Gelungener Auftakt zur Speicherstadt-Trilogie
Der Duft der weiten WeltMina ist jung, intelligent, ehrgeizig und träumt davon, mehr aus ihrem Leben zu machen als nur Ehefrau und Mutter zu werden. Das ist als Kaufmannstocher 1912 leider nicht so einfach. Mit Beharrlichkeit ...
Mina ist jung, intelligent, ehrgeizig und träumt davon, mehr aus ihrem Leben zu machen als nur Ehefrau und Mutter zu werden. Das ist als Kaufmannstocher 1912 leider nicht so einfach. Mit Beharrlichkeit und Disziplin gelingt es Mina im Kaffeekontor ihres Vaters eine wichtige Rolle einzunehmen, die sie jedoch bald vor die schwierigsten Entscheidungen ihres Lebens stellen wird.
Fenja Lüders ist hier ein wunderbarer Auftakt zu ihrer Speicherstadt Saga gelungen. Das Buch lies sich gut und flüssig lesen und ich bin schnell in das Hamburg 1912 eingetaucht. Ich fand es sehr interessant, wie gut die Autorin die schwierige Rolle der intelligenten Frau in dieser Gesellschaft darstellt. Mina zeigt dem Leser auf wie viele Widerstände sie stößt, nur weil sie kein Junge geworden ist.
Mina ist mir sehr ans Herz gewachsen, wie sie für ihren Träume, ihre Familie und ihre Liebe kämpft. Doch ob sie am Ende alles haben kann, bleibt bis zum Schluss offen.
Sie ist für mich eine sehr selbstbewusste, gradlinige Person, die im Laufe der Geschichte immer erwachsener wird und sich nicht scheut Verantwortung zu übernehmen, auch wenn das bedeutet, dass sie ihre eigenen Wünsche zurückstellen muss.
Alle Figuren der Geschichte wurden sehr gut beschrieben, so dass bei mir schnell Sympathien und Antipathien entstanden. Einzig mit Edo hatte ich so ein wenig meine Probleme. Anfangs mochte ich ihn sehr gern und konnte gut verstehen, dass er Mina mit nach Amerika nehmen wollte. Gegen Ende wurden mir seine Reaktionen und Handlungen aber immer unverständlicher und ich bin gespannt, ob es hierzu im nächsten Band noch Erklärungen geben wird.
Das Ende des Romans ist sehr offen, so dass ich schon ungeduldig auf den nächsten Teil warte, um zu lesen, wie es mit Mina weitergehen wird.