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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.07.2019

Klischeehaft, unsympathische Charaktere, dümpelnde Geschichte

Der kleine Teeladen zum Glück
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Mit ihrem Teeladen in der sagenumwobenen Valerie Lane, einer Straße wie aus dem Bilderbuch mit einer zu Herzen gehenden Geschichte, hat sich Laurie ihren großen Traum erfüllt. Sie liebt jeden Tag und mit ...

Mit ihrem Teeladen in der sagenumwobenen Valerie Lane, einer Straße wie aus dem Bilderbuch mit einer zu Herzen gehenden Geschichte, hat sich Laurie ihren großen Traum erfüllt. Sie liebt jeden Tag und mit ihren besten Freundinnen schafft sie alles. Um ihr Glück perfekt zu machen, fehlt nur noch der charmante Teelieferant Barry an ihrer Seite.

Ich habe auf eine wunderschöne Liebesgeschichte gehofft, doch ich kam nicht in das Buch rein. Die Charaktere waren mir durch die Bank unsympathisch. Keiner hatte in irgendeiner Art Profil. Klatschsüchtige, voyeuristische Freundinnen, die am liebsten noch bei jedem Date danebengesessen hätten, um kein Detail zu verpassen. Der typische ach so tolle männliche Hauptcharakter, der für die Heldin bestimmt ist und nichtssagend bleibt. Dann Laurie, die ebenfalls ausschließlich aus den seichtesten Klischees zusammengesetzt ist und deren einziger Gedanke ist: Wann hatte ich zum letzten Mal Sex und wie soll er mich mögen? Die Begegnungen zwischen den beiden sind dümmlich und plump. Nicht fehlen darf auch der verantwortungslose Exmann, der sich natürlich dann entschließt zu seiner Frau zurückzukehren als diese es zu einem ersten Date mit Barry geschafft hat.

Der Schreibstil gefiel mir ebenfalls nicht. Damit ist kann ich dieses Buch als absolute Zeitverschwendung abhaken.

Veröffentlicht am 28.07.2019

Vorhersehbar

Halo
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Als Bethany zusammen mit Ivy und Gabriel ins verschlafene Venus Cove gesandt wird, ist sie aufgeregt. Sie nimmt zum ersten Mal eine menschliche Form an und anders als bei ihren Geschwistern, ist das Erlebnis ...

Als Bethany zusammen mit Ivy und Gabriel ins verschlafene Venus Cove gesandt wird, ist sie aufgeregt. Sie nimmt zum ersten Mal eine menschliche Form an und anders als bei ihren Geschwistern, ist das Erlebnis für sie viel intensiver. Von Anfang an gelingt es ihr nicht, den notwendigen Abstand zu den Menschen einzuhalten und als sie den umwerfenden Xavier trifft, setzt sie alles aufs Spiel. Dabei lautet der Auftrag der drei Engel, die Stadt dem Bösen zu entreißen. Bethanys unkontrollierbare Gefühle gefährden nicht nur ihre Tarnung, sondern machen sie auch anfällig für die finsteren Mächte.

Ich bin eher zufällig an dieses Buch geraten. Im Buchladen hat es mich nie angesprochen, doch wenn es schon da war, konnte es auch gelesen werden. Mein Bauchgefühl hat mich nicht getrogen: es war gar nicht meins. Die Geschichte selbst lässt jede Originalität missen. Vorhersehbar, flach und ohne Flair. Das Thema gibt so viel her und gehalten wird sich an absolut jedes Klischee. Vom jüngsten, unerfahrensten und deswegen natürlich sofort eher menschlichen Aushilfsengel, der sich selbstverständlich sofort in den begehrtesten Jungen der Geschichte mit tragischem Hintergrund verliebt bis hin zur zutiefst christlich-konservativen, moralisierenden Familie, die dermaßen staubt, dass man den Hustenreiz unterdrücken muss. Der Dämon mit Schicksalsgelaber, der in Konkurrenz tritt darf natürlich nicht fehlen. Das alles ist schon beim Klappentext klar und wird so uninspiriert abgespult, dass ich mich auf jeder Seite gelangweilt habe.

Selbst die Charaktere konnten bei mir gar keine Sympathie wecken. Bethany ist von Anfang an eher ein trotziger, störrischer Teenager, der sowieso alles besser weiß und jede Regel von Anfang an missachtet, Xaviers Charakter ist zwar ganz nett, aber wenig originell und Ivy schafft es trotz diverser Auftritte wenig Präsenz zu haben. Der Erzengel Gabriel hat noch das beste Format, bleibt aber klischeeverhaftet.

Damit hat es dieses Buch bei mir gerade Mal auf zwei Sterne gebracht. Die Lektüre hat sich für mich überhaupt nicht gelohnt, obwohl ich nicht mal viel erwartet habe.

Veröffentlicht am 28.07.2019

Langweilig

Das Geheimnis des Kalligraphen
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Der berühmte Kalligraph Hamid Farsi schätzte sich glücklich als der die bildschöne Nura zur Frau bekam, doch ihre Ehe gestaltet sich schwierig. Während er ganz in seiner Kalligraphie aufgeht, entwickelt ...

Der berühmte Kalligraph Hamid Farsi schätzte sich glücklich als der die bildschöne Nura zur Frau bekam, doch ihre Ehe gestaltet sich schwierig. Während er ganz in seiner Kalligraphie aufgeht, entwickelt die kluge Nura eine immer größere Abneigung gegen ihren Mann, der sich immer mehr von ihr entfernt. Dann breitet sich plötzlich ein Gerücht in Damaskus aus: Nura soll ihren Mann verlassen haben. Ist sie wirklich mit ihrem Liebhaber geflohen? Hat ihr Mann ihren Zuhälter gespielt? Oder ist alles eine Intrige gegen Hamid Farsi selbst, der an einer Reform der arabischen Sprache arbeitet? Alles wäre ein unerhörter Skandal im Syrien Ende der 1950er Jahre.

Ich habe mir so viel von diesem Buch versprochen und habe mich dann durch zähe 500 Seiten gekämpft bis es endlich etwas interessant wurde. Mein größtes Problem war, dass mehrere Geschichten parallel erzählt wurden, die überhaupt nichts miteinander zu tun hatten und sich nie kreuzten. Der Schluss führte dann die bis dahin erzählte Geschichte völlig ad absurdum, weil alles, was man bis dahin gelesen hatte plötzlich als böse große Intrige von bis dahin überhaupt nicht präsenten geheimen, radikal religiösen Orden dargestellt wurde. Während 450 Seiten mit abstoßenden Charakteren, wertlosen Liebeshändeln und gruseligen, abschreckenden Einblicken in das Leben und soziale Gefüge der islamischen Welt gefüllt waren, wurden die letzten 100 Seiten wider Erwarten doch noch ganz interessant – nur hatten sie mit der „Haupthandlung“ nicht mehr gemein als den Charakter Hamid Farsi. Erst hier lernt man ihn wirklich kennen, von seiner Jugend über seine Ausbildung bis hin zu seinen Zielen und den politischen wie religiösen Verwicklungen um die Kalligraphie, arabische Sprache und Bildung in der arabischen Welt. Dies und der Infoteil zur Kalligraphie mit wunderschönen Farbabbildungen waren spannend und interessant.

Dieses Buch war überhaupt nicht mein Fall. Zusammenhanglos dahinplätschernde Einzelschicksale, die gerade mal für einen bitterbösen Einblick in das Alltagsleben der arabischen Welt dienen, im Zentrum wie sollte es anders sein, der Sexualakt. Um Kalligraphie ging es erst auf den letzten Seiten. Es gab keinen Charakter, der mir sympathisch war, keine Handlung, die mein Interesse weckte und absolut nichts kam meinen Erwartungen an das Buch auch nur nahe. Der Schluss war zwar spannend, nur hatte er mit dem Rest der Geschichte nichts zu tun.

Diese Lektüre hat sich für mich gar nicht gelohnt.

Veröffentlicht am 25.11.2018

War nicht mein Fall

Ich war Diener im Hause Hobbs
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Ein Todesfall erschüttert die Zürcher Gesellschaft. Der junge Butler Christian blickt zurück auf diesen Tag, der alles veränderte und versucht sich zu erklären wie alles nur so schief gehen konnte.

Ein ...

Ein Todesfall erschüttert die Zürcher Gesellschaft. Der junge Butler Christian blickt zurück auf diesen Tag, der alles veränderte und versucht sich zu erklären wie alles nur so schief gehen konnte.

Ein Buch, bei dem ich bis zum Schluss auf eine Wendung gehofft habe, die allem einen Sinn verleiht. Leider erfüllte sich die Hoffnung nicht. Fast zwei Drittel des Buches empfand ich als fast belangloses Vorgeplänkel. Es dreht sich um nichts. Charaktere tauchen auf und verschwinden. Sie lassen sich lange kaum in die Handlung einbinden und als sich die Zusammenhänge schließlich offenbaren wirkt es an den Haaren herbeigezogen. Das man keine Sympathie für jemanden entwickeln kann, ist nur ein weiterer Minuspunkt. Besonders enttäuschte allerdings der Hauptcharakter Christian, der in sich nicht stimmig ist und auch keinerlei Entwicklung durchmacht. Der ganze Roman läuft auf jeder Ebene ins Leere. Keine Charakterentwicklung, kein Ziel nicht mal in Spannungsbogen.

Einige Passagen sind sprachlich sehr gut, sie zergehen beim Lesen geradezu auf der Zunge. Ein paar gut ausformulierte Abschnitte reichen mir aber nicht, um ein Buch zu einer fesselnden Lektüre zu machen.

Schade. Ich habe mir sehr viel mehr versprochen.

Veröffentlicht am 11.03.2018

Erschreckend banal

Firmin - Ein Rattenleben
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Firmin wächst als schwächstes Rattenkind im Keller einer Bostoner Buchhandlung auf. Er ernährt sich hauptsächlich von Büchern – erst, indem er sie frisst, dann indem er sie liest. Immer weiter entfernt ...

Firmin wächst als schwächstes Rattenkind im Keller einer Bostoner Buchhandlung auf. Er ernährt sich hauptsächlich von Büchern – erst, indem er sie frisst, dann indem er sie liest. Immer weiter entfernt er sich von der ihm bestimmt Existenz als Nager und sucht schließlich die Freundschaft der Menschen, denen er so gerne ebenbürtig wäre.

Eine Geschichte, die so eindeutig von nichts erzählt, dass ich es kaum glauben konnte. Ich folgte einer Ratte, die als Mensch leben will und an allem scheitert. Statt eines Bezugs zu Büchern und Literatur, wie großspurig im Klappentext angekündigt, fand ich nur lebensverneinende Hoffnungs- und Tatenlosigkeit. Ich weiß nicht, wovon diese Geschichte erzählen will, aber ich habe in diesen Seiten keinerlei Unterhaltungswert oder Aussage gefunden. Schade!