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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 27.07.2019

Spannend & temporeich

Im Wald der Wölfe (Jan-Römer-Krimi 4)
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„Im Wald der Wölfe“ ist der vierte Band des Autors Linus Geschke mit dem Journalisten Jan Römer. Das Buch kann unabhängig von den anderen Bänden gelesen werden und es sind keine Vorkenntnisse erforderlich.

Jan ...

„Im Wald der Wölfe“ ist der vierte Band des Autors Linus Geschke mit dem Journalisten Jan Römer. Das Buch kann unabhängig von den anderen Bänden gelesen werden und es sind keine Vorkenntnisse erforderlich.

Jan Römer befindet sich in einer einsamen Hütte im Thüringer Wald - da er dringend eine Auszeit benötigt - als nachts eine blutüberströmte Frau - Hannah Wozniak -vor der Tür steht, die ihm etwas von Wölfen und einer seit sechzig Jahren bestehenden Mordserie, die nie aufgeklärt wurde und bei der allen Opfern ein Wolfskopf auf die Stirn gebrannt wurde, erzählt. Damit ist die Neugier des Journalisten geweckt und er beginnt gemeinsam mit seiner Kollegin Mütze zu ermitteln. Diese findet heraus, dass Hannah eigentlich schon lange tot ist.

Durch Rückblenden erfährt man einiges über einen Jungen - auch der kleine Wolf genannt - der von seinem Großvater brutal erzogen wurde. Schnell fragt man sich, wie die früheren Ereignisse, die Geschichte der DDR und die Vergangenheit des Jungen zusammen hängen könnten.
Wieder einmal ist es Linus Geschke gelungen die Spannung bis zur letzten Seite aufrecht zu erhalten, wodurch es mir fast unmöglich war das Buch aus der Hand zu legen. Auch eine gut dosierte Portion Humor hat nicht gefehlt.

Mit Jan Römer und seiner Kollegin Mütze hat der Autor sympathische Protagonisten geschaffen, die mich auch in diesem Band wieder überzeugen konnten.

Von mir gibt es eine Leseempfehlung und ich bin gespannt mich auf weitere Fälle mit Jan Römer und Mütze.

Veröffentlicht am 27.07.2019

Bildgewaltig und berührend

Der Gesang der Flusskrebse
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„Der Gesang der Flusskrebse“ ist der gelungene Debütroman der Autorin und Zoologin Delia Owens.

Als Kya Clark sechs Jahre alt ist, verlässt ihre Mutter sie und ihre Familie. Ihr Vater ist ein Kriegsveteran, ...

„Der Gesang der Flusskrebse“ ist der gelungene Debütroman der Autorin und Zoologin Delia Owens.

Als Kya Clark sechs Jahre alt ist, verlässt ihre Mutter sie und ihre Familie. Ihr Vater ist ein Kriegsveteran, der gewaltätig ist, trinkt und sich oft wochenlang nicht blicken lässt. Auch Kyas Geschwister verlassen einer nach dem Anderen das heruntergekommene Haus im Marschland. Von den Einwohnern der angrenzenden Stadt Barkley Cove hat sie keine Hilfe zu erwarten. Diese reden nur abfällig - als das Marschmädchen - über sie. Aber Kya ist clever, lernt sich selbst zu helfen und weiß eine Menge über die Natur und die Tiere. Als Chase Andrews stirbt, steht für die Bewohner von Barkley Cove direkt fest, dass Kya daran Schuld sein muss.

Der Schreibstil der Autorin liest sich ausgesprochen angenehm und flüssig. Durch leicht verständliche Worte und bildgewaltige Sätze versteht sie es zu fesseln. Sie erzählt im Wechsel aus zwei unterschiedlichen Perspektiven. Es gibt einen Zeitstrang in der Vergangenheit im Jahr 1952 als Kyas Mutter die Familie verlassen hat und den im Jahr 1969 als die Leiche von Chase Andrews entdeckt wurde. Durch diesen Wechsel wird eine Spannung aufgebaut, die es mir schwer gemacht hat, das Buch aus der Hand zu legen.

Mit Kya hat Delia Owens eine sehr sympathische, wilde und gleichzeitig zurückhaltende Protagonistin geschaffen, die man einfach mögen muss und deren Leben durch ihre Einsamkeit berührt. Auch die Nebencharaktere werden authentisch dargestellt.

Mich hat das Buch berührt und gefesselt. Die intensive, bildgewaltige Sprache hat mich einfach gepackt und ich bin schon sehr gespannt auf weitere Werke der Autorin.

Veröffentlicht am 11.07.2019

Interessant, humorvoll, hilfreich

Hermann!
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„Hermann! Vom klugen Umgang mit dem inneren Kritiker“ ist ein humorvoller und hilfreicher Ratgeber des Psychologen und Psychotherapeuten Tom Diesbrock mit witzigen Illustrationen von Frank Wowra.

Jeder ...

„Hermann! Vom klugen Umgang mit dem inneren Kritiker“ ist ein humorvoller und hilfreicher Ratgeber des Psychologen und Psychotherapeuten Tom Diesbrock mit witzigen Illustrationen von Frank Wowra.

Jeder kennt ihn, den inneren Kritiker, der ohne Rücksicht auf Verluste, ohne jedes Feingefühl Kritik übt und rücksichtslos ungefiltert raushaut, was er gerade denkt. Tom Diesbrock hat ihn einen Namen gegeben „Hermann“.

In seinem Ratgeber schildert er, warum sich Hermann so verhält und was man machen kann, um möglichst gut mit ihm zurechtzukommen. Das ist allerdings nicht von heute auf morgen möglich und ein einmaliges Lesen des Buches wird hierfür nicht ausreichen. Vielmehr ist es eine Lebensaufgabe an die der Autor durch Erklärungen, Übungen und Aufgaben heranführt.

Der Schreibstil ist keineswegs typisch für ein Sachbuch, da er unterhaltsam und humorvoll ist. Durch unterschiedliche Schrifttypen und zahlreiche Illustrationen ist das Buch auch optisch ein kleines Highlight. Es macht einfach Spaß darin zu lesen, hilft dabei seinen inneren Kritiker zu verstehen, seine Einstellung ihm gegenüber zu verändern und regt zum Nachdenken an.

Veröffentlicht am 09.07.2019

Vielfältig – von einfach bis raffiniert - für jeden etwas

Brot backen mit Christina
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„Brot backen mit Christina: Einfach gute Rezepte, die ganz sicher gelingen“ ist ein umfangreiches Backbuch mit 50 Brotrezepten von der Bäuerin Christina Bauer.

Das Buch ist in neun Kapitel gegliedert ...

„Brot backen mit Christina: Einfach gute Rezepte, die ganz sicher gelingen“ ist ein umfangreiches Backbuch mit 50 Brotrezepten von der Bäuerin Christina Bauer.

Das Buch ist in neun Kapitel gegliedert und beginnt mit den Grundlagen, Wissenswertes über die Zutaten und die Zubereitung der gängigen Brotteige. Kapitel zwei bis acht beschäftigen sich mit den Rezepten. Da findet man ganz klassische Brote, Vollkornbrote, Brote auf Sauerteigbasis, süße Varianten und vieles mehr. Zum Abschluss gibt es ein alphabetisches Rezeptregister.

Die Erklärungen sind einfach und gut verständlich. Ich habe einige der Rezepte ausprobiert und bin mit allen Angaben – Menge, Back- und Vorbereitungszeit – gut zurechtgekommen.

Schön finde ich die Vielfalt der Brotrezepte. Es gibt einfache und welche für die man ein wenig Zeit einplanen muss, süße und herzhafte Rezepte, es ist also wirklich für jeden etwas dabei.

Ich backe seit Jahren unser Brot selbst und freue mich immer über Abwechslung. Diese habe ich hier gefunden und tolle Varianten wie das Brot als Suppentopf, eine Brottorte, die Minibrote aus dem Muffinblech und vieles mehr kennengelernt.

Das gesamte Buch ist durch zahlreiche Fotos so ansprechend gestaltet, dass man direkt Lust dazu bekommt die Brote nachzubacken. Die detaillierten Anleitungen und die kleinen Zusätze und Tipps sorgen dafür, dass man garantiert erfolgreich sein Backwerk bewundern und genießen kann.

Von mir gibt es für dieses Brotbackbuch eine ganz klare Empfehlung für jeden der gerne Brot isst und den Duft von frisch gebackenem Brot liebt.

Veröffentlicht am 07.07.2019

Erschütternd & bedrückend

Zeit aus Glas
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„Zeit aus Glas: Das Schicksal einer Familie“ ist der zweite Band der Seidenstadt-Saga-Trilogie von der Autorin Ulrike Renk und schließt nahtlos an den ersten Band an.

Krefeld 1938: Nach der Reichskristallnacht ...

„Zeit aus Glas: Das Schicksal einer Familie“ ist der zweite Band der Seidenstadt-Saga-Trilogie von der Autorin Ulrike Renk und schließt nahtlos an den ersten Band an.

Krefeld 1938: Nach der Reichskristallnacht werden die Lebensumstände für die Familie Meyer und die anderen jüdischen Familien immer schwieriger. Ihr Umfeld ist zerstört, ihr Eigentum wird ihnen genommen und wer kann, flieht ins Ausland. Obwohl die Familie Meyer eigentlich zusammen bleiben möchte, sieht sie irgendwann keinen anderen Ausweg mehr und die älteste Tochter Ruth versucht alleine wegzukommen, um ihre Familie nachzuholen.

Die Geschichte von Ruth und ihrer Familie ist keine Fiktion, sondern beruht auf Tatsachen. Die Familie Meyer hat damals in Krefeld gelebt und es handelt sich um wahre Begebenheiten. Auch wenn die historischen Ereignisse bekannt sind, versteht es die Autorin durch ihren lebendigen und flüssigen Schreibstil zu fesseln. Man merkt wie gründlich sie recherchiert hat, wodurch das Schicksal der Charaktere noch erschütternder und bedrückender ist als bei einem fiktiven Roman. Ich habe während des Lesens mit Ruth gebangt und gehofft und war immer wieder entsetzt über die Grausamkeiten, die die Nazis den Juden angetan haben.

Ruth ist eine starke junge Frau, die durch die Umstände früh erwachsen werden musste. Ihren Mut und ihre Entschlossenheit kann ich nur bewundern.

Da es sich um den zweiten Band handelt, bleibt das Ende offen und ich kann es kaum erwarten den dritten Teil zu lesen, um mehr über das Schicksal der Familie Meyer zu erfahren.

Mit ihrem interessanten Nachwort rundet die Autorin das Buch sehr gut ab und ich kann das Buch nur empfehlen – ein erschütterndes Zeitzeugnis aus einer grausamen Zeit vor der man nicht die Augen verschließen kann.