Ein Koch als Ermittler
TeufelsfruchtEin Krimi mit einem Koch als Hauptfigur ist zweifellos eine kreative Idee:
Früher hat Xavier Kieffer in Sterne-Restaurants gekocht. Doch diese Welt hat er hinter sich gelassen und betreibt nun ein Gasthaus, ...
Ein Krimi mit einem Koch als Hauptfigur ist zweifellos eine kreative Idee:
Früher hat Xavier Kieffer in Sterne-Restaurants gekocht. Doch diese Welt hat er hinter sich gelassen und betreibt nun ein Gasthaus, das sich auf traditionelle Luxemburger Küche spezialisiert hat. Umso überraschter ist es, als eines Tages ein Testesser des renommierten Guide Gabin bei ihm auftaucht. Noch größer ist die Überraschung, als dieser Testesser plötzlich stirbt und Xavier unter Mordverdacht gerät. Er stellt seine eigenen Nachforschungen an und vermutet bald, dass der Todesfall etwas mit einer geheimnisvollen Frucht zu tun hatte.
In diese Geschichte werden viele interessante Informationen zu Abläufen und Schwierigkeiten in der Spitzengastronomie sowie auch zu Machenschaften der Nahrungsmittelindustrie eingeflochten.
Die eigentliche Handlung tritt demgegenüber jedoch öfters in den Hintergrund. Kieffers Ermittlungen wirken ambitioniert, werden teilweise aber langatmig beschrieben, und die wenigen wirklich dramatischen Szenen werden übertrieben aufgebauscht. Echte Spannung kommt daher kaum auf. Außerdem wirken die Auflösung und das Motiv für die Taten etwas an den Haaren herbeigezogen.
Alles in allem hat mir das Buch aber doch ganz gut gefallen. Mit Kieffer oder auch seinem Freund, dem finnischen EU-Beamten Pekka Vatanen, treten sympathische Protagonisten auf, die nur leider etwas blass bleiben. Da es sich hier um den Auftakt einer Reihe handelt, gehe ich aber davon aus, dass sich dies in den weiteren Bänden noch ändern wird.