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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.11.2019

kurzweiliger Krimi

Mydworth - Tod im Mondschein
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Tod im Mondschein ist der zweite Band aus der Reihe um Lord und Lady Mortimer. Sie haben sich gerade etwas eingelebt, als sie gebeten werden den Tod von Syd Buckham zu untersuchen. Seine Familie glaubt ...

Tod im Mondschein ist der zweite Band aus der Reihe um Lord und Lady Mortimer. Sie haben sich gerade etwas eingelebt, als sie gebeten werden den Tod von Syd Buckham zu untersuchen. Seine Familie glaubt nicht an einen Unfall und so machen sich die beiden auf um die Umstände zu klären.
Das Buch ließ sich wie nichts lesen und war recht unterhaltsam. Der Schreibstil ist anschaulich und man hatte von Anfang das Gefühl voll mit im Leben von Kat und Harry dabei zu sein. So schaffen es die Autoren, trotz der Kürze des Buches, den Leser von der ersten Seite an wieder voll ins Geschehen zu ziehen, ohne allzu viele Längen einzubauen.
Der Kürze des Buchs ist wohl auch das abrupte Ende geschuldet, was mich ein wenig unzufrieden zurückließ. Hier hätte man tatsächlich noch ein paar Seiten spendieren können um dem Ganzen einen etwas runderen Abschluss zu geben.

Alles in allem eine nette Serie, die kurzweiliges Lesevergnügen bietet.

Veröffentlicht am 17.09.2019

Starker zweiter Teil

Dunmor Castle - Der Halt im Sturm
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Der Halt im Sturm schließt absolut nahtlos an den ersten Band an. Lexie verliebt sich trotz aller Bedenken immer mehr in Greyson, auch wenn dieser immer wieder nur die Hälfte der Wahrheit erzählt. Nach ...

Der Halt im Sturm schließt absolut nahtlos an den ersten Band an. Lexie verliebt sich trotz aller Bedenken immer mehr in Greyson, auch wenn dieser immer wieder nur die Hälfte der Wahrheit erzählt. Nach und nach werden die Geheimnisse von Dunmor Castle gelüftet und auch Lexie findet heraus, was vor zwanzig Jahren auf der Burg passiert ist.
Man ist sofort wieder in der Geschichte drin und fragt sich natürlich, was denn nun genau los ist. Mir hat gut gefallen, dass die Autorin aufmerksamen Lesern immer wieder kleine Hinweise gibt, wie alles zusammen hängt. Ich bin meistens kurz bevor in der Geschichte aufgedeckt wurde hinter das jeweilige Geheimnis gekommen und war dann sehr zufrieden mit mir, es herausbekommen zu haben. Und Geheimnisse gibt es in diesem Buch definitiv genug aufzudecken.
Das Buch lies sich wieder flüssig lesen und die Spannung kommt dabei nicht zu kurz. Das einzige was mich zwischendrin immer mal wieder genervt hat, war die Geschichte zwischen Greyson und Lexie. Die beiden führen sich immer mal wieder wie die Teenager auf, was ich für Alter eigentlich unpassend fand.
Aber es hat mich nur am Rande gestört, ansonsten hat mich das Buch gut unterhalten.
Alle, die den ersten Band gelesen haben, werden auch ihren Spaß an Band zwei haben. Ohne Vorkenntnisse würde ich das Buch aber nicht lesen.
Von mir daher durchaus eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 27.07.2019

Die letzten Tage des Friedens

Funkenflug
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Hauke Friederichs behandelt in Funkenflug den letzten Monat, bevor der zweite Weltkrieg ausbricht. Hierbei schildert er in neun Abschnitten die Aktivitäten, die damals in der Diplomatie Europas getätigt ...

Hauke Friederichs behandelt in Funkenflug den letzten Monat, bevor der zweite Weltkrieg ausbricht. Hierbei schildert er in neun Abschnitten die Aktivitäten, die damals in der Diplomatie Europas getätigt wurden um den Ausbruch eines Krieges zu verhindern. Sowohl in Deutschland als auch in England wurde hart daran gearbeitet, den Krieg doch noch zu vermeiden. In Deutschland durchaus im Wissen, dass ein solches Handeln jederzeit zu Haft oder im schlimmsten Falle zum Tode führen könnte.
Dem Leser wird im Laufe des Buches klar, dass keine der diplomatischen Versuche Hitler hätte aufhalten können, da dieser schon bei der Besetzung der Tschechoslowakei ein Jahr zuvor gerne die Wehrmacht eingesetzt hätte. Allerdings war das Einlenken der Sowjetunion und der Abschluss des Nicht-Angriffspaktes zwischen den beiden Ländern tatsächlich eher kriegsfördernd. Hier könnte man England und Frankreich wohl noch am ehesten vorwerfen sich nicht ausreichend um die Sowjets bemüht zu haben. Aber in Großen und Ganzen wird doch klar, dass Hitler nur eines wollte: den Krieg.

Der Schreibstil des Buches ist durchaus spannend, allerdings hätte ich mir noch mehr Passagen gewünscht, in denen die Manns, Einstein und andere, nicht in die diplomatischen Kreise eingebundenen Personen, zu Wort gekommen sind. So bleibt offen, ob es Katia Manns Eltern aus Deutschland geschafft haben und was Hans Scholl und seine Freundin bei Kriegsausbruch an der polnischen Grenze erlebt haben. Da hätte ich im Epilog doch noch ein Eingehen auf die im Buch geschilderten Vorkommnisse gewünscht.
Alles in allem war es ein sehr interessantes Buch, das zeigt, dass auch kurz vor dem Ausbruch des Krieges, die Hoffnung auf Frieden nicht aufgegeben wurde.

Veröffentlicht am 13.05.2019

Beginn eines Zweiteilers!

Dunmor Castle - Das Licht im Dunkeln
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Lexie kommt nach Cerigh um dort im Auftrag ihres Chefs Dunmore Castle für eine bevorstehende Renovierung zu besichtigen und ein Konzept für die Inneneinrichtung zu erstellen. Schon als sie dort ankommt, ...

Lexie kommt nach Cerigh um dort im Auftrag ihres Chefs Dunmore Castle für eine bevorstehende Renovierung zu besichtigen und ein Konzept für die Inneneinrichtung zu erstellen. Schon als sie dort ankommt, hat sie das Gefühl, dass sie schon einmal dort war, allerdings kann sie sich nicht erinnern.
Relativ schnell stellt sich dann heraus, dass sie als kleines Kind zusammen mit ihrer Mutter hier gelebt hat, bis ihre Mutter eines Tages auf einmal verschwand. Das Verschwinden wurde bis heute nicht aufgeklärt und Lexie versucht nach und nach herauszufinden, was damals wohl passiert sein mag.
Allerdings scheint das so manch einen Dorfbewohner zu stören. Manche treten ihr gegenüber sehr unfreundlich auf und selbst die, die freundlich zu ihr sind scheinen etwas zu verbergen.
Auch Greyson, Sohn des Besitzers von Dunmore Castle und Konkurrent ihres Chefs, hat seine Geheimnisse vor ihr. Dass er auf sie sehr anziehend wirkt, macht die Sache insgesamt nicht einfacher.

Kathryn Taylor gelingt es von der ersten Seite an Dunmore Castle und seine Umgebung vor dem Auge des Lesers entstehen zu lassen. Man ist sofort mitten in der Geschichte und beginnt zu rätseln, was in Lexies Leben bisher passiert ist. Es stellt sich zwar schnell heraus, dass sie als Kind in Cerigh gelebt hat, aber alles weitere bleibt im Dunkeln. Ein geheimnisvoller Zwischenfall jagt den anderen und lässt einen das Buch nur ungern aus der Hand legen. Bis zum Ende bleibt die Spannung erhalten, nicht eine der Ungereimtheiten wird gleich aufgelöst.
Das ist auch der einzige Wehrmutstropfen des Buches, es ist der Beginn eines Zweiteilers, die Geheimnisse werden wohl dann im zweiten Band aufgelöst, der im August erscheinen wird. Ich hoffe, ich kann mir dann den Vorgängerband wieder schnell ins Gedächtnis zurückrufen.
Alles in allem ist dieses Buch ein echter Pageturner und macht Lust auf den zweiten Band.

Von mir eine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 09.04.2019

Die Königinnen

Das Modehaus - Töchter der Freiheit
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Das Modehaus führt uns in drei Zeiten und wir begleiten drei Frauen. Einmal Fanny, die es kurz nach dem ersten Weltkrieg nach Paris zieht, um dort als Modeschöpferin zu arbeiten, da ihr daheim die Unterstützung ...

Das Modehaus führt uns in drei Zeiten und wir begleiten drei Frauen. Einmal Fanny, die es kurz nach dem ersten Weltkrieg nach Paris zieht, um dort als Modeschöpferin zu arbeiten, da ihr daheim die Unterstützung fehlt. Dann Lisbeth, die nach dem Krieg versucht das Modehaus König wieder aufzubauen und nach dem Krieg wieder neu anzufangen. Und zu guter Letzt ihre Tochter Rieke, die sich Anfang der siebziger Jahre plötzlich mit der Leitung des kurz vor dem Konkurs stehenden Modehauses beschäftigen muss. Allen dreien werden immer wieder Steine in den Weg gelegt und alle drei müssen sich klar werden, was sie aus ihrem Leben machen wollen.

Dabei sind die drei sehr verschieden. Fanny widersetzt sich den Konventionen und bricht aus, wohingegen die beiden anderen auf ihre Weise ihr Leben so leben, wie es von ihnen erwartet wird. Beide wagen den Ausbruch aber nur eine von beiden bekommt am Ende ihre Wünsche und die Erwartungen der Anderen unter einen Hut.


Das Buch zeigt sehr deutlich die Einschränkungen, unter denen die Frauen des letzten Jahrhunderts lange zu leiden hatten. Die Freiheit selbst über sich und ihr Leben zu entscheiden blieb den meisten Frauen verwehrt. Entweder durften sie von Staats her nicht arbeiten, oder weil der Mann es nicht wollte. Oder aber sie durften arbeiten, aber nur zu den Bedingungen der Männer.


Julia Kröhn ist es gelungen die Zeiten farbig einzufangen. Man sieht die Bilder vor Augen, Frankreich und Italien in den Zwanzigern, das zerbombte Frankfurt nach dem Krieg und das wiederauferstandene Frankfurt in den Siebzigern. Auch die gesellschaftlichen Gegebenheiten sind toll wiedergegeben. Wie die Frauen nach den Kriegen anpackten und wie es in den Siebzigern absolut unüblich war, als Ehefrau und Mutter arbeiten zu gehen. Und wie gleichzeitig über Abtreibung und die richtige Form des Feminismus diskutiert wurde.


Das Buch wird nicht chronologisch erzählt, es wechselt immer zwischen den Geschichten von Fanny, Lisbeth und Rieke. So fügt sich das Gesamtbild der Familie auch erst ganz am Ende zusammen.


Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen, allerdings bin ich mit den drei Frauen nicht wirklich warm geworden. Dafür waren sie mir alle drei zu spröde und gefühlsarm. Die durchaus vorhandenen Gefühle werden regelmäßig unterdrückt und verleugnet. Glücklich ist keine der drei damit. Am nächsten ist mir am Ende doch Rieke gekommen, wahrscheinlich weil es der einzige Teil ist, der in der Ich-Form geschrieben ist.


Alles in allem war es ein schönes Buch, das mich aber emotional nicht so richtig packen konnte.