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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.12.2016

Ein guter Nachfolger

Post Mortem - Zeit der Asche
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Kaum ist der Schrecken den Belial verbreitet hat etwas abgeklungen, erreicht Emilia Ness eine anonyme Botschaft. Diese Botschaft zeigt ihr, dass Belial Helfer hatte und diese noch lange nicht fertig sind. ...

Kaum ist der Schrecken den Belial verbreitet hat etwas abgeklungen, erreicht Emilia Ness eine anonyme Botschaft. Diese Botschaft zeigt ihr, dass Belial Helfer hatte und diese noch lange nicht fertig sind. Auch Avram Kuyper ist weiter auf der Suche nach dem Mörder seines Bruders und seines Sohnes. Doch um an ihr Ziel zu gelangen, müssen Emilia und Avram erneut durch die Hölle gehen.

Ich habe beide Bände jetzt direkt hintereinander weggelesen und warte jetzt sehnsüchtig auf den dritten Band, der aber leider erst in drei Monaten erscheint.
Ich bin schnell ein Fan von Avram und Emilia geworden und auch den zweiten Band fand ich wirklich gut. Das Buch ist eine gelungene Fortsetzung, zu einem begeisternden ersten Teil.
Doch muss ich sagen, dass Teil 2 mich nicht ganz so mitgerissen hat wie Teil 1. Der Fall um Belial wird immer verstrickter und kniffliger. Wir dringen immer tiefer in ein Geflecht aus Erpressung, Korruption, Mord und Qualen ein und verlieren, zusammen mit den Ermittlern so manches Mal fast den Überblick. Diese Tatsache hat es zum einen spannend und fesselnd gemacht, zum anderen aber auch ein wenig langatmig und unübersichtlich. Dieser Punkt ist der einzige Wehrmutstropfen, den ich gefunden habe.
Die Charaktere sind für mich gleichbleibend originell und sympathisch geblieben. Und auch die Bösewichte sind meines Erachtens, gut gelungen. Auch wenn ich Emilia manchmal gerne geschüttelt hätte, damit sie sich für Mikka und Becky zusammenreißt und ich Avram auch gerne mal Trost spenden würde.
Zwischendrin hat die Geschichte ungeahnte Wendungen genommen und mich doch bis zum Schluss ganz schön aufs Glatteis geführt.
Wem der erste Teil gefallen hat, sollte vor dem zweiten Teil nicht zurückschrecken. Ich kann ich nur empfehlen.

Veröffentlicht am 16.11.2016

Schwacher Anfang aber gutes Ende

The Chemist – Die Spezialistin
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Einst gehörte sie zu den Spezialisten. Spritzen, Qualen und Geständnisse waren ihr täglich Brot. Doch dann wollte man sie töten. Irgendwas weiß sie und sie soll es nicht wissen. Nun ist sie auf der Flucht. ...

Einst gehörte sie zu den Spezialisten. Spritzen, Qualen und Geständnisse waren ihr täglich Brot. Doch dann wollte man sie töten. Irgendwas weiß sie und sie soll es nicht wissen. Nun ist sie auf der Flucht. Doch dann schlägt man ihr einen Deal vor. Er verspricht den so ersehnten Frieden. Sie soll eine einzige Person verhören, dann würde sie in Ruhe gelassen werden. Es klingt zu gut um wahr zu sein.

Ich gestehe, ich gehöre zu den Leuten, die dieses Buch nur gelesen haben, weil sie ein Fan von Stephenie Meyer sind. Mich hat ihr Ausflug in ein anderes Genre sehr neugierig gemacht.
Die Covergestaltung hat mir wieder sehr gut gefallen. Wie auch schon bei Seelen ist das Cover sehr minimalistisch gehalten aber passt sehr gut zur Geschichte und sieht edel aus.
Die Story hat für mich leider nicht sehr spannend angefangen. Die ersten drei Kapitel sind vollgepackt mit Fluchtwegen, Vorsichtsmaßnahmen, Tarnungen und Fallen. Die Beschreibungen sind einfach zu ausführlich und ziehen sich sehr in die Länge. Daraus hätte man auch ein langes Kapitel machen können. In Kapitel drei habe ich wirklich nur gehofft, dass das Buch noch spannend wird und bloß nicht so weitergeht. Zum Glück ging es dann ab Kapitel 4 spannungs- und stiltechnisch bergauf. Die Handlung nimmt plötzlich Fahrt auf, es geht nicht mehr nur um Flucht. Es kommen mehr Personen, andere Handlungen und eine ungewisse Zukunft ins Spiel. Das es einen männlichen Co-Protagonisten gibt, der ein richtiges Schnuckelchen ist und auch unsere Heldin nicht kalt lässt, versteht sich bei Stephenie Meyer von selbst. Ich glaube, eine Geschichte ohne einer für sie typischen und bedingungslosen Lovestory, hätte ich mir bei ihr einfach nicht vorstellen können.
Das Buch wurde für mich wirklich spannend und hat mich mit seiner Geschichte mitgenommen. Trotz aller Spannung gab es immer wieder Momente zum Schmunzeln oder zum herzergreifend Seufzen. Auch die Lösungen von Problemsituationen und der Ausgang der Geschichte waren für mich nicht zu konstruiert oder wirkten zwanghaft in diese Bahnen gelenkt. Es war alles stimmig und hat gut zur Geschichte gepasst. Manchmal waren die Handlungen oder Situationen etwas übertrieben aber ich denke, das kann man unter Freiheit des Autors verbuchen.
Dazu bekommt das Buch noch einen Pluspunkt für die super tollen Hunde in der Story.
Mir hat das Buch gefallen und ich kann es auf jeden Fall weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 06.11.2016

Der Schlüssel liegt in der Vergangenheit

Im Wald
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Am Waldfreundehaus in Rupertshain brennt ein Wohnwagen ab. In diesem Wohnwagen finden die Ermittler Pia Sander und Oliver von Bodenstein, mit ihrem Team, eine verbrannte Leiche. Der Wohnwagen gehört der ...

Am Waldfreundehaus in Rupertshain brennt ein Wohnwagen ab. In diesem Wohnwagen finden die Ermittler Pia Sander und Oliver von Bodenstein, mit ihrem Team, eine verbrannte Leiche. Der Wohnwagen gehört der Mutter eines alten Schulfreundes von Oliver. Kaum haben die Ermittlungen begonnen, wird genau diese Frau umgebracht. Oliver und Pia stellen fest, dass es ein tiefliegendes Geheimnis geben muss, dass direkt aus Olivers Kindheit zu kommen scheint. Kann Oliver objektiv bleiben? Schafft es Pia, die Ermittlungen zu leiten? Werden sie das Geheimnis lüften und den Mörder finden?

Für mich war es der erste Krimi den ich von Nele Neuhaus gelesen habe. Ich war zuerst etwas skeptisch, da ich viel von den ausführlichen Ortsbeschreibungen und der großen Personenzahl gehört habe. Leider gibt es immer wieder Autoren, die damit eher Langeweile als Spannung verbreiten. Nele Neuhaus hat es in meinen Augen aber geschafft, gut mit den vielen Personen und deren Geschichten zu jonglieren. Jede Person hatte eine Daseinsberechtigung und einen Platz in der Geschichte. Zwischendurch habe ich zwar mal den Überblick verloren aber für mich hat es das eher spannender gemacht, da ich so zum Schluss nicht mal einen Verdacht in die richtige Richtung hatte.
Mein einziges Manko sind die vielen Ortsbeschreibungen. Da geht es mir nicht darum, dass das Aussehen eines Ortes beschrieben wurde, sondern die vielen Ortsnamen, Straßennamen, Fahrtwege usw. Damit konnte ich nicht wirklich was anfangen und kam öfter durcheinander. Dadurch hat es sich am Anfang leider etwas für mich gezogen und ich musste aufpassen, dass ich diese Stellen nicht nur überfliege. Zum Glück wurde das zum Ende hin besser.
Der Fall hat sich für mich oft in eine unerwartete Richtung entwickelt und plötzlich kamen Leute und Geschehnisse ins Spiel, an die ich vorher nicht mal gedacht habe.
Nele Neuhaus hat mich in diesem Fall, auf der Suche nach dem Mörder und dem Geheimnis der Vergangenheit, oft auf die falsche Fährte geführt und mich rätseln lassen.
Ich werde die anderen Teile der Reihe auch noch lesen. Von mir gibts eine Empfehlung.

Veröffentlicht am 01.11.2016

Der Mensch mit den meisten Pflastern auf dem Herzen gewinnt.

Und nebenan warten die Sterne
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Erika ist ein Workaholic. Sie hat sich geschworen, dass es ihren beiden Töchtern an nichts mangeln wird und ist auf dem besten Weg, unter die Top 50 der Immobilienmakler in New York zu kommen. Dass es ...

Erika ist ein Workaholic. Sie hat sich geschworen, dass es ihren beiden Töchtern an nichts mangeln wird und ist auf dem besten Weg, unter die Top 50 der Immobilienmakler in New York zu kommen. Dass es ihren Töchtern dabei aber an der Zuneigung ihrer Mutter fehlt, hat sie völlig aus den Augen verloren. Die Arbeit geht nun mal vor. So bricht sie erneut ein Versprechen und trifft sich mit einem Klienten, anstatt ihre Töchter zur Uni zu fahren. Da passiert das Schlimmste, was passieren könnte. Der Zug verunglückt und ihre Tochter Kristen stirbt. Annie war zum Glück nicht im Zug. Doch anstatt sich gegenseitig Halt zu geben, stoßen sich Erika und Annie voneinander ab. Annie glaubt nicht, dass Kristen tot ist und will, dass Erika wieder ihr wahres Ich wiederfindet. Doch das ist gar nicht so einfach und ein langer Weg steht bevor.

Dies ist mein erster Roman von Lori Nelson Spielman und ich habe viel erwartet. Ich wurde nicht enttäuscht. Die Autorin hat einen sehr angenehmen, gefühlvollen und flüssigen Schreibstil. Die Seiten sind nur so dahingeflogen.
Mir gefällt die Art des Covers sehr gut. Man kennt diese Art ja schon von Jojo Moyes und den anderen beiden Büchern von Spielman. Sie sind irgendwie verspielt und schön bunt und passen zum Genre.
Mir hat an dieser Geschichte nicht viel gefehlt. Die Autorin hat sehr sympathische Charaktere geschaffen und jedem wirklich seinen eigenen Charakter gegeben. Sie hat es geschafft total unterschiedliche Locations und Personen zusammenzubringen und sie glaubhaft mit ihren Problemen und den Dämonen aus der Vergangenheit kämpfen lassen. Es gab keine Szene, in der ich mir gedacht habe, dass das aber jetzt total konstruiert ist. Die Geschehnisse und die Empfindungen der Protagonisten, sind fließend ineinander übergegangen. Das hat die Geschichte für mich, zu einem echten Pageturner gemacht. Das Einzige was mir jedoch gefehlt hat, waren die Taschentuchmomente. Die Geschichte hat echt Potenzial dafür gehabt aber es wurde dahingehend nicht genutzt. Die Geschichte überliefert Gefühl. Klar, hat man mitgefühlt, in den traurigen oder verzweifelten Momenten und sich gefreut, als es bergauf ging. Aber mir hat beim Gefühl wirklich die Tiefe gefehlt. Es bestand immer wieder eine Distanz zwischen mir und den Gefühlen der Personen. Das war sehr schade. Das Buch hätte echt Taschentücher verschleißen können.
Aber sonst fand ich das Buch einfach toll. Ich bin froh, dass ich es gelesen habe und kann es nur empfehlen.

Veröffentlicht am 25.09.2016

Die Liebe kann man nicht berechnen

Ausgerechnet wir
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Tom ist ein Zahlennerd. Er ist etwas anders, als andere Männer und versteht sich besser mit Zahlen als mit Frauen. Doch etwas fehlt ihm im Leben und er meldet sich bei einer Partneragentur im Internet ...

Tom ist ein Zahlennerd. Er ist etwas anders, als andere Männer und versteht sich besser mit Zahlen als mit Frauen. Doch etwas fehlt ihm im Leben und er meldet sich bei einer Partneragentur im Internet an. Eine Seite, die Paare per Algorithmus ermittelt, kann für ihn ja nur das Richtige sein. Schnell bekommt er ein Match mit 94% - Lisa. Leider taucht beim ersten Date nur ihre Mutter auf und sie selbst entpuppt sich später als seine größte Konkurrentin um den neuen Job. Nichts will so richtig klappen. Doch sein Ex-Schwager Joshi weiß einen Rat: »Warum sollte das Leben dir Geschenke machen, wenn du nie etwas für andere tust?«. Also beschließt Tom von nun an, jeden Tag einem Menschen eine Freude zu machen. Dass das natürlich nur im Chaos enden kann, hätte Tom sich fast denken können. Doch die Hoffnung, stirbt bekanntlich zuletzt.

„Ausgerechnet wir“ ist eine heitere und schöne Liebesgeschichte. Tom, der Hauptcharakter, ist einfach nur zum Gernhaben. Mit seiner etwas komischen, vertrottelten Art und seiner Liebe für Zahlen, gerät er in so manches Fettnäpfchen und hat mich ein ums andere Mal zum Schmunzeln gebracht. Aber auch die anderen Figuren werden schön lebhaft dargestellt. Ich mochte die Zusammenstellung der einzelnen Figuren sehr gerne. Sie haben gut zusammen harmoniert. Auch seine Nichte, ist eine meiner Lieblingsfiguren.
Die Geschichte ist herrlich chaotisch. Nichts klappt so wie es geplant war und alles entwickelt sich doch anders als man denkt. Das hat die Geschichte interessant gemacht und ich habe gerne bis zum Ende mit Tom mitgefiebert.
Leider kam durch dieses ganze Chaos, für meinen Geschmack zu wenig Romantik auf. Richtig Herzklopfen und Schmetterlinge gab es in diesem Buch nicht. Toms Art Lisa anzuschmachten, ist zwar süß und schön geschrieben aber eben nicht Herzschmerz, Rosarot und Seufzer. Eine Priese davon hätte ich mir doch gewünscht. Das hätte das Buch für mich abgerundet.
Trotzdem eine schöne Geschichte, die es sich zu lesen lohnt.