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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.08.2019

Spannend, tolle Story!

Suche mich nicht
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Die Story ist ungewöhnlich und beginnt noch recht gemächlich, doch sie nimmt schnell Fahrt auf.
Erst lernen wir Simon und seine Familie kennen. Er ist ein erfolgreicher Finanzberater, arbeitet zusammen ...

Die Story ist ungewöhnlich und beginnt noch recht gemächlich, doch sie nimmt schnell Fahrt auf.
Erst lernen wir Simon und seine Familie kennen. Er ist ein erfolgreicher Finanzberater, arbeitet zusammen mit seiner Schwägerin und seine Frau Ingrid ist Kinderärztin. Sie haben drei Kinder: Sam, Anya und Paige.
Um die älteste Tochter Paige geht es hauptsächlich in diesem Buch, denn sie hat große Probleme. Irgend etwas hat dazu geführt, dass sie sich mit den falschen Leuten eingelassen hat und in die Drogenszene abgerutscht ist. Nachdem sie monatelang verschwunden war, gelingt es Simon, sie in einem Park wieder aufzuspüren. Doch dann kommt es zu einer unschönen Auseinandersetzung zwischen Simon und Paiges Freund und sie rennt wieder weg.
Simon will nicht aufgeben und sucht wieder nach ihr, diesmal intensiver, denn inzwischen ist ein Mord geschehen und niemand weiß, was mit Paige passiert ist …

Der Schreibstil von Harlan Coben ist einfach genial. Absolut mitreißend, stellenweise auch etwas frech-humorvoll und immer wirklich fesselnd und atmosphärisch. Seine Charaktere haben Ecken und Kanten, wirken aber trotzdem liebenswert und sehr authentisch. Außerdem entpuppen sich manche Figuren als überraschend anders, als man zunächst dachte.

Wir tauchen in dieser Story tief ein in einen Sumpf aus Abhängigkeiten, Missbrauch, Unterwerfung, Gier und der Vertuschung alter Geheimnisse. Die Geschichte ist super durchdacht und wartet immer wieder mit Wendungen und neuen Erkenntnissen auf, die man so nicht erwartet hätte.
Sehr schön ist auch, dass die emotionale Seite nicht zu kurz kommt, so dürfen wir vor allem mit Simon mitfiebern und an seinen Gedanken und Gefühlen teilhaben.

Die Morde werden nicht unnötig blutrünstig beschrieben, so dass auch Fans von eher unblutigen Psychothrillern gerne zu diesem Buch greifen dürfen. Ein wirklich spannender und fesselnder Thriller, den ich gerne weiterempfehle!

Veröffentlicht am 14.08.2019

Umfassend und super erklärt ...

Auf die Seele hören
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Nachdem ich jetzt schon viele Bücher zum Thema "selbstbestimmtes Leben" gelesen habe, empfand ich dieses hier wie eine sehr gelungene Zusammenfassung all dessen.
Dr. med. Michael Tischinger ist nicht ...

Nachdem ich jetzt schon viele Bücher zum Thema "selbstbestimmtes Leben" gelesen habe, empfand ich dieses hier wie eine sehr gelungene Zusammenfassung all dessen.
Dr. med. Michael Tischinger ist nicht nur Facharzt für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatische Medizin, sondern auch Diplom Theologe. In seinem Buch lässt er uns auch sehr viel an seinen persönlichen Erfahrungen teilhaben und man fühlt sich direkt gut aufgehoben, da er nicht wie ein allwissender Lehrer auftritt.

Er spricht wirklich alle Themen an, die ich bereits aus anderen Büchern kannte, wie Gelassenheit, die heilende Kraft der Natur, die Verbundenheit von allem oder dass man mit weniger Widerstand weiter kommt im Leben. Seine eigenen Erfahrungen, die Erlebnisse einiger Patienten und allgemeine Wahrheiten verbindet er sehr gelungen mit schönen Zitaten und vielen Übungen.
Michael Tischinger kommt fast gänzlich ohne esoterische Begriffe aus und auch ohne zu sehr ins Religiöse zu gehen, er findet einfach die richtigen Worte, die jeder versteht und unterstreicht dies mit einleuchtenden Beispielen.
So kann man das Buch auch guten Gewissens Menschen empfehlen, für die das Ganze noch eher Neuland ist und die mit Esoterik eigentlich nicht viel zu tun haben.

Besonders gut hat mir auch gefallen, dass das Buch so vielseitig alles Wichtige abdeckt, ohne dass ein Thema unnötig lange behandelt wird und es zu Wiederholungen kommt. Das hat mich in vergleichbaren Büchern oft gestört.

Die Übungen sind eine Einladung zur Entschleunigung, zur Rückkehr zum Wesentlichen, zur Einkehr, zur Ruhe. Sie sind nicht kompliziert und meist auch prima zu Hause in den eigenen vier Wänden praktizierbar - unabhängig von Jahreszeiten und Wetter.

Das Buch war für mich nochmal eine wertvolle Zusammenfassung all dessen, was ich erst einmal theoretisch aus zahlreicher Lektüre mitgenommen habe. Jetzt ist es an der Zeit, das Ganze auch wirklich ernsthaft umzusetzen und in den Alltag zu integrieren. Im Rückblick hätte ich mir viele andere Bücher wohl sparen können, wenn ich gleich auf dieses hier gestoßen wäre, deshalb empfehle ich es gerne wärmstens weiter.

Veröffentlicht am 31.07.2019

Der Wald der Toten ...

Im Wald der Wölfe (Jan-Römer-Krimi 4)
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Eigentlich will Journalist Jan Römer in einer Waldhütte im ehemaligen Grenzgebiet in der Nähe des Rennsteigs nur ein paar Tage in Ruhe ausspannen. Doch dann hämmert plötzlich eine blutüberströmte Frau ...

Eigentlich will Journalist Jan Römer in einer Waldhütte im ehemaligen Grenzgebiet in der Nähe des Rennsteigs nur ein paar Tage in Ruhe ausspannen. Doch dann hämmert plötzlich eine blutüberströmte Frau an seine Tür, die ihm von einer alten ungelösten Verbrechensserie erzählt.
Jans Spürsinn ist sofort geweckt und er beginnt, Nachforschungen anzustellen.

Natürlich braucht er dabei auch wieder die tatkräftige Hilfe seiner Kollegin und Freundin Stefanie Schneider alias "Mütze".
Dass diese kurze Zeit später - nachdem Jan von Unbekannten überfallen wurde - allerdings mit zwei weiteren Personen vor seiner Waldhütte steht, ist ihm zunächst gar nicht so recht. Doch er weiß die Unterstützung bald zu schätzen.
Mit von der Partie ist wieder Boxkumpel Arslan und ein neues Gesicht: Lena, eine Psychologiestudentin.

Gemeinsam ermitteln die vier Freunde und geraten bald selbst in große Gefahr, da sie den Tätern zu nahe kommen. Die Spuren führen in die rechtsextreme Szene, zurück bis zur Zeit des Zweiten Weltkriegs. Doch das kann kaum das einzige Motiv sein ...

Auch der vierte Fall, in dem Jan und Stefanie ermitteln, ist wieder megaspannend.
Der Schreibstil von Linus Geschke ist einfach toll zu lesen, seine Dialoge wirken glaubwürdig, die Protagonisten sind sympathisch und man fiebert gern mit ihnen mit.

Es geht nicht allzu blutig zu, so dass auch zartbesaitete Leser gerne zu diesem Krimi greifen dürfen.

Erschreckend fand ich die Tatsache, dass viele Menschen mehr oder weniger aus Willkür zu so schlimmen Morden fähig sind. Leider sehr lebensnah, wie wahre Begebenheiten immer wieder beweisen.
Am Ende wird es extrem spannend und actionreich. Um eine Person hab ich persönlich sehr getrauert, ein komplettes Happy End dürfen wir leider nicht erwarten - wie im richtigen Leben eben.

Hoffentlich dürfen wir bald Band 5 genießen, ich kann es jetzt schon wieder kaum erwarten.

Veröffentlicht am 31.07.2019

Super gelungene Mischung ...

Opfer
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Ein Journalist, der über eine Journalistin schreibt … und zwar richtig grandios.
Kaum zu glauben, dass dies das erste Buch von Bo Svernström ist, denn es gibt wirklich gar nichts daran auszusetzen.

Der ...

Ein Journalist, der über eine Journalistin schreibt … und zwar richtig grandios.
Kaum zu glauben, dass dies das erste Buch von Bo Svernström ist, denn es gibt wirklich gar nichts daran auszusetzen.

Der Schreibstil ist mitreißend, er liefert immer genau die richtige Menge an Details, damit man mitten in der Story ist. Seine Charaktere wirken sehr glaubwürdig und lebensecht mit Ecken und Kanten und einer regen Gefühlswelt, an der wir Anteil haben dürfen.
Hauptperson ist der 50-jährige Hauptkommissar Carl Edson, zu dem ich gleich einen ganz guten Draht aufbauen konnte. Er ist kein Sonnenscheinchen, aber auch keiner der typischen abgewrackten Ermittlertypen, die den ganzen Tag die Finger nicht von Alkohol oder schlimmeren Dingen lassen können und deprimiert durch die Gegend schlurfen.
Er ist ein geschiedener Mann mit Teenagertochter, der einfach in seinem Leben schon zu viel Schlimmes gesehen hat. Wenn er eine Spur aufgenommen hat, dann ist er hartnäckig, aber er hält sich an den Dienstweg und ist kein Draufgänger. Sein Team besteht aus sehr fähigen Mitarbeitern, die zwar im Umgang nicht einfach sind, aber dafür umso brillanter arbeiten.
Ebenfalls eine wichtige Rolle spielt die Journalistin Alexandra Bengtsson. Sie ist auch geschieden und hat eine Tochter im Teenageralter, was nicht immer einfach ist. Wir erfahren viel über ihre Vergangenheit, den Druck bei der Arbeit und über ihre Familienverhältnisse.

Die Story wird so spannend erzählt, dass man das Buch kaum noch weglegen möchte, aber aufgrund der doch recht hohen Seitenzahl lässt sich das leider nicht vermeiden.
In der ersten Hälfte geht es extrem blutig und grausam zur Sache und die Beschreibung der Foltermorde ist manchmal nichts für schwache Mägen. Doch dann beginnt der zweite Teil und dieser wirkt fast völlig anders: hier liegt der Fokus deutlich auf psychologischer Spannung.
Das Ganze ist also eine sehr stimmige und durchaus überraschende Mischung aus Folterhorror und Psychothriller.
Da es sich bei den Opfern meist um Männer handelt, die selbst schlimmste Verbrechen begangen haben, dürfte sich das Mitleid des Lesers allerdings größtenteils in Grenzen halten, was es wieder ertragbarer macht.

Die Art und Weise, wie der Autor uns diese Geschichte erzählt, ist wirklich etwas besonderes und sorgt für viele Stunden allerbester Leseunterhaltung. Hoffentlich darf Carl Edson weiter ermitteln, ich würde mich über eine Fortsetzung sehr freuen.

Veröffentlicht am 24.07.2019

Sehr emotional ...

Dunkelsommer
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Lelle sucht seit drei Jahren nach seiner Tochter, die er an einer Bushaltestelle abgesetzt hat und die seitdem spurlos verschwunden ist in den Wäldern Nordschwedens. Seine Ehe ist zerbrochen und sein ganzes ...

Lelle sucht seit drei Jahren nach seiner Tochter, die er an einer Bushaltestelle abgesetzt hat und die seitdem spurlos verschwunden ist in den Wäldern Nordschwedens. Seine Ehe ist zerbrochen und sein ganzes Leben widmet er neben dem Beruf als Lehrer nur noch seiner Suche.
Nach der langen Zeit gibt es plötzlich so etwas wie einen Hoffnungsschimmer, doch dieser ist sehr tragisch: ein weiteres Mädchen ist weg. Er kennt sie, denn sie ist eine seiner Schülerinnen. Wird sie wieder auftauchen - und vielleicht auch seine Lina?

Der Schreibstil ist sehr mitreißend und man ist immer direkt mitten im Geschehen. Ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass eine Frau das Buch geschrieben hat, aber ich empfand das Ganze als sehr emotional. Sie legt sehr viel Wert darauf, Lelles Gefühlswelt detailliert offen zu legen. Seine Befindlichkeiten nehmen viel Raum ein in der Story.
Auch Meja, das zweite verschwundene Mädchen, lernen wir sehr gut kennen, mit all ihren Problemen und Sehnsüchten.
Die Charaktere wirken authentisch und es sind einige Sympathieträger dabei.

Die Geschichte an sich wird recht spannend erzählt, geübte Krimileser könnten früh ahnen, wohin es gehen wird. Aber das tut der fesselnden Unterhaltung keinen Abbruch.
Mir hat auch besonders gut das Ende gefallen, nicht ganz wie erhofft, aber sehr stimmig und tröstlich.

Das Buch empfehle ich gerne weiter.