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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.09.2019

Hilfreich und durchdacht angelegt

Gesund mit heimischen Heilpflanzen
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Dieser Titel ist kein typisches „Heilpflanzenbuch“, wie so viele andere. Die Autoren konzentrieren sich nur auf zehn Wiesenkräuter, die gegen hundert Beschwerden wirksam sind. Was mich vollends für das ...

Dieser Titel ist kein typisches „Heilpflanzenbuch“, wie so viele andere. Die Autoren konzentrieren sich nur auf zehn Wiesenkräuter, die gegen hundert Beschwerden wirksam sind. Was mich vollends für das Buch einnimmt, sind die Statements pro Natur- und Artenschutz. Denn gerade zur Botanik fehlt vermehrt das Wissen über Arten. Damit wird dieses Buch so richtig „rund“.
Aufbau

Zuerst werden die zehn Pflanzen vorgestellt. Danach dreht es sich darum sich daraus eine Art Hausapotheke zusammenzustellen: wobei es sich hier größtenteils um die richtige Mischung von Tee sowie die passende Trocknungsmethode handelt. Gerade letztere sind bei einigen Kräutern, wie zum Beispiel den Spitzwegerich, nicht zu unterschätzen. Auch dies wissen viele Leute nicht. Dazu kommen Hinweise zur Behandlung und wann denn doch der Gang zum Arzt sinnvoll ist. Ein kurzer Überblick zu den hundert Beschwerdebildern darf nicht fehlen nebst gut durchdachtem Anhang mit hilfreichen Tipps.

Veröffentlicht am 25.08.2019

Turbulent, amüsant & mit Pfiff

Dolci schmecken nur zu zweit
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Eine rasant erzählte, witzige Geschichte um eine junge Frau, die mit ihrer zerstreuten Oma an den Gardasee reist. Sie hofft ihren Vater zu finden und die Oma einen verflossenen Liebhaber. Man ahnt nicht ...

Eine rasant erzählte, witzige Geschichte um eine junge Frau, die mit ihrer zerstreuten Oma an den Gardasee reist. Sie hofft ihren Vater zu finden und die Oma einen verflossenen Liebhaber. Man ahnt nicht von Anfang an und auch nicht von der Mitte an, wie das alles ausgehen wird!


Von Anfang an ist Witz im Spiel und das ändert sich nicht. Nichts ist vorhersehbar, außer der Satz der Oma "Sags doch gleich so, dass mans versteht!", wenn die Oma mal wieder zu zerstreut war auf Anhieb zu begreifen. Das ist statt langweilig oft mit sehr viel Situationskomik behaftet. Ihre Enkelin hingegen ist temperamentvoll, rationell und romantisch veranlagt. Das Ganze ist aus ihrer Perspektive erzählt. Und das Lesen bereitet Freude Schmöker!

Veröffentlicht am 04.08.2019

Würzig

Sommer in Mareblu
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Liebesgeschichte ja und eine, die ich so noch nie gelesen habe. Zum Einen berührt die Landschaft direkt am Meer und die Geschichten dazu. Zum Anderen dreht es sich hier um verschiedene Liebesgeschichten. ...

Liebesgeschichte ja und eine, die ich so noch nie gelesen habe. Zum Einen berührt die Landschaft direkt am Meer und die Geschichten dazu. Zum Anderen dreht es sich hier um verschiedene Liebesgeschichten. Mehrere also und keine, wie die andere. Teresa ist um die Vierzig, findet jemanden und verliebt sich in ihn. Er sich auch in sie. Wie sie zusammenkommen und welche Lebenserfahrung
beide unabhängig voneinander haben, schürft Belli behutsam frei. Dazu kommt Teresas Tochter, auf der Suche nach ihrem Vater und Teresas Mutter auf der Suche nach mehr Beziehung mit ihrer Enkelin und Tochter. Obendrein fliegt noch jemand ein und stellt gar nichts zusätzlich auf den Kopf. Ein bisschen Mystik und vielerlei Gewürz-Prisen folgen am Schluss. 

Veröffentlicht am 27.07.2019

Fein gesetzte Höhepunkte

Die Saphirtochter
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1935 auf Ceylon, Elliot und Louisa Reeve scheinen ein glückliches Ehepaar zu sein. Man lernt ihr Leben kennen, merkt, dass sie eine selbstbewusste Frau ist, die gewohnt ist, ihren eigenen Weg zu finden. ...

1935 auf Ceylon, Elliot und Louisa Reeve scheinen ein glückliches Ehepaar zu sein. Man lernt ihr Leben kennen, merkt, dass sie eine selbstbewusste Frau ist, die gewohnt ist, ihren eigenen Weg zu finden. Beliebt ist sie außerdem. Nach und nach wird klar, dass manches nur Schein zu sein scheint. Das trügt nicht, aber es kommt alles ganz anders als man zunächst glaubt.

Fein gesetzte Höhepunkte

Es ist eine Familiengeschichte, wie ich sie noch nie gelesen habe: Der Mann lebte ein Doppelleben und zwar kein Besonderes. Allerdings entwickelt sich die Story anders als erwartet und so gut, dass ich den Roman "auf ex" durchgelesen habe. Also richtig zum hinein versinken und geistig vor Ort sein.  Dazu kommt ein kleiner, kriminalistischer Erzählstrang. Er drängelt sich erst zum Finale so richtig nach vorne und es passt. 

Jefferies erzählt von Spielschulden, einer taffen Frau und den Schwierigkeiten, dem zweiten Leben ihres Mannes nach seinem Tod auf die Spur zu kommen. Nebenbei verliebt sie sich neu, übernimmt weitere Verantwortung und bietet der Gesellschaft die Stirn. Das Ganze in einem flüssig zu lesenden Erzählstil. Absoluter Schmöker!

Ach ja, über Zimt lernt man so nebenbei auch etwas

Veröffentlicht am 24.07.2019

Ungewöhnlich und beglückende Pferdegeschichte

Marwani
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Die Geschichte handelt davon sich nicht aufzugeben, indem man eine Aufgabe findet, die einen ausfüllt und darüber Gleichgesinnte kennenlernt. Dahinter steckt natürlich noch viel mehr. Die Hauptfigur Mira ...

Die Geschichte handelt davon sich nicht aufzugeben, indem man eine Aufgabe findet, die einen ausfüllt und darüber Gleichgesinnte kennenlernt. Dahinter steckt natürlich noch viel mehr. Die Hauptfigur Mira ist seit einem halben Jahr querschnittsgelähmt, ihre Familie zog deswegen aufs Land um. Denn das alte Haus ist zu eng und mit zu vielen Treppen für den Rollstuhl versehen. Auf dem Land langweilt sich Mira. Vor allem hadert sie mit ihren leblosen Beinen. Bis sie Marwani kennenlernt, einer Stute, der übel mitgespielt wurde und die keinem Menschen mehr traut. Das Besondere an diesem Roman:

Schimmelstute statt Rapphengst?

 Ein bisschen typisches "Pferderomanflair" á là unreitbares Pferd triff verletztes Kind, beide berappeln sich zusammen" findet sich hier schon. Glücklicherweise völlig anders umgesetzt als in den mir bekannten Pferderomanen für Jugendliche. Reifer sozusagen und sehr angenehm zu lesen auch für mich als Erwachsene überhaupt nicht langweilig. Hintergründig, mit starken Figuren und gut zu verstehendem Subtext ebenso wie man sich einiges denken kann, dass die Autorin nicht beschreibt. Bösewichte tauchen natürlich auf, aber nur am Rande. Dramatische Situationen gibt es auch und am Ende geht alles anders aus als vorher geahnt. 

Ein in gutem Schreibstil verfasster Roman mit gut gesetzten Spannungsbögen, der völlig aus der Sicht der frisch im Rollstuhl gelandeten Mira erzählt wird. Und doch so, dass man einen guten Überblick über die Gegebenheiten erhält.