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Veröffentlicht am 30.07.2019

Hetzjagd auf Sinclair

John Sinclair - Folge 132
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Ed Gurny war nur ein kleiner Buchhalter für den Drogen- und Menschenhändler Logan Costello, doch eines Tages taucht ein düsterer Fremder bei ihm auf mit einem absurden Auftrag: Er soll Oberinspektor John ...

Ed Gurny war nur ein kleiner Buchhalter für den Drogen- und Menschenhändler Logan Costello, doch eines Tages taucht ein düsterer Fremder bei ihm auf mit einem absurden Auftrag: Er soll Oberinspektor John Sinclair töten. Damit beginnt ein neuer tödlicher Strudel, denn der Fremde ist Jossip Sternec, ein Ghoul, der eine blutige Spur durch London zieht. Hilfe bekommt Sinclair von überraschender Seite.

Sinclair lässt mich immer etwas zwiespältig zurück. Einerseits gehen mir die platten Sprüche, der Sexismus und das Totreden der Actionszenen auf den Geist. Andererseits ist die Geschichte spannend, toll inszeniert, genial gesprochen und immer wieder lustig, da sie sich selbst nicht so ganz ernst nimmt. Dietmar Wunder ist ein toller John Sinclair. Der Part der Erzählerin Alexandra Lange ist hier angenehm kurz gehalten, sodass die Dynamik der Geschichte nicht beeinträchtigt wird.

Nachdem man durch die stürmische, actionreiche Geschichte gehetzt ist, erwischt einen der abrupte Schluss doch ziemlich kalt. Man erfährt zwar noch, wer der geheimnisvolle Unbekannte ist, bleibt aber im Dunkeln, was die eigentliche Intention der Ghoulgeschichte sein sollte. Warum sind sie hinter Sinclair her? Muss ich dafür die Folgen davor oder danach kennen? Die CD ist nicht als Mehrteiler gekennzeichnet, sodass ich etwas unzufrieden mit meinen Fragen zurückbleibe.

Alles in allem ein Hörspiel wie ich es von John Sinclair erwartet habe, mit allen Stärken und Schwächen. Das einzige Manko ist, der unbefriedigende Schluss, der für eine Einzelfolge viel zu wenig auflöst.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstimme
  • Spannung
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.07.2019

Das Geisterhaus

Das Geheimnis von La Bastide Blanche
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Der weltberühmte Schriftsteller Valére Barbier will seine Memoiren in einem angesagten amerikanischen Verlag veröffentlichen, doch er wünscht nur mit einem ganz bestimmten, unbedeutenden Volontär zu verhandeln. ...

Der weltberühmte Schriftsteller Valére Barbier will seine Memoiren in einem angesagten amerikanischen Verlag veröffentlichen, doch er wünscht nur mit einem ganz bestimmten, unbedeutenden Volontär zu verhandeln. Überrascht macht sich Justin auf den Weg nach Paris. Bei einem üppigen Abendessen erzählt Barbier ihm eine merkwürdige Geschichte. Sein Umzug in ein Geisterhaus, der umstrittene Tod seiner Frau Agathe und schließlich sein entführter Stiefsohn haben ihm ein unruhiges Jahr beschert. Antoine Verlaque, Marine Bonnet und Bruno Paulik setzten alles daran diesen Fall aufzuklären.

Der siebte Band um Verlaque, Marine und Paulik wartet mit einer überraschenden Perspektive auf. Als Rückblick erzählt, wird die Haupthandlung immer wieder durch reflektierende Gespräche am Restauranttisch unterbrochen. Manchmal ging es mir auf den Geist, aber trotzdem gibt dies dem Krimi einen ganz besonderen Touch. Genau wie die angedeutete Geistergeschichte, die für einen tollen Gruseleffekt sorgt.

Cosy Crime wie ich sie liebe, mit einem meiner Lieblingscharaktere und perfekten Urlaubsflair!

Veröffentlicht am 28.07.2019

Der verwunschene Brunnen

Tod am Cours Mirabeau
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Mit seinem Restaurant „La Fontaine“ am Cours Mirabeaux hat der Meisterkoch Bear einen großen Wurf gelandet. Um seinen Erfolg auszubauen, will er noch ein paar Freisitze einrichten, doch damit zieht er ...

Mit seinem Restaurant „La Fontaine“ am Cours Mirabeaux hat der Meisterkoch Bear einen großen Wurf gelandet. Um seinen Erfolg auszubauen, will er noch ein paar Freisitze einrichten, doch damit zieht er den Zorn der Nachbarn auf sich. Als sein Tellerwäscher unweit des Brunnens eine Leiche entdeckt muss sich Verlaque mit den unliebsamen Ereignissen beschäftigen, obwohl er als Feinschmecker das „La Fontaine“ sehr schätzt. Um den Brunnen selbst ranken sich Mythen: erst, wen er wieder Wasser führt, wird der Fluch vom Restaurant genommen werden.

Ich liebe die Provence-Krimis von Mary L. Longworth! Sie haben so viel Charme, Flair und sympathische Charaktere, dass die manchmal etwas zu beschauliche Kriminalhandlung das Vergnügen nicht beeinträchtigt. Mit Bear und seinem Tellerwäscher zwei weitere bezaubernde Figuren dazu gekommen, die hoffentlich noch häufiger auftreten werden.

Ein Buch, das einen ganzen Sommerurlaub zwischen seinen Seiten birgt. Eine traumhafte Atmosphäre, die den Leser in ein sonnendurchflutetes Aix entführt. Ich liebe diese Reihe, wenn sie auch ihre Schwächen hat. Mit Verlaque habe ich einen Lieblingscharakter, dem ich durch jede noch so schwache Geschichte folgen würde. Ein wunderbarer Krimi, der sich vor allem durch sein Flair und seine Sympathie auszeichnet. Cosy-Crime vom Feinsten!

Veröffentlicht am 28.07.2019

Artusmythen in der Bretagne

Bretonische Geheimnisse
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Es sollte nur ein kleiner Gefallen während eines unliebsamen Betriebsausflugs sein, den Dupin seinem Freund Jean schuldete, doch als er vor der Leiche der Kontaktperson steht, dämmert es Dupin, dass er ...

Es sollte nur ein kleiner Gefallen während eines unliebsamen Betriebsausflugs sein, den Dupin seinem Freund Jean schuldete, doch als er vor der Leiche der Kontaktperson steht, dämmert es Dupin, dass er nicht so schnell zu seiner Lebensgefährtin Clara zurückkehren kann wie geplant. Schon ist der brummige Kommissar mitten in einer neuen Mordermittlung, konfrontiert mit verschlossenen Wissenschaftlern, den Artussagen und der unwiderstehlichen Magie der Bretagne.

Ich liebe die Krimi-Reihe mit Kommissar Dupin. Wie die Vorgängerbande strahlt auch dieser den Zauber der Bretagne aus. Urlaub auf der Couch pur! Besonders mag ich an diesen Bänden, dass die Krimihandlung mit den zahllosen Mythen der Bretagne verwoben wird, ohne dass das Buch ins Mystery- oder Fantasygenre abrutscht. In diesem Band ist es die Artussage und der Gralsmythos. Ein bisschen geht mir Rewal hier allerdings auf den Keks mit seinem ausschweifenden und teils absurden Bretagnetiraden. Er scheint alles zu wissen, was es über die Bretagne zu wissen gibt und ergreift jede Chance seine Kenntnisse in ausufernden Ergüssen auszubreiten. Kadeg bleibt in diesem Band allerdings erstaunlich zahm und damit sehr sympathisch.

Die Kriminalhandlung tritt in diesem Band ein bisschen auf der Stelle. Polternde Ausbrüche Dupins gegen die mauernden Wissenschaftler, die absolut keine Information preisgeben sind nicht gerade hilfreich und die Lösung des Falles zieht sich, um schließlich abrupt und wenig nachvollziehbar zu enden. Sehr schade, aber Dupin, der statt seines bekannten Clairfontaines-Heft mit der zum Notizbuch umfunktionierten Betriebsanleitung seines Autos herumstolziert ist ein großartiger Running-Gag!

Ein Buch für wunderbare Lesestunden, das einen ganzen Urlaub ersetzt! Mag der Kriminalfall ein bisschen schwächeln, der Rest stimmt.

Veröffentlicht am 28.07.2019

Das große Finale

Die Berge der Rache
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Der Tod ist nicht das Ende, dass muss Kara Ben Nemsi bitter erfahren, denn der finstere Magier Al-Kadir lässt sich davon nicht aufhalten. Den Freunden bleibt nichts anderes übrig als das Übel direkt in ...

Der Tod ist nicht das Ende, dass muss Kara Ben Nemsi bitter erfahren, denn der finstere Magier Al-Kadir lässt sich davon nicht aufhalten. Den Freunden bleibt nichts anderes übrig als das Übel direkt in der Geisterwelt zu bekämpfen. Hilfe erhofft sich Kara dabei von der weisen Marah Durimeh. Aber auch die Hexe Qendressa ist noch lange nicht aus dem Spiel.

Das große Finale des ersten Zyklus‘ gibt der Geschichte noch einmal einen völlig neuen Dreh. Man begegnet wieder Charakteren, die man aus Karl Mays Orientzyklus zu kennen glaubt und findet sie in einem völlig neuen Kontext mit ganz anderen, manchmal sogar unsympathischen Zügen wieder. Die Geisterwelt wartet dann noch mal mit völlig neuen Ideen auf, die schon ahnen lassen, dass die eine oder andere später wieder aufgegriffen wird. Leider war die Reise dahin manchmal etwas langatmig als wolle man den Leser mit Gewalt noch einmal zu bekannten Schauplätzen und Charakteren schleifen.

Mit dem Ende des ersten Zyklus ist bereits klar, dass sich das nächste Abenteuer aus diesem entwickeln wird. Der ewige Reisende Kara Ben Nemsi wird weiterreisen und die nächste Fährte verfolgen. Seine Freunde lässt man zurück, um sie wiederzutreffen. Es gibt immer ein Rätsel, das ungelöst blieb, eine Fährte, die verfolgt werden muss. Wohin es die Freunde auch als nächstes verschlägt, ich werde dabei sein!

Die phantastische Idee Karl May mit Fantasy zu kombinieren und neue Abenteuer zu gestalten hat sich bestens bewährt. Auch wenn der Schreibstil sich leider wieder den ersten beiden Bänden angenähert hat, mit seinen weitschweifigen, manchmal nervend unpassenden (und auch uninteressanten) Diskursen, liebe ich den magischen Orient und kann den nächsten Band nicht erwarten.

Für Karl May Fans, Fantasy-Freunde und alle, die mal etwas andere Geschichten lesen wollen, ist diese Reihe genau das Richtige!