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Veröffentlicht am 27.07.2019

Nicht ganz so gut wie die ersten beiden Bände

Lotus House - Sinnliches Verlangen (Die Lotus House-Serie 3)
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Der dritte Band der "Lotus House"-Reihe hat mir leider nicht ganz so gut gefallen wie die ersten beiden Bücher. Die Liebesgeschichte der Protagonisten kam mir alles in allem realistisch vor und ich fand ...

Der dritte Band der "Lotus House"-Reihe hat mir leider nicht ganz so gut gefallen wie die ersten beiden Bücher. Die Liebesgeschichte der Protagonisten kam mir alles in allem realistisch vor und ich fand beide sympathisch, allerdings stand meiner Meinung nach die körperliche Beziehung des Paares zu sehr im Vordergrund (selbst für einen erotischen Liebesroman) und eine bestimmte Entwicklung im letzten Drittel konnte mich nicht überzeugen.

In "Sinnliches Verlangen" geht es um Mila und Atlas, die beide durchaus gerne Yoga unterrichten, aber eigentlich einen ganz anderen Traum haben, auf welchen sie unermüdlich hinarbeiten: Mila möchte mit ihrer Kunst erfolgreich sein und Atlas wäre sehr gerne in der Musikbranche tätig. Dies knüpft eine besondere Verbindung zwischen ihnen, da sie ähnliche Ziele haben und einander deshalb gut verstehen können. Ihre Träume spielen für die Handlung eine große Rolle und auch wenn es schade war, das Yoga im Gegenzug ein wenig im Hintergrund zu stehen schien, hat mir das sehr gefallen. Es gibt zwar einige Rückschläge und es wird den Charakteren nicht leicht gemacht, obwohl sich am Ende vielleicht alles etwas zu leicht fügt, aber die beiden geben nicht auf und das war bewundernswert. Die Botschaft hinter der Geschichte, dass man für seine Träume kämpfen muss, ist auf jeden Fall wichtig.

Die Sexszenen waren gut geschrieben und recht stimmungsvoll, doch für mich persönlich hätte etwas mehr Fokus auf der emotionalen Annäherung der Protagonisten liegen können. Da sowohl Mila als auch Atlas Schwierigkeiten damit haben, jemanden an sich heranzulassen, steht der erotische Aspekt der Geschichte lange im Vordergrund. Inhaltlich ergab dies Sinn, vor allem wenn man bedenkt, welche Art von Yoga Atlas unterrichtet, aber ich fand es trotzdem schade, weil ich die vorhandenen gefühlvollen Szenen gut fand und mir dieser Aspekt etwas zu kurz kam. Allerdings hat es mir gefallen zu sehen, wie sie daran gearbeitet haben, ihre Vergangenheit zu überwinden und sich aufeinander einzulassen. Die Autorin hat sehr gut dargestellt, dass sie sich in vielerlei Hinsicht ergänzen und sich das geben können, was sie brauchen und wollen.

Da ich beide Charaktere sehr sympathisch fand, ich sie zusammen mochte und auch die Nebenfiguren gut ausgearbeitet waren, tendierte ich bei der Lektüre beinahe durchgehend zu 3,5 Sternen. Allerdings gab es dann eine Szene, die dazu geführt hat, dass ich leider an Sympathie für Atlas verloren habe. Sein Verhalten war unter den gegebenen Umständen vielleicht nachvollziehbar, aber ich fand es absolut nicht angebracht, wie er mit und über Mila gesprochen und sie verurteilt hat, vor allem, da ich nicht ganz verstehen konnte, welche Schlussfolgerungen er aus den Enthüllungen gezogen hat. Dadurch wirkte der Konflikt für mich ein wenig konstruiert. Ich muss jedoch sagen, dass ich mochte, wie er sich wieder aufgelöst hat und das Ende des Buches hat mir sehr gefallen. Außerdem bin ich gespannt auf den nächsten Band; die Hauptpersonen wurden bereits in "Sinnliches Verlangen" vorgestellt und die Szenen der beiden waren sehr vielversprechend, sodass ich mich schon darauf freue, die Fortsetzung zu lesen. Das aktuelle Buch bekommt von mir 3 Sterne, da es mich trotz der genannten Kritik gut unterhalten hat.

Veröffentlicht am 27.02.2019

An sich schöne Liebesgeschichte, aber...

Ethan & Claire - A San Francisco College Romance (College-WG-Reihe 1)
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Da ich den zweiten Band der Reihe schon gelesen hatte und Ethan und Claire dort eine recht große Rolle spielen, war ich sehr auf ihre Geschichte gespannt. Ich fand sie in "Cole & Autumn" sehr sympathisch ...

Da ich den zweiten Band der Reihe schon gelesen hatte und Ethan und Claire dort eine recht große Rolle spielen, war ich sehr auf ihre Geschichte gespannt. Ich fand sie in "Cole & Autumn" sehr sympathisch und es war offensichtlich, dass sie gut zusammen passen, weshalb ich hohe Erwartungen an dieses Buch hatte. Diese wurden aber leider nicht hundertprozentig erfüllt, was hauptsächlich daran lag, dass ich Schwierigkeiten mit Ethans Verhalten hatte.

Er ist ein sehr spezieller Charakter, was ich interessant fand, doch zugleich hatte ich Probleme damit, mich in ihn hineinzuversetzen. Seine Gedankengänge sind recht komplex und es war irgendwie faszinierend, wie er die Welt betrachtet, auch wenn seine Sichtweise für mich nicht immer nachvollziehbar war; er ist sehr auf Logik und Regeln bedacht und der Meinung, dass Gefühle hinderlich sind. Für ihn verkomplizieren sie das Leben nur, aber er fühlt sich trotzdem sehr zu Claire hingezogen und sie löst etwas in ihm aus, das er nicht kennt und nicht versteht, weshalb er nicht weiß, wie er mit ihr umgehen soll.

Die Chemie zwischen den beiden war definitiv vorhanden und die Autorin hat gezeigt, dass sie sich in vielerlei Hinsicht ergänzen und auch gut verstehen, obwohl sie auf den ersten Blick sehr verschieden sind und nicht immer sicher sind, was sie voneinander halten sollen. Ich mochte die beiden zusammen und fand den Kontrast zwischen ihnen faszinierend, doch ihre Dynamik hat mich nicht immer überzeugt; da Ethan Claire lange nicht an sich heranlassen konnte, haben sie teilweise kaum miteinander interagiert. Zudem hat es mich ein wenig gestört, dass das Hin und Her zwischen ihnen so lange angedauert hat und jede kleine Annäherung fast sofort zu Rückschritten führte. Weil er fest davon überzeugt ist, keine Beziehung und keine Dates zu wollen, weigert er sich anzuerkennen, dass zwischen ihm und Claire mehr sein könnte, was zu ein paar Situationen führt, in denen er sie unbeabsichtigt sehr verletzt. Dadurch fand ich es schwer, mit ihm zu sympathisieren. Obwohl es offensichtlich war, dass er überfordert war, seine Vergangenheit ihn sehr geprägt und er es nicht böse gemeint hat, hat dies sein Handeln für mich nicht gerechtfertigt, vor allem, da die Ursache erst in den letzten Kapiteln erklärt wird. Natürlich macht auch Claire Fehler und sie ist nicht perfekt, aber ich fand es leichter, mit ihr zu fühlen.

Von dieser Kritik abgesehen hat die Liebesgeschichte mir gut gefallen und ich würde sie mit 3 Sternen bewerten. Das Buch hat mir angenehme Lesestunden beschert, die Protagonisten waren mir weitgehend sympathisch und obwohl ich manchmal Probleme mit Ethan hatte, war er doch ein interessanter Charakter. Wie bereits erwähnt passen er und Claire gut zusammen und die Entwicklung ihrer Beziehung kam mir unter den gegebenen Umständen realistisch vor. Es gibt emotionale Momente, die ich schön fand, und ich mochte das Ende sehr. Allerdings fand ich es etwas abrupt und hätte hier gerne noch mehr gelesen, vor allem, da man nun die Hintergründe für Ethans Verhalten kannte und es aus diesem Grund endlich vollkommen nachvollziehbar war.

Veröffentlicht am 22.02.2019

Angenehme Lektüre, aber anders als erwartet

Der Garten der Düfte
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Auf "Der Garten der Düfte" bin ich zuerst durch das wunderschöne Cover aufmerksam geworden, doch auch die Inhaltsangabe klang interessant. Ich mag Erzählungen, die auf verschiedenen Zeitebenen spielen ...

Auf "Der Garten der Düfte" bin ich zuerst durch das wunderschöne Cover aufmerksam geworden, doch auch die Inhaltsangabe klang interessant. Ich mag Erzählungen, die auf verschiedenen Zeitebenen spielen und alleine schon deshalb war ich neugierig auf dieses Buch. Alles in allem hat es mir gut gefallen; es ist eine angenehme Lektüre, ich fand die Beschreibungen der verschiedenen Düfte und Gerichte toll und die Protagonistinnen waren sympathisch, aber trotzdem konnte der Roman mich nicht hundertprozentig überzeugen. Dies lag zu einem großen Teil daran, dass ich Erwartungen an die Handlung hatte, die nicht erfüllt wurden.

Wenn mehrere Geschichten in einem Buch erzählt werden, rechne ich ganz automatisch damit, dass es einige Parallelen und Berührungspunkte zwischen ihnen geben wird, doch dies war hier nur bedingt der Fall. Die beiden Hauptcharaktere, Pip und Artemisia, sind sich in mancher Hinsicht ähnlich, beispielsweise, wenn es um ihre Liebe zum Kochen und ihr großes Wissen über Kräuter geht, aber die Vergangenheit spielte in der Gegenwart kaum eine Rolle. Obwohl Pip durchaus erfahren möchte, was damals passiert ist, ist dies nur von untergeordneter Bedeutung und es lag ein viel stärkerer Fokus auf ihren Plänen für die Zukunft und den Problemen, mit denen sie zu kämpfen hat. An sich hat mich dies nicht gestört, da ich ihre Erlebnisse interessant fand, doch es war schade, dass die beiden Handlungsstränge kaum miteinander verbunden wurden und einfach nebeneinanderher liefen.

Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass ich den Ausgang beider Erzählungen vorhersehbar fand. Das eine Ende war eigentlich schön und hat zu den vorherigen Ereignissen gepasst, allerdings hatte ich das Gefühl, dass alles etwas zu schnell ging, weil in nur wenigen Kapiteln viel passiert ist und ich hier weitere Details toll gefunden hätte. Das andere Ende war meiner Meinung nach unbefriedigend und es kam mir generell so vor, als wäre in Bezug auf diesen Handlungsstrang viel Potential verschenkt worden. Zudem konnte ich nicht alle Entscheidungen der Charaktere nachvollziehen.

Davon abgesehen gab es natürlich auch Aspekte, die mir sehr gut gefallen haben. Der Schreibstil lässt sich wirklich gut lesen und der Autorin ist es gelungen, den Unterschied zwischen beiden Zeitebenen deutlich zu machen, selbst wenn das historische Setting eher im Hintergrund stand. Die Beschreibungen der verschiedenen köstlichen Gerichte waren definitiv appetitanregend und die Liebesgeschichten, die erzählt wurden, waren alles in allem überzeugend. Das Buch hat mir auf jeden Fall angenehme Lesestunden beschert und ich fand es sehr interessant, dass Kräuter durchgehend von großer Bedeutung waren. Ich hatte letztlich einfach andere Erwartungen an "Der Garten der Düfte", weshalb ich drei Sterne vergeben habe.

Veröffentlicht am 21.02.2019

An sich schöne Liebesgeschichte mit einer schwierigen Protagonistin

Wenn Liebe Wunden heilt
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Da mir "Wenn Liebe nach Pralinen schmeckt" und "Wenn Liebe Cowboystiefel trägt" ziemlich gut gefallen hatten, war ich schon sehr auf die neue Liebesgeschichte der Autorin gespannt. Die Inhaltsangabe von ...

Da mir "Wenn Liebe nach Pralinen schmeckt" und "Wenn Liebe Cowboystiefel trägt" ziemlich gut gefallen hatten, war ich schon sehr auf die neue Liebesgeschichte der Autorin gespannt. Die Inhaltsangabe von "Wenn Liebe Wunden heilt" klang auch wirklich interessant und ich mag es, wenn Musik für ein Buch eine große Rolle spielt, sodass meine Erwartungen recht hoch waren. Leider wurden diese nicht hundertprozentig erfüllt, was vor allem daran lag, dass ich lange nicht viel mit der Protagonistin anfangen konnte.

In der Geschichte selbst wird beschrieben, dass Brooke nicht unsympathisch ist, aber ihr Job sie dazu macht und das würde ich auf jeden Fall unterschreiben. Es wird sehr gut herausgearbeitet, dass sie in ihrem Inneren verletzlich ist und ebenso wie viele andere mit Unsicherheiten und persönlichen Problemen zu kämpfen hat, sodass es oft leicht ist, mit ihr zu fühlen... doch zugleich gibt es etliche Momente, in denen ich sie gar nicht verstehen konnte und ihr Verhalten unmöglich fand. Im Zug der PR-Kampagne für Fynn war sie völlig darauf fokussiert, ihn als 'neues Produkt' anzupreisen und Schlagzeilen zu generieren, ungeachtet dessen was sie tun musste, ob er damit einverstanden war oder wie sehr ihre Anweisungen ihm widerstrebten. In gewissem Maße war dies sogar nachvollziehbar - es ist ihre Arbeit und sie könnte entlassen werden, wenn ihr Vorgesetzter nicht mit ihrer Leistung zufrieden ist, was sie natürlich vermeiden möchte. Bold hat hier verdeutlicht, wie hart Erfolg in dieser Branche erkämpft werden und dass man zu unlauteren Mitteln greifen muss, was mir leider realistisch vorkam, aber dennoch agierte Brooke oftmals so berechnend und kalt, dass es mir schwer fiel, ihr Sympathien entgegen zu bringen.

Fynn dagegen mochte ich sehr. Ich konnte mich leicht in ihn hineinversetzen, da das ganze Star-Leben für ihn völlig neu war und er sich damit überfordert fühlte, was in seiner Lage wohl fast jedem so gehen würde. Zwar handelt auch er nicht immer richtig, doch er schien ein toller Mann zu sein und ich mochte, dass sowohl die positiven als auch die negativen Seiten seines plötzlich Ruhmes beleuchtet wurden, da dies glaubwürdiger war als eine einseitige Darstellung. Diesen Aspekt fand ich sehr interessant und ich mochte, wie dieser Handlungsstrang aufgelöst wurde, da es gut zu dem Protagonisten und seiner Situation gepasst hat.

Die Liebesgeschichte selbst betrachte ich ein wenig zwiespältig. Einerseits ist sie emotional und komplex, vor allem, weil beide Figuren Fehler machen und sie nicht immer die gleichen Interessen vertreten, ganz zu schweigen davon, dass die Anforderungen ihrer jeweiligen Jobs ihnen oft im Weg zu stehen scheinen. Andererseits war für mich zwar die körperliche Anziehungskraft sehr offensichtlich und das Knistern beinahe greifbar, doch die emotionale Verbundenheit kam mir persönlich zu kurz. Dies ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass ich Probleme mit Brookes Charakterisierung hatte; da sie und Fynn wirklich sehr unterschiedliche Menschen sind, ist es mir schwer gefallen zu verstehen, was sie ineinander gesehen haben und aus diesem Grund konnte ich mich leider nicht hundertprozentig auf ihre Romanze einlassen. Ich fand aber definitiv, dass die Entwicklung ihrer Beziehung den Umständen entsprechend realistisch dargestellt wurde und mir hat sehr gut gefallen, dass sie ihre Konflikte ausgetragen haben und ihre teilweise fragwürdigen Entscheidungen ernsthafte Konsequenzen hatten.

"Wenn Liebe Wunden heilt" bekommt von mir 3 Sterne. Das Buch hat mich gut unterhalten und ich habe es weitgehend gerne gelesen, doch obwohl ich verstehen konnte, dass die Protagonistin nur ihrer Arbeit nachgegangen ist, fand ich nicht gut, wie extrem ihr Handeln sein konnte, weshalb ich Schwierigkeiten damit hatte, mit ihr zu sympathisieren. Allerdings gab es Momente, in denen ich mit ihr fühlen konnte und mir hat gefallen, dass die Auswirkungen dieses Verhaltens auf die Entwicklung der Liebesgeschichte eine große Rolle gespielt haben.

Veröffentlicht am 09.02.2019

Anders als erwartet

Herz über Bord- Rudere nie zurück
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Es fällt mir sehr schwer, meine Meinung zu "Herz über Bord - Rudere nie zurück" auszuformulieren, was hauptsächlich daran liegt, dass das Buch mich zwiegespalten zurückgelassen hat.

Der Einstieg in die ...

Es fällt mir sehr schwer, meine Meinung zu "Herz über Bord - Rudere nie zurück" auszuformulieren, was hauptsächlich daran liegt, dass das Buch mich zwiegespalten zurückgelassen hat.

Der Einstieg in die Geschichte hat mir sehr gut gefallen. Man lernt Hanna kennen, eine starke junge Frau, die ganz genau weiß, was sie will und wie sie ihre Ziele erreichen kann. Ich fand sehr interessant, dass sie sich fürs Rudern begeistert hat und fest entschlossen war, Olympiasiegerin zu werden, da dieser Aspekt eine wichtige Rolle spielte und man spüren konnte, wie sehr die Protagonistin für diesen Traum brannte. Das Buch wird zu großen Teilen aus ihrer Ich-Perspektive erzählt, sodass man sich gut in sie hineinversetzen kann und ihr Handeln und Fühlen problemlos versteht. Es gibt Rückschritte und gerade die komplexe Beziehung zu Simon bringt ihr viel Leid, aber letztlich kämpft sie immer weiter.

Simon ist ein Charakter, mit dem ich um ehrlich zu sein nicht viel anfangen konnte, was vor allem daran lag, wie er sich im Lauf der Handlung verhalten hat. Zu Beginn fand ich ihn sehr sympathisch und auch später konnte ich den Konflikt noch verstehen, der in ihm brodelte - er sah sich als Hannas Schutzbefohlener, was er am Anfang durchaus war, und konnte das einfach nicht abschütteln. Das Gefühlschaos beider Figuren, das durch diese Dynamik entsteht, wurde sehr gut dargestellt und zunächst war es herzzerreißend zu sehen, wie sie sich nacheinander gesehnt haben, dies aber nicht ausleben konnten. Später wurde das Hin und Her sehr anstrengend; die Autorin hat es gut und eindringlich beschrieben, doch ich habe mir nur noch gewünscht, dass endlich eine klare Entscheidung fallen würde.

Wie bereits erwähnt fand ich den ersten Teil des Buches sehr stark. Die Emotionen der Charaktere wurden eindringlich geschildert, auch wenn ich es schade fand, dass man nicht richtig gesehen hat, wie sie sich verliebt haben, da viel in einer Art Zeitraffer erzählt wurde. Dennoch wurde deutlich, dass Hanna und Simon gut zusammen passen würden, obwohl die Umstände dagegen sprechen und sie beide wissen, dass es keine Beziehung zwischen ihnen geben sollte. Man kann hier mit ihnen leiden und gut mit ihnen fühlen; sehr schön fand ich, wie stark die Gefühle dargestellt wurden - ich würde die Protagonisten beinahe mit Magneten vergleichen, die einfach dauernd zueinander hingezogen werden, ohne die bewusste Entscheidung dafür zu treffen und das hat mir gut gefallen. Die Hindernisse und Probleme zwischen ihnen wurden ebenfalls angemessen behandelt; das Hin und Her hat mir zwar nicht zugesagt, doch es war den Umständen und den Hintergründen der Figuren entsprechend realistisch.

"Herz über Bord" bekommt von mir 3 Sterne. Das erste Drittel konnte mich voll und ganz überzeugen, aber danach hatte ich Schwierigkeiten, mich richtig auf die Charaktere und das Gefühlschaos zwischen ihnen einzulassen. Zudem konnten mich nicht alle Entwicklungen begeistern, obwohl ich die Intention der Autorin verstehe und auch anerkennen muss, dass sie stimmig und glaubwürdig waren. Ich hatte einfach andere Erwartungen an das Buch, die nicht erfüllt wurden.