Zum Inhalt:
Die fast 17-jährige Leila zieht mit ihrer Familie von der Hauptstadt Berlin ins ruhige Rügen. Dort betreibt die Familie von nun an die Pension "Bella Vista". Direkt beim ersten Besuch hat Leila ein Ungutes Gefühl und sieht komisch Dinge. Das sich ihre Visionen wiederholen werden, kann sie da noch nicht ahnen. Nachdem Umzug findet sie schnell Anschluss und lernt dazu den heiß begehrtesten Kerl aus ihrer Schule kennen: Lennard. Dazu ist er noch ihr Nachbar, da er mit seinem Vater bei der Bella Vista wohnen. Sofort verfällt Leila Lennards Charme, aber Lennard will nichts von Leila. Sie ist ja nicht sein Typ… Sie ist nicht blond. Was aber wenn ihre Liebe vorherbestimmt ist? Und was bedeuten die Visionen und Träume von Leila.
Meine Meinung (enthält Spoiler):
Das ist der erste Roman einer Dilogie. Dabei ist das Ende aber in sich abgeschlossen, sodass die Fortsetzung nicht zwangsläufig gelesen werden muss.
Das Cover hat mich sofort angesprochen und ich finde es ist sehr schön gestaltet. Es macht Lust auf eine Sommerromanze. Also hier ist keine Sommerromanze zu finden, aber das Cover wirkt mit den Farben danach.
Die Geschichte wird bis auf dem Prolog und das Ende aus Leilas Sicht in der 1. Person erzählt. Dabei ist die Sprache recht jugendlich gehalten. Leila führt sehr viele Dialoge mit sich selbst. Ihr Lieblingsthema: Lennard und ob sie sich auf ihn einlassen soll. Am Anfang fand ich das noch ganz witzig, irgendwann wurden ihre Gedankengänge aber sehr repetitiv: Soll sie mit Lennard schlafen? Nein lieber nicht! Aber er ist so heiß! Und so weiter und so fort. Am Anfang fand ich das noch witzig, aber auf Dauer war es nervig, sodass ich gegen Ende vieles übersprungen habe. Ich habe dabei immer nur geguckt, ob ich irgendwas Wichtiges verpasse. Dann kommt noch dazu, dass sehr viele Wörter und kurze Sätze in Großbuchstaben geschrieben sind. Sowohl in der Erzählung wie auch in der direkten Rede, egal wer am sprechen ist. Das soll wohl die Wörter betonen. Ich persönlich mag das gar nicht. Ich kann selbst meine Betonungen beim Lesen machen, wie sie mir passen und brauche es nicht von der Autorin vorgegeben. Wenn das nur ab und zu wäre, würde ich damit noch leben können, aber es zieht sich durch das ganze Buch. Außerdem benutzt die Autorin öfters Punkte nach einem Wort, um einen Satz abzubrechen und diesen Satz zu betonen. Auch das mag ich nicht und hat mich beim Lesen gestört. Die Geschichte ist unglaublich lang, obwohl an Inhalt zum Teil gar nichts passiert. Wenn alles Überflüssige gekürzt werden würde, wäre das Buch deutlich kürzer. Mir ist bewusst, dass der Stil insgesamt jugendlich sein soll, was ja auch vollkommen hier reinpasst, aber man auch jugendlich Schreiben, ohne die oben erwähnte Punkte zu machen.
Die Visionen/Träume von Leila sind in kursiv geschrieben, damit man sie abgrenzen kann. Das ist ganz hilfreich, da manchmal der Übergang zwischen wachen und träumenden Zustand recht fließend ist.
Die Autorin benutzt keine Kapitel. Abschnitt, mal längere, mal kürzere Abschnitte sind mit Sternchen abgetrennt. Mich hat die fehlenden Kapitel ein bisschen gestört, da ich persönlich eine Kapitelleserin bin. Ich schaue immer bei meinem Reader, wie viele Minuten ein Kapitel noch dauert und entscheide danach, ob ich weiterlese. Das konnte ich hier natürlich nicht machen.
Kommen wir einmal zu den Charakteren. Dabei werde ich nur auf ein paar eingehen können.
Da ist natürlich die Protagonistin Leila. Sie ist recht witzig, kann schnell Freunde machen und recht stur. Sie macht Sport, jedoch nur, damit sie nicht zu dick wird. Nach dem Abitur will sie auf jeden Fall wieder nach Berlin zurück. Am Anfang mochte ich Leila ganz gerne. Sie ist ein junges Mädel, die sich nichts gefallen lässt. Dann kommt aber Lennard. Von nun an richtet sie ihr ganzes Leben nach Lennard und dabei sind die beiden nicht mal zusammen. Mehrfache Neins von Lennard akzeptiert sie nicht. Gut, Lennard verhält sich auch nicht immer dementsprechend. Gefühlt geht es die ganze Zeit um Lennard, Lennard und Lennard. Dabei ist es ihr auch Zwischendurch gar nicht mehr so wichtig, das Geheimnis um ihre Visionen/Träume aufzulösen. Dabei bedrücken sie die Visionen richtig, diese machen sie psychisch richtig fertig. Wenn sie da ein bisschen mehr Gedanken verschwenden würde, wäre ihr vieles auch früher klarer geworden.
Lennard ist der perfekte Typ: Gut in der Schule, heiß, interessant wegen seiner indianischen und deutschen Abstammung, Musiker, also den Typ, die jede haben will. Das er was von Leila will, ist ganz klar, aber er sagt immer nein, bis er irgendwann seine Gründe dazu erklärt. Gleichzeitig will er aber auch nicht, dass Leila was mit anderen Kerlen anfängt. Das mag ich immer überhaupt nicht, das Kerle meinen, dass sie den Frauen/Mädels was vorschreiben können, ohne sich selbst daran zu halten. Bei Lennard habe ich insgesamt gemischte Gefühle.
Leila macht zu Anfang viele Freunde, einer davon ist Kosta. Kosta ist ganz klar ich Leila verknallt. Dabei versucht er trotzdem mit seinen Sprüchen bei jedem Mädel zu landen. Dabei lässt er auch immer wieder doof Sprüche über fettes Essen und dass die Mädels aufpassen müssen, damit sie kein Gewicht zu legen. Kosta ist ganz klar ein Macho, was ich eh nicht mag, aber mit seinen doofen Sprüchen über Dicke, war es für mich definitiv vorbei. Gegen Ende, wenn man denkt, dass er sich doch bessert, verhält er sich wieder total unmöglich. Immerhin lies ihm Leila da mal die Leviten, eine der wenigen coolen Aktionen von ihr.
Die Grundgeschichte finde ich eigentlich ganz gut und spannend. Das Geheimnis um die Visionen ist recht spannend und die Andeutung, dass Seelen wiedergeboren werden. Es passieren echt einige Sachen, die recht gruselig sind. Aber durch alles andere war das Lesen dieses Buches keine große Freude für mich. Ich habe es nur gelesen, weil ich es durch eine Leserunde erhalten habe. Deshalb werde ich die Fortsetzung definitiv nicht weiterlesen.
Wen meine ganzen negativen Punkte nicht stört, da jeder Geschmack unterschiedlich ist, wird sicherlich Freude mit dem Buch haben, da die Geschichte grundsätzlich gut ist. Die anderen Leser hatte ja auch alle mehr Spaß als ich.
Nichts desto trotz danke ich der Autorin für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Ich wünsche ihr noch ganz viel Erfolg mit ihren Buch.