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Veröffentlicht am 25.07.2019

Über Musik und die Macht der Freundschaft

Find mich da, wo Liebe ist
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Grace lebt in Kent, repariert dort in einem kleinen Laden Instrumente und führt ein sehr beschauliches Leben. Nur ein Geheimnis hat sie: David. Seit acht Jahren führen sie eine Beziehung, pendeln zwischen ...

Grace lebt in Kent, repariert dort in einem kleinen Laden Instrumente und führt ein sehr beschauliches Leben. Nur ein Geheimnis hat sie: David. Seit acht Jahren führen sie eine Beziehung, pendeln zwischen Kent und Paris und können immer noch nicht Seite an Seite jeden Tag nebeneinander aufwachen. Denn David ist mit einer anderen Frau verheiratet. Als eines Tages alles um Grace droht zusammenzubrechen, wird sie aufgefangen von Nadja, ihrer siebzehnjährigen Aushilfe, und Mr. Williams. So verschieden die drei auch sind, so wachsen sie doch immer mehr zusammen.

Zugegeben, dieses Buch hätte ich wahrscheinlich nicht gelesen, wenn eine Freundin nicht darauf bestanden hätte. Und es wäre wirklich unglaublich schade gewesen, denn die Geschichte um Grace ist so viel mehr als ich auf Grund des Klappentextes vor Beginn annahm. Denn Geschichten, in denen Partner betrogen werden, lese ich an sich grundsätzlich nicht. Dieser Aspekt war mir zu Beginn des Buches ein großer Dorn im Auge, doch je mehr ich las, desto milder gestimmt wurde ich, desto mehr verlor ich mich ganz in der Geschichte und genoss die ruhige, fast poetische Atmosphäre rund um das Leben von Grace.
Grace ist eine tolle Protagonistin gewesen, die sehr besonnen wirkte und durch ihren Beruf mir gänzlich neue Einblicke in die Musikwelt eröffnete.
David konnte auch mich schnell für sich einnehmen, denn die Erzählperspektive aus Grace Sicht ließ ihn strahlen und ihre Liebe war förmlich spürbar. Doch je weiter die Geschichte fortschritt, desto mehr wuchs Abneigung ihm gegenüber in mir.
Die Nebencharaktere – allen voran natürlich Nadja und Mr. Williams – konnten mich absolut begeistern. Das Dreiergespann aus diesen vollkommen verschiedenen Menschen, die dann wieder so gut miteinander harmonieren wie die unterschiedlichen Instrumente in einem Orchester, gefiel mir sehr gut.
„Find mich da, wo Liebe ist“ ist für mich kein Buch über die Liebe per se. Viel mehr geht es um Selbstfindung, das Bekämpfen und Bezwingen von Ängsten, den Umgang mit Schicksalsschlägen und um die Macht von Freundschaft. Von daher gefallen mir Titel und Cover der deutschen Ausgabe eher weniger.
Der Schreibstil ist wirklich toll, so bildreich und poetisch. Auf Grund des Schreibstils werde ich die Autorin auf jeden Fall im Blick behalten.
Vor allem in Erinnerung behalten werde ich die ganze Bezüge zur Musik, die vielen Erläuterungen zum Bau von Instrumenten und den Feinheiten der unterschiedlichen Musikinstrumente.
Ich bin meiner Freundin sehr dankbar, dass sie mich quasi dazu gedrängt hat, diese Geschichte zu lesen, die eine Bereicherung für meinen Alltag darstellte und für mich wahrlich der Inbegriff für eine gelungene Sommerlektüre darstellt.

Veröffentlicht am 05.07.2019

Goethe und Schiller als Holmes und Watson

Durch Nacht und Wind (Goethe und Schiller ermitteln)
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Goethe und Schiller werden von Anna Amalia und dem Regenten Weimars Carl August gebeten, den Irrglauben des Großherzogs von N. Einhalt zu gebieten. Dieser ist nämlich der festen Überzeugung, dass ein Ring ...

Goethe und Schiller werden von Anna Amalia und dem Regenten Weimars Carl August gebeten, den Irrglauben des Großherzogs von N. Einhalt zu gebieten. Dieser ist nämlich der festen Überzeugung, dass ein Ring seiner Familie mit einem Fluch beladen sei. Kurzerhand machen sich Goethe und Schiller auf den Weg ins Lustschloss Belvedere bei Weimar. Doch in der Nacht ihrer Ankunft verstirbt der Großherzog auf mysteriöse und unerklärliche Art und Weise.

Die Idee, diese beiden Größen der deutschen Literatur in einem Krimi agieren zu lassen, machte mich wirklich ganz neugierig. Zumal Goethe und Schiller wirklich befreundet waren.
In einer Sherlock Holmes und Dr. Watson Art machen sich die beiden dann auch gleich ans Werk und versuchen, die mysteriösen Umstände des Todes vom Großherzog zu klären. Doch gestaltet sich dies schwieriger als erwartet.
Woran ich mich aber wirklich erst einmal gewöhnen musste, war der Schreibstil. Dieser war angepasst an die damalige Zeit, weshalb einige Ausdrucksweisen und die Rechtschreibung mich öfters aus dem Konzept brachten. Irgendwann legte sich dies jedoch und kaum hatte ich mich an den Schreibstil gewohnt, so konnte ich ein sehr rasches Lesetempo aufrecht erhalten.
Begünstigt wurde das Tempo durch die wirklich spannende Handlung. Ja, es erinnert schon etwas zu sehr an Sherlock Holmes, doch da ich die Geschichten von Holmes und Watson sehr gerne mag, hatte ich auch an „Durch Nacht und Wind“ große Freude.
Der Autor baute geschickt auch Informationen über Goethe und Schiller und ihre Werke mit in die Geschichte ein, so dass der Leser noch ein wenig mehr über diese erfahren konnte und die Figuren noch lebendiger wirkten.
Die Auflösung stellte mich wirklich zufrieden und alle losen Fäden der Geschichte wurden gekonnt miteinander verknüpft.
Auf den zweiten Band bin ich nun doch gespannt.

Veröffentlicht am 18.06.2019

Toller Einstieg für junge Leser in die Welt der technischen Genies

It’s A Nerd’s World
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Wer schon immer mal mehr über die großen und klugen Köpfe unserer Zeit wissen wollte und sich für den technischen Fortschritt bis zum heutigen Stand interessiert, dem kann ich „It’s a Nerd’s World“ nur ...

Wer schon immer mal mehr über die großen und klugen Köpfe unserer Zeit wissen wollte und sich für den technischen Fortschritt bis zum heutigen Stand interessiert, dem kann ich „It’s a Nerd’s World“ nur empfehlen.
Gedacht für eine Zielgruppe ab elf Jahren behandelt das Buch all jene Genies, die unser alltägliches Leben im Netz erst möglich gemacht haben. In vier Kategorien widmet sich der Autor diesem sehr komplexen und weit verzweigtem Thema.
Von Alan Turing in der Kategorie „Erfinder“ über Bill Gates bei den „Pionieren“ hin zu Elon Musk als „Gründer, in jeder Kategorie lassen sich bekannte und unbekannte Personen finden, die alle erstaunliches geleistet haben. Abgerundet wird das Buch mit der vierten Kategorie „Sicherheit“. Vor jeder Kategorie gibt es eine kurze Einführung, in der auch die zu dieser Kategorie zählenden Personen kurz aufgeführt werden. Dieser Einstieg gefiel mir immer sehr gut.
Auch wenn mir auf Grund meines Studiums die meisten der angesprochenen Personen durchaus bekannt waren, lernte ich an vielen Stellen doch noch sehr interessante Fakten und lernte die Hintergründe besser kennen.
Durch die wirklich tolle vereinfachte Darstellung auch komplexer Vorgänge ist das Buch durchaus als Einstieg in die digitale Welt geeignet. Dabei ist das Sprachniveau jedoch niemals so gestalten, dass man sich an ein reines Kinderbuch erinnert fühlt, sondern gibt nur in verständlichen Sätzen und prägnanten Worten wieder, wie es mir nie gelungen wäre. Von dem Schreibstil bin ich hier also absolut begeistert.
Jeder Person sind zwei bis mehrere Seiten gewidmet, welche sehr toll gestalten sind. Es sind immer Bilder vorhanden, die ein schnelles Erkennen der Person möglich machen. Der Text ist kein durchgehender Fließtext, sondern mit vielen Absätze passend zu den jeweiligen Themen durchsetzt. Somit wirkten die Seiten niemals überladen, sondern lebendig und abwechslungsreich. Außerdem gibt es immer wieder „Wirklich wahr!“-Boxen, in denen sehr interessante, kurze Informationen über die Person oder ihre Schaffung stehen. Immer wieder äußerte sich der Autor durchaus kritisch, was mir gut gefiel. So gab er Denkanstöße und forderte ein weiteres Auseinandersetzen mit bestimmten Themen wie zum Beispiel, dass Influencer sich ihrer Verantwortung der meist jungen Zuhörer/Zuschauer sicher sein müssen und viele Handlungen dieser auch kritisiert werden dürfen und müssen.
Im Umschlag lassen sich zusätzliche Informationen in Form einer Zeitleiste finden, die mit der Industriellen Revolution beginnt und (fürs erste) mit dem 30-jährigen Bestehen des WWW 2019 endet. Die gesamte Aufmachung des Buches ist fabelhaft und lässt den Leser wirklich überall neue Sachen und zusätzliche Informationen entdecken.
Auch das Glossar gefiel mir außerordentlich gut. Der Autor hob immer wieder im Text spezielle Wörter hervor, die er im Glossar nochmals genauer erklärte. Somit stellte er auf tolle Weise sicher, dass die Leser jegliche Informationen bekamen, die ihnen eventuell fehlten und noch nicht bekannt waren.
Toll fand ich es außerdem, dass der Autor die Kategorie „Sicherheit“ mit aufführte. Darin erklärt er sehr gut, wie wichtig Passwörter doch sind und wie man sich ganz einfach ein kompliziertes Passwort ausdenken und merken kann.
Kurz um, ein toller Einstieg für junge Leser in die Welt der technischen Genies und dem richtigen Umgang mit und im Netz.

Veröffentlicht am 23.05.2019

Epische Geschichte mit ein paar Längen und einem grandiosen Sprecher

Die Grenze
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Die Südmarksfeste steht seit Urzeiten und nichts kann ihre Mauren ins Schwanken bringen. Doch dann ereilt ein Schicksalsschlag nach dem nächsten die Königsfamilie und die Zwillinge Barrick und Briony müssen ...

Die Südmarksfeste steht seit Urzeiten und nichts kann ihre Mauren ins Schwanken bringen. Doch dann ereilt ein Schicksalsschlag nach dem nächsten die Königsfamilie und die Zwillinge Barrick und Briony müssen lernen schnell viel Verantwortung übernehmen. Denn aus dem Süden bedroht sie mehr und mehr die Macht des Autarchen und im Norden regt sich etwas im Nebel, der sie von den berüchtigten Zweilichtlern trennt.

Ich liebe Fantasy Bücher. Ja, in dem Genre fühle ich mich heimisch, kehre immer wieder zu ihm zurück. Doch manches Mal muss ich mich echt zusammenreißen, um bei einer Geschichte am Ball zu bleiben. Für mich ist „Die Grenze“ eine solche Geschichte. Bereits 2015 versuchte ich mich an dem Hörbuch, kam bis zum Dreiviertel der Geschichte, brach dann jedoch ab. Ich mag es nicht, Bücher abzubrechen und versuche immer, sie zu Ende zu lesen/zu hören. Deswegen startete ich Anfang diesen Jahres erneut in das Hörbuch.
Anfangs brauchte ich wirklich lange, um mich in der Geschichte wieder zurechtzufinden. Die Handlung schleppte sich dahin, die vielen Handlungsstränge konnte ich nicht immer gleich richtig zuordnen und den roten Faden der Geschichte bekam ich auch nicht zu fassen. Doch irgendwann hatte ich mich zurechtgeruckelt und konnte endlich der Geschichte mit Spannung folgen. Leider geschah dies erst nach circa einem Drittel des Buches. Doch am Ball bleiben lohnt sich definitiv!
Die Diversität der Charaktere, Arten und Länder faszinierte mich auf ein Neues. Tad Williams überbrodelnde Fantasie und sein außergewöhnlicher Schreibstil fesselten mich irgendwann so sehr an das Hörbuch, das ich kaum Pausen machen wollte.
Neben Barrick und Briony gibt es etliche Charaktere, denen Handlungsstränge gewidmet sind. Einigen von ihnen folgte ich voller Spannung und Interesse, andere interessierten mich erst nicht wirklich, konnten mich dann jedoch auch von sich überzeugen. Einem Handlungsstrang folgte ich aber besonders gerne: Dem des Funderlings Cherd und seinen Abenteuern mit seinem menschlichen Findelkind Flint.
Die Geschichte besitzt alles, was ein Epos besitzen sollte: Machtkämpfe, Intrigen, Verrat, fantastische Charaktere. Nur die Liebe fehlte mir bisher etwas. Doch was nicht ist, kann ja noch werden. Das Potential ist auf jeden Fall vorhanden und die weiteren drei Bände müssen ja auch mit Inhalt gefüllt werden.
David Nathan ist ein wirklich ausgezeichneter Sprecher. Seine beruhigende Stimme und die unterschiedlichen Arten seiner Stimmlage hauchten den Charakteren leben ein und verliehen jedem eine ganz eigene Stimme. Eine wirklich herausragende Leistung und eine Stimme, der ich immer gerne lausche!

Veröffentlicht am 20.05.2019

Informatives Sachbuch für Kinder

Neil Armstrong
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Am 21. Juli diesen Jahres jährt sich die Mondlandung der Astronauten Neil Armstrong und Buzz Aldrin zum fünfzigsten Mal. Doch wer ist eigentlich Neil Armstrong? Und warum war er der erste Mensch auf dem ...

Am 21. Juli diesen Jahres jährt sich die Mondlandung der Astronauten Neil Armstrong und Buzz Aldrin zum fünfzigsten Mal. Doch wer ist eigentlich Neil Armstrong? Und warum war er der erste Mensch auf dem Mond?
Kathrin Hahnemann schuf anlässlich dieses Datums ein Kindersachbuch über das Leben des Astronauten Neil Armstrong. Begleitet wird der Text von Illustrationen von Uwe Mayer, der bereits andere Titel der Reihe „Wer ist das?“ des arsEdition Verlags illustrierte.

Sehr kindgerecht und in einfacher und leichter Sprache werden in diesem Buch Eindrücke aus dem Leben von Neil Armstrong vermittelt. Über seine Kindheit hin zur Flugbegeisterung und seinem Leben an der Uni und in der Armee beleuchtet die Autorin das gesamte Leben des weltberühmten Astronauten.
Immer wieder baut sie dabei Informationen über Raketen, die Luftfahrt oder die NASA ein, so dass selbst ich noch neue Informationen erhielt und etwas lernte. Obwohl die Zielgruppe ganz klar eine andere ist.
Das Buch kann von Kindern sehr gut alleine gelesen werden, eignet sich aber auch hervorragend zum Vorlesen und Mit-Entdecken. Die
Die Illustrationen haben mir wahnsinnig gut gefallen, der Stil ist wirklich schön und sie passten immer gut zum Text.
Zusätzlich sind etliche Bilder aus dem Privatleben aber auch aus der Zeit der NASA mit eingebunden.
Da die Sprache sehr einfach ist, ist das Buch tatsächlich eher für Kinder geeignet, für Jugendliche dürfte das Buch eher weniger geeignet sein.
Wichtige Punkte sind im Text farblich hervorgehoben, so dass sich auf den ersten Blick auch gleich die wichtigen Informationen erfassen lassen. Die einzelnen Kapitel sind nur ein paar Seiten lang und jede Seite trägt zusätzlich einen übergeordneten Titel, so dass der Leser immer gleich weiß, worum es auf der Seite geht. Der Text ist nicht als reiner Fließtext angelegt, sondern mit sehr vielen Absätzen versehen, wodurch es möglich ist, auch einzelne Absätze kurz zu lesen und das Buch dann wieder wegzulegen.
Gut gefallen hat mir auch der eher kritische Ton am Ende, ob die Mondlandung wirklich so sinnvoll war. Die Autorin beleuchtet hierbei mehrere Blickwinkel, zieht dann ein eigenes Fazit und verkündet ihre Meinung zu dem Thema. Dieser Meinung kann auch ich mich nur anschließen: Es ist eine außerordentliche Leistung gewesen und diese sollte auch gebührend gewürdigt werden.
Auch geht die Autorin sehr kurz auf die größten Diskussionspunkte ein, ob die Mondlandung nicht doch künstlich inszeniert worden wäre und nie stattgefunden hat. Dass sie diese Punkte gleich verbindet mit den entsprechenden Gegenargumenten gefiel mir gut. Auch, dass diesem nicht viel Raum gelassen wurde. Die Erwähnung fand auch ich wichtig, doch über eine Erwähnung geht es in diesem Buch nicht hinaus und dieses Buch ist auch nicht der richtige Ort für eine solche Diskussion.
Auch die „unwillige Heldenrolle“ von Neil Armstrong wurde mit aufgenommen und zeigt einmal mehr eine wirklich interessante Seite von Neil Armstrong, die toll vermittelt wurde.
Im Text fordert die Autorin auch ab und an dazu auf, sich doch Videos der Raketenstarts anzusehen. Für ein solches YouTube-Video (dem Flug einer X-15) wurde sogar ein Link angegeben, der jedoch leider nicht verfügbar war.
Alles in allem hat mir das Buch wirklich gut gefallen und mir einen kurzen Abstecher in die Lebensgeschichte eines außerordentlichen Mannes gewährt. Für Kinder ist dies wirklich ein gelungenes, informatives und nie langweilig werdendes Sachbuch.