Gewohnte Qualität mit (zu) reißerischem Finale
Auf dem Gelände einer stillgelegten Fabrik werden im Hundezwinger menschliche Knochenreste gefunden. Im Wohnhaus liegt ein Toter, der mit seiner Frau jahrelang Pflegekinder aufgenommen hat. Eine junge ...
Auf dem Gelände einer stillgelegten Fabrik werden im Hundezwinger menschliche Knochenreste gefunden. Im Wohnhaus liegt ein Toter, der mit seiner Frau jahrelang Pflegekinder aufgenommen hat. Eine junge Frau sucht ihre leibliche Mutter. Pia Sander und Oliver von Bodenstein kommen einem Serienmörder auf die Spur, der immer am Muttertag gemordet hat.
Das ist jetzt schon der neunte Fall für Pia und Oliver. Seit ihrem ersten Fall begleite ich das Personal von Nele Neuhaus und ich bin ein Fan der Serie, auch wenn es einen sehr schwachen Fall zwischendurch gab. Hier liefert die Autorin aber gewohnte Qualität ab. Die Krimihandlung ist durchgehend sehr gut durchdacht und bei einer Krimiserie wie dieser fühlt es sich auch meist wie Nachhausekommen an. Das Personal habe ich über die Jahre auf jeden Fall ins Herz geschlossen. Immer wieder höre und lese ich, dass die Krimis von Nele Neuhaus zu lang geraten, aber ich mag die vielen Details in ihren Krimis, ihre ausführlichen Charakterisierungen, auch die Vielzahl an Personen (angemerkt: Das Personenverzeichnis am Anfang war vielleicht gut gemeint, aber nicht gut gemacht; ich fand es auch unnötig!). Die beiden Erzählstränge finde ich sehr gut gemacht, auch weil ich lange keine Ahnung hatte, worauf das hinausläuft.
Der Spannungsbogen ist über 550 Seiten konstant hoch gehalten, aber das Finale ist mir doch ein, zwei, drei und mehr Spuren zu reißerisch gestaltet, zumal das Ende auch danach zu abrupt daherkommt. Aber sonst gibts nix zu meckern.
Ich freue mich schon jetzt auf einen neuen Fall mit Pia und Oliver.