spannende Lektüre – empfehlenswert
Goldjunge (Ira Schwarz ermittelt 1)In Kölln arbeitet Ira Schwarz bei der weiblichen Kriminalpolizei. Die gab es damals (1967) und ihre Aufgabe war die Betreuung von Kindern und Jugendlichen, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Diese ...
In Kölln arbeitet Ira Schwarz bei der weiblichen Kriminalpolizei. Die gab es damals (1967) und ihre Aufgabe war die Betreuung von Kindern und Jugendlichen, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Diese Aufgabe erfüllt Ira sehr pflichtbewusst und zur vollsten Zufriedenheit ihrer Chefin. Aber Ira möchte zur Kriminalpolizei, so wie ihr Vorbild – ihr Vater. Das ist seit kurzen auch Frauen möglich.
Umso erfreuter ist Ira als sie immer wieder aushilfsweise bei den Ermittlungen zum Fund einer verbrannten Leiche hinzugezogen wird. Sie verbeißt sich in den Fall, findet auch dank ihres brillanten Spürsinns immer neue Ermittlungsansätze, deckt Ungereimtheiten auf. Doch leider findet sie beim leitenden Ermittler nur wenig Gehör. Um so mehr aber beim Journalisten Ben Weber. Findet sie ihn anfangs noch arrogant, erkennt sie aber bald, dass sie auf einer Wellenlänge liegen, das gleiche Ziel verfolgen und so beginnen beide gemeinsam zu ermitteln.
Anfangs habe ich mich mit der Figur der Ira etwas schwergetan. Das lag vielleicht auch daran, dass ich mich in die damalige Stellung der Frauen bei der Polizei (1967) anfangs nicht richtig reinversetzten konnte. Aber in Laufe der Geschichte ist sie mir ans Herz gewachsen. Wenn auch noch sehr jung an Jahren, zeigt sie sehr viel Empathie für die von ihr betreuten Jugendlichen, oft geht ihr Einsatz über das Dienstliche hinaus und sie verfolgt ihr Ziel, zur Kripo zu wechseln, beharrlich. Auch bei Abweisung und Rückschlägen verzweifelt sie nicht, verfolgt beharrlich ihr Ziel.
Aber Ben, den unerschrockenen Journalisten, der nach außen hin gerne den Lebemann raushängen lässt habe ich gemocht. Denn schlussendlich hat es sich ja gezeigt, dass er das Herz am rechten Fleck hat und Journalismus bei ihm nicht nur Quotenbringer bedeutet, sondern in erster Linie die Wahrheit ans Licht zu bringen.
Ich habe mich mit den beiden, die ja eigentlich wie Feuer und Wasser sind, sehr gut unterhalten gefühlt und vergebe daher auch gerne 4,5 Lese-Sterne.