem geht, wenn man so einen Amoklauf miterleben muss und dabei auch noch Menschen verliert, die man liebt.
Ich empfand die Schilderungen der vielen unterschiedlichen Emotionen sehr glaubhaft und ich fühlte mich den Protagonisten nahe.
Die Wechsel zwischen „Gut und Böse“ waren ausgewogen und der Spannungsbogen gleichbleibend hoch.
Die Liebesgeschichte passt gut ins Gesamtbild und hält sich dezent im Hintergrund, so dass sie die Geschichte perfekt ergänzt.
Neben all den emotionalen und spannenden Momenten gibt es auch viele humorvolle Situationen, die zur Auflockerung beitragen.
Ein großer Showdown und ein Epilog, ein Jahr später, schließen die Story perfekt ab.

Dieser sehr fesselnde und bewegende Roman bietet wirklich spannende Lesestunden und hat mich völlig überzeugt und begeistert!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.com

Veröffentlicht am 20.07.2019

Großartige und komplexe Familiengeschichte mit historischem Hintergrund

Die Rosengärtnerin
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Die Journalistin Ella erhält überraschend die Nachricht, dass Baronin Jeanne de Cremont ihr ein großes Anwesen an der Loire vererbt hat. Bedingung ist aber, dass Ella ein Jahr dort leben muss bevor das ...

Die Journalistin Ella erhält überraschend die Nachricht, dass Baronin Jeanne de Cremont ihr ein großes Anwesen an der Loire vererbt hat. Bedingung ist aber, dass Ella ein Jahr dort leben muss bevor das Anwesen endgültig in ihren Besitz übergeht. Ella hat keine Ahnung, wer ihre Gönnerin ist, aber sie nimmt die Herausforderung an und nutzt diese Chance, ihr Leben zu ändern.
Vor Ort trifft sie auf nette Menschen und erfährt, dass die Unterhaltskosten für das Anwesen für ihr "Probejahr" gesichert sind, allerdings kein Geld für dringend notwendige Sanierungen vorhanden ist.
Im zweiten Handlungsstrang, beginnend im Jahr 1942, lernen wir Jeanne als junges Mädchen kennen. Sie lebt an der Loire in einer von Deutschen besetzten Gegend. Sie hilft auf einem Weingut und kümmert sich dort auch um die Rosenstöcke. Der Sohn des Winzers ist ihr bester Freund. Als sie auch im Widerstand gegen die Deutschen mithilft und die Lage gefährlich wird, entschließt sie sich, als Fremdarbeitern nach Deutschland zu gehen. Sie landet auf einem Bauernhof in Ostfriesland, wo sie gut aufgenommen wird. Als sie sich in den verheirateten Gutsbesitzer verliebt, beginnt für sie eine schöne Zeit, die allerdings mit einer schicksalhaften Entscheidung endet.

Sylvia Lott verknüpft in diesem Roman ein Stück Zeitgeschichte mit einer Familiengeschichte.
In der Gegenwart beginnt Ella zu recherchieren, wer Jeanne war und warum sie als Erbin ausgewählt wurde. Durch Briefe, die sie in Jeannes Schreibtisch entdeckt, findet sie bald heraus, welche Verbindung zwischen ihr und Jeanne besteht. Diese Briefe sind immer wieder zwischendurch eingeschoben, zum Beginn der Kapitel, die aus Jeannes Sicht erzählt werden.
Jeanne wurde in den 1950er Jahren eine berühmte Chanson-Sängerin und komponierte und textete ihre Lieder selbst. Auch auf den alten Notenblättern finden sich Hinweise auf Jeannes Lebensgeschichte.
Und so nimmt Ella sich vor, alles lückenlos zu recherchieren und Jeannes Biographie zu schreiben.

Jeannes Geschichte und ihr Schicksal zu verfolgen war für mich sehr fesselnd. Das Schicksal der sogenannten "Fremdarbeiter" in der Nazizeit und dessen Folgen war mir so detailliert nicht geläufig. Daher hat mir der Roman auch noch ein Stück Zeitgeschichte näher gebracht.
Aber auch Jeannes Leben nach dem Krieg, als sie in ihre Heimat zurückkehren konnte, hat mich bewegt und auch sehr berührt, denn dass sie damals scheinbar freiwillig ins Land des Feindes ging, wurde von einigen ihrer Landsleute als Verrat angesehen.

Aber auch Ellas Geschichte in der Gegenwart ist spannend. Denn neben ihren Recherchen muss sie sich als neue Besitzerin des Anwesens behaupten. Sie wird kreativ, lädt Freunde und Künstler ein, die frischen Wind in das kleine Dorf bringen. Dadurch entsteht eine tolle Gemeinschaft, die sich zum Ziel setzt, das Anwesen und alles was dazu gehört, zu erhalten.
Auch die Liebe tritt unerwartet in Ellas Leben und plötzlich sieht sie neue Perspektiven in ihrem Leben.

Mit viel Liebe zum Detail erzählt Sylvia Lott die Geschichte zweier starker Frauen. In diesem Roman sind beide Handlungsstränge gleichermaßen fesselnd und auf ihre Art auch bewegend.
Der Schreibstil ist gefühlvoll und bildhaft. Die fiktiven Örtlichkeiten beschreibt die Autorin, die sich dafür von realen Orten inspirieren ließ, sehr anschaulich, so dass ich mich als stille Beobachterin vor Ort fühlte.
In ihrem Nachwort beschreibt sie ihre umfangreichen Recherchen, sowohl zur Historie als auch zu den Orten und gibt damit noch einige interessante Informationen.

Diese großartige und komplexe Familiengeschichte mit historischem Hintergrund war spannend, fesselnd und auch sehr unterhaltsam.
Warum sie "Die Rosengärtnerin" heißt, findet man beim Lesen schnell heraus und nicht nur deshalb gebe ich gerne eine uneingeschränkte Leseempfehlung!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.com

Veröffentlicht am 22.06.2019

Undurchsichtiger Kriminalfall, spannend, fesselnd und unterhaltsam!

Jenseits von schwarz
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Mit „Jenseits von schwarz“ legt Lucie Flebbe den zweiten Teil ihrer Trilogie um die Kommissarin Eddie Beelitz vor.
Die alleinerziehende Eddie arbeitet in Teilzeit und ihr Teamchef Adrian teilt ihr mittlerweile ...

Mit „Jenseits von schwarz“ legt Lucie Flebbe den zweiten Teil ihrer Trilogie um die Kommissarin Eddie Beelitz vor.
Die alleinerziehende Eddie arbeitet in Teilzeit und ihr Teamchef Adrian teilt ihr mittlerweile nur noch Sekretärinnen-Arbeit zu, was ihr recht ist. So hat sie pünktlich Feierabend und kann sich um ihre kleine Tochter Lotti kümmern.
Da tritt der ihr bereits wohlbekannte Securitymann Joseph „Jo“ Reinhart alias Zombie wieder auf den Plan, den sie bereits aus ihrem letzten Fall kennt. Zombie beobachtet auf seiner Kontrollrunde vor einer Suchtklinik, wie ein Mann überfallen wird und wird selbst niedergeschlagen, als er eingreifen will. Aber er kann keinen Grund dafür erkennen, es gibt weder einen Einbruch noch ein Opfer. Auch die Polizei findet keine Spuren.
Als Zombie sich am nächsten Abend dort erneut umsieht, wird er angegriffen aber er kann sich befreien und es gibt Tote.
Zombie taucht unter und nimmt Kontakt zu Eddie auf. Eddie glaubt ihm, deckt ihn und verspricht, ihm zu helfen.
Mit Hilfe von Zombies Schwester schleust Eddie ihn in die Klinik ein, damit er vor Ort recherchieren kann. Adrian, Eddies Teamleiter, hat Zombie fast schon vorverurteilt, aber Eddie will die Wahrheit herausfinden.
Was geschah wirklich in der Suchtklinik und warum?

Die Geschichte wird jeweils aus Eddies und Zombies Sicht in der Ich-Form erzählt, was viel Nähe zu beiden bringt und den Leser immer auf dem Laufenden hält. Beide ermitteln getrennt und tauschen sich ab und zu per Nachrichten über das Handy aus.
Es war sehr schön zu erleben, wie sich beide weiter entwickeln.
Eddie hat sich in ihrer neuen Umgebung eingelebt und mit Hilfe ihrer neuen Freundinnen eine Art Netzwerk geschaffen, das sich gegenseitig hilft und unterstützt. Nur in ihrem Beruf bekommt sie, trotz ihres Ermittlungserfolgs im letzten Fall, immer noch wenig Wertschätzung durch ihre männlichen Kollegen. Lediglich die zuständige Staatsanwältin schenkt ihr Vertrauen. Eigentlich ist Eddie ja auch mit ihrem Bürojob zufrieden, aber da es hier um Zombie geht, der verdächtigt wird, ermittelt sie mit Feuereifer und ihrem eigenen Instinkt für Zusammenhänge.
Die Geschichten von Eddie und Zombie verknüpfen sich, da ihre Töchter befreundet sind und so entstehen auch private Kontakte.
Besonders gut gefallen hat mir, dass man Zombie in diesem Teil gut kennenlernt und erfährt, was für ein Mensch tatsächlich hinter der Fassade steckt.

In diesem Krimi thematisiert die Autorin Suchtkrankheiten und auch Missstände in entsprechenden Kliniken und regt so auch zum Nachdenken über diese Themen an.
Der Kriminalfall hängt auch mit diesen Themen zusammen und ist sehr komplex, klug konstruiert und dadurch sehr spannend.
Erst ganz am Ende gelingt es Eddie, Licht ins Dunkel zu bringen und den Fall aufzuklären.

Begeistert hat mich erneut die bildhafte und detailreiche Sprache, die die Autorin verwendet. Dabei verwendet sie auch häufig Umgangssprache für ihre Protagonisten. Das führt zu einem lockeren Schreibstil, der sich gut und flüssig lesen lässt.
Doch dieser Krimi bietet nicht nur Spannung sondern auch viele humorvolle Momente, die die Geschichte auflockern und sehr unterhaltsam machen.
Eddies und Zombies Entwicklung ist gelungen und es macht Spaß sie zu beobachten. Dabei hat die Autorin noch eine Überraschung eingebaut.
Es bleibt spannend, wie es mit beiden weiter geht.

Auch der zweite Teil der Reihe hat mich begeistert und überzeugt. Der Kriminalfall ist undurchsichtig und spannend, die Geschichte insgesamt fesselnd und unterhaltsam und es gibt viele Einblicke in das Privatleben der Protagonisten, was die Story rund macht.
Ich freue mich auf den dritten und letzten Teil mit Eddie und Zombie!


Fazit: 5 von 5 Sternen


© fanti2412.blogspot.com

Veröffentlicht am 20.06.2019

Wunderschöner emotionaler und gefühlvoller Roman!

Brombeerwinter
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Im Mai 2010 erlebt Seattle einen späten Schneesturm, den die Einheimischen „Brombeerwinter“ nennen, weil zu dieser Zeit die Brombeeren bereits blühen.
Die Journalistin Claire erhält von ihrem Chef den ...

Im Mai 2010 erlebt Seattle einen späten Schneesturm, den die Einheimischen „Brombeerwinter“ nennen, weil zu dieser Zeit die Brombeeren bereits blühen.
Die Journalistin Claire erhält von ihrem Chef den Auftrag, darüber einen Artikel zu schreiben, da exakt am gleichen Datum vor 80 Jahren ein solches Naturereignis schon einmal vorgekommen ist.
Claire kommt der Auftrag gerade recht, denn seit sie vor einem Jahr durch einen Unfall ihr ungeborenes Baby verloren hat, lebt sie in ihrer Trauer und auch ihre Ehe leidet sehr unter diesem Verlust.
Sie beginnt zu recherchieren und stößt auf die Geschichte von Vera Ray, deren kleiner Sohn Daniel vor 80 Jahren während dieses Schneesturms verschwand. Das Schicksal des kleinen Daniel berührt Claire sehr und sie macht sich auf Spurensuche nach Daniel und Vera Rays Geschichte.

Die Geschichte wird in 2 Handlungssträngen und auf zwei Zeitebenen erzählt. Claire und auch Vera erzählen in der Ich-Form und die Kapitel sind jeweils entsprechend überschrieben, so dass man die Handlungsstränge gut erkennen kann.
Durch die Erzählweise ist man beiden Frauen sehr nahe und erlebt ihre Gedanken und Emotionen mit.
Veras Geschichte ist sehr berührend, denn sie ist alleinerziehend und lebt in armen Verhältnissen. Sie arbeitet in einem Hotel im Schichtdienst und muss ihren kleinen Sohn manchmal alleine zu Hause lassen, während sie arbeitet. In dieser schicksalhaften Nacht im Mai 1933 verschwindet der 3-jährige Junge und nur sein Teddy liegt auf der Straße im Schnee.
Nach und nach erfahren wir viele Details aus Veras Leben und auch über Daniels Vater. Aber das Verschwinden des kleinen Daniel bleibt rätselhaft.
In der Gegenwart ist Claire gefesselt von ihren Recherchen und der Suche nach Spuren, die das Verschwinden von Daniel aufklären können.
Sie fühlt mit Vera, da ja auch sie selbst ein Kind verloren hat.

Sarah Jio ist hier ein sehr fesselnder und emotionaler Roman gelungen.
Mich haben beide Frauen-Schicksale sehr berührt und gebannt habe ich verfolgt, was im Jahr 1933 mit Vera geschah und erlebt, wie Claire in der Gegenwart während und durch ihre Recherchen ganz langsam ihre Trauer verarbeitet und ihren Blick wieder nach vorne richtet.
Dass sie bei ihren Nachforschungen auf ein Familiengeheimnis stoßen wird, hat sie nicht geahnt, aber das treibt sie noch mehr an.
Das war alles sehr schön und authentisch geschildert und ich habe mit Claire gefiebert, ob sie das Rätsel lösen kann.

Der wunderschöne und gefühlvolle Schreibstil von Sarah Jio hat mich schon in anderen Büchern von ihr begeistert und auch in diesem Roman ist er sehr gelungen. Es war spannend und fesselnd, die Geschichte der beiden Frauen zu verfolgen, die von Liebe, Vertrauen, tiefen Gefühlen und einem alten Familiengeheimnis erzählt und am Ende mit einer großen Überraschung aufwartet.

„Brombeerwinter“ ist ein sehr emotionaler Roman, der dramatische aber auch glückliche und schöne Momente enthält und mich sehr berührt hat!


Fazit: 5 von 5 Sternen


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